ZitatAlles anzeigenOriginal von Anturios
Die Medien inszenieren mit der überzogenen Berichterstattung bürgerkriegsähnliche Zustände in den Stadien, was gänzlich jeder Grundlage entbehrt. Der Maßstab hier ist eine Maximierung des Profits, welche durch solche Schlagzeilen erreicht wird.
Die Polizei schafft es oftmals nicht, die richtige Einsatzstrategie zu finden und diese auch zu kommunizieren. Die Ansätze variieren je nach Bundesland auch erheblich, weshalb im aktuellen Nationalen Konzept Sicherheit im Sport der Innenministerkonferenz ein transparenteres, einheitliches Vorgehen gefordert wird.
Außerdem neigt ein wahrnehmbarer Anteil der eingesetzten Polizisten zu Verhaltensweisen, die eine Ablehnung der Polizei und eine Solidarisierung unter allen Fans fördern. Das muss nicht immer direkt Gewalt sein, ein unangebrachtes Platzhirschgehabe und ein Ausspielen der eigenen Überlegenheit ist aber weit verbreitet.
Von der Polizei darf ich aber schlichtweg ein einwandfreies Verhalten erwarten, das ist deren Job.
Keine Frage, dass auch die Medien ihren Teil dazu beitragen. Allen voran natürlich die Bild. Es gibt allerdings auch seriösere Medien, die mittlerweile die Lage aber ähnlich einschätzen. Gerade der Ton in Kommentaren hat sich verschärft. Ich vermute, dass sich hier auch einfach das Bild insgesamt gewandelt hat und die Lage deutlich kritischer eingeschätzt wird als vor zwei oder drei Jahren. Schlagzeilen und Bilder sind eins, aber wie gesagt, selbst in den Kommentaren verschärft sich der Ton - übrigens nicht nur von Presseleuten sondern auch von Funktionären in Verbänden und Vereinen.
Vollkommen Recht gebe ich dir in dem Punkt, dass ein einheitliches, abgestimmtes Verhalten der Polizei zwingend erforderlich ist, inklusive einer Art Verhaltenskodex. Bzgl. des Platzhirschgehabes war ich früher übrigens genau deiner Meinung und habe mich oft genug unangebracht behandelt gefühlt. Ich erinnere mich da besonders an eine Szene in Dortmund, wo ich mit meiner Freundin nicht den Bahnhof zu der einen Seite verlassen durfte, obwohl sie in Dortmund gemeldet war und auch ihren Perso zeigen konnte. Der Polizist wurde regelrecht handgreiflich, dabei war eigentlich anzunehmen, dass meine Freundin auf ihren 12cm Absätzen vermutlich eher keine Bedrohung für andere Passanten darstellte. Sowas geht natürlich überhaupt nicht und darf ebenso wenig toleriert werden, spielt es der Gegenseite doch auch massiv in die Karten und trägt maßgeblich zur Verschärfung des Konfliktes bei. Ich muss aber sagen, dass sich meine Meinung in diesem Punkt schon geändert hat. Das rigorose Einschreiten der Polizei ist häufig auch einfach den negativen Erfahrungen geschuldet, werden doch immer häufiger eigene Kollegen verletzt. Das rechtfertigt ein solches Verhalten zwar nicht, aber ich habe mittlerweile viel mehr Verständnis für die Polizei. Und mittlerweile auch mehr als für die Fans. Das war einmal entschieden anders und selbst bei mir gab es eine Art "Feindbild".
Um das abzubauen ist es eben wichtig, dass diese Leute vernünftig geschult werden und einheitlich auftreten. Und in dem Punkt triffst du den Nagel auf den Kopf - einwandfreies Verhalten ist schlicht ihr Job.