System, Taktik und Spielweise

Zitat von Pragmatiker

Sehr guter Beitrag!

In der Tat!

Gestern erschreckende Körpersprache, harmloses Auftreten, nicht mal kämpferisch war das ok! Von Pressing, Aggressivität und Offensivspiel nix zu sehen - zur Zeit sind wir, Stand gestern, ein recht angenehm zu spielender Gegner.


Manchmal kann es doch empfehlenswert sein, die Ankündigungen nicht ganz so vollmundig zu verkünden - man wird von Anfang an an ihnen gemessen!


EDIT: Ich bin optimistisch wie lange nicht mehr in die Saison gegangen ....

Zitat von Felipe

Tja, und wenn man dann liest, dass Baumjohann bei Hertha keine Zukunft mehr hat und den Verein wohl verlassen wird... Es wird wohl ein Traum bleiben.

Den hätte ich sehr gerne im letzten Winterfenster gehabt. Aktuell ist es so, hat man die Position auf der Taktiktafel nicht, einen Cico und Ulm nicht einmal im Kader, braucht man meiner Meinung nach auch keinen Baumjohann.
Rehm darf seine Taktik gern beibehalten, aber es muss dringend die Raute her!
Voglsammer ist dann leider raus, dafür aber deutlich mehr Flexibilität drinne, finde ich.

Hätte Rehm diese Position allerdings zu vergeben, wäre er mein Kandidat

mfg
NetJay

Wenn man Ulm und Rodriguez zu Hause lässt, beraubt man sich auf jeden Fall der Möglichkeit während eines Spiels das System noch zu verändern.

Das ist meiner Meinung nach aber eh keine System-Frage. Ob wir nun 4-4-2, 4-2-3-1 oder 4-3-3, oder 1-8-1 spielen ist wohl relativ egal.
Ich erinnere mich zumindest noch daran, wie der Fußball im 4-2-3-1 aussah.

Auch ist das angekündigte Pressing jetzt auch nichts ganz Innovatives. Haben wir zum Ende der letzten Saison vor allem gegen Fürth auch gesehen.

Rehm sagt, dass man offensichtlich noch nicht so weit ist, wie er gedacht hätte. Scheint wohl also so, dass da nicht mal ansatzweise das umgesetzt wird, was Rehm vorgibt.

Ist eben die Frage, ob die Mannschaft sich keinen anderen Fußball in Wirklichkeit zutraut, als das was man letzte Saison gezeigt hat, denn auch Meier hatte ja öfters mal moniert, dass er sich da durchaus schon etwas mehr Offensivdrang gewünscht hätte...

Ist jetzt auch alles noch kein Drama. Man kann aus diesen 2 Spielen auch mit 6 Punkten rausgehen und dann tritt die Mannschaft vielleicht auch ganz anders auf. So haben wir eine bescheidende Ausbeute und der Fußball macht genauso wenig Spaß wie letzte Saison.

Zitat von sushinator

Rehm sagt, dass man offensichtlich noch nicht so weit ist, wie er gedacht hätte. Scheint wohl also so, dass da nicht mal ansatzweise das umgesetzt wird, was Rehm vorgibt.

Seltsam, am Ende der Vorbereitung war er noch erstaunt, wie weit man doch schon sei ....

Ein paar ungeordnete Gedanken:
Zunächst hätte ich, wie es Rehm ja auch schon formuliert hat, nach den Spielen in der Vorbereitung gedacht, dass die Mannschaft schon einen Schritt weiter wäre, was das neue System angeht.

In den ersten beiden Spielen wurde man aber geradezu an die letzte Saison (die letzten Spiele ausgenommen) erinnert, nur dass auf einmal der 10er fehlt. Wie ich auch schon im Spieltagsthread geschrieben habe, sind Holota und Junglas für mich solide Abräumer bzw. Zerstörer. Solche Typen sind natürlich auch wichtig, damit die Defensive sicher steht. Spezialisten für die Spieleröffnung oder Überraschungsmomente sind sie aber nicht, zumindest nach den bisherigen Erkenntnissen. Ohne 10er sieht's dann aber extrem mau in der Mitte aus. Wenn der Gegner es dann schafft, die Außen auch noch aus dem Spiel zu nehmen, wird's schwer mit dem Umschaltspiel. Deswegen hängt für mich viel von der Rückkehr von Prietl ab. Wenn er es schafft, das Spiel an sich zu reißen und auch für kreative Momente sorgen kann, würde ich schon hoffnungsvoller in die Zukunft des neuen Systems blicken. Deswegen war es sehr, sehr schade, dass ausgerechnet er gegen 1860 fehlte.
Denn klar, auch wenn man eine 100%ige vergeben hat und beim 0:1 extrem unglücklich aussah, gegen die Löwen in der Verfassung von gestern darf der Spielausgang eigentlich nicht von solchen Einzelaktionen abhängen und es hätten deutlich mehr Chance herausgespielt werden müssen. Gerade in der ersten Halbzeit wirkten die Löwen für mich extrem verunsichert.

