Warum du nun Bayern und RB in einem Atemzug nennst und das dann noch mit einer Kapitalismuskritik kombinierst ist mir unverständlich. Bayern hat sich seinen sportlichen und finanziellen Status durch jahrelange seriöse Arbeit ermöglicht. Ganz anders als RB und folglich nicht vergleichbar. Man kann die Figuren, die aktuell bei Bayern wirken ja unsympathisch finden, allerdings ist dem Verein an sich nichts vorzuwerfen, außer guter Arbeit.
Was bei Bayern an "kapitalistischen" Dingen passiert, geschieht bei uns genau so, nur in kleinerem Maßstab. Der Stadionname hat seinen Wert, der Platz auf dem Trikot hat seinen Wert, genau so unsere Banden und die Möglichkeit Bier auszuschenken und Bratwürstchen zu verkaufen. Man bindet sich an einen bestimmten Ausrüster, nicht weil er einem sonderlich gefällt, sondern weil das Geld stimmt. Da ist zwischen Bayern und Arminia kein Unterschied zu erkennen. Und was für Leute wir hier mit Dollarzeichen in den Augen hatten, sowohl auf dem Platz als auch in der Führungsetage (Stichwort Osttribüne), steht den Bayern auch in nichts nach.
Grundsätzlich teile ich deine Ansicht, dass im Fußball nicht alles vermarktet werden sollte, weil es im Kern eben noch um ein Hobby und um Identifikation, Leidenschaft und ähnliche Attribute geht. Trotzdem sind gewisse kapitalistische Vermarktungsstrategien heute nicht mehr wegzudenken, sowohl bei uns als auch bei den Bayern. Da ist deine Kritik ein wenig durch die swb-Brille verfälscht.
Die gesamte Liga wird durch Etat und Kaufkraft dominiert. Die Bayern wollen gerade Hummels wegkaufen, weil er eine Bedrohung für ihren Führungsanspruch ist. Damit wollen sie die Mannschaftsstruktur von Dortmund zerstören und einen Konkurrenten totkaufen. So wie schon immer. Und was Identifikation und Leidenschaft angeht, sind Leute wie Uli Hoeness nun das absolute Gegenteil in persona. Leute, die nur aus Angst vor Strafe keine Steuern mehr hinterziehen. Der DSC und Bayern - das sind noch zwei verschiedene paar Schuhe und vieles von dem was bei Bayern falsch läuft, läuft bei Arminia richtig. Hier zählt noch das Herz und der ehrliche Ärger, bei Bayern zählt nur Leistung und Erfolg. Und es ist keine ehrliche Arbeit, einfach die besten Leute zusammenzukaufen.
Und ich bleibe dabei den Kapitalismus hier einzubeziehen. Klar, ohne Geld läuft nichts, würde auch im Sozialismus nichts laufen, aber die Denkweise rund um den Platz wäre eine völlig andere. Und die Attitüde. Der Spirit wäre ein anderer.
Jetzt muss ich aber meine Signatur ändern.