Original von Horst Stapen
Ach Kinder, hört doch mit dieser "Hinstellerei" auf. Und mit dem Aha, er ist überzeugt, also weiß er es nicht". Kinderkram!
Fakt ist: Um sich über etwas zu einigen, benötigt man nur sehr selten zwingend die Schriftform. Und so kann es ja sein, dass vier Leute aus einem Gespräch herausgehen und drei sind überzeugt, zu einem Konsens gekommen zu sein, und einer denkt sich, dass er das so aber nicht gemeint hat. Dann ist keiner von denen ein Lügner.
Was die "Überzeugung" angeht: Nun, es ist mehrfach angesprochen worden, dass Friedrich von Beruf Richter ist. Da hört er sich mehrmals in der Woche verschiedene Sachverhaltsdarstellungen an, wertet die aus und kommt dann zu einer "Überzeugung", welche Grundlage für die rechtliche Bewertung ist. Da kann es sein, dass ein Gericht noch Zweifel hatte. Es kann aber auch sein, dass ein Sachverhalt klar erwiesen ist. Trotzdem schreibt das Gericht dann nicht ins Urteil, dass es so war, denn das Gericht ist nicht der liebe Gott, welcher alles sieht und alles weiß. Ein Richter würde auch "2+3=5" immer nur in der Wendung "Nach meiner Überzeugung ist 2+3=5" formulieren.