Hier geht es meiner Meinung nach nicht um Ein- oder Auswechselungen. wer spielen soll oder auch nicht. Nein, hier geht es um ein Spielsystem, um Taktik, Stabilität, Laufwege, Spielverständnis. Nichts von dem ist vorhanden. Selbst die in der Hinserie relativ sichere Abwehr verhält sich nach diversen "Umstellungen" mittlerweile orientierungslos. Da ist keine Mannschaft auf dem Platz, sondern elf Solisten. Wenn Spiele gewonnen werden, dann nicht durch mannschaftliche Geschlossenheit, sondern durch die individuelle Aktion eines Einzelspielers.
Ich war gestern live in Aalen dabei und bin zum wiederholten Mal bitter enttäuscht worden. Selbst über das Tor bzw. Sieg konnte man sich nicht richtig freuen. Das war kein Fussballspiel. Trotz der Platzverhältnisse kann man ein bisschen mehr erwarten, als 90 Minuten planloses "kick and rush", wenn vorne weit und breit kein Abnehmer wartet. Keine vernünftige Raumaufteilung, kein Sturm, Spieler, die nach 10 Minuten schon ein Sauerstoffzelt benötigten, keine positive Körpersprache, einfach nur Grottenschlecht.
Ich will hier nicht polemisieren, aber in der jetzigen sportlichen Konstellation wird ein durchaus möglicher Aufstieg nicht gelingen. Hier fehlt einer, der aus vielen guten Einzelspielern eine Mannschaft formt.
Noch ist es nicht zu spät. Hätte man letzte Saison nicht am 33. Spietag reagiert, sondern nach der Cottbus-Niederlage, wäre ein Ligaverbleib wesentlich realistischer geworden. Wenn man erkennt, dass es nicht passt, muss man sich trennen. Das hat dann auch nichts mit Kontinuität zu tun. Als Beispiel führe ich mal Mainz an, wo Heidel während der Vorbereitungsphase!!!! den Andersen (Aufstiegstrainer) entlassen hat.
Und nun zu meinen Vorschlag: Wenn ich das einem zutraue, dass kurzfristig zu bewerkstelligen, dann Uwe Rapolder. Auch ich habe ihn 2005 aus die Seidenstickerhalle gepfiffen, ob seines Verhaltens. Aber was er in 1,5 Jahren zusammen mit TvH auf die Beine gestellte, zeugte von absolutem Fachwissen, gepaart mit Konzeption. Er hat abgesehen von Köln überall sehr gute Arbeit abgeliefert (Mannheim, DSC, Koblenz). Und zu dem finanziellen Aspekt kann ich nur vermuten,dass ein Rapolder wahrscheinlich bis zum Saisonende für Peanutes arbeiten würde, wenn ihm im Erfolgsfall ein Erstligavertrag geboten würde. In dem Fall wäre die ganze Aktion ziemlich kostenneutral.
Ein Aufstieg würde viele aktute Probleme auf einen Schlag beheben, den Verein stärken und der Wirtschaft einen idealen Einstieg ermöglichen.