Ich stand der Satzungsänderung bisher eher ablehnend gegenüber. Mittlerweile tendiere ich aber mehr zur Zustimmung. Nicht das mich die Ausführungen gestern endgültig überzeugt hätten, aber einige Punkte lassen mich doch etwas überlegen.
Das Argument schlankere Strukturen zieht tatsächlich.
Im Verein kann eine einheitliche Linie besser durchgezogen werden. Entscheidungen schneller getroffen werden. Blockaden sind schlechter möglich. Natürlich kann da auch ne Gefahr drin liegen, aber falls es in die falsche Richtung läuft hat man dann auch mit jeder Verwaltungsratswahl die Möglichkeit die Richtung auch wieder durchgehend durch alle Gremien zu ändern.
Und wenn ich keine besseren Leute habe, oder die nicht durchbringen kann, dann würd mir auch noch soviel direkte Demokratie nix bringen. Dann kommen andere durch, egal welche Satzung. Hab ich aber welche, dann kann ich damit zukünftig stärker die Richtung ändern.
Die Richtung wird vom Verwaltungsrat bestimmt und der wird von uns direkt gewählt. Das ich das Präsidium nicht mehr direkt wählen darf schmeckt mir auch nicht, aber wenn ich ganz ehrlich bin hat das weniger mit dem tatsächlichen Wahlrecht zu tun, sondern mit den aktuellen Aktiven. Es geht mir also eigentlich nicht darum, dass ich nicht mehr wählen darf, sondern dass ich nicht verhindern kann.
Eine Satzung bzw. Verfassung sollte man aber nicht auf Personen zuschneidern, weder im positiven noch im Negativen.
Grundsätzlich kann ich mittlerweile mit der Satzungsänderung also leben.
Aber konkret und aktuell gefällt mir der Übergang allerdings noch nicht. Denn aktuell können wir wohl nur den Verwaltungsrat wählen, der jedoch noch mit dem alten Präsidium und Aufsichtsrat weitermachen muss.
Wenn also Präsidium und Aufsichtsrat vor dem 05.05. ihren Rücktritt erklären würden - ggfls. zum Zeitpunkt einer Neuwahl bzw. Neubestellung durch den neu zu wählenden Verwaltungsrat, um die Handlungsfähigkeit aufrecht halten zu können - , ja dann würd ich ohne große Bedenken zustimmen.
Vielleicht könnte man das auch durch eine Inkraftsetzungsklausel der Satzungsänderung steuern. Kann ich jetzt nicht juristisch einwandfrei ausformulieren, aber vielleicht in dieser Art:
Die Satzungsänderung tritt mit Ablauf der Wahlzeit, oder falls dieser Zeitpunkt früher liegt bei vollständigem Rücktritt des aktuellen Präsidiums und Aufsichtsrates in Kraft.
Damit könnte die Vereinsführung jederzeit die von ihr für dringend nötig gehaltene Satzungsänderung in Kraft setzen.
Was ich als positiv empfunden habe, ist, dass man eben nicht direkt versucht hat, mit Geldentzug zu drohen, falls die Änderung nicht durchkommt. Schüco/Lauritzen hat demonstrativ nicht am Tisch gesessen und damit demonstriert, dass das unsere Angelegenheit ist.
Ich bin immer etwas skeptisch, was Schüco angeht. Nicht unbedingt, weil ich zuviel Einfluss befürchte oder ich irgendwelche Übernahmefantasien habe, sondern weil ich befürchte, dass durch zu breites Engagement von Schüco (Stadion, Trikot) Arminia für andere große Sponsoren unattraktiver wird, da die Filetstücke weg sind. Das ist allerdings z.Zt. sowieso nur ne theoretische Diskussion. Außerdem hat Lauritzen vor lfd. Kamera zugesagt, dass Schüco vom Trikot wieder runtergeht, falls einer mehr bietet.