Arminia macht sogar die Polizei schwach
Glück gehabt: Der zweite Zeugwart Rainer Schonz im Arminen-Bulli.
Walchsee (WB). Arminias zweiter Zeugwart gilt allgemein als »Frohnatur«. Stets gut gelaunt, nie um einen flotten Spruch verlegen, verrichtet Rainer Schonz seine Arbeit.
Bei der Anreise zum österreichischen Walchsee verschlug es ihm jetzt aber die Sprache. »Schonzi« flog nämlich nicht mit der Mannschaft nach Tirol, sondern war schon einen Tag früher mit dem vereinseigenen Bulli samt Anhänger gen Alpenrepublik gefahren, um das umfangreiche Trainingsgerät und weiteres Equipment transportieren zu können.
Auf der Autobahn kurz vor dem Kirchheimer Dreieck stoppte ihn die Polizei. Sie seien schon ein paar Kilometer mit Blaulicht und der Aufforderung zu stoppen hinter ihm hergefahren. Ob er die Warnsignale denn gar nicht wahrgenommen habe, fragten die Ordnungshüter und klärten zudem schnell auf: »Mit dem Anhänger darf man hier nur 80 fahren, wir sind aber mit 120 Stundenkilometern hinter ihnen hergefahren.«
Bei der »Besichtigung« des Anhängers schlugen die Beamten dann die Hände über dem Kopf zusammen. Die Trainingsutensilien lagen völlig ungesichert in dem Gefährt. »Das wird teuer«, versicherten die Polizisten und meinten: »Wir wissen nicht, was wir zuerst aufschreiben und beanstanden sollen.«
Erst als Rainer Schonz den Beamten den Sinn und Zweck seiner Reise verdeutlichte und an Arminias imposanten Abstiegskampf in der vergangenen Saison erinnerte, hellten sich ihre finsteren Mienen auf.
Die offensichtlich fußballbegeisterten Autobahn-Polizisten geleiteten den blauen Arminia-Bulli auf einen nahen Parkplatz, halfen Schonz beim verkehrsgerechten Verstauen der Pylonen, Stangen und anderen Trainingsgegenstände.
»Ich bekam nicht einmal eine Anzeige. Dafür schicke ich denen jetzt ein paar Fan-Artikel«, ist sich der Vize-Zeugwart sicher, zwei neue Vereinsanhänger gewonnen zu haben. Nur die Verspätung ließ sich nicht aufholen. Erst weit nach Mitternacht traf »Schonzi« am Walchsee ein.
...wenn schon die polizei hier mit zweierlei maß misst, hätte ich von herrn schonz zumindest ein wort des bedauerns erwartet. soetwas noch als lustige story zu präsentieren finde ich bedenklich, weil diese ochsen, die auf deutschen autobahnen mit den abenteuerlichsten gespannen und ungesicherter ladung unterwegs sind, nicht nur sich, sondern vor allem auch andere gefährden. dazu eine überhöhte geschwindigkeit. wirklich ein tolles vorbild diese frohnatur !