Will gar nicht soweit aussschweifen. Aber diese Diskussion gehört tatsächlich teilweise hierher, weil Rasenballsport Leipzig nicht von Fankultur lebt, sondern von Sponsoren und wir gegen sie spielen müssen. Unseren Spielern ist das egal, die wollen einfach nur gewinnen, was ja auch legitim ist. Im Sport geht es nunmal um Sieger, hier hat das Leistungsprinzip seine Berechtigung, ist es doch ein guter Ersatz für gewaltsame Auseinandersetzungen, die nicht fair sind und wo es keine roten Karten gibt.
Nun zum Punkt, mir geht es nicht darum, wer der erfolgreichste ist. Mir geht es um Wohlfühlen. Wer eine Identität hat, in der er aufgeht, fühlt sich wohl, weil er seine Persönlichkeit leben kann. Und meine Meinung ist, das Erfolg oder Geld allein dieses Gefühl nicht geben können. Deswegen kritisierte ich meinen Bekannten auch so. Und genauso ist es mit Leipzig. Es wird viel geboten für viel Geld und der Erfolg stellt sich auch ein. Aber führt das dazu, dass die Fans glücklich sind ? Nur der, dessen Herz verankert ist im Verein, kann sich identifizieren, und das ist, was einen wahren Fan ausmacht. Das ist Lebensqualität. Ich war, bevor ich Arminiafan wurde, Werderfan, aber nur, weil es ein so grosser Verein war, der erfolgreich war. Aber lange hat diese Liebe nicht gehalten, denn sie war nicht verankert. In Arminia habe ich meinen Verein gefunden, warum auch immer, das ist etwas für Soziologen, die sich mit dem Phänomen Fussball beschäftigen. Sei es, weil es meine Heimat ist, sei es das Loserimage, keine Ahnung. Ist mir auch egal. Ich fühl mich wohl, und da ist es mir auch egal, ob Bielefeld die Nummer 1 ist oder die Nummer 13. Kein Geld der Welt könnte mich zum Heidenheim - oder RB - Fan machen.
Und deswegen freu ich mich auch, wenn RB keinen Erfolg hat. Einfach, damit sich diese Denkweise nicht durchsetzt.
PS: Gegen Klabautern haben die Dosen schon Federn gelassen, sagte ich ja. Die haben zwei unangenehme Spiele. Bleib bei meinem Tip 2:2.