habe länger nicht mehr in dieses Forum reinschauen können und auch jetzt kaum etwas gelesen. Wenn ich nun auf die Schnelle noch den Frust über meinen Verein mit einem Auszug aus einer SMS an einen Fan Kollegen hier rein poste, wiederhole ich möglicherweise längst erfolgte Feststellungen anderer (für diesen Fall bitte ich um gnädige Nachsicht). Nachdem jedoch der Weinvorrat nicht ausreichte, um den Unmut über meinen Lieblingsverein hinunterzuspülen, greife ich gerne mal wieder auf dieses Forum als Ventil zurück. Ist ja nicht so, dass nur der Frust raus muss. Vornehmlich geht es wieder einmal darum, Missstände zu benennen. Um möglichst eine Wende zur Besserung anzustoßen. Ob da eine Meinungsäußerung in diesem Forum behilflich ist? Man neigt zum Zweifel, weiß es aber nicht (und möchte gerne an den sprichwörtlichen steten Tropfen glauben).
Um Zeit zu sparen, hier also der unsere Arminia betreffende SMS Ausschnitt (mit für die hier gegebene Öffentlichkeit angepassten Adjektiven und Umschreibungen):
Zu den Rasenhüpfern unserer Arminia sagte ich besser nichts. Und tue es doch. Das dieser Ito (?) Fußball spielen kann, war auch für Externe spätestens nach einer Viertelstunde offensichtlich. Ergriffene Gegennahmen? Null. Stellungsspiel und Raumaufteilung der Mannschaft sind weiterhin absolut amateurhaft. Die Außenverteidiger haben ihren Zenit entweder längst überschritten oder diesen nie in der notwenigen Höhe erreicht. Warum sich unsere Scoutingabteilung (angesichts der Verpflichtungen von Stifler, Bello, Hünting) selbigen Namen umhängen darf, erschließt sich einem nicht wirklich (insbesondere bei Berücksichtigung der nicht unwesentlichen Vermittlungsprovisionen). Die Sponsoren, offensichtlich zu… (man ersetze ‘blöd‘ durch ein salonfähigeres Wort), rechtzeitig eine läppische Extramillionen bereitzustellen um die Grundinvestition abzusichern. Stückwerk, wo du hinschaust. Selten hätte es einen verdienteren Absteiger gegeben als uns. Trotzdem hoffe ich natürlich das Beste, damit, im Sinne des Vereins, grob geschätzte € 10 Mio. potentieller Ablöse nicht in Handgeld der Spieler und deren Manager konvertiert wird. Sich bei dieser Ausgangslage/ Konstellation einen Erfolg in der Reli vorzustellen, fällt verdammt schwer. Genauso schwer, wie die Vorstellung, dass im Erfolgsfalle seitens der Sponsoren und Aufsichtsgremien die richtigen Schlüsse für eine Neuaufstellung des Vereins gezogen würden. So schlimm stellte sich die Situation seit den Zeiten eines gewissen R. Kentsch nicht mehr dar. War es damals Eitelkeit und Großmannssucht, die uns fast den Kopf gekostet hätte, liegt es heute meines Eindrucks nach eher an ausgewaschenem SWB Blut in den Adern der Führung, an über Wunschdenken hinaus mangelndem Ehrgeiz, an fehlendem Blick über den Tellerrand hinaus, an ungenügender sportlicher Kompetenz in den Gremien, an unzulänglich ausgeprägter Koordinationskometenz, an... you name it. Bin sowas von bedient. Dafür, dass der Expansion des römischen Reiches seinerzeit bei uns Grenzen gesetzt wurden (unabhängig davon, ob das wirklich ein Segen war oder nicht) stehen heute Osnabrück und Paderborn. Nicht jedoch, die dafür aus ungleich besserer Ausgangsposition startende Arminia. Eine Schande für eine Stadt, die als Metropole Ostwestfalens belebende Signale auf die Region aussenden sollte. Schande für eine Stadt, die sich selbst und die Region aus dem Sumpf einer hinteren Provinz ziehen sollte. Eine Schande vor allem für die Strippenzieher dieses traurigen Theaters. Niemand mit Visionen (oder sitzen die alle beim angesagten Augenarzt im Wartezimmer?), niemand, der Legionen hinter sich versammeln könnte. Erst jetzt wird der wahre Wert eines Gerry Weber für Arminia wirklich greifbar. Möge Gott ihn selig haben und in dieser Stadt/ Region in nicht allzuferner Zukunft wieder ein echter Leader mit unverwässertem schwarzweißblauem Herzen an die Oberfläche gespült werden.
Und damit habe ich erst einmal fertig. So fertig, wie ich es nach dem Spiel in Magdeburg war/bin.
Guats Nächtle und schöne Träume (das einzige was einem leidgeplagten Arminen in diesen Zeiten, bestenfalls, zu bleiben scheint).
Valdano