Beiträge von Alfred Tetzlaff

    Arminia ist für den DFB-Pokal seit gestern auch rechnerisch sicher qualifiziert. Das Spiel in Verl ist damit nicht nur unwichtig, sondern absolut wertlos im Vergleich zum Aufstieg, falls dann in der Liga auch nur noch 1 Punkt fehlt. So bekloppt kann doch hier wohl keiner sein, trotzdem unbedingt diesen Blechpokal gewinnen zu wollen, bloß um Münster einen auszuwischen, damit die nicht DFB-Pokal spielen, wenn das Körner für ein noch wichtiges Ligaspiel kostet.

    Duisburg gewinnt, im Westen also nicht Neues. Es bleibt dabei, die Arminia braucht noch 5 bzw. 4 Punkte, um es aus eigener Kraft zu schaffen, egal was die Konkurrenz verzapft:
    - Sieg gegen Kiel und 1 Punkt aus den letzten 3 Spielen oder
    - Unentschieden gegen Kiel und 3 Punkte aus den letzten 3 Spielen oder
    - Niederlage gegen Kiel und 5 Punkte aus den letzten 3 Spielen


    Möglich ist aber auch bereits der Aufstieg am kommenden Sonntag vor dem Fernseher. Voraussetzung wäre ein Sieg über Kiel am Samstag und dann ein Punktgewinn von Münster in Duisburg am Sonntag.

    Wir können rechnen, was und soviel wir wollen. Unsere Mannschaft wird das nicht mehr aus der Hand geben. Dafür sind sie einfach zu abgezockt und das mit der nötigen Qualität. Aspach gerettet, Regensburg praktisch abgestiegen, da wären spätestens die nötigen Punkte fällig, wenn es denn sein müsste.

    In unserer komfortablen Lage eines ordentlichen Vorsprungs, einem Heimspiel gegen den unmittelbarsten Verfolger, in dem selbst ein Unentschieden unserer Arminia deutlich mehr hilft als Kiel und da sich Kiel und Duisburg eh noch gegenseitig die Punkte abnehmen müssen, sollte man den Blick ohnehin nicht auf die Ergebnisse auf den anderen Plätzen richten. Sondern nur schauen, was aus eigener Kraft notwendig ist, ohne auf irgendwelche Mätzchen ala Duisburger Ausrutscher in Dresden oder gegen Münster zu hoffen.


    Und da sieht es ganz simpel so aus, dass man nur noch 5 Punkte aus den letzten 4 Spielen braucht. Sollte gegen Kiel nicht verloren werden, sind es einschließlich der Partie gegen Holstein sogar nur noch 4 Punkte. Alle andere Rechnungen sollte man sich sparen, sondern allenfalls erfreut zur Kenntnis nehmen, wenn da etwas aus Arminia-Sicht positiv verlaufen sollte, um DANACH neu zu rechnen.


    Angesichts dieser Zahlen verbietet sich das Rechnen eh. Wenn Arminia aus diesem Restprogramm nicht mindestens die notwendigen 4 oder 5 Punkte holt, es aus eigener Kraft zu schaffen, egal welche Siegesserien Kiel und Duisburg da noch hinlegen, dann braucht man sich über die dann als Strafe für das Verdameln so eines Vorsprungs mal wieder anstehenden Relegationsspiele eh keine Gedanken machen. Denn da wird der Gegner nicht Wehen, Regensburg oder Großaspach heißen und sich vor dem anstehenden Sommerurlaub bloß nur nicht mehr verletzen wollen.

    Das Spiel gegen Kiel kann man eigentlich nur abschreiben, wenn man kalkuliert. 3 Tage nach dem Semifinale gegen Wolfsburg werden sie an Krücken laufen. und dann wirds wieder dramatisch.

    An der Stelle sei ohnehin mal die Frage erlaubt, wieso in der 3. Liga regelmäßig Partien auch ohne erkennbaren Grund auf den Sonntag verschoben werden? Aber die Arminia muss nach jedem DFB-Pokal Spiel schon wieder am Samstag ran. Welcher Verantwortliche hat da bei der Anmeldung von Terminwünschen geschlafen?

    Nochmal gerechnet: Selbst wenn der MSV Morgen nur Remis spielen sollte, wären wir mit einem Sieg gegen Kiel bereits durch. [Blockierte Grafik: http://www.greensmilies.com/smile/smiley_emoticons_nicken.gif]

    Stimmt. Das wären dann nach dem Spieltag in jedem Fall 8 Punkte vor Kiel und (mindestens) 8 vor Duisburg. Die könnten dann zusammen aber nur noch 15 Punkte holen. Egal wie man die verteilt, nur einer könnte noch vorbei ziehen.

