In Kaiserslautern werden sie den Daniel aber sicher schwer vermissen. In unten stehendem Artikel aus der heutigen FR ist u.a. von verkauftem Tafelsilber die Rede...
Volksfest auf dem Betze in Gefahr
Der 1. FC Kaiserslautern verkauft in Daniel Halfar das Tafelsilber und steht vor einer schweren Spielzeit in der zweiten Liga
Von Daniel Meuren
Unlängst schaute sich Martin Wagner, in den guten Zeiten Deutscher Meister mit dem 1. FC Kaiserslautern, ein Heimspiel seines ehemaligen Klubs an. Es ging gegen Greuther Fürth, und fast mehr als über die desolate Leistung beim 0:1 wunderte sich der Ex-Nationalspieler über die bei schöngerechneten 22 500 Zuschauern leeren Ränge im riesigen Fritz-Walter-Stadion. „So verlassen habe ich das Stadion noch nie an einem Spieltag erlebt“, sagt der als Spielerberater tätige Wagner. „Mein Sitznachbar im Stadion nannte mir ein Volksfest in der Vorderpfalz als Grund. Da habe ich ihm geantwortet, dass vor ein paar Jahren noch die einzig richtigen Volksfeste hier oben auf dem Betze gefeiert worden sind.“
Die Abstinenz der Fans ist ein Indiz für die Lage des Klubs, der einen Absturz vom Deutschen Meister zum Sanierungsfall hinter sich hat. Nun scheint die Geduld der Fans aufgebraucht. Parallel dazu läuft der FCK mit nur zwei Punkten aus vier Spielen und Rang 14 Gefahr, sich mehr Gedanken über einen Absturz in die neue Dritte Liga als über eine Rückkehr in die Bundesliga machen zu müssen.
Dies umso mehr, als der Klub in dieser Woche auch noch Tafelsilber verkauft hat. Das erst 19 Jahre alte, vom Verein jüngst wegen eines Vorfalls auf einem Weinfest zu den Amateuren versetzte und von Wagner beratene Sturmtalent Daniel Halfar hat den Klub für eine Ablösesumme von 800 000 Euro in Richtung Bielefeld verlassen.
„Wenn ein Spieler über ein halbes Jahr sagt, dass er weg will, dann muss man ihn bei einem entsprechenden Angebot ziehen lassen“, sagt FCK-Sportdirektor Michael Schjönberg lapidar. „Ich will keinen, der hier nicht spielen will.“ So hart die Worte des Dänen in Richtung Halfar, so deutlich ist die Reaktion aus dem Lager des Spielers. „Für Daniel und mich persönlich wäre es aber das Schönste gewesen, wenn der Junge hier beim FCK Karriere gemacht hätte“, sagt Berater Wagner. „Aber der Verein hat viel versprochen und fast nichts gehalten.“...
FR, 5.9.07