Hallo,
das Golden Goal war sowieso eine inakzeptable Totgeburt, da brauchen wir gar nicht weiter drüber zu diskutieren. Auch wenn wir dadurch Europameister geworden sind. Ich weiß noch, wie wir uns damals auf dem Block in Wembley gefühlt haben. Irgendwie war zwar jeder froh, gewonnen zu haben, aber vermutlich hätte fast der gesamte deutsche Block es begrüßt, wenn die Tschechen das Spiel hätten zuende spielen dürfen...
Die neue Regelung ist zwar ein Schritt in die richtige Richtung, sieht für mich aber wie ein hilfloser Versuch aus, alles wieder beim alten zu lassen, aber gleichzeitig nach außen hin so zu tun, als habe man damit etwas sensationell Neues geschaffen.
Es wäre hier besser gewesen, einfach zu sagen, daß man sich geirrt hat, und auch mal einen Fehler zuzugeben, anstatt weiter planlos herumzudoktern. Es hatte durchaus seinen Sinn, die Verlängerung ebenfalls in zwei Halbzeiten aufzuteilen, um beiden Mannschaften gleiche Bedingungen zukommen zu lassen und nicht ein Team zu benachteiligen. (Beispielsweise könnte es ja sein, daß man nicht nur gegen die untergehende Sonne, sondern auch mal gegen den Wind oder anpeitschenden Regen spielen müßte.)
Außerdem sehen dann die Zuschauer in beiden Hälften des Stadions gleich viel von jeder Mannschaft (jedenfalls im statistischen Mittel). Das wäre auch für die Zuschauer ein klarer Nachteil, wenn jetzt keine zwei Halbzeiten der Verlängerung und damit auch kein Seitenwechsel mehr stattfindet.
Aber das ist alles immer noch besser als das sogenannte "Golden Goal", das, anstatt langweilige Verlängerungen mit Ballgeschiebe zu verhindern, diese eher noch gefördert hat, weil nun wirklich niemand mehr Fehler machen wollte, weil jeder Fehler schon der letzte sein konnte. Also: Ein großer Schritt in die richtige Richtung, aber immer noch ein kleiner Schritt zu wenig!
Ciao, Toto