Dem Schiedsrichter geht Sicherheit vor - 12.03.2005 14:00
Frisk beendet Karriere
Frisk zückt bei seinem letzten großen internationalen Auftritt "Rot" gegen Chelsea-Ass Drogba.Der schwedische Unparteiische Anders Frisk hat nach Morddrohungen gegen ihn und seine Familie seine Karriere mit sofortiger Wirkung beendet. Dies gab der schwedische Fußball-Verband auf seiner Internetseite bekannt. Damit kehrt einer der besten und renommiertesten Schiedsrichter der Welt der Fußballbühne den Rücken. "Ich habe dem Fußball viel zu verdanken, aber die Sicherheit meiner Familie geht vor", sagte Frisk, der nach eigenen Angaben nach dem Hinspiel der Champions League zwischen dem FC Barcelona und Chelsea London (2:1) "per Telefon, e-mail und Post Morddrohungen" erhalten hatte.
Der Grund war offenbar der Platzverweis von Chelsea-Stürmer Drogba in der 56. Minute. In der Folgezeit drehte Barcelona einen 0:1-Rückstand durch Treffer von Lopez (67.) und Eto'o (73.) noch um. Chelseas Team-Manager Mourinho warf Frisk nach der Partie vor, in der Halbzeit mit Barcelonas Trainer Frank Rijkard gesprochen zu haben, und vermutete dahinter Absprachen. Im Rückspiel warfen die Engländer die Spanier mit einem 4:2 aus dem Rennen.
Ebenfalls für Schlagzeilen hatte Frisk Mitte September des letzten Jahres gesorgt, als er die Champions-League-Partie zwischen dem AS Rom mit Trainer Rudi Völler und Dynamo Kiew beim Stande von 0:1 abgebrochen hatte. Der 42 Jahre alte Versicherungskaufmann aus Mölndal war in der Halbzeitpause auf dem Weg in die Kabine von einem Feuerzeug am Kopf getroffen worden und musste wegen einer blutenden Platzwunde behandelt werden. Nach einer Pause von fast 60 Minuten traf Frisk selbst die Entscheidung, das Spiel vorzeitig zu beenden.
Anders Frisk hat im Laufe seiner Karriere bei drei EM-Endrunden und der WM 2002 in Japan und Südkorea gepfiffen. Bei der EM im Vorjahr in Portugal pfiff der Skandinavier die Auftaktpartie der deutschen Mannschaft gegen die Niederlande (1:1).