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System, Taktik und Spielweise

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    Original von LeckerKnoppers
    Für die zentralen Mittelfeldspieler hat man nun wieder die Qual der Wahl, da Müller und Schönfeld wieder fit sind. Das Thema Testroet und Lorenz hatten wir ja nun schon zur Genüge, die scheint Krämer wirklich nur für den Fall zu sehen, dass man mal in Rückstand gerät(Lorenz) bzw. Testroet als Entlastungsspieler. Ist zumindest meine Vermutung, der Beweis wäre zu erbringen, wenn man mal in Rückstand gerät. Also am besten gar nicht. ;)


    Wie kommst du darauf, dass Lorenz nur für den Fall vorgesehen ist, wenn man mal in Rückstand gerät? Bei seinen bisher sechs Einwechslungen lag Arminia zum Zeitpunkt seiner Einwechslung nie in Rückstand. Viermal hat man geführt (zweimal mit einem Tor Unterschied) und zweimal stand es Unentschieden. Übrigens ist er bei seinen sechs Einwechslungen fünfmal für Hille und nur einmal für Rahn eingewechselt worden.

  • Ich komme darauf bzw. mutmaße das, weil Krämer ihn trotz einer sehr, sehr guten Partie danach nicht eine einzige Minute mehr aufgestellt hat. Das lässt für mich den Schluss zu, dass er entweder mit ihm gar nicht mehr plant aufgrund der Genesung von Schönfeld, Müller, Burmeister und ausbleibenden Gelbsperren oder nur noch für gewisse Momente in der Hinterhand hat, die wir seitdem nicht gehabt haben, nämlich Rückstände im späteren Verlauf des Spiels. Ansonsten hätte man ihm durchaus mal die ein oder andere Minute geben dürfen.


    Interessant wird es in dieser Personalie dann, wenn Salger seine 5. Gelbe Karte bekommt und ich durchaus gespannt bin, wen Krämer dann aufstellt.

    Mathias Hain: "Wir standen zwei Mal im Pokal-Halbfinale und waren fünf Jahre in der ersten Liga. Da darf man doch jetzt nicht so schlecht dastehen"

  • Ich glaube Krämers Taktik passt nicht wirklich in irgendeine taktische Schublade. Er hat ja selbst in der NW (oder WB) gesagt, dass ihm 4-4-2, 4-3-2-1 und sowas scheiß egal ist. Es ist eine Mischung aus Konterfußball und Abnutzungskrieg. Wichtig ist für ihn nur Aktivität, sprich den Gegner bekämpfen wenn er den Ball hat. Sei es aktiv durch Zweikämpfe, sei es "passiv" indem der Gegner mitsamt Ball abgedrängt wird und feindliche Spieler zugedeckt werden. Das fängt vorne bei Klos an und sollte nach Krämers Vorstellung bei Schütz aufhören, spätestens bei ihm sollte der feindliche Angriff so kanalisiert sein, dass Hornig und Hübener nur noch den Ball ablaufen brauchen, oder die Murmel zur Ecke geklärt wird. Und bei Standards stehen wir bombensicher. Dafür sorgt der Trainer schon. Und dann haben wir den Ball. Dann soll halt der schnelle Konter gefahren werden. Hilles 1:0 gegen Bayer im Pokal dürfte wohl das Paradebeispiel für Krämers Vorstellung von "Fussball Marke Arminia" (O-Ton Krämer) sein.

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    Original von LeckerKnoppers
    Ich würde das System als, um deine Worte zu wählen, als zur Seite gekipptes 451 mit einem sehr flachen Mittelfeld sehen. Wenn du mit "zur Seite gekippt" meinst, dass wir rechts mit Hille einen eher offensiven Spieler haben und links mit Rahn einen eher mit Defensivaufgaben ausgerichteten Spieler, der auch nicht zwingend ein Außenspieler ist?


    Die Aufgabe der "offensiven" Außen übernehmen bei Gelegenheit dann ja eher unsere Außenverteidiger. Das Mittelfeld ist ja allein vom Kaderangebot her eher zentral ausgerichtet.


