Die Spielausfälle der vergangenen Wochen sind den heimischen Oberliatrainern Mario Ermisch und Jürgen Prüfer aufs Gemüt geschlagen. Der Terminkalender beider Teams wird angesichts zahlreicher Nachholtermine immer voller. Besonders der VfB Fichte ist arg gebeutelt, ist doch die Austragung des Heimspiels gegen Hüls am Sonntag stark gefährdet. Arminias Partie in Stadtlohn soll stattfinden.
Die Aussicht auf die kommenden Wochen sorgt vor allem bei VfB Fichtes Mario Ermisch für Verdruss. Angesichts der Trainingsbedingungen in Bielefeld hatte er seinen Spielern von Montag bis Mittwoch freigegeben. „Bei dem Wetter muss man jeden Tag aufs Neue gucken, wo wir einen geeigneten Platz und dazu noch Licht finden.“ Erschwerend komme noch hinzu, dass der Drahtzaun am Gelände an der Radrennbahn abgebaut wurde. „Jetzt geht jeder Schuss in die Schrebergärten“, sagt Ermisch voller Galgenhumor. Selbst die Aussicht auf den nächsten Sommer erzeugt keine bessere Stimmung.
Die Statuten des DFB erschweren den sportlichen Überlebenskampf in der Oberliga. Sechs Spieler unter 24 Jahren (davon zwei unter 21) müssen ab kommender Saison im 18er-Aufgebot stehen. „Wo sollen wir so viele bezahlbare und auch noch qualitativ gute junge Leute herbekommen?“ fragt sich Fußball-Trainer Ermisch.
Da ist es nicht verwunderlich, dass er mit seiner Vertragsverlängerung zögert. „Ich habe ohnehin viel zu tun, und die Umstände sind schon ein bisschen frustrierend“, sagt der Jurist, der mit dem Gedanken spielt, aufzuhören.
Rainer Goldmann, Abteilungsleiter Fußball beim VfB Fichte, hat Ermisch noch nicht abgeschrieben und erwartet eine Lösung der Trainerfrage in „maximal 14 Tagen“. Goldmann sieht beim VfB Fichte weiter eine Zukunft für den Oberligafußball, räumt aber ein, dass die „Finanzierung nicht einfach ist“. Bis Anfang März müssen die Oberligisten ihren Lizenzantrag eingereicht haben. Bis dahin möchte Goldmann nicht nur einen Trainer, sondern möglichst auch den Trikotsponsor und einige Spieler vertraglich gebunden haben.
Ungewiss ist nicht nur Mario Ermischs Zukunft, auch Arminias Coach Jürgen Prüfer ist noch ohne Kontrakt für die nächste Spielzeit. Prüfer ist zwar schon mit den Planungen für die kommende Spielzeit beschäftigt, über seine persönliche Zukunft wurde aber noch nicht gesprochen. „Das bin ich ja schon gewohnt“, sagt Prüfer, der keine Tendenz auszumachen vermag. „Man hat mir weder gesagt, dass man mit meiner Arbeit unzufrieden ist, noch, dass man zufrieden ist.“
Der zuständige Geschäftsführer Sport, Thomas von Heesen, stellt lediglich fest, „dass das Abschneiden der Amateure enttäuschend ist.“ Aus dem Pooltraining, das der frühere DSC-Profi mitgestaltet, habe er den Eindruck gewonnen, dass „viel mehr Potenzial in den jungen Spielern steckt“.
Für Thomas von Heesen ist mehr drin als ein Platz im unteren Tabellendrittel. Sicher ist, dass die Amateure, die in Stadtlohn auf den erkrankten Engin Baytar verzichten müssten, weiter verjüngt werden sollen. „Konzeptionell bleiben wir auf dieser Linie“, bestätigen Prüfer und von Heesen. Spieler wie Martin Amedick und Matthias Langkamp sollen über kurz oder lang den Sprung in den Profikader schaffen. Weitere sollen folgen. „Wir haben schon einige jüngere Spieler im Visier, die für die kommende Saison in Frage kommen“, so von Heesen.
Na dann lassen wir uns mal überraschen was bei den Ammas passiert!Die Oberliga muß auf jedenfall gehalten werden!Schon alleine um Spielpraxis für die Nachrücker und talentierten "zukünftigen Profis"zu sammeln!