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Finanziell angeschlagen war der Verein schon länger. (...) Wegen Unkorrektheiten im Lizensierungsverfahren verurteilte der DFB-Kontrollausschuss den Club zu einer Geldstrafe (...) und einem Drei-Punkte-Abzug. (...) In der Spielzeit (...) standen die (...) Spieler lange Zeit auf einem Aufstiegsplatz, wurden aber auf der Zielgeraden, kurz vor dem Aufstieg in die Bundesliga, abgefangen. Am Ende hieß es „nur“ Platz Fünf. In der anschließenden Saison deuteten sich bereits die ersten Auflösungserscheinungen an. (...) Danach ging es auch finanziell rasant bergab. Im Sommer (...) nahm eine gewaltige Schuldenlast (...) die Luft zum Atmen. Die Finanznöte des Vereins waren gewaltig. Das Finanzamt hatte gegenüber dem Verein einen Pfändungsbeschluss erwirkt. Der (...) Verein hatte mit dem Finanzamt eine Stundungs- und eine Vollstreckungsvereinbarung getroffen. Diese betraf noch zu zahlende Umsatzsteuern und andere Nachzahlungen sowie eine Stundung der Lohnsteuer und eine Stundung der Lohnsteuer und eine Stundung von nicht geleisteten Nachzahlungen aus Zeiten der Steuerfahndung. (...) Im November des gleichen Jahr reichte der FCG den Insolvenzantrag beim Amtsgericht in Bielefeld ein. Im Dezember 1999 trafen sich Vereinsvorstand und Vertreter möglicher Großsponsoren (...) zu einem Rettungsgespräch – ohne Ergebnis. Am 27. Dezember entschieden sich die Weltfirmen (...) gegen den FC Gütersloh. Sie wollten mit keinen Geldspritzen in Millionenhöhe dem notleidenden Verein unter die Arme greifen.
„Uns fehlt der Glaube, dass die Dinge (...) nachhaltig besser werden“, machte die Neue Westfälische im November 1999 einen Artikel über die (...) Absage auf. „Mit diesem Satz begründete Unternehmenssprecher Manfred Harnischfeger (...) die Absage des Medienkonzerns, einen finanziellen Beitrag zu Sanierung des hochverschuldeten Fußballregionalligisten zu leisten“, berichtete die Tageszeitung. Es war nicht mehr zu übersehen. Das Tischtuch (...) schien zerschnitten. Offensichtlich hatte die Führung des (...) Vereins,(...), jeden Kredit verspielt. Nach der Absage von Miele und Bertelsmann zeigte sich auch Insolvenzverwalterin Cornelia Mönert verzweifelt. „Nur ein Wunder kann den FC Gütersloh noch retten“ erklärte die Bielefelder Rechtsanwältin nach der Absage der Weltfirmen. Mönert beantragte am 1. Januar 2000 das Insolvenzverfahren für den FC Gütersloh. Dann schien das Wunder doch noch einmal nahe ... Anfang Januar 2000 meldete die Tageszeitung Die Glocke: „Gerettet! Der FC Gütersloh wird weiterleben. Lange Zeit stand die Zukunft des FC auf des Messers Schneide, jetzt steigt der Verein scheinbar wie Phönix aus der Asche.“ Der Grund für die Euphorie: Eine Feinmechanik-Firma wollte den Verein mit 1,1, Millionen Mark retten und den Spielbetrieb bis zum 30. Juni sichern. Doch dann tauchten wieder einmal neue Probleme auf: Das Finanzamt prüfte nachhaltig und ermittelte eine höhere Steuerschuld. Die Lage spitzte sich dramatisch zu. Am 14. Februar 2000 dann das endgültige Aus – der Insolvenzplan wurde zurückgezogen. Der FC Gütersloh exis tierte nicht mehr ... Alle Beteiligten des Vereins waren geschockt, als Cornelia Mönert den Rückzug des Insolvenzplans und damit das Ende des Clubs verkündete. Dazu schrieb das Westfalen Blatt: „Emotionen kennzeichneten die Szene erst außerhalb des Verhandlungssaals auf dem Flur des Bielefelder Gerichts. Nachdem das Ende des FC Gütersloh rechtskräftig war, konnten einige der Gläubiger ihre Gefühle nicht verbergen. Otto Großehambrinker musste gestützt werden, weil er mit einem Weinkrampf zu kämpfen hatte. ‚Das kommt davon, wenn man sich auf einen Präsidenten verlässt, der nicht mit Zahlen umgehen kann, trauerte der frühere Möbelfabrikant.“ „Hier sind Millionen kreuz und quer gelaufen, der Verein ist wie ein Tante-Emma-Laden verwaltet worden“, zitierte die Glocke Insolvenzverwalterin Cornelia Mönert, die sich den FCG-Fans nach dem Ende des Vereins den Fans im Brauhaus stellte. „Die Unterlagen sind zum Teil gar nicht oder erst verspätet aufgetaucht, so zum Teil eine von Volker Graul eingereichte Abtretung aus dem Jahr 1995, die aussah, als sei sie in der Garage gefunden worden, so Mönert in der Tageszeitung. „Das ist eine sehr, sehr bittere Nachricht. Ich glaube, alle FC-Fans fallen in eine tiefe Depression. Man kann nur hoffen, dass es zu einem Neuanfang kommt. Vielleicht ist es aber auch gut so, dass endlich alle Zöpfe abgeschnitten werden. Ich war erster Trainer nach der Gründung des Clubs 1978, und jetzt bin ich traurigerweise als A-Junioren-Coach wieder dabei.“ Fritz Grösche, ehemaliger Trainer des FC Gütersloh, nach dem Aus des Vereins.