System, Taktik und Spielweise

  • Habe mir gerade mal auf sofascore die einzelnen Heatmaps unserer Spieler angesehen und bin jetzt leicht verwirrt. Spielen wir wirklich Ballbesitzfußball? Geht das überhaupt, wenn man gleichzeitig fast ausschließlich über Außen aufbaut und offenbar auf schnelles Umschaltspiel dort setzt? Für Ballbesitz stehen wir als Team meiner Meinung nach viel zu gefächert. Außerdem kenne ich keine Mannschaft, die Ballbesitz spielt, ohne das Zentrum zu besetzen und dort konsequent nachzurücken. Je mehr man sich damit befasst, desto mehr Fragezeichen ploppen auf.


    Kennt jemand eine Seite, auf der es eine Heatmap für die gesamte Saison eines Teams gibt?

    In einigen Jahren wird man darüber Reden wie Kniat den Fußball revolutioniert hat und einen Verein wie Arminia Bielefeld in die Champions League geführt hat. Oder man hat ihn ein paar Jahren vergessen, weil er nur noch in der Kreisliga Pausenbierchen zapfen darf. Wer weis das schon.....

    Für mich nur ein weiteres Symptom der Planlosigkeit in unserer Taktik. Es ist immer dasselbe bei uns. Entweder der Trainer kann seine Idee nicht umsetzen oder seine Idee ist schlecht. In beiden Fällen muss ein neuer Trainer her.

  • Arminia hat in HZ 1 ohne systematisches Pressing gespielt (s. Jörg Weber in der NW). Ob das so geplant war oder Folge davon, dass mit Ulrike und Grodo zwei nicht-integrierte Neue dabei waren, ist unklar. Und dann hat RWE Wörl aus dem Spiel genommen, wie bereits einige Foristen bemerkt haben. Daher glaube ich nicht, dass es eine geplante Abkehr vom Ballbesitzspiel gab. Das hat sich aus den beiden genannten Gründen so ergeben. Ich sehe immer weniger Methode im Vorgehen. Das sind alles eher Symptome eines Auflösungsprozesses denn einer gezielten Umstrukturierung.

    War für Kniat und den Mützenmann bestimmt sehr überraschend, was ein Klaus Gjasula für Fähigkeiten hat. Da kann man schon mal überrumpelt werden.....

  • Wie die Truppe spielen soll, kann im Arminia-Podcast mit Mitch Kniat gehört werden. Kombiniert mit Statistiken fand ich es durchaus interessant seine Sichtweise erzählt zu bekommen. Aufgenommen wurde es Anfang November 2024 nach dem Unentschieden in Wiesbaden.


    Durch Zufall habe ich es mir gestern erneut angehört und da kamen für mich schon einige Fragen auf, da es für mich eine große Diskrepanz zwischen Theorie und Praxis gibt.

    Adler gehören in ihren Horst und nicht auf den Fussballplatz

  • Wie die Truppe spielen soll, kann im Arminia-Podcast mit Mitch Kniat gehört werden. Kombiniert mit Statistiken fand ich es durchaus interessant seine Sichtweise erzählt zu bekommen. Aufgenommen wurde es Anfang November 2024 nach dem Unentschieden in Wiesbaden.


    Durch Zufall habe ich es mir gestern erneut angehört und da kamen für mich schon einige Fragen auf, da es für mich eine große Diskrepanz zwischen Theorie und Praxis gibt.

    Das erlebe ich bei jedem einzelnen Interview bei anschließendem Blick auf den Rasen. Von dem Gequatsche wird nichts, aber auch gar nichts auf dem Platz umgesetzt.

  • In München muss man endlich mal seine offensiven Möglichkeiten auf den Rasen bringen. Warum Kniat sich da, im wahrsten Sinne des Wortes, systematisch weigert, wird sein Geheimnis bleiben. Oder weiß es nur der Mützenmann ?


    Young, Bazee und Kania von Beginn an. Biankadi dicht dran ( würde Mitch sagen ). Dann kannst du immer noch Grodowski und Ulrike bringen, bei Bedarf. Die beiden letztgenannten Spieler haben sich für mich ihre Startaufstellung deutlich und nun mehrfach nicht erarbeitet. Muss man erkennen wollen !

  • Und hinten noch Großer für Schneider und Oppie wieder in die Startelf, dann passt es.

    "Was da im Internet zwischen 22 Uhr und halb eins von Halbakademikern betrieben wird, ist unsäglich und desaströs. Denen sollte man ein Kicker-Managerspiel schenken, aber aus dem Profifußball sollten sie sich raushalten. Davon haben sie keine Ahnung." (Heribert Bruchhagen)

  • Ich glaube, dass du prinzipiell alle Leute aufstellen könntest, die du zur Verfügung hast.