Etwas unglücklich erscheinen in Anbetracht der ersten beiden Spiele die getätigten Äußerungen im Vorfeld der Saison, die eine gewisse Erwartungshaltung auch bei mir erzeugten. Gleichzeitig muss ich auch immer an die Meier-Zitate denken, wo er betonte, dass er das System spielen lässt, was die Mannschaft hergibt. Ist ja auch nicht so, dass er der Mannschaft verboten hätte manchmal etwas offensiver und forscher zu agieren. Hatte zumindest bei manchen Interviews das Gefühl, dass er sich genau das gewünscht hätte und selbst nicht so richtig wusste, warum das nicht passiert ist.

Ob wir jetzt offensiver/attraktiver spielen, hängt auch nicht unbedingt vom System ab. Auch ein 4-2-3-1 lässt sich sehr offensiv interpretieren, wenn die richtigen Stellschrauben angegangen werden und die Spieler mitziehen.

Interessant wird zu sehen sein, inwiefern Ulm und Rodriguez noch eine Rolle spielen werden. Ob als 10er in einer Raute, auf außen oder als hängende Spitze. Oder ob sie in den Planungen überhaupt noch eine Rolle spielen. Ich hoffe auch, dass beide an Bord bleiben. Denn sonst würde man zu hoch pokern, was den Erfolg des neuen Systems angeht und sich selbst unnötig unter Druck setzen. Gepokert wird ja schon bei der Verbannung von ehemaligen Stammpersonal auf die Tribüne. Die 2. Liga ist und bleibt eine Wundertüte und ein Abstieg gerade für Arminia extrem schmerzlich. Daher sollte alles dran gesetzt werden die nötigen Punkte für den Klassenerhalt einzufahren, ob das dann attraktiv/offensiv ist, ist für mich absolut zweitrangig. Wenn (!) der Trainer zur Erkenntnis gelangen sollte, dass das erdachte System doch nicht so erfolgreich umzusetzen ist, hoffe ich einfach, dass er dies so darlegt und entsprechend umstellt. Das wäre dann keine Schwäche, sondern ausgesprochene Stärke!

Ansonsten sind ja erst 2 Spieltage gespielt, komplett chancenlos sahen wir bisher zumindest nicht aus und deswegen bin ich sehr gespannt wie die nächsten Spiele angegangen werden, drücke die Daumen und gebe dem Trainer mit seinen Vorstellungen weiterhin eine faire Chance.

Ein System wie in vielen Beiträgen hier erwähnt, habe ich bislang noch garnicht gesehen. Nur blindes Gebolze ohne Sinn und Verstand.
Natürlich kann man, wenn die vermeindlich einzigen Kreativspieler nicht dabei sind keine spielerischen Leckerbissen erwarten. Ich als Zuschauer erwarte dann aber ein bisschen Kampf und nicht Krampf. Dann müssen Meter gemacht werden,die außen rauf und runter, die Pille immer vorne rein wenn nichts anderes geht.

Ich ahne Böses...

Die Enttäuschung ist noch groß. Ich glaube aber nach dem ersten Spiel nach wie vor, dass es diese Saison knapp reichen wird. Mit RR oder ohne ist mir egal.

Was ich am Ende des Tages nicht einzuordnen weiß ist die Stimmung in der Mannschaft. Was in den letzten Spielen der vergangenen Saison und auch leicht im ersten Spiel zu sehen war das Gezanke untereinander. Manche Spieler hatten unter einander eine Art an den Tag gelegt, schrecklich. Das war gegen 1860 anders...entweder man Arbeiter aktiv mit der Situation oder den vermeintlichen Grund hat die Mannschaft erkannt,RR.

