Man kann jedenfalls die Frage stellen, ob die Frühzeitigkeit der Verlängerung auch eine Selbstbehauptungsgeste von Mutzel gegenüber der Kritik an der sportlichen Entwicklung und dem Trainer aus dem Umfeld ist.
Genau das wird dahinterstehen. Zusätzlich will man den Trainer dadurch aus der Schusslinie nehmen, damit dieser in Ruhe weiterarbeiten kann. Wenn man das kommunikativ noch etwas besser in Szene setzen würde, um auch die kritischen Stimmen besser einzufangen und das intern hoffentlich vorhandene Bewusstsein für Probleme besser zur Schau zu stellen, wäre das auch ein gelungener Schachzug.
Das ist der Punkt, wo Richie völlig zurecht beton, dass solches Führungsverhalten einem auch Respekt abnötigt. Denn Rückgrat braucht man für solch einen Coup, denn es ist auch klar, dass Mutzel auf diese Weise seinen Posten mit dem des Trainers verbunden hat. Wenn das jetzt nicht funktioniert wird sich der Fokus auf ihn richten.
Eine Flucht nach vorne ist - unabhängig der eigenen Meinung - in dieser Situation mit Licht und Schatten auf jeden Fall eine Option, die man gehen kann. Gelingt der Befreiungsschlag aus einer nicht allzu schlechten Ausgangslage, dann hat man alles richtig gemacht. Auf diese Weise Selbstbewusstsein auszustrahlen kann dabei sogar helfen zum Ziel zu kommen. Für den Entscheider ist es halt ein begrenztes Risiko, dass man eingehen kann, wenn man von seinem Weg überzeugt ist. Wenn man von diesem Weg nicht überzeugt ist - wie die kritischen Stimmen im Forum, deren Position bei Licht und Schatten eben auch gut begründet werden kann - ist es umgekehrt natürlich schwer nachvollziehbar, weil man selbst unter diesen Umständen dann logischer weise einen anderen Weg gewählt hätte.
Ich muss zugeben, dass die Flucht nach vorne in diesem Fall auch nicht meine Wahl gewesen wäre.