Beschimpft mich als Ja-Sager, unkritisch und was weiß ich noch alles. Fakt ist, dass durch die Privatwirtschaft der Verein gerettet wurde. Es wurde teils privates, teils Firmengeld zum Aufbringen der Lizenzvorlagen gegeben. Da ist es doch nur allzu verständlich, dass die Geldgeber schnellst möglich mit auf verantwortlichen Positionen im Verein gehieft werden wollen, um vom allerersten Tag ihre Hand über die Verwaltung ihres (ehemals) eigenen Geldes halten zu können.
Dass das jetzt über den Weg der veränderten SÄ geht mag zwar auf den ersten Blick den nicht aktiv eingreifenden Vereinsmitgliedern, mangels Möglichkeit zum Eingreifen, verlogen oder hinterhältig vorkommen, ist aus Sicht der oben angesprochenen Geldgeber aber absolut nachvollziehbar.
Mir kommt es hier so vor, als wenn einige einfach beleidigt reagieren, weil sie als Mitglied nicht gefragt worden sind. Was würde sich denn ändern?
1. gibt es eh keine Alternativen zu den demnächst auftauchenden Wirtschaftsbossen im AR, der Wechsel wird doch von allen (incl. mir) hier gefordert. Jetzt haben sie sich praktisch selber in den AR gewählt. Gleiche Leute, Entscheidung ohne Zustimmung der Mitglieder. Who cares?
2. Der Präsident. Hier mal ein Zitat von Gerry Weber aus der NW vom 01.06. "WEBER: Nach wie vor werde ich dabei sein. Gemeinsam werden wir dann mit dem neuen möglichen Präsidenten, Wolfgang Brinkmann, versuchen, Arminia wieder sportlich nach vorne zu bringen." Bei allem, was wir in den letzten Tagen dem guten Herrn Weber zu verdanken haben, kann doch wohl niemand ernsthaft vorhaben, ihm sofort wieder vors Schienbein zu treten, indem er seinen Wunschkandidaten auf Biegen und Brechen zu verhindern versucht.
Der mögliche Präsi ist doch wohl der größte Kritikpunkt hier. Von wegen Ausmisten der alten Leute usw. Und das zurecht. Wenn Gerry Weber aber selber sagt, es ist Zeit, ordentliche Strukturen mit fähigen Leuten zu schaffen, die Arminia wieder auf Vordermann bringt, aber gleichzeitig zu Brinkmann steht und ihm also zutraut, dazu (und das als Präsident) zu gehören, wird er wohl seine Gründe dafür haben.
Ich meine, man sollte jetzt einfach mal Vertrauen in Weber und Co. haben, dass sie es können, haben sie mit ihren eigenen Unternehmen bewiesen. Klar, Vertrauen in Leuten bei Arminia fällt momentan extrem schwer, aber wir reden hier über Wirtschaftsbosse, die seit zig Jahren erfolgreich arbeiten.
Abschließend möchte ich, vielleicht auch ein wenig provokativ, einmal anmerken, dass die Entscheidungsfähigkeit der Mitglieder in den letzten 10 Jahren, ganz ohne SÄ, mehr als unproduktiv war. Jetzt wird hier groß über Bevormundung geschrieen, aber was war denn in den Jahren vorher, wo noch mitbestimmt werden konnte? Bis auf die Daudel-Verweigerung gar nix. Dann muß man sich nicht wundern, wenn die Geschicke eines Vereins in der Größenordnung in Hände von (anderen) Leuten gelegt wird, die mit ihrem persönlichem Einsatz und Geld dafür sorgen wollen, dass der Schmuh hier endlich bald ein Ende hat.