    Wenn du wirklich 451, nicht 4231 meinst, dann ja, könnte man auch so herum sehen. Wobei für mich da dann gerade die offensive Ausrichtung der AV wieder eher in Richtung 442 zeigt. Wenn man ein flaches 442 hat, dann stellt eigentlich jeder - mit der einzigen Ausnahme Solbacken und wir haben ja gesehen wie das geendet hat - eine Kette eng, eine weit um eine "natürliche" Abdeckung der Schnittstellen zu haben, also ohne dass man auf die Positionierung der hinteren Kette beim Verschieben viel achten müsste. Im 451 macht eine engere, defensivere AV mehr Sinn.

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    Mit Schütz, Jerat und nun Riese(wird spannend, wer die nächsten Spiele diese Position bekommt) hat man neben Rahn und Hille 3 eher defensiv postierte Spieler, die aber alle 3 auch nach Bedarf nach vorne verschieben können und sowohl für Spielaufbau als auch für die Defensivarbeit vorgesehen sind. Wenn sie defensiv eingebunden sind, dann rückt Klos mit ins Mittelfeld zurück, um in Sachen Spielaufbau und Balleroberung zu helfen. In diesen Momenten nimmt Hille dann einen sehr stürmerhaften Part an und wartet darauf eingesetzt zu werden.


    Ich würde wirklich zu gern mal eine Heatmap von Rahn haben. Kann man das überhaupt noch als Außen betrachten? Jedenfalls scheint mir Rahn beim Verschieben eher mit den zentralen Drei verbunden zu sein und Hille mit Klos.


    Zitat

    Für die zentralen Mittelfeldspieler hat man nun wieder die Qual der Wahl, da Müller und Schönfeld wieder fit sind. Das Thema Testroet und Lorenz hatten wir ja nun schon zur Genüge, die scheint Krämer wirklich nur für den Fall zu sehen, dass man mal in Rückstand gerät(Lorenz) bzw. Testroet als Entlastungsspieler. Ist zumindest meine Vermutung, der Beweis wäre zu erbringen, wenn man mal in Rückstand gerät. Also am besten gar nicht. ;)


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    Original von jögi
    Wie kommst du darauf, dass Lorenz nur für den Fall vorgesehen ist, wenn man mal in Rückstand gerät? Bei seinen bisher sechs Einwechslungen lag Arminia zum Zeitpunkt seiner Einwechslung nie in Rückstand. Viermal hat man geführt (zweimal mit einem Tor Unterschied) und zweimal stand es Unentschieden. Übrigens ist er bei seinen sechs Einwechslungen fünfmal für Hille und nur einmal für Rahn eingewechselt worden.

    Interessant, genau das hatte ich ja schon im Lorenz-Thread vermutet. Danke, dass du das nachgeschaut hast. Damit haben wir aber auch einen weiteren Hinweis, dass wir eigentlich einen Viererblock aus defensivstarken, physisch robusten Spielern haben, der dann auf einer Seite um einen beweglichen Spieler ergänzt wird. Natürlich keine vier identischen Typen, es gibt schon eine erkennbare Aufgabenverteilung, aber diese Grundvoraussetzung sollen sie offenbar mitbringen.


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    Original von SWB ZeckeIch glaube Krämers Taktik passt nicht wirklich in irgendeine taktische Schublade. Er hat ja selbst in der NW (oder WB) gesagt, dass ihm 4-4-2, 4-3-2-1 und sowas scheiß egal ist. Es ist eine Mischung aus Konterfußball und Abnutzungskrieg. Wichtig ist für ihn nur Aktivität, sprich den Gegner bekämpfen wenn er den Ball hat. Sei es aktiv durch Zweikämpfe, sei es "passiv" indem der Gegner mitsamt Ball abgedrängt wird und feindliche Spieler zugedeckt werden. Das fängt vorne bei Klos an und sollte nach Krämers Vorstellung bei Schütz aufhören, spätestens bei ihm sollte der feindliche Angriff so kanalisiert sein, dass Hornig und Hübener nur noch den Ball ablaufen brauchen, oder die Murmel zur Ecke geklärt wird. Und bei Standards stehen wir bombensicher. Dafür sorgt der Trainer schon. Und dann haben wir den Ball. Dann soll halt der schnelle Konter gefahren werden. Hilles 1:0 gegen Bayer im Pokal dürfte wohl das Paradebeispiel für Krämers Vorstellung von "Fussball Marke Arminia" (O-Ton Krämer) sein.