    Naja, irgendwo müssen die 4 Mio. Euro zusätzlichen TV-Gelder für das Zweitligajahr ja hingegangen sein. Sicherlich werden die Spieler die ein oder andere Gehaltserhöhung bekommen haben, aber das dürfte trotzdem im überschaubaren Rahmen gelegen haben. Die Fahrtkosten in der 2. Liga sind auch nicht höher als in der 3. Liga. Und ob man nun 12.000 Zuchauerschnitt oder 16.000 hat, das kostet nun auch nicht so wahnsinnig viel mehr Personal für Kartenvorverkauf und Ordnungsdienst. Im Gegenteil, das sind ja schließlich auch noch 1 Mio. Mehreinnahme. Trotzdem vermissen wir aber alle die Nachricht, dass die Arminia während der Zweitligasaison vom Schuldenberg auch nur das ein oder andere Milliönchen abgetragen hätte. Stattdessen sind da irgendwie nur lauter Leute mit lauter Dingen beschäftigt, Pöstchen, Gremien, Konzepte, Agenturen. Die schießen nur leider weder Tore noch vermeldet die Arminia sonstwelche zählbaren Ergebnisse, zum Beispiel eben in Sachen Stadiongesellschaft. Was daran quasi jahrelang dauern soll, ein tragfähiges Konzept zu erstellen, das kann wohl niemand nachvollziehen, der sich schon mal mit der Erstellung unternehmerischer Konzepte beschäftigt hat. Aber es steht zu befürchten, dass die Beraterhonorare für die Erstellung irgendwelcher Powerpoint Präsentationen bereits Summen erreicht haben, für die wir erst mal eine ganze Menge Dauerkarten wieder kaufen müssen...

    Das Insolvenzszenario ist doch ansich ganz simpel.


    Mit Ausnahme des Stadions inklusive seiner Roland-Kentsch-Gedächtnis-Tribüne besitzt der Verein keine Werte. Was ist der Wert eines Fußballstadions, dessen einziger möglicher Mieter insolvent ist? Richtig, Null! Oder auch Schrottwert des Altmetalls minus Abrisskosten. Also nicht ganz Null, aber ein sehr kleiner Betrag. Damit ist der Wert der Insolvenzmasse vollumfänglich beschrieben, die kann man für "Nüsse" kaufen.


    Bleibt noch das Grundstück, das meines Wissens von der Arminia nur gepachtet ist und der Stadt BI gehört. An das kommt man nur heran, wenn man bei den Honoratioren der Stadt gut vernetzt ist, sprich da würden sich sofort sämtliche üblichen Verdächtigen der Bielefelder Immobilienszene die Finger nach lecken. Hier muss also durch eine noch bessere Vernetzung verhindert werden, dass ein raffgieriger Immobilienjongleur, dessen Herz als Bielefelder vielleicht auch für Arminia schlägt, aber garantiert noch mehr für den eigenen Beutel, den Zuschlag bekommt. Der dann den "heiligen Rasen" zu parzellieren gedenkt, um darauf dann die ökologisch-bürgerlich angehauchte Besserverdienerklientel aus dem Siegfriedsplatzmilieu mit einer Passivhaus-Reihenhaus-Siedlung zu beglücken. Hier muss der Rat der Stadt eben vorher den Beschluss fassen, den geltenden Pachtvertrag auch nach der Insolvenz fortzusetzen. Das ist natürlich angesichts der angespannten Athmosphäre zwischen Alm und Rathaus sicherlich ein Vabanque Spiel. Aber es würde die Möglichkeit eröffnen, die Schulden des Vereins von heute auf morgen von 27 Mio. auf "Nüsse" zu reduzieren.


    Natürlich geht das Ganze nur um den Preis des Lizenzentzugs und des Neubeginns in der Regionalliga West. Auch ein sicherlich nicht zu unterschätzendes sportliches Risiko, da sofort wieder herauszukommen, allein schon wegen der seltsam dämlichen Aufstiegsrunde. Aber ein Risiko mit Zukunftsperspektiven. Perspektiven, die es mit den 27 Mio. Euro Schulden nicht mehr gibt und auch nie mehr geben wird, solange sie bestehen.

