München/Bielefeld. Diese Zahlen sind alarmierend und schrecken jeden Anhänger des Fußball-Zweitligisten Arminia Bielefeld auf: Der Aufsteiger bestritt beim TSV 1860 München das neunte Spiel unter Trainer Norbert Meier, der am 24. Februar 2014 Aufstiegscoach Stefan Krämer abgelöst hatte. Die 1:2-Pleite bei den Löwen bedeutete bereits die fünfte Niederlage unter Meiers Regie, der während seiner zweimonatigen Amtszeit lediglich sechs Punkte holte bei einer Tordifferenz von 4:1
Drei Spieltage vor dem Serienende ist selbst das Minimalziel (Relegationsrang 16) in weite Ferne gerückt. Der Rückstand auf Dynamo Dresden beträgt drei Punkte. Zudem weist Dynamo die weitaus bessere Tordifferenz auf. Arminias Abstieg lässt sich bei den noch drei ausstehenden Aufgaben in Bochum, gegen den FSV Frankfurt und in Dresden wohl kaum noch verhindern. Nur ein Dreier in zwölf Spielen nach der Winterpause lässt zudem nur bedingt Hoffnung auf ein Wunder aufkommen.
Fußball sei ein Ergebnissport, und diese Ergebnisse haben nicht mehr gestimmt, lautete in der letzten Februarwoche die offizielle Begründung für den Trainerwechsel von Stefan Krämer zu Norbert Meier. Die Wende zum Guten trat aber nicht ein. Arminia setzt seinen Stagnationskurs seitdem fort und taumelt in Richtung 3. Liga. Meiers Bilanz ist schlicht und ergreifend verheerend für einen Klub, der in der zweithöchsten deutschen Spielklasse bleiben will.
Geradezu besorgniserregend war Arminias Auftreten nach dem Siegtreffer der Löwen in der 72. Minute. Kein Aufbäumen, um zumindest noch ein Unentschieden zu erreichen. Statt dessen Rat- und Tatenlosigkeit, worüber sich selbst einige Münchner Akteure wunderten, die ihren Gegenspielern fehlende Kraft attestierten. Auch Arminias Geschäftsführer Marcus Uhlig war enttäuscht. "Das war zu wenig. In unserer jetzigen Situation müssen wir mehr Engagement zeigen. Eine genaue Spielanalyse steht mir aber nicht zu. Dafür ist der Trainer zuständig."
Gleichwohl stärkte der Geschäftsführer den in die Kritik geratenen Norbert Meier. "In der jetzigen Phase fangen wir keine Trainerdiskussion an. Das wäre der falsche Ansatz. Mit der Zuschreibung von Schuldzuweisungen ist uns nicht geholfen", redete Uhlig Klartext.
Auch der umstrittene Trainer, der in München erstmals zwei Sturmspitzen aufbot, fand im Radio-Bielefeld-Interview markante Worte zur aktuellen Lage. "Die Mannschaft war in der zweiten Halbzeit spieltechnisch nicht in der Lage, 1860 München in Verlegenheit zu bringen. Fußball ist eine Frage der Qualität. Diese Frage muss man sich stellen." Diese Beurteilung der Mannschaft dürfte keinesfalls sein angespanntes Verhältnis zu den DSC-Profis verbessern. Fehlende Kommunikation bei der Vergabe der 18 Plätze für das Aufgebot an Spieltagen - statt dessen werden Zettel ausgegeben - fördert unter anderem das Reizklima beim Tabellen-17. und ist möglicherweise auch eine Ursache für die große Verunsicherung auf dem Platz.
Marcus Uhligs Appell vor den drei Schicksalsspielen: "Wir alle müssen zusammenhalten, um neun Punkte aus diesen drei Begegnungen zu holen."