    Die "Numerologie" ist ja eh immer eine Abkürzung, keinesfalls eine erschöpfende Beschreibung. Mehr als eine grobe Vorstellung von der Verteilung auf dem Platz hat man damit eben nicht, man muss schon auch die Aufgabenverteilung auf dem Platz und den Plan dahinter betrachten, wenn man zu halbwegs belastbaren Aussagen kommen will. Ich finde halt nur, dass sich die Mühe lohnt. Fußball ist eben ein Spiel mit vergleichsweise sehr wenigen gezählten Ereignissen, nur anhand der Ergebnisse kann man die Entwicklung von Mannschaften nur sehr unzureichend bewerten. Wozu das führt... nun, wir hatten hier auch genug Bauernopfer und Euphoriephasen, die letztlich nicht gehalten haben, was die Ergebnisse erst einmal versprachen.


    Deiner generellen Beschreibung kann ich mich anschließen, insbesondere den Punkt mit der scheinbar passiven Abdrängung kann man gar nicht oft genug betonen. Auch das Defensivverhalten lässt sich nur schwer in die bekannten Schubladen Mann- oder Raumdeckung einsortieren. Manchmal wirkt das fast chaotisch, aber es steckt ein Plan dahinter. Unter Taktik-Nerds (ich nehme mein Schicksal an...) hat sich dafür der Ausdruck situative Mannorientierung etabliert. Gegen Münster konnte man das sehr gut sehen, insbesondere Riese hat das hervorragend gemacht. Je nach Spielsituation ist er Bischoffs Abkippen gefolgt, hat Siegert hinter Rahn aufgenommen oder Kara und Taylor, wenn die sich fallengelassen haben. Das funktioniert aber nur deswegen, weil da mittlerweile ein eingespieltes kollektives Agieren stattfindet. Um mal im Beispiel zu bleiben: Wenn Riese in einer Situation Bischoff oder Siegert attackiert und dabei seine Zone verlassen hat, dann ist Hübener Kara oft in den Zehnerraum gefolgt.


    Wenn man einen Geldsack nicht öffnen kann, dann ist er auch nur ein Klotz am Bein.



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    Barbarus hic ego sum, quia non intellegor ulli.

  • So, versuchen wir uns doch mal an einem Ausblick auf die kommende Zweitligasaison. Ich hatte ja schon bei einigen Gelegenheiten darauf hingewiesen, dass ein Vorteil von Krämers Taktik ist, dass sie in vielen Aspekten eher auf Tugenden setzt, die man typischerweise eher bei Teams des unteren Tabellendrittels findet und daher nun auch relativ bruchlos weiterhin funktionieren sollte. Darauf kann man aufbauen, zumal wir im Laufe der Zeit verschiedene Umformungen derselben Grundtaktik gesehen haben: vom 4141 der ersten Krämer-Spiele über das hauptsächlich gespielte 4231 über das 4321 mit Jerat in der Zentrale bis zu den diversen Versuchen im 442, von denen zwar keiner nachhaltig überzeugt hat, aber auch keiner ein totales Desaster wurde.


