Hallo,
leider ist die Welt nicht schwarz-weiß. Vieles ist im Graubereich. Z.B. auch die Arminien, die nicht mehr auf die Alm gingen - viele Studenten - , weil sie nicht mehr von einem aggressiven Mob aus den eigenen Fan-Reihen mit Bier begossen werden wollten. Sie verzichteten also den Besuch auf der Alm - das Leben hat ja noch mehr zu bieten, als sich bepöbeln und mit Bier bekippen zu lassen...
Sind die jetzt, wenn sie wiederkommen, vielleicht sogar mit Familie, "Event-Fans"?
Ist denn wirklich nur jemand Fan, wenn er sich nur noch über Arminia definiert?
War Fußball nicht mal "die wichtigste Nebensache der Welt". Betonen möchte ich dabei die "Nebensache". Ich persönlich möchte mit keinem tauschen, der meint, dass er größer ist, wenn "sein" Verein gewinnt. Das ist doch nur die "Würze" eines normalen Lebens.
Ist es denn eine hohe Geldstrafe wert, Pyro zu entzünden, für die dann der ganze Verein und am Ende alle Fans, bezahlen müssen.
Oder ist das nur Feigheit oder reale Dummheit: Ich werde schon nicht erwischt.
Wenn Leute davon überzeugt sind, dass Pyros die Stimmung eines Spiels so positiv beeinflusst, dann bekennt Euch doch persönlich dazu: "Ich, Michael Mustermann, habe die Pyro in der 85. Minute entzündet. Damit habe ich das Spiel gekippt. Zieht die Strafe ab und erstattet mir den Rest als Siegprämie!".
Wird natürlich nicht passieren. Weil es absurd ist.
Absurd empfinde ich aber auch die Trennung zwischen "Event-Fans" und "richtigen Fans", bzw. die Abgrenzung. Z.B. könnte auch ein "Event-Fan" sein Kind mitbringen; das ist begeistert, wird absoluter Arminen-Fan, erbt von Vater/Mutter die Firma und ist Großsponsor von morgen. Außerdem bin ich da absolut bei Hoeneß, VIP-Raum-Leute subventionieren Stehplätze. Bin ich jetzt automatisch Scheiße, weil ich meinen Verein mit einem teureren Ticket unterstütze statt mit einer billigen Stehplatzkarte?
Ja, auch nicht wirklich aus dem Leben, oder doch?
Aber was wird den Event-Fans denn vorgeworfen? Haben schon Fußball geguckt und sehen, ob irgendweche Aktionen der eigenen Mannschaft doof waren. Das wird von den anderen auch erkannt und oft auch mit Pfiffen quittiert.
Oder Appiah hat mal wieder was gut gemacht. Das fanden die Event-Fans auch gut. Die wissen aber auch nicht, dass Appiah doppelt gute Leistung bringen muss, bis es akzeptabel ist...
Es gibt nicht schwarz und weiß in der Fankultur, aber es gibt Gesetze. Wenn die "Fan-Kultur" das mit den Gesetzen (kein Pyro) in den Griff bekommen würde, wäre sie vielleicht auch offen für die Graustufen.
Nachtrag: Es gibt in Deutschland eine Schere zwischen Arm und Reich, das Fußballstadion ist nicht der richtige Ort, um deswegen dort einen Kampf auszutragen.
Alles etwas verworren, aber darin findet sich schon irgendwie meine Meinung.