...so. jetzt zieht sich diese diese Dikussion ja nun schon über 19 Seiten. Mittlerweile habe ich das Gefühl, dass hier jetzt aber auch alles rausgeholt wird, was man so auffahren kann. Da bleibt kein Auge mehr trocken. Vieles davon ist mit persönlich ein wenig zu undifferenziert, sorry! Einiges wurde ja auch nach anfänglichen Getöse wieder ganz leiserelativiert.
Entweder verstehe ich das System nicht ganz, oder ich lasse mich gerne belehren! Ich ziehe dazu auch mal die Erfahrungen hinzu, die ich zu meiner aktiveren Auswärtsfahrerei gemacht habe.
1. Was hat der Verein damit zu tun, wenn die Fans eine Fahrt -privat- organisieren und die Karten frei verkäuflich erhältlich sind?! Ich verstehe immer noch nicht, wer außer dem Veranstalter für jeweilige Schäden - und auch nur während- der Fahrt haftbar gemacht werden kann?!
Desweitere zur Fahrt:
2. Wer den Alkoholkonsum auf Auswärtsfahrten von außen beurteilt, befindet sich auf ganz dünnem Eis. Na klar haben die Unmengen an Alk am Start! Dazu kann ich nur sagen: Ich war schon bei Auswärtsfahrten -des vom Verein organisierten Sonderzuges mit Begleitung von Ordnern und Fanbetreuer- in dem Schluck und Kurzer in rauhen Mengen geflossen ist, und wo Bier nur Nebensache war und sehr viele des ganzen Mobs bei Ankunft Zielbahnhof voll wie zehn Hafensänger waren. Von organisierten Busfahrten rede ich erst gar nicht. Damit will ich sagen: Jetzt hier die Moralkeule aufgrund von Bildern mit Bierfässern zu schwingen und den Pro Kopf /Liter Verhältnis zu berechnen, wäre etwas scheinheilig! Und:Wer dafür zur Verantwortung gezogen werden kann, ausser dem Besoffenen selber- trinken obliegt bis jetzt jedem selber und ist keine Straftat.
3.Auf dem Weg zu Stadion haben sich ebenfalls sehr unschöne Szenen abgespielt, (keine Frage!!!) für die der Verein ebenfalls gerade stehen soll. Auch hier nochmal die Frage: was kann der Verein dazu, wenn Straftäter im Dynamo Schlumpf Anzug ihre Taten geschützt ausüben können? Dazu wurde ja seitens der Polizei bestätigt, dass die Straftäter stocknüchtern waren, um mehr trouble machen zu können. Was die Sache noch klarer macht, dass das ne organisierte Sache war, finde ich. Hier spielen auch die Medien ihre Rolle - anfänglich wurde noch ein LIDL überallen und Reizgas versprüht Gäste traktiert, dann war es nur noch ein Auflauf, mittlerweile wurde die Sache ja quasi fast als Fehlmeldung korrigiert. Ein bischen mehr Recherche täte ganz gut. Dass die NW jetzt ala BILD was gefunden hat, um Klicks zu generieren, lass ich mal so im Raume stehen. Ohne die Dynamo Anreise runterspielen zu wollen, aber dieses Mediengehacke ist mir etwas too much - ich erwähne mal den "furchtbaren Platzsturm von Düsseldorf". Was die Medien daraus gemacht haben, entbehrt jeder Grundlage. Will ich hier nicht in dem Maße sagen, aber manches hat auch hier nen faden Beigeschmack!
4. Im Stadion sieht die Sache schon wieder anders aus: Hier stehen Verein der Heim und Auswärtsmannschaft dafür gerade, was passiert ist. Somit trifft auch unseren Verein eine gewisse Mitschuld und Herrn Uhligs Aussage wird noch ein wenig peinlicher! Auch unser Ordnungsdienst hat versagt! Wenn alle so voll wie die Ratten sind, müssen sie von Anfang an draußen bleiben! Alles schon gesehen und apssiert, bei uns anscheinend nicht! Die Sache mit der Pommeschmiede usw. steht außen vor! Raubüberfall! Ein no go von Ordner und Polizeiseite die Mitarbeiter da nicht besser zu schützen und wenigsten die Leute erkenntlich zu machen und festzusetzen. Aber es ist natürlich von außen nicht zu beurteilen. Auch klar.
Zum Pyro: Pyros haben es in diesem Spiel sogar in die Reihen der blauen Anhängerschaft geschafft. Im Block J -gab es ja einige mit Dynamo Fanuntensilien- sogar hier im Forum ist jemand dabei gewesen. Straftaten innerhalb des Stadions liegen glasklar in der Verantwortung der Vereine. Hier haben anscheinend beide versagt.