    Trotzdem vermute ich, dass wir gegen Aufstiegsaspiranten zusätzliche Mittel brauchen werden und generell ist eine abrufbare Alternative ja keine schlechte Sache. Der Trend zur ballbesitzbasierten Dominanz ist mittlerweile ja auch in der zweiten Liga angekommen und ich gehe davon aus, dass wir die Mehrzahl der Spitzenteams mit einem entsprechendem Ansatz operieren sehen werden. Neben den Tiki-Takarianern aus Barcelona ist das zweite Vorbild historisch sicher Arsenal aus England und so bleibe ich bei der Suche nach Inspirationen für die erfolgreiche Gegenwehr eines Underdogs gegen diese Art des Spiels immer wieder bei denselben Spielen aus diesem Jahr: Celtic (wo übrigens mein alter Liebling Charlie Mulgrew mittlerweile eine tragende Rolle spielt...) gegen Barca in der CL und Bradford gegen Arsenal im englischen Pokal. Zum Glück muss ich da jetzt nicht viele Worte drüber verlieren, sondern kann einfach auf die Analysen auf spielverlagerung.de verweisen:
    Celtic: http://spielverlagerung.de/201…4/fc-barcelona-celtic-21/ Analyse zum Hinspiel, passt aber im Wesentlichen.
    Bradford: http://spielverlagerung.de/201…itenkiller-bradford-city/
    Wir sehen zweimal eine 4411-Formation mit hoher Kompaktheit, die unter Druck auf je unterschiedliche Weise notfalls auch zur Fünferkette gewandelt wird. Interessanterweise gibt unser Kader beide Varianten her. Schütz oder Riese als situative Verfolger einer falschen Neun ist ein no-brainer, aber auch die Variante Bradford ist gut denkbar, insbesondere, wenn man annimmt, dass in solchen Spielen unsere offensiveren AV-Lösungen Lorenz und Müller auch gute Kandidaten für die Mittelfeld-Außen sind.
    Was Bradford da im Pokal gespielt hat lässt mir eh keine Ruhe mehr, auch in offensiver Hinsicht nicht. Lest euch im oben verlinkten Artikal mal den Absatz "Kreative und konsequente Nutzung langer Bälle" durch. Was Bradford da mit Hanson veranstaltet hat könnte auch mit Klos in einer analogen Rolle hervorragend funktionieren, Hille und Testroet wären potentielle Kandidaten vor ihm, noch besser natürlich ein noch zu verpflichtender abschlusseffizienterer schneller Stürmer. Das passt wie Arsch auf Eimer zu unseren Stärken und betont sie noch. Klos im Luftduell gegen das gegnerische DM statt den IV dürfte wohl in 95% der Fälle Sieger bleiben, das Pressing auf die zweiten Bälle, was ja eh eine unserer Stärken ist, wird noch einfacher, weil man von vornherein näher dran ist und die öffnenden Pässe aus diesen Situationen heraus beherrschen wir sowieso. Ich habe mir natürlich auch nicht nehmen lassen das mal umzusetzen, die Verbindung einiger Gedanken aus den oben genannten Spielen mit unserer aktuellen Spielweise. Herausgekommen ist das hier: [Blockierte Grafik: http://this11.com/boards/abEP1gaahc.jpg] Meinungen? Interessanter Plan B oder hat Rasengrün mal wieder einen Hirnfurz gelassen?


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  • Ok, das mit Hille & Klos ist Bradford reloaded. Dauerhaft das durchzuziehen bezweifle ich, aber mal als taktische Überraschung eingestreut ist das sicherlich nicht verkehrt. Aber Jerat rechts außen auf der klassischen Hille Position? Ne, das wird nix, weil Jerat einerseits zu langsam für außen ist und andererseits einer unserer stärksten und gleichzeitig erfahrensten Aufbauspieler ist, den würde ich schon im Zentrum behalten wollen. Rechts außen stelle ich mir eher Appiah vor, aufgrund seiner Schnelligkeit. Gegen Offenbach hat er so mal ein Tor geschossen im Konter. Müller könnte ich mir da auch noch vorstellen. Der Rest ist ja wie gehabt.

    Einmal editiert, zuletzt von SWB Zecke ()

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  • War auch die Position bei der ich am längsten überlegen musste. Optimal ist keiner. Letztlich habe ich mich für Jerat wegen der Sache mit den zweiten Bällen und den öffnenden Pässen entschieden. Er hat da einfach sehr häufig den richtigen Riecher wie ein Zweikampf ausgehen wird und steht dann sehr gut um die spielen zu können. Trotzdem sind deine Einwände natürlich zutreffend, aber es ist halt auch keine echte Außenposition. Für Breite zuständig wären hier die AV, die ich darum auch so offensiv wie möglich besetzt habe. Das ist dann auch nicht mehr Bradford, die hatten eine enge Kette hinter einer weiten, was wir flexibler handhaben können. Wir haben ja auch keine drei Ligen zu überbrücken. Dazu kommt, dass ich wirklich eher eine Umstellung als ein neues Grundsystem aufgezeichnet habe und von daher von einem Personal ausgegangen bin, dass das Standard-4231 anspielen kann, von dem ich immer noch denke, dass es eigentlich fast ein asymmetrisches 442 ist (s.o. irgendwo). Insofern ist es am Ende nicht viel mehr als eine Verschiebung von Spielerpositionen, abgefahrenerweise unter fast völliger Beibehaltung der vorherigen Rollen, also auch relativ leicht umsetzbar. Aber das war ja schon der Ausgangspunkt, es scheint unfassbar gut zu dem zu passen, was wir eh spielen.