Also RR den schwarzen Peter zuzuschieben ist doch völlig deplaziert, schliesslich kann Rehm auf dem Platz nicht mitwirken.

RR betont doch selbst öffentlich das er diese Sicherheitspässe u.ä nicht verstehen kann.

Das Problem ist doch sicherlich vielschichtiger als das nur Rehm an den Vorstellungen in den beiden Spielen schuld wäre.

Wir haben einfach nicht den Kader für das Spiel was Rehm favorisiert & das müsste man dann nicht nur Rehm sondern auch SA anlasten, der zwar Offensive(nachvollziehbar) abgab aber keine Verstärkungen holte.

Sollte man die nächsten 4 Spiele in den Sand setzen kann man ernsthaft über die Sportliche Leitung diskutieren, nach 2 Spieltagen ist dies aber gänzlich überzogen.

Vielleicht wird ja alles noch gut & wir erleben ein Offensivfeuerwerk sondergleichen.

Schliesslich ist das Bielefeld und nicht Bayern, wir sind doch viel schlimmeres gewohnt.

Wir sind nicht Bayern, aber mit einem Kader in die Saison gegangen, der letztes Jahr unterm Strich souverän die Klasse erhalten und danach keinen einzigen Leistungsträger verloren hat. Es gibt schlechtere Ausgangssituationen für einen neuen Trainer.

Nun hat RR vom ersten Tag an kommuniziert, dass es ein neues System geben werde. Ist völlig in Ordnung und wenn es flunzt und die Mannschaft damit dasselbe oder sogar ein besseres Ergebnis als letztes Jahr erzielt, hat RR alles richtig gemacht.

Wenn nun der Kader beim Umsetzen des neuen Systems Probleme hat, müsste das nicht schon während der Vorbereitung irgendwie aufgefallen sein?

Wenn nicht, dann ist es natürlich allerhöchste Zeit, wenigstens jetzt noch mal zu evaluieren, was die Mannschaft kann, wie das zum erhofften System passt und wie man beides am besten zusammenführt.

Dafür hat RR noch Zeit, aber die Uhr läuft seit zwei Wochen, Pflichtspiele sind keine Testspiele

Interessant die Aussage von Klos im Radio Bielefeld Podcast. Er meinte dort, die Sache mit dem hohen Pressing hätten sich ja die Medien ausgedacht. Sie hätten vielmehr von Spiel zu Spiel unterschiedliche Vorgaben.

PS: Junglas ist ja wirklich ein Wortakrobat à la Podolski

Irgendwo schrieb hier jemand (finds gerade nich wieder), dass wir in 2 Spielen aus 3 Großchancen 0 Tore gemacht haben und deshalb die Effizienz unserer Verwertung verbessern sollten. Diese Diskussion haben wir schon letzte Saison unter Meier geführt. Ich halte das immer noch für falsch. In meinen Augen ist die Verwertungsquote konstant, mal von kurzfristigen Tiefs und Hochs wie der klassische Lauf eines Stürmers abgesehen.

Wir hatten schon letzte Saison unter Meier die wenigsten Großchancen aller Teams, weil wir kaum gefährlich in den 16er kamen. Das war Meiers Sicherheitstaktik geschuldet. Da lief bei Ballbesitz kaum mal ein Mittelfeldspieler in den 16er mit um als Überraschung im Rücken der gegnerischen Viererkette aufzutauchen. Unter Rehm hat sich das schon geändert. Holota ist durchaus offensiv in solchen Situationen unterwegs. Der wird für uns noch wichtige Tore machen, ist nur eine Frage der Zeit.

Aus den ersten beiden Spielen habe ich den Eindruck gewonnen, dass Rehm erstmal nicht verlieren wollte und im Gegensatz zu seinen Versprechungen beim Amtsantritt erstmal die Handbremse angezogen hat. Die Mannschaft wirkt offensiv ähnlich gehemmt wie unter Meier. Das halte ich - wie schon unter seinem Vorgänger - für eine Sackgassenentwicklung. Die Effizienz unserer Offensive kann man nicht nennenswert verbessern, das ist schlichtweg eine Qualitätsfrage des Spielermaterials. Was man aber ändern kann ist die Anzahl der Großchancen. 3 Chancen in 2 Spielen ist schlichtweg viel zu wenig - auch für ein Team im Abstiegskampf. Das ist pomadig und macht uns im Moment zum Abstiegskandidaten #1. Rehm sollte mutiger werden und agressiver spielen lassen. Nur so kriegen wir mehr Großchancen im gegnerischen 16er und dann werden wir auch treffen um als Sieger vom Platz zu gehen.

