DFB-Präsident Zwanziger will mit Dogma brechen:
„Vereine sollten Sponsorennamen tragen dürfen“
ZitatAlles anzeigenDer Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), Theo Zwanziger,
hat erstmals öffentlich das Verbot der Namensnennung von Sponsoren
in Vereinsnamen in Frage gestellt. Damit droht im deutschen Fußball ein
eherner Grundsatz zu kippen.
In einem Presseinterview sagte Zwanziger, dass die Gründe, ein bislang
bewährtes System aufzugeben noch nie so massiv waren. Im Zuge der
Neuordnung der Bundesliga-Vermarktungsrechte ab dem Jahre 2009
müsse man auch offen für weitere Neuerungen sein. So könne sich
Zwanziger eine Entwicklung dahin gehend vorstellen, dass man
irgendwann sagt: „Um international konkurrenzfähig zu sein, muss man
neue Möglichkeiten schaffen. Im Ausland scheint das ja auch zu
funktionieren und akzeptiert zu werden.“
Zwanziger weiter: „Bei dem Verbot der Namensführung gegenüber
einem Verein bin ich mir nicht sicher, ob das überhaupt gerichtsfest ist.
Das hat was mit Bevormundung zu tun, und Vereine sind autonom. Ob
wir als Verband also zwingend untersagen dürfen, dass ein Verein mit
einem Sponsorennamen bei uns nicht Mitglied sein darf, erscheint mir
juristisch fraglich.“
Bislang dürfen nur Vereine einen Sponsorennamen führen, die diesen
schon seit Jahrzehnten innehaben. Insoweit gilt ein Bestandsschutz.
Neue Namensschöpfungen wurden vom DFB in der Vergangenheit mit
Hinweis auf die Statuten immer wieder untersagt.
Dies soll ein Grund gewesen sein, warum das geplante Millionen-
Investment des Red Bull-Anteilseigners Dietrich Mateschitz beim Fußball
Oberligisten FC Sachsen Leipzig scheiterte. Mateschitz wurden Pläne
nachgesagt, den Verein - ähnlich wie den österreichischen Profi-Klub
Red Bull Salzburg - nach seinen Vorstellungen umzubenennen. Damals
gab es mannigfaltige Proteste gegen ein Engagement Mateschitz’.
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