    Um es mal in einen konkreten Kontext zu bringen: Wir haben auswärts gegen einen nominell stärkeren Gegner irgendwie die Führung erzielt, müssen uns also auf massig Druck einstellen. Spielt der Gegner dann ein ordentliches Pressing ist unser Mittel der Wahl eh der lange Ball auf Klos. Mit dieser Umstellung würden wir einfach die Effizienz noch einmal steigern ohne aus taktischen Gründen wechseln zu müssen und ohne Spieler in ungewohnte oder unpassende Rollen zu drängen. Das gilt auch für Jerat, defensiv wäre seine Aufgabe ja mehr die Schließung der Schnittstelle zwischen AV und IV oder das Doppeln an der Linie, aber nicht das direkte Duell Mann gegen Mann, wo er leicht zu überlaufen ist. Wir gewinnen aber Kontrolle in der Luft im Mittelfeld, einen leichteren Zugriff auf die zweiten Bälle und bringen Hille in eine Position aus der heraus er die Räume hinter beiden AVs attackieren kann. Wir verlieren dabei an offensiver Breite, die man aber in dieser Situation auch gar nicht braucht bzw leider eh nicht halten kann, denn sonst wäre man nicht unter Druck. Oder andersrum betrachtet: Hilles Laufstärke wird so für beide gegnerischen AV zu einem Faktor, der eine allzu hohe Positionierung riskant macht, was natürlich auch direkt wieder den Druck mindert, weil es den Gegner dazu verleitet sich auf der Seite zu weit auseinander aufzustellen und dadurch erschwert, das die AV ihre Vorderleute hinterlaufen und uns so in dieser Zone überladen. Gehen sie das Risiko trotzdem, dann brauchen wir nur den langen Ball auf Klos und jemanden der ihm anzeigt in welche Richtung Hille unterwegs ist - Klos steht hier ja mit dem Rücken zum gegnerischen Tor - und eine Verlängerung per Kopf, die hier, gegen die meist deutlich kürzeren Gegenspieler im DM, mit hoher Wahrscheinlichkeit verwertbar ausfallen wird. Bleiben beide gegnerischen AV hinten, dann haben wir defensiv immer Überzahl und beschäftigen mit einem Mann drei oder vier Gegner. Kannste drehen und wenden wie du willst, das hat nur Vorteile. Voraussetzung ist aber immer, dass man selbst das Spiel nicht machen muss. Es ist eben eine Variante, kein Allheilmittel.


    Als angespieltes System, für die wenigen Fälle in denen man tatsächlich deutlich unterlegen ist, sollte man dann eh defensiver besetzen. Appiah, Hübener, Hornig, Salger - Müller, Schütz, Riese, Lorenz - Klos - Hille und dann auch die Einstellung der Linien wie Bradford, also hintere Kette grundsätzlich eng und passiv-positionsorientiert, Müller und Lorenz auf der ballnahen Seite daneben abkippend. Aber das ist natürlich extrem.


    Die Sache mit Appiah im rechten Mittelfeld ist allerdings trotzdem eine Idee, die man im Hinterkopf haben sollte und zwar für den Fall, dass wir unser gewohntes 4231 seitenverkehrt aufziehen wollen. Appiah dann also als Rahn auf rechts und links einen deutlich offensiveren Mann. Der allerdings auch erst einmal gefunden werden müsste, Lorenz sehe ich da mittlerweile nicht.


    Wenn man einen Geldsack nicht öffnen kann, dann ist er auch nur ein Klotz am Bein.



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    Barbarus hic ego sum, quia non intellegor ulli.

