Beiträge von Anturios

    Man sollte erstmal die Ermittlungen abwarten: Wie man aus dem Artikel und auch den Kommentaren in der NW entnehmen kann, gibt es bisher anscheinend nur die Aussagen der beiden Jugendlichen.


    Nachdem ich beruflich ziemlich lange mit Gewaltopferfällen zu tun hatte, wurde mich eine etwas geschönte Aussage jedenfalls nicht überraschen. Vielleicht liest sich der Sachverhalt nach vollständiger Aufklärung doch etwas ambivalenter.

    Zitat

    Original von VacheSept
    Also, Sanktionen verschärfen und somit die Verbote
    durchsetzen.


    Noch sind die Vereine zimperlich, wenn es aber
    irgendwann die Substanz geht, wird sich das ändern.


    Was stellst du dir denn konkret vor?

    Zitat

    Original von Count
    Anturios, natürlich wird versucht, die Eintracht-Chaoten über die Moral-Schiene zu kriegen. Aber um das als perfide abzutun, muss man selber schon eine Über-Gutmensch mit einer weißeren als weißen moralischen Weste sein. Ich schreibe das einfach deiner Pyro-Affinität zu. Das soll aber kein Vorwurf sein, ich kann's ja verstehen. ;)


    Um es nochmal deutlich zu sagen: Ich habe keine besondere Pyro-Affinität, auch wenn ich es sehr stimmungsvoll finde.


    Mir geht es darum, eine tragfähige Lösung für diesen Konflikt zu finden. Denn Sanktionen haben sich offenkundig nicht bewährt und diese perfide Strategie aus Frankfurt (den Gutmenschen-Schuh ziehe ich mir dann halt gerne an ;)) wird es auch nicht.


    Frankfurt ist aber wie gesagt ohnehin ein Sonderfall.

    Natürlich entsteht der DKMS kein Schaden, aber letztlich werden die Leukämiekranken seitens der Eintracht instrumentalisiert, um einen moralischen Zwang aufzubauen. Krebskranke als Spielfigur in einem Konflikt einzusetzen, halte ich für perfide.


    Dass die Ultras Frankfurt sich von sowas nicht abschrecken lassen werden (denn dass da ganz besonders beratungsresistente Trottel am Werk sind, weiß wohl jeder), wusste die Eintracht auch vorher schon. Die Eskalation ist somit schon eingeplant gewesen, es geht anscheinend nur um einen öffentlichkeitswirksamen Schachzug, um die eigene Position zu erhöhen.


    Der weitere Verlauf ist schon absehbar: Von den 50.000 Euro wird nach den absehbaren Strafen wenig übrigbleiben, die Differenz wird die Fanszene Frankfurt aber durch eigene Sammlungen aufbringen.

    Das ist schlicht eine unglaublich perfide Strategie der Eintracht, einen Konflikt auf dem Rücken von so kranken Menschen auszutragen und diese in Geiselhaft zu nehmen.


    Eine Koppelung einer Belohnung an die verhängten Verbandsstrafen macht Sinn, aber nur wenn ein Zusammenhang zwischen der Belohnung und dem Fußball besteht. Beispielsweise wäre es sinnvoll, für Choreos meinetwegen 50.000 Euro auszuloben und davon dann die Strafen abzuziehen - so betrifft die Strafe dann die Fanszene selbst, nicht aber todkranke Menschen.

    Der Artikel, der schon etwas älter ist, krankt vorallem an seiner unzulässigen Verallgemeinerung auf "die Ultras". Eventuell gibt der Artikel die Zustände in Rostock ja korrekt wieder (der Artikel ist vom Landesverband Mecklenburg-Vorpommern, da gibt es ja keine weiteren Vereine), das kann ich nicht beurteilen. Bundesweit betrachtet ist die Darstellung aber hanebüchener Unsinn.


    Bedenklich finde ich aber auch folgenden Abschnitt: "Ein durch die Mitgliederversammlung zu wählender Aufsichtsrat ist eine Schwachstelle, wenn man bedenkt, dass die Mitgliederversammlung durch die zahlreichen Mitglieder der Ultraszene dominiert werden kann" - Stimmt Demokratie sollte abgeschafft werden, solange "die Falschen" gewählt werden können.

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    Original von foreverDSC
    Noch einmal zum Mitschreiben: Das Abbrennen von pyrotechnischen Erzeugnissen ist in den Stadien derzeit aus Sicherheitsgründen verboten, und da der Verein hier das Hausrecht hat, ist er auch befugt, hier einzuschreiten und Gegenmaßnahmen zu ergreifen.


    Stimmt, und daran sollten sich auch alle halten. Ich denke mal, darüber herrscht hier auch ein breiter Konsens.


    In dieser Diskussion wird den Pyro-Befürwortern allerdings desöfteren ein generelles Denk -und Redeverbot erteilt, da das Abbrennen aktuell verboten ist. Diese Basta-Argumentation finde ich fehl am Platz, da Gesetze und Normen stets einem Zeitgeist unterliegen und sich wandeln können: So waren homosexuelle Handlungen und Abtreibung früher strafbar, gleichzeitig durfte man seine Kinder aber schlagen.

    In der 3. Liga werden unsere Kommentatoren leider öfters zwischen irgendwelchen Psychopathen untergebracht. Das dann mal ein Spruch kommt, ist ganz klar und normal. Heute wurde aber eine Grenze überschritten - unsägliches Fascho-Pack.

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    Original von Indernet
    naja, was steht denn da großartig neues? Nichts.


    Könnte daran liegen, dass diese Erklärung aus dem Dezember 2010 ist. Wer sich ein Stück weit mit der Materie auseinandergesetzt hat, hätte das eventuell auch merken können...

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    Original von Exteraner
    Ich stelle mir eher die Frage, welcher Verein überhaupt Interesse hat, an Pyrotechnik im Stadion. Also selbst wenn der DFB es nicht mehr verbieten würde, wäre es dann ja nicht so, dass in allen Stadien plötzlich Pyrotechnik von den Vereinen gewünscht ist. Bisher hab ich nur mal von Chemnitz gehört, dass die das wohl mal im Stadion testen wollten.


    Es gibt eine handvoll Vereine, unter anderem Bayern München und Union Berlin.


    Exteraner: Auch im Profifußball gibt es genügend Stadien, die dafür baulich geeignet sein müssten. Das betrifft hauptsächlich die älteren Spielstätten, die teilweise unüberdacht sind und nie ausverkauft sind.


    V-Mann: Stimmt, das "legale" ist überflüssig. :lol: