Heute morgen beim Lesen der Neuen Westfälischen fiel mir der Kommentar von Peter Burkamp zum Prozess gegen Ansgar auf. Dass dieser Redakteur kein "Brinkmann-Freund" ist wurde schon letztes Jahr deutlich. Aber was er da wieder verzapft hat ist, wie ich finde, lächerlich. Brinkmann man hat sich für die Ausfälle, bis auf den bei McD, wo ein Hooligan das Opfer war, entschuldigt und meines Wissens auch gezahlt. Es muss wohl entweder die pure Langeweile oder die unerschöpfliche Sensationsgeilheit sein, die Burkamp angetrieben hat diesen Artikel zuschreiben. Wenn man nicht wüsste um wen es sich handelt, könnte man auch glauben, dass es sich um einen Raubmörder oder Vergewaltiger handelt, aber lest selbst:
Sich selbst der größte Gegner
VON PETER BURKAMP
Der Wächter der Eisbahn in Gütersloh klagt noch heute über Rückenbeschwerden, Ansgar Brinkmann dagegen ist – wohl ein allerletztes Mal – mit einem blauen Auge davongekommen. Schon vor Prozessende hat ihm die DSC-Führung das Vertrauen ausgesprochen. Er habe zuletzt wirklich den Eindruck gemacht, dazugelernt zu haben, so Arminias Geschäftsführer Roland Kentsch. Nimmt man die Zeit seit dem letzten Zwischenfall im Dezember 2001 mag Brinkmann seine Bewährung genutzt haben. Zumindest ermittelt die Staatsanwaltschaft nicht neu. Dafür der DFB wegen des Vorwurfs, der Armine hätte in Cottbus Fans bedroht. Wie harmlos wirkt dagegen der überzogene Zapfenstreich aus dem Sommer, der Brinkmann die wohl letzte Ab- und Ermahnung seines Arbeitgebers eingebracht hat.
Ansgar Brinkmann der Unverbesserliche? Der Mann kümmert sich bei Reisen um Mitbringsel für Kinder und ist mit gewissem Wortwitz ausgestattet. Zweifellos steckt in dem selbst ernannten Jungen von der Straße allerdings auch erhebliches Aggressionspotenzial, das durch Alkohol explodieren kann. Die Vorwürfe, die ihn vor Gericht führten, sind keine Dummen-Jungen-Streiche. Was Mitspieler vorsichtig mit „neigt zu Gefühlsausbrüchen“ beschreiben, haben Betroffene anders erlebt. Tatzeugen waren schockiert und verängstigt durch die Ausraster Brinkmanns, selbst wenn man berücksichtigt, dass er teilweise auch provoziert wurde.
Dass Brinkmann Einsehen zeigt, ist selten. Schuld sind stets die anderen. Kleinlaut hat er jetzt zwei Vorwürfe eingeräumt, die er monatelang hartnäckig bestritten hat. Überall wittert er Widersacher und Kampagnen. Dabei merkt er nicht, dass er wegen seiner Unbeherrschtheit selbst sein größter Gegner ist. Doch er scheint sich in der Rolle des Furchtlosen und zu Unrecht Beschuldigten zu gefallen. Das Image des Draufgängers und Champagner-Runden schmeißenden Aufsteigers bringt ihm offensichtlich in manchen Kreisen Anerkennung. So schmücken sich zweifelhafte Freunde mit der Gesellschaft des Promi-Kickers. Kann Brinkmann das erkennen und wirklich – wie Roland Kentsch vermutet und er selbst beteuert – aus seinen Fehlern lernen? Die Arminen jedenfalls haben ihre Kehrtwendung bereits vollzogen. Fürsorgepflicht statt Konsequenz heißt ihre Losung. Diesen für Arminia riskanten Vertrauensvorschuss sollte Ansgar Brinkmann endlich rechtfertigen.