  • Lorenz hat mit Abstand den besten linken Fuß in unserem Team. Schnell ist er auch. Würde gehen meiner Meinung nach. Gegenüber den anderen Aufsteigern (falls OS es noch schafft) ist unser Vorteil, dass wir unser System nicht großartig ändern müssen. Das einzige was mir Sorge bereitet ist die Defensive im Zentrum bei hohen Bällen. Jerat, Schütz, Riese usw. sind alles keine Leute, die aus der Dachrinne saufen könnten. Wenn da ein Gegner ne Kante reinstellt haben wir ein Problem. Könnte man höchstens Burmeister auf die 6 stellen um dem zu begegnen. Ist halt die Frage ob Burmeister uns erhalten bleibt? Klos kann nicht alles machen, sein Radius dürfte sich in der 2. Liga verkleinern, sonst läuft der sich wund. Hornig könnte man vorziehen, aber Hübener allein mit seinen 1,82 reißt bei hohen Bällen auch keine Bäume aus - also Appiah noch in die IV. Wer spielt dann rechter Außenverteidiger? Strifler? Müller? Da sieht man mal was eine dem Gegner geschuldete Umstellung plötzlich für eine Kettenreaktion in der Defensive auslösen kann...

  • Es fällt der Mannschaft sehr schwer, auf eine veränderte Situation zu reagieren. Aufgrund nicht vorhandener Kreativität im Spielaufbau kann nicht einmal ein äußerst schwacher Gegner unter Druck gesetzt werden.
    Statt die verunsicherten Löwen gestern spätestens ab der 70. Minute bei einem Spielstand von 0:1 in deren Hälfte zu pressen rannten mindestens 6 Arminenspieler bei 60er- Ballbesitz nach hinten zurück. Warum wird gegen einen Gegner, der aufgrund eigenen Unvermögens keinen konstruktiven Angriff bewerksteliigen kann freiwillig das Feld geräumt?
    Arminia spielte unabhängig vom jeweiligen Spielstand: defensiv, ballsichernd, ohne Offensive.
    Niemand kam gestern auf die Idee, gegen einen von der tiefstehenden Sonne geblendeten Torhüter Kiraly eine hohe Flanke oder einen Fernschuß einzusetzen - warum werden denn nicht mal clever die für den Gegner ungünstigen Bedingungen für sich genutzt? Es wurde darüberhinaus fast jeder Zweikampf in der Hälfte des Gegners so ungeschickt angegangen, dass daraus ausnahmslos Freistöße für 60 resultierten.
    Arminias Leistungen sind z.Zt. bestenfalls als "unprofessionell" zu bewerten, da man sich selbst durch vermeidbare Unzulänglichkeiten um den Lohn bringt. Schade. :nein:

  • ...habe ich auch gesehen, aber wie geht es Deiner Meinung nach besser? Ein Ansatz wäre die Verunsicherung von Jerat und Fießer wegzubeten oder zu trainieren.


    Hier wäre der Raum um über ein anderes Spielsystem zu diskutieren, wenn es denn nicht schon gewechselt worden ist. Von hoch und weit auf Klos zu flach und ballsichernt raus spielen. Ob wir für alle möglichen Varianten auch die Spieler haben wage ich zu bezweifeln. Auch scheint es etwas länger zu dauern einen einmal eingeschlagenen und über lange Zeit eingeübten Weg zu ändern.


    Also wie soll es passieren?

    Mein Heimatverein seit 1966.

  • Es müsste mal Raum für Offensive geben:


    Sembolo


    Schönfeld Achahbar Müller



    4-2-3-1 wäre mein Ansatz.


    Optional links Lorenz, rechts Hille. Und wenn Sembolo wirklich nicht in der Lage sein sollte, diese Position zu spielen, dann vielleicht Rahn. Der kann zumindest auch Kopfbälle.

  • Kein schlechter Ansatz, aber welche Zwei von Schütz, Jerat, Fiesßer oder Riese spielen von hinten raus und machen dazu noch nach hinten dicht?

    Mein Heimatverein seit 1966.

  • --------------Sembolo---------------
    -------Müller ------Achahbar-------
    --------------Jerat-------------------
    -------Schütz--------Fießer---------
    -Feick---Salger---Hornig-----Appiah
    ------------Platins---------------------


    Somit könnten Schütz und Fießer sich nach hinten orientieren zur Absicherung und die IV unterstützen und Offensiv könnten sich gleichzeitig Feick und Appiah über die Außenbahnen für das Offensivspiel einschalten.