Dazu wurde ja hier oft die "Selbstreinigung der Kurve" angesprochen und dass der Verein Dynamo es nicht schafft, dieses Problem in den Griff zu kriegen. Wie die Gewalttätigkeiten der Fans usw. Dazu möchte ich nur zu bedenken geben, dass wir als Arminia Bielefeld es ebenfalls als relativ "harmlose" und "weniger auffällige Anhängerschaft" ebenfalls nicht geschafft haben, dieses "Minimalziel" zu erreichen! Auch aus unseren Reihen hat es schon oft gefunkt und sogar im eigenen Stadion! Wiederholungstäter, sag ich nur. Was ich damit sagen will ist, dass es ja gar nicht einfach ist, solche Sachen zu fordern! Wenn wir es nicht mal schaffen, wie soll ein Verein wie Dynamo es schaffen, mit so einem unglaublich riesigen Problem quasi alleine fertig zu werden und mal eben von heute auf morgen Erfolge vorweisen. Dass die Fanszene dabei eher "Mitwisser" als "Aufklärer" ist, zeigt sich selbt bei uns. Straftaten werden gedeckt. Gerade in der Szene. Auch darüber sollte man mal nachdenken! Und dieses "mach doch nen Foto von demjenigen" oder "schwärz im bei Ordner an" an Gerede ist doch total relitätsfremd! Wer riskiert denn die Schelle seines Lebens -und das wird es doch im Endeffekt sein- um einen Zündler anzuzeigen?!?!
Ich will hier gar nicht Dynamo oder seine Anhänger in Schutz nehmen, aber dieses einfache -jetzt ist der Verein aber in der Plicht- trifft halt nur ungenügend den Kern der Sache. Viele Sachen entziehen sich einfach den Einflussbereich eines Vereins. Ganz einfach: es scheint mir doch ein wenig zu einfach zu sein, zu sagen "die haben Dynamo Kluft an" und somit ist der Verein für das Handeln verantwortlich oder zuständig. Lösunsgansätze wurde ja schon hier genannt, es scheint an einer konsequenten oder machbaren Umsetzung zu scheitern.
Das die Polizei jetzt wieder auf die "alles muss härter werden Keule" drischt, ist ehrlich gesagt auch ein Zeugnis dafür, dass man da an einigen Stellen versagt hat. Ob dass die ultimative Lösung ist, bezweifel ich stark! Das die Polizei den undankbarsten Job hat, ist unbestritten. Ich habe selber Verwandschaft in dem Bereich und möchte nicht für 1 Mio. den ihren Jobmachen müssen. Trotzdem: nach jedem Vorfall sich vor das Mikro zu stellen und härtere Strafen und Möglichkeiten zu fordern, wiederspricht sich etwas damit, dass man ja mit den bisherigen Mitteln nicht mal ansatzweise Erfolge vorzuweisen hat. Bei Anreise festsetzen heisst für mich: alle bleiben da wo sie sind und gehen nicht zum Stadion. Fänd ich persönlich scheisse, wenn ich überhaupt nichts damit zu tun hätte! Und: Möglichkeit einzelne Personen fetzusetzen, erkenntliche machen und nach Hause schicken kann die Polizei ja jetzt auch!? Klappen tut es doch aber nicht?! Wenn man härteres Durchgreifen fordert schon?! Wird die Belastung für die Beamten dann weniger?! hmmm...
Allgemein würde ich sagen, dass das Ganze ein gesellschaftliches Problem ist und Dynamo leider die strukturellen und sozialen Mißstände seiner Region ausbaden muss. Das es hierbei nicht um ein Fanproblem, sonder ein Kriminalitätsproblem handelt, liegt auf der Hand. Da haben sich verworrene Strukturen entwickelt, die es noch schwieriger machen, eine effektive Aufarbeitung zu ermöglichen. Da gibt es ne Menge Problemfelder, die beackert werden müssen. Die meisten wurzeln allerdings außerhalb des Fussballstadions und ohne die Hilfe andere wird es Dynamo wohl nicht schaffen, das zu beheben. Leider geht dabei unter, dass die Szene und der Verein in den letzten Monaten durchaus einige Erfolge vorzuweisen haben, was eine grundlegende Strukturwandlung und eine Ausgrenzung des rechten Umfeldes der Fansezene betrifft. Das wird leider nicht allzu oft erwähnt. Auch wenn es uns hier in Bielefeld betrifft, sollte der letzte Freitag ein Ausreisser sein, der gute Entwicklungen durch harte Arbeit und Herzblut Vieler richtiger Dynamo Fans mit einem Schlag zunichte gemacht hat!
Ich frage mich, wie es mir gehen würde, wenn ich Dynamo Fan bin und einer der 95% der Fans, die mit dieser Scheiss nichts am Hut haben und immer wieder in einen Topf geworfen würde?! Fände ich ziemlich scheisse. Gerade der Tatsache geschuldet, dass die meisten wirklich nichts damit zu tun haben oder dafür können und es trotzdenm ausbaden müssen- nur weil (nicht einmal Fussballfans) kriminelle Hirnamputierte die Menge und Masse eines Fussballspiels immer wieder für ihre kranken Machenschaften nutzen können und eine riesen Bühne bekommen.
Ob jetzt hier einige Feinheiten oder Details nicht ganz richtig sind, kann durchaus möglich sein, aber ich habe das Gefühl, dass es jetzt auch genug zu dem Thema ist, da die Moral der Geschicht durchaus herausgekitzelt ist!
- mein Kumpel hat ne leichte Gehbehinderung, daher bin ich mitgegangen. Auf der Mitte wurde uns konsequent der Weg nach unten versperrt, so dass es nicht möglich war, nach unten zu gehen. Da noch ein paar andere Leute eingereiht waren und von hinten gedrängelt wurde, hatte mein Kumpel massive Probleme sich auf den Beinen zu halten. Auf Rufe oder die Bitte, mal Platz zu machen, wurde nicht reagiert oder der Stinkefinger gezeigt...