    Bazee, Young, Biankadi, Kania, Uldrikis und/oder Grodowski.


    Vielleicht auch Schroers (obwohl der zuletzt nicht wirklich geglänzt hat) und Boujellab.


    Es sind ja fast immer die gleichen Muster zu erkennen in den Heimspielen.


    In der ersten Halbzeit läuft überhaupt gar nichts nach vorne. Gegen Essen ist Bazee eingewechselt worden und hat das Tor gemacht. Jetzt ist Kania eingewechselt worden und hat das Tor gemacht. Bazee hat gestern in der ersten Halbzeit nichts hinbekommen. Biankadi ist gegen Unterhaching eingewechselt worden und hat das Tor gemacht.


    Das liegt an der pomadigen Spielweise. Da sieht jeder offensive Spieler einfach schlecht aus. Ab der 70. Minute wird dann das System umgestellt und es läuft zumindest etwas flüssiger nach vorne (obwohl das auch nicht immer funktioniert, vor allem nicht, wenn du dann 0-2 zurückliegst). Da können sich die eingewechselten Spieler dann natürlich besser präsentieren.


    Grodowski und Uldrikis können einem da schon ein bisschen leid tun. Aber die Spielweise hat es beiden bis jetzt nicht möglich gemacht, dass sie sich mal vernünftig präsentieren konnten (zumindest nicht in den Heimspielen).

  • Die beiden Neuverpflichtungen im Sturm Ulrike und Grodowski eröffnen nicht nur personell, sondern auch taktisch größere Möglichkeiten. Das sollte man aber erst einmal positiv sehen, anstatt es zum Anlass zur Kritik zu nehmen.

    Mit Grodowski haben wir jetzt einen Stürmer, der als zweite zentrale Spitze agieren kann. Ein 442 wäre also möglich und stellt vielleicht eine weitere Alternative zum 433 und 3421 (Pokal) dar und das auch außerhalb des Westfalen-Pokals.

    Dennoch rechne ich damit, dass Kniat größtenteils am 433 festhält und das auch aus guten Gründen. Wilhelm 2704 hatte hier an Klos und Vogi erinnert. Diese beiden Stürmer haben sowohl im 442 als auch im 433 harmoniert. Und Vogi war damals auch ein sogar klarer 9er, als Uwe Neuhaus ihn auf Linksaussen stellte, um 433 spielen zu können. Und wie erfolgreich das war, muss hier kaum in Erinnerung gerufen werden.

    Solchen Handlungsspielraum sollten wir auch Mitch Kniat einräumen. Grodowski kann auch im 433 von Linksaussen immer mal wieder in die zentrale Position einrücken. Das gibt das System her. Vor allem wenn die Angriffe über die rechte Seite eingeleitet werden.

    Kurzum: ich halte die Kritik daran, dass Grodowski unter Kniat im 433 Linksaussen spielt, für mindestens überzogen. Die Antwort auf diese sich hier wiederholenden Kritiken heißt für mich: Voglsammer. Und zugleich: Uwe Neuhaus, der stumpf am 433 festgehalten hat und nicht wegen des vorhandenen Spielermaterials auf 442 gewechselt hat.

    Ich will hier natürlich nicht auf einen 1:1-Vergleich Grodowski-Vogi oder Kniat-Neuhaus hinaus. Aber es gibt Ähnlichkeiten zwischen den Abwägungen Personal-System.

    Ich kann mit Grodowski auf Linksaussen gut leben und halte das nicht für einen Kritikpunkt. Mir ist das 433 und sein Flügelspiel wichtiger. Wenn dann würde ich auf 4231 wechseln.

    Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    "Schlagt ihn tot, den Hund! Es ist ein Rezensent." (Goethe)

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  • [...] Kurzum: ich halte die Kritik daran, dass Grodowski unter Kniat im 433 Linksaussen spielt, für mindestens überzogen. [...]

    Er hat gestern im Interview einiges verraten. Dass sein Einrücken so trainiert wurde und er letztes Jahr seine Tore auch so gemacht habe.

    Die sind also gerade am justieren. Kann mir auch gut vorstellen, dass Grodowski da klar geäußert hat, was er will. Habe eh den Eindruck, dass die Zange Bazee/Grodowski zurzeit öfter einrückt und wir gerade deutlich weniger über ganz Außen spielen, kann mich aber auch täuschen.

  • Ich würde das unterstützen und hinzufügen, dass Grodowski schon 4 Buden auf dem Konto haben könnte, vielleicht sogar müsste, und das obwohl er als Linksaußen spielt.

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