    Ganz einfach so;-)

    Wo die Südtribüne sich in die Herzen schreit,
    wo Arminia auf der Alm um Tore ringt,
    wo um die Sparrenburg ein feuchter Westwind braust,
    da ist meine Heimat, da ist Bielefeld.


    :arminia: Südland Arminen :arminia:

  • ... ist das richtige Stichwort, denn Gedanken mache ich mir um unsere größte Baustelle derzeit, die Abwehrschwäche. Die hat meiner Meinung nach nicht nur mit dem Personal, sondern auch mit Eingespieltheit und taktischer Ausrichtung zu tun.


    Zu dem Abwehrverhalten bei Standarts ist mir noch der große Anteil von Klos eingefallen, der vor seiner Verletzung gerade bei Ecken die meisten Bälle raus geköpft hat. Das macht jetzt so nur noch Hornig, der ja mit dem Kopp überall hin geht.


    Auch über das Torwartspiel ließe sich nachdenken. So gut Plate auf der Linie und im Eins zu Eins ist, gibt es aber bei der Beherrschung des Fünfers und immer noch bei den Abschlägen Verbesserungsbedarf. Ob aber ein nicht eingespielter und in der Strafraumbeherrschung sehr risikofreudiger Ortega hier die bessere Lösung wäre glaube ich eher nicht.


    Ballsicherheit durch den Einbau von nicht mehr verletzten Spielern wie Schütz und Fießer könnte auch helfen, so diese dann wieder ihre gewohnte Leistung zeigen. Hier sähe ich auch nach dem Ausfall von Müller das einzige Verbesserungspotenzial durch den Einsatz des evt. neuen Nicu, weniger schnelle Ballverluste im Aufbauspiel. Aber ob der in so kurzer Zeit eingebaut werden kann, bei Wintereinkäufen ohne Spielpraxis bin ich da immer sehr skeptisch.


    Bei Verletzungen denke ich auch mit Sorge an die Hallentuniere. Bei unserem Glück mit Verletzungen, ich sag nur Nabelbruch oder Mainkas Knie :wall:


    Auf alle Fälle aber nach dem Training der jetzt, Dank Lorenz, guten Offensivstandarts, ist das Üben des Abwehrverhaltens bei gegnerischen Standarts sehr wichtig!


    Neues Abwehr - Personal ist aber für unsere Schwächen nicht die einzige Lösung, da wir in der IV mit Hornig, Salger, Burmeister und evt. Appiah recht gut aufgestellt sind. Ein Hübe wird uns ob seiner Schwäche im Aufbauspiel eher weniger helfen, erst recht wenn noch der Finne kommen sollte.


    Viel Zeit über Winter zu üben, den Kader zu zu entschlacken (Heithölter, Petersch?) und sich Gedanken zu machen, welche habt Ihr dazu?

    Mein Heimatverein seit 1966.

  • Wenn ich über "entschlacken" nachdenke, dann aber nicht über Petersch, den wir ja bisher gar nicht beurteilen können. Heithölter kostet auch nichts mehr, weil er krank ist. Der wird wohl Sportinvalide werden.


    Abgangskandidaten sind für mich (wenn man wirklich drei Neue holt) Strifler oder Riemer, Sembolo, Burmeister und entweder Hille oder Rahn. Dazu würde ich mal versuchen, Propheter und Schmidt in eine höhere Liga zu verleihen.


    Um Burmeister täte es mir leid, aber als Kaderauffüller finde ich ihn auch Quatsch. Hille und Rahn sind in der 2. Liga an ihren Leistungsgrenzen. Sembolo ist verbrannt und spielt eh nie. Dazu würde ich versuchen Riemer abzugeben, weil man den nach dem zweiten Kreuzbandriss nicht mehr einschätzen kann.

    Es kann passieren, was will: Es gibt immer einen, der es kommen sah!


    Ich bin nur für das verantwortlich was ich schreibe und nicht für das, was andere verstehen.

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  • ... haste, hatte Sembolo vergessen. Petersch wird möglicherweise wie auch Riemer nichts mehr. Heithölter wäre nur noch offiziell aus dem Kader zu streichen. Burmeister hat mir zuviel Potenzial als das man ihn jetzt schon abgeben sollte.


