Was bliebe zum Spiel noch hinzuzufügen?
Zuma hatte offensichtlich die falschen Puschen an. Bei fast jedem Antritt rutschte er zunächst kurz weg. Darf einem Profi nicht passieren.
Vor allem in der finalen Drangphase habe ich das konsequente Nachrücken und Nachsetzen im und am gegnerischen Strafraum vermisst. Das war einfach zu halbherzig.
Die Fehlerquote bei Freistößen bleibt viel zu hoch. Wie kann man den Ball z. B. auf den kurzen Pfosten schlagen, wenn die Westermänner jenseits des langen Ecks lauern?
Etliche Spieler agierten bei Ballbesitz der Arminia ganz allgemein zu passiv. Mangels Anspielstationen musste der Ball häufig in der Abwehr hin und her geschoben werden und ging dann oft, über notwendige, riskantere Abspiele, in der Vorwärtsbewegung gleich wieder verloren. Einige schwache Abspiele schienen auch den Nerven geschuldet.
Dem Schiri mag man vielleicht keine gravierenden Fehlentscheidungen nachweisen, aber insgesamt habe ich im Stadion den Eindruck der Parteilichkeit gewonnen. Fünf bis sechs mal hintereinander ’Kann-Entscheidungen’ zu Gunsten Frankfurts zu treffen, kommt einfach merkwürdig (und eines Merks eigentlich unwürdig) daher! Die diversen Einzelaktionen wurden ja bereits reichlich kommentiert. Das überpünktliche Abpfeifen, sowohl zur Halbzeit (sekundengenau, wir waren im Angriff), als auch zum Schluss (wie oft liegen die Nerven der verteidigenden Mannschaft in der Nachspielzeit blank und es fallen die dümmsten Tore), stößt ebenfalls äußerst sauer auf. Einer der Linienrichter hob zudem bei Frankfurter Ausbällen die Fahne meist erst dann, wenn die Blinden ihre Krückstöcke schon wieder heruntergenommen hatten.
Das Ambiente im Stadion war jedoch ganz allgemein beeindruckend. Kein Vergleich mit dem halbvollen Stadion beim Hinspiel der Arminia.
So, und nun?
Hoffen wir für die nächste Saison, dass Zuma wieder zum Puma wird und Boakye von Verletzungen verschont bleibt. Hoffen wir auch, dass die Außen dann endlich wieder stechen (wer hätte denn das Zeug zum ’Buckley’?). Hoffen wir auf etwas mehr Kreativität im Mittelfeld, wenn es darum geht, einen Rückstand aufzuholen (kann das ein Marx?). Und dass neben Hain auch weiter vorne mal jemand die Mitspieler in Schwächephasen elektrisieren kann. Hoffen wir schließlich auch, dass uns bei eigenen Standards endlich die lang ersehnte Qualitätsverbesserung gelingt (die alte Anfälligkeit bei gegnerischen Standards scheint ja weitgehend ausgemerzt zu sein).
Jenseits des grünen Rasens werden Schwickie und Kentschie die verbliebenen, uneinsichtigen Alman Wohner hoffentlich bald derart becirct haben, dass der Stadionausbau rechtzeitig zur neuen Saison abgeschlossen sein wird. Das gäbe dann sicherlich einen kleinen Zuschauerschub (= Mehreinnahmen) und so ein richtiger Hexenkessel dürfte im Laufe der Saison sicherlich für den einen oder anderen Punkt gut sein.
Wenn all dieses gelingen sollte und uns der Fußballgott nicht gänzlich ungewogen ist, dann muss einem um die Zukunft der Arminia keineswegs bange sein. Auch ohne Berlin.
Valdano