Bislang war ich ja eigentlich eher Pro Frontzeck eingestellt, weil ich seine ruhige, besonnene Art schätze und sicherlich auch den Fakt dass er nicht der Typ ist der Internas gerne über die Presse austrägt. Seit dem Cottbus Spiel fängt diese Einstellung aber an zu bröckeln… Immer nur schön reden bringt hier nichts mehr und führt uns gradewegs in Liga 2.
Wir brauchen zur Zeit mindestens 10 sogenannte 100%ige Chancen um eine davon rein zu machen. Aber gegen wen (außer gegen mit Ausnahme von Marin schlechte Gladbacher) will man sich denn noch eine solche Anzahl von hochkarätigen Chancen herausspielen? Respekt vor der gezeigten ersten Halbzeit, aber dann wurde in Halbzeit 2 wieder in sinnloses, planloses Rumgestochere übergegangen… Aber wir haben ja bis zum zweiten Gegentor toll gespielt…
Nehmen wir doch an dieser Stelle mal einen Katongo. Er ackert und rackert überall auf dem Platz, so dass er sich die Lunge aus dem Hals rennt und für seine eigentlichen Aufgaben als Offensivspieler und ggfs. den Abschluss keine Konzentration mehr hat. Schauen wir uns an was passiert wenn Artur auf der linken Seite agiert (war gegen Gladbach häufiger zu sehen). Artur sprintet nach vorne, keine Sau läuft mit und er ist gezwungen den Abschluss aus einem spitzen Winkel heraus selber zu suchen, was dann auch gerne mal am Torwart scheitert. Und solche Dinge sind eindeutig eine Sache des Trainers und offensichtlich fehlender taktischer Vorgaben. Soll Artur sich seine Vorlagen auch noch selber geben?
Jetzt spricht Herr Schwick davon unbedingt noch einen Stürmer im Winter holen zu wollen. Tolle Idee. Aber wer zum Teufel will den denn füttern wenn Markus Schuler mal verletzt sein sollte?? Unser tolles, hochkarätig besetztes Mittelfeld? Ich lach mich tot.
So, jetzt bin ich etwas ausschweifend geworden… Ich vermisse eine klare taktische Struktur und die kann nur vom Trainer kommen.
Aber wer soll es denn machen? Ich höre und lese in diesem Zusammenhang immer wieder das abgedroschene Wort „Neuaufbau“ und kann es nicht mehr hören… Wie oft wurde das denn hier schon in den Mund genommen seit TvH seine Brocken hier hingeworfen hat?
Neuaufbau mit Geideck…. Haben wir gesehen.
Neuaufbau mit Ernst… Haben wir auch gesehen.
Neuaufbau mit Frontzeck… Sehen wir grade.
Insofern bleibt mir nur noch übrig festzustellen dass man in Fronzeck (leider) ein potenzielles Bauernopfer gesucht und auch gefunden hat. Er passte sehr gut ins Anforderungsprofil von Herrn Kentsch, da er auf gar keinen Fall ein Lautsprecher ist, der die Rotstiftpolitik öffentlich anprangert.
Wir brauchen hier einen Typen mit Ecken und Kanten der in der Lage ist einem Sauhaufen ein taktisches System aufzudrücken und die Dinge auch mal beim Namen nennen kann und das auch darf. Und genau hier beginnt das eigentliche Problem was von der Trainerdiskussion zur Vorstandsdiskussion führt… Ein Herr Kentsch wird niemals eine starke Trainerpersönlichkeit neben (oder vielmehr unter sich) dulden, gleiches gilt für den Posten des Sportdirektors (haben wir ja mit TvH gesehen). In meinen Augen ist die alte Seilschaft Schwick/Kentsch die große Bremse. Meinen Respekt davor dass er die Bielefelder Finanzen wieder in Ordnung gebracht hat, aber er möge sich bitte aus sportlichen Dingen einfach heraushalten. So lange wie diese Seilschaft existiert, werden die Trainer die wir hier brauchen würden einen großen Bogen um Bielefeld machen. Derjenige der es vielleicht richten könnte, das wäre ein Uwe Rapolder, Der wäre vielleicht auch geläutert nach seinem großkotzigen Abgang damals, aber ich kann mir nur schwerlich vorstellen dass Kentsch über seinen eigenen Schatten springen und ihn zurückholen würde.
Meinethalben kann man auch einen „Porno Peter“ holen und ihn mit einem „Feuerwehrmannvertrag“ bis Ende der Saison ausstatten. Aber bitte nicht länger! Der ist arbeitslos und würde sich vielleicht auch das Bielefelder Theater antun um sich wieder mit einer Rettungstat rühmen zu können.
Was ich mir durchaus vorstellen könnte wäre ein TvH als Sportdirektor und einen Rapolder als Coach. Dann würde vielleicht auch mal wieder ein Juwel vom Schlage Westermann in Bielefelder Reihen stehen. Die würden sich allerdings Freiräume einfordern die ihnen der Vorstand niemals geben würde. Insofern werden wir wohl auf Ewigkeiten auf der gleichen Stellen rumtrampeln mit dem ewig gleichen Konzept. Und das lautet Konzept- und Planlos irgendwie den Klassenerhalt zu schaffen. Egal wie viele Trainer und Sportdirektoren dabei noch über die Klinge springen müssen.
Achja…. Wenn ich mich recht entsinne ist es doch noch gar nicht allzu lange her dass ein Bruno Labbadia für das hochgestochene Bielefelder Anspruchsdenken als zu unerfahren galt.
Oder irre ich mich hier an dieser Stelle????