ZitatOriginal von x-man
ich halte viel mehr von dieser regelung den tabellensechsten somit in den uefa-pokal einzubeziehen und nicht diese regelung eines nachrückens, des "verlierers" im pokalendspiel.
ich selbst habe diesen umbruch damals wohl nicht richtig realisiert?!
erst als ich was davon hörte, dass eisern union ins europäische geschäft einsteigt, habe ich mehr und mehr davon erfahren. aber wann genau war dieser umschwung?
Der ungefähre Grund für diese Regelung lag darin, daß nach der Abschaffung des Europapokals der Pokalsieger in Zukunft der Sieger des DFB-Pokals in den UEFA-Cup einziehen sollte. Für den in den letzten Jahren nicht allzu unwahrscheinlichen Fall, daß der Pokalsieger bereits für die Champions League qualifiziert wäre, mußte nun eine Regelung gefunden werden, welches Team ihn im UEFA-Cup vertreten sollte. Um nun den DFB-Pokalwettbewerb nicht noch weiter zu entwerten, traf man die Regelung, den unterlegenen Finalisten teilnehmen zu lassen. Dabei dachte man vermutlich zunächst weniger an Finalisten wie Union oder Aachen, sondern eher an mittelmäßige Bundesligisten.
Dennoch halte ich die bestehende Regelung für eine gute Idee, denn wenn sich ein Team bis ins Pokalfinale gekämpft hat und dort einfach das Pech hat, z. B. auf den frischgekürten deutschen Meister zu treffen, sollte dieses Team dafür nicht auch noch bestraft werden. Irgendwie müssen ja alle anderen Profiteams zwischendurch aus dem Weg geräumt worden sein - was in der Liga niemand geschafft hat. Wenn man sich Aachens Weg ins Finale einmal rückwirkend ansieht, dürfte an der Berechtigung durch die sportliche Leistung wohl kaum ein Zweifel bestehen.
Außerdem ist das ganze auch eine Frage der Planungssicherheit. Wenn beispielsweise diese Saison das Pokalfinale Arminia gegen Bayern lauten würde, so wäre im Falle der derzeitigen Regelung zu diesem Zeitpunkt bereits klar, welchen Tabellenplatz man erreichen muß, um nächstes Jahr im UEFA-Cup zu spielen. Würde die Regelung aber lauten, daß im Falle des Pokalsieges eines bereits feststehenden Teilnehmers an der Champions League der nächstplazierte Bundesligist in den UEFA-Cup nachrücken würde, dann wüßte man erst eine Woche nach dem Ende der Saison, ob man sich um Platz 5 hätte reißen müssen oder ob man sich auch mit Platz 6 hätte begnügen können. Diese Unsicherheit wollte man beim DFB wohl vermeiden, und das meines Erachtens zu Recht.
Daß man die Regelung mit dem Nachrücker aus dem DFB-Pokal nicht beliebig weit treiben wollte, ist irgendwie auch nachvollziehbar, obwohl es angesichts der derzeitigen Situation durchaus seine Berechtigung hätte, zu sagen, wenn alle drei Champions-League-Teilnehmer sich im Halbfinale befinden, könnte der vierte Halbfinalist durchaus nachrücken. Nur: Erstens weiß man das zu dem Zeitpunkt der Saison normalerweise noch gar nicht, im Gegensatz zum Finale, das bekanntermaßen nach dem letzten Spieltag stattfindet. Und zweitens hofft der DFB vielleicht ja immer noch auf den Rückgewinn des zweiten Qualifikationsplatzes für die Champions League, und was dann passieren würde, wenn eines Tages mal alle vier Champions-Ligisten im Halbfinale stünden, wüßte dann irgendwie auch kein Mensch. (Vermutlich würde den freiwerdenden Platz dann nachträglich der HSV einklagen...)
Ciao, Toto