    Gut für den Rechtsfrieden, dass Du kein Jurist bist. :D


    Ich empfehle mal folgende Vorgehensweise zum Totschlagen von Langeweile:
    1. Zusammenstellen der Ergebnisse sämtlicher Europapokalspiele der letzten paar Jahrzehnte, die im Rückspiel in die Verlängerung gegangen sind, einzusehen zum Beispiel bei Wikipedia.
    2. Anfertigen eine Strichliste, wie oft bei einer Verlängerung im Rückspiel die Heimmannschaft den Einzug in die nächste Runde geschafft hat und wie oft es die Auswärtsmannschaft war.


    Danach wirst Du nämlich feststellen, dass trotz der Anwendung der Auswärtstorregel auch in der Verlängerung, immer noch ein klein wenig mehr Heimmannschaften den Einzug in die nächste Runde geschafft haben als Auswärtsmannschaften. Was also nichts anderes bedeutet, als dass der Vorteil von 120 Minuten statt nur 90 Minuten auf eigenem Platze immer noch mehr wiegt als der Nachteil nur 90 Minuten statt 120 Minuten Zeit für Auswärtstore gehabt zu haben.

    Vielleicht hätte man die 320.000 Bielefelder am kommenden Sonntag auch nicht darüber abstimmen lassen sollen, ob die Stadt Bielefeld sich 30 Millionen Euro für eine Stadtbahnlinie nach Heepen ans Bein binden soll, die außer ein paar Rathaus-Politikern und ein paar Stadtwerke-Managern niemand ernstlich braucht. Sondern ob die Stadt Bielefeld von den 30 Millionen nicht lieber ein völlig verbautes gebrauchtes Fußballstadion erwerben will. :D

    @almgänger72: mir ist schon klar, dass man von den 27 Millionen Schulden oder wie viel auch immer das inzwischen sind, in der 3. Liga nicht einen Cent runterkommt, sondern der Berg eher noch weiter anwächst. Aber da frage ich Dich doch mal, um wieviele Millionen man den Schuldenberg in dieser Zweitligasaison denn abgebaut hat? Waren es satte Null Millionen oder doch eher stolze Null Millionen? Das ist ja das "Erstaunliche" bei Arminia, dass selbst mit den 4 Millionen Euro TV-Geldern aus der 2. Liga nicht ein Cent getilgt werden konnte. Und genau deswegen schreibe ich ja, dass man sich mit den Realitäten halt abfinden muss. Die da lauten, dass der Verein von dem Deckel eh nie runterkommt, außer PSG kauft morgen Fabian Klos für 27 Mio. Euro, um ihn perspektivisch als Ibrahimovic-Nachfolger aufzubauen. Egal ob in der 2. Liga oder in der 3. Liga. Nur kommt halt hinzu, dass die klamme Kasse nicht mal dafür ausreicht, halbwegs sicher einen Aufstiegsplatz in der 3. Liga zu erspielen. Geschweige denn darüber hinaus sogar halbwegs sicher einen Nichtabstiegsplatz in der 2. Liga im Anschluss zu erspielen. Wünschen würde ich mich auch was anderes, nur geben das die Realitäen eben nicht her, wenn jetzt schon Vereine wie der 1. FC Heidenheim ode der VfR Aalen finanzielle Möglichkeiten haben, die das bei Arminia machbare um Lichtjahre übertreffen. Aber dafür haben wir wenigstens selbst als Drittligatruppe eine schicke Haupttribüne und keine Wellblechhütte wie mancher Bundesligist. Ist doch auch was, oder nicht?