    Hille und/oder Rahn sind Grenzfälle, auch wegen der Verdienste um den Aufstieg. Gibt es bessere Spieler, dann wären sie Kanidaten. Aber woher sollen die Besseren kommen in der Winterpause?


    Auch bei Schmidt bin ich bei Dir, der Junge macht sich gut in der Zweiten. Wobei ich auch gern dieses Team aufsteigen sehen würde und das wäre schon eine Schwächung. Aber natürlich geht die erste Mannschaft vor, wär bloß schade wenn er dann oben nur auf der Bank versauert wie Achahbar.


    Von Propheter halte ich nach eigener Beobachtung noch nicht soviel, möglicherweise nimmt er bei längerem Ausfall von Mainka dessen Platz ein. Aber der braucht noch etwas Zeit.


    Nun hatte mein Beitrag aber bewußt mehr Aspekte als den einfachen Spieleraustausch. Da wird in der Winterpause ob unserer finanziellen Möglichkeiten sowieso nicht wirklich viel gehen und deshalb suche ich auch nach internen Verbesserungsmöglichkeiten.

    Mein Heimatverein seit 1966.

  • Die wichtigste Personale ist ein neuer Stürmer und für vorne rechts, wenn Petersch nicht mehr fit wird.
    1-2 ballsichere Spieler würden der Mannschaft schon gut tun.



    Riemer und Strifler sollte man versuchen in die 3.Liga zu verleihen. Dann einen neuen Rechtsverteidiger holen. Ist jetzt aber nicht so dringend.



    Den Bedarf auf der Innenverteidigerposition sehe ich jetzt auch nicht so. Da müsste der Neue schon deutlich stärker sein, als das vorhandene Personal. Oder geht Hübner doch?




    Bei allen Gedankenspielen ist es natürlich sehr schwer im Winter jemanden zu finden. Finanziell muss es erstmal passen.
    Dann muss der abgebende Verein, Spieler und Berater zustimmen. Das war ja bei der Sturmverpflichtung im Sommer schon ein Eiertanz. Auch da hat man sich viele Absagen geholt. Übrig blieb dann irgendwann Sembolo. Versuch mal einen Tesche zu holen. Bei dem Gehalt in Hamburg fast unmöglich. Trotz Arminiavergangenheit.


    Obwohl bei Sembolo auch Krämer Fehler gemacht hat. Als es gut lief hat er einfach vergessen, ihn im Sturm!!! zu integrieren.

  • Das Hauptproblem ist für mich die Spieleröffnung ansich. Da muss einfach kontrollierter gespielt werden.
    Was hilft mir beispielsweise ein Neuzugang Nicu, wenn der Ball relativ unkontrolliert nach vorne gespielt wird und wir uns bei Ballverlust sofort in Kontersituationen befinden. Nur einfach den Ball schnellstmöglich Richtung aussen zu befördern ist das falsche Mittel.


    Es muss sich spieltaktisch etwas ändern. Und genau daran muss man sich bei eventuellen Neuzugängen orientieren.

  • ... war meine Idee bei meinem Startbeitrag heute morgen. Neue Spieler kann man ja auch im Kaderthread diskutieren.


    Darüber hinaus muß aber auch mit dem vorhandenen Kader und in der Spielanlage etwas passieren. Spezielle Bereiche habe ich angesprochen, nur Spieler austauschen ist mir zu wenig und ein Kaliber ala Tesche, der uns sofort helfen würde, können wir uns eh nicht leisten.

    Mein Heimatverein seit 1966.

  • Eben das meine ich ja damit.
    Mir geht es nicht um neue Spieler und damit Aktionismus als Alibifunktion.


    Stefan Krämer muss sich hinterfragen welche Lehren er aus der Hinserie ziehen will.
    Sollte er zu dem Schluss kommen taktisch etwas zu ändern, was ich mir wünsche muss er sich überlegen ob er dafür evtl. andere Spielertypen benötigt. Auch wenn ich schon so der Meinung bin das wir die nötigen Spieler dafür haben.


    Wenn Spieler am Markt sind die erstens günstig sind und zweitens in seinen Augen eine echte Verstärkung darstellen gerne.


    Ich sehe die aktuell jedoch nicht undedingt.

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