Ligaankunft mit Grauen
FUSSBALL: Arminia nach 1:3 gegen RWO Letzter
Bielefeld. Pfiffe gabs von den Stehrängen, Kopfschütteln von der gut gefüllten Haupttribüne. Einige der 11.632 Almbesucher standen noch Minuten nach der 1:3-Auftaktpleite gegen Oberhausen fassungslos an ihrem Platz und starrten ins Leere.
Da half selbst die Erinnerung an den missglückten Start der letzten Zweitligasaison, die im Aufstiegsjubel endete, nicht weiter. „Beim 0:1 gegen Babelsberg haben wir unglücklich verloren, diesmal nicht“, sagte Benno Möhlmann. Der Arminen-Trainer musste nach dem unerwartet deutlichen Rückschlag erst einmal kräftig durchatmen. „Natürlich ist das sehr enttäuschend“, sagte der DSC-Trainer mit bitterer Miene und fand es bezeichnend, „dass unser Tor auch noch von einem Oberhausener erzielt wurde“. Bezeichnend deshalb, weil gerade der Abteilung Angriff nach einer akzeptablen halben Stunde die Ligatauglichkeit abgesprochen werden musste.
Dabei zeigten die Arminen zu Beginn der Partie noch einige vielversprechenden Ansätze. „Es fehlte uns nur an der Genauigkeit beim letzten Pass oder der letzten Flanke“, hatte Möhlmann registriert. Die vom Trainer angeführten „Ansätze von Gefahr“ kamen immer dann auf, wenn Owomoyela seine Schnelligkeit einsetzte und sich die Stürmer Radovic und Küntzel viel bewegten. „Unterm Strich ist es uns aber nicht gelungen, ein positives Signal zu setzen“, so Möhlmann. Mehr als guter Wille, den Torwart Mathias Hain seinen Vorderleuten attestierte, war nicht zu erkennen.
Wenn dann auch noch die vor der Saison als sicherster Mannschaftsteil erachtete Abwehr harmlos ausgedrückt „einige Unwegsamkeiten“ (Hain) offenbart, lassen sich auch die auswärtsschwachen Oberhausener nicht lange bitten. Als Rietpietsch auf der rechten Seite Sinisterra und Radovic austanzte, um Radulovic das 0:1 (38.) aufzulegen, nahm das Übel seinen Lauf. „Wir sind danach zu blauäugig nach vorn gelaufen“,übte Hain Selbstkritik. Zu der vom Trainer reklamierten „mangelnden Durchschlagskraft“ in der Offensive gesellten sich leichtsinnige Fehler in der Deckung. Marcio Borges patzte peinlich vor dem 0:2 (49.) durch Simioni, ehe Ouedraogo (73.) das Debakel perfekt machte.
„Wir müssen auch ohne Verstärkungen weiter daran arbeiten, dass unsere Ausgangsposition nicht schon bald hoffnungslos ist und wir ganz schnell in dieser Liga ankommen“, mahnte Möhlmann bei allen Spielern eine deutliche Leistungssteigerung an.
VON PETER BURKAMP
Quelle: Neue Westfälische / 04.08.2003