Wenn Caculatua sich weiter so entwickelt und steigert, dann wäre es längerfristig zu überlegen, ob man Behrendt nicht wieder auf die Sechs stellt und Börner neben Caculatua als IV lässt. Behrendt dann neben Prietl und Schütz auf rechts. Das wäre eine Möglichkeit mehr Stabilität hinten reinzubringen.

oder Cacu irgendwann mal auf die 6, mir scheint, dass er technisch und in Sachen Spieleröffnung nicht der ungeschickteste ist...

Gab es denn jetzt gegen Lautern ein anderes Spielsystem und wenn ja, welches? Da gehen die Meinungen im Spieltagsthread ja etwas auseinander und vor dem PC konnte ich eher überhaupt kein System erkennen, leider.

Zitat von Heimatverein1966

Gab es denn jetzt gegen Lautern ein anderes Spielsystem und wenn ja, welches? Da gehen die Meinungen im Spieltagsthread ja etwas auseinander und vor dem PC konnte ich eher überhaupt kein System erkennen, leider.

Ich denke, Dein letzter Satz trifft es am besten.

Also defensiv standen wir in einer Mischung aus 4-2-3-1, 4-1-4-1 und 4-5-1. Unsere 5 Mittelfeldspieler, von denen 3 als 6er eher defensiv ausgerichtet waren, standen bei gegnerischem Ballbesitz zumeist in einer Mischung aus Kette bzw. Welle aus 5 Spielern, die fast auf einer Höhe waren, davor Klos. Ganz selten hat sich situativ einer der 6er, zumeist Behrendt wenn ich mich nicht täusche, zwischen die 4er Ketten fallen gelassen, was dann als 4-1-4-1 interpretierbar war.
Aus diesem leicht abgewandelten System hat es öfter geklappt als in den letzten Spielen, Pressingsituationen zu erzeugen und aus diesen auch öfter Bälle zu gewinnen als über weite Strecken der Saison zuvor. Oft haben auch die ersten 1-2 Pässe danach gut geklappt, so sie denn kontrolliert und ohne Bedrängnis gespielt werden konnten. Insgesamt standen wir dadurch defensiv stabiler als zuletzt, nicht zuletzt weil dann ein weiterer Mittelfeldspieler defensiv absichern konnte, sollte das versuchte Pressing nicht erfolgreich sein.
Der Rest waren die altbekannten Schwächen, nämlich wenig konstruktiver Spielaufbau, gerade in den 20 Minuten Überzahl, und kaum ein letzter Pass, der ankam und eine gute Torchance brachte. Wenn doch, wurden die Chancen, auch nach wieder etwas besseren Ecken, vergeben.

Hartherz war links hinten

Salger, Behrend und Junglas waren 6er, haben rotiert, wobei Junglas eher vorn war.

Hemlein und Vogelsammer waren außen offesiv, aber eigentlich ging nur was über Hemlein, der kann allerdings leider nicht (mehr) flanken.

Definitiv nur 1 Spitze

So hab ichs vom Block gesehen

Zitat von The Fajeth

Hartherz war links hinten

Salger, Behrend und Junglas waren 6er, haben rotiert, wobei Junglas eher vorn war.

Hemlein und Vogelsammer waren außen offesiv, aber eigentlich ging nur was über Hemlein, der kann allerdings leider nicht (mehr) flanken.

Definitiv nur 1 Spitze

So hab ichs vom Block gesehen

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Besten Dank, so hat es mein Bruder eben am Telefon auch bestätigt. Dann könnte man doch von einem Systemwechsel zum 433 ausgehen und dem Trainer zumindest nicht den Willen zur Veränderung absprechen, zumal er ja wohl immer die für ihn besten Elf aus dem Training oder nach Taktik aufstellt. Ich halte nichts vom Festhalten an Spielern die ihren Einsatz nicht rechtfertigen, wie zuletzt Dick oder Prietl.

Anscheinend haben wir nun mal nicht 11 Spitzenspieler, die sich von den Anderen abheben sondern höchstens sechs davon. Von daher hat der Trainer heute nicht mal viel falsch gemacht, wechseln hätte er etwas früher können aber ansonsten müssen die Spieler das schon mal selber machen!