    Hat das Leben auf der Erde, so wie wir es kennen, gestern etwa ein jähes Ende genommen? Wenn man die allermeisten Beiträge hier so liest, dann könnte man glatt auf diese Idee kommen. Was ist denn schon großartig Ungewöhnliches passiert? Gar nix, wenn man die Sache bei Licht betrachtet. Das war grob gepeilt der 6. Abstieg in 16 Jahren. Fast schon Bielefelder Alltag also. Trotzdem wird hier ein Mordspalaver von einigen Leuten deswegen veranstaltet, als wäre der Verein gerade nach 51 Jahren zum ersten Mal aus der Bundesliga abgestiegen. Vermutlich müssen einige Leute sich einfach mal an die Realitäten gewöhnen. Schon der Aufstieg 2013 war angesichts der finanziellen Möglichkeiten oder besser gesagt der finanziellen Unmöglichkeiten und dem daraus nunmal resultierenden limitiert-talentierten Spielerkader ein mittelschweres Weltwunder. Ermöglicht weil die Mannschaft in 38 Spielen Gras gefressen hat und dann auch das ein oder andere Mal Punkte geholt wurden, die nicht wirklich erklärbar waren. Mit einer fast unveränderen Mannschaft musste man dann das Abenteuer Klassenerhalt in der 2. Liga bestreiten, nicht wenige unter uns hätten vor Saison blanko ihre Großmutter dafür verkauft, nicht sang- und klanglos schon am 30. Spieltag als Absteiger festzustehen, sondern wenigstens bis zum Schluss eine Chance zu haben. Das hat man trotz z.B. dem wochenlangen Ausfall von Fabian Klos oder auch trotz/wegen eines umstrittenen Trainerwechsels dann erreicht. Man hatte die erhoffte Chance bis zum Schluss. Bis zur 123. Minute im Rückspiel der Relegation, als der Pfosten halt ein paar Zentimeter zu weit rechts stand. Das ist weit aus mehr als viele jemals vor Saisonbeginn erwartet hätten. Und dass sind eben die Realitäten der letzten beiden Spielzeiten. Im Normalfall wäre man mit diesen finanziellen Unmöglichkeiten 2013 niemals in die 2. Liga aufgestiegen, wenn da nicht alles aber wirklich auch alles weltwunderartig geklappt hätte, aber dafür auch 2014 dann nicht aus der 2. Liga abgestiegen. Was ist also jetzt das genaue Problem, dass man 2015 wieder in der 3. Liga antreten muss? Mit den finanziellen Unmöglichkeiten ist eben nicht mehr drin. Das ist die Realität und damit sollte man sich abfinden. Aber davon geht die Welt in Bielefeld auch nicht unter. Derbies gegen Münster und Osnabrück sind auch nicht zu verachten.

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    Original von herzichWobei man die Partei der "Kritischen Arminen" ja wohl kaum als Kartell (trotz NW-Burkamp, etc.) bezeichnen kann, und sie selbst sehen sich vermutlich auch eher als Netzwerk, denn als Seilschaft, logisch... ..


    Und ich Dummerchen dachte bis eben noch "Netzwerk" wäre Neudeutsch für "Seilschaft". :lol:

    Stichwort: Ladungsfrist. Die beträgt schon mal 3 Wochen nach Eingang von eingeschrieben Briefen von 10% der Mitglieder. Selbst wenn am Montag der Aufruf dazu rausgeht, und binnen einer Woche die Post eingeht, dann findet eine a.o. JHV realistisch nicht vor Ende April statt. Und wem bitte schön ist mit den dann noch 5 Wochen bis zur anberaumten JHV geholfen? Die kostet nur wieder ein paar Zehntausend Euro extra und kann nur im Interesse von Leuten liegen, die eine ordentliche Vorbereitung einer ordentlichen JHV fürchten.


    Im übrigen halte ich einen per Fax gestellten Antrag auf eine a.o. JHV ohnehin für null und nichtig, wenn ich mir die Satzung so durchlese. "Eingeschriebener Brief" heißt das Zauberwort.

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    Original von Rasengrün
    Sollte man denken, aber...


    Erklär mir doch mal, was das Gerede vom gesicherten Platz im Erstliga-Mittelfeld, von eventuellen internationalen Spielen zu bedeuten hat, wenn doch nicht im geringsten jemals an ein nur annähernd hinreichendes Investitionsvolumen gedacht war.


    Naja, meine Kristallkugel hat ne Idee. So großzügig wie Kentsch bei Schlabbern von Millionenbeträgen in Investitionsprojekten umgegangen ist, hat er dem Hindrichs vielleicht den Floh ins Ohr gesetzt, man können mit "einmal ein paar Nüssen" auf Jahre Platz 8 in der Liga sichern. Würde zumindest auch einiges erklären, über das man sich hier und heute den Kopf zermartert, weil man es nicht versteht.

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    Original von tombstoneWillst Du das ? Das ist doch genau das, was hier (und anderswo) bei "Hoppenheim" angeprangert wurde, obwohl es grade da eben nicht so ist...


    Und das oft angeführte Schalalalacke (ich kanns gar nicht schreiben, es will nicht raus...), sitzt da einer von Gazprom im AR oder gar im Präsidium?


    Nein, es gab mal eine Zeit, da hab ich das nicht gewollt. Aber heute lässt es sich halt nicht mehr ändern. Ob Arminia morgen pleite ist oder sich an Schüco verkauft. Welchen Unterschied macht das? Am langen Ende werden in der Bundesliga 18 Wirtschaftsunternehmen spielen. Und dann hätte ich doch lieber die Variante "17 andere Wirtschaftsunternehmen plus das Wirtschaftsunternehmen Deutscher Schüco Club Arminia Bielefeld" als die Alternative "18 andere Wirtschaftsunternehmen". ;)