Da habe ich zwei Nächte über das 0:3 in Hoffenheim geschlafen und hatte die Klatsche schon einigermaßen verdaut bis heute die Stimmen zum Spiel und zur Lage des Vereins bei mir ein unangenehmes Aufstoßen verursacht haben.
Da hätten sich die Herren Dammeier und Kentsch doch gern mal die Erfahrung gewünscht, wie das Spiel so gelaufen wäre, wenn wir den Handelfmeter nach der Pause bekommen hätten. Dabei sollten wir doch froh sein, dass uns wenigstens die Illusion, wir hätten das Spiel noch drehen können, erhalten geblieben ist. Auch Trainer Frontzeck ist der Auffassung, mit dem Anschlußtreffer hätte es ein anderes Spiel werden können. Hoffentlich versetzt der Glaube im nächsten Spiel gegen Dortmund Berge!
Für das Lehrbuch ist auch der folgende Spruch unseres Trainers: „Uns fehlte die letzte Überzeugung vorm Tor!“ Wäre ja schön gewesen, wenn wir dort öfters mal hingekommen wären. Oder „es fehlte die Kompaktheit in der Abwehr“. Sehe ich auch so, wobei das Abstandsverhalten unserer Abwehrrecken in manchen Szenen schon klaustrophobische Züge annahm. Da schließe ich mich eher seiner Meinung an, eine gute Halbzeit gesehen zu haben. Stimmt die Pause war das Beste am Spiel.
Etwas nervös macht mich der Artikel in der NW: Kentsch ist nicht Dagobert Duck. Da sagt unser Geschäftsführer Sport, dass „man nur Leute holen wolle, von denen man überzeugt sei, dass sie uns weiterhelfen“. Das ist ein guter Ansatz, den kann man nachvollziehen. Wäre ja auch blöd, solche zu holen, die dann bestenfalls einen leeren Platz auf der Osttribüne füllen. Und dann kommt sie wieder, die never-ending story, dass wir nur kleine Brötchen backen müssen, uns finanziell eher auf Augenhöhe Cottbus befinden. Die Geschichte wird schon lange nicht mehr vom Finanzchef allein erzählt, das machen jetzt schon seine Mitstreiter. Heute erfahren wir vom Trainer Frontzeck, dass „es nicht so ist, dass unser Finanz-Geschäftsführer Roland Kentsch auf den Geldbergen sitzt wie Dagobert Duck!“ Manchmal zweifele ich daran, wenn ich ihn so auf der sündhaften teuren, neuen Osttribüne sitzen sehe. Vielleicht eine moderne Form des Geldbergs. Aber der DSC-Coach setzt noch einen drauf: „Wir sind nicht in der Lage, eine gleichwertige Alternative zu Artur Wichniarek verpflichten zu können. Das ist im Grunde nicht möglich. Wir sind schließlich nicht die einzigen auf der Suche. Zur Not hole man nur einen neuen Spieler, der dann möglichst vielseitig in der Offensive einsetzbar ist.“ Na super, da wird schon mal vorgesorgt und etwaige Erwartungen werden herunter geschraubt.
Ich erwarte vom Trainer und vom Geschäftsführer Sport ein klares Konzept über gezielte Verstärkungen zur Winterpause. Welche Positionen müssen besetzt werden, welche Potenziale sind im Netzwerk verfügbar. Und dann setzt man sich zusammen, diskutiert die Alternativen, prüft die Fianzierbarkeit und ergreift die Initiative, die Ziele anzugehen. Und bitte nicht immer vorher unisono: den können wir uns nicht leisten, den kriegen wir eh nicht, der kommt nie auf die Alm. Kein Wunder, wer geht schon zu bergwandernden Kleinkrämern, die scheinbar finanziell aus dem letzten Loch pfeifen, vom Gipfel weit weg sind und seit Jahren Angst vor dem Absturz haben.
Also brauchen wir mal in der Vereinsführung ein paar „Panzerknacker“, die neue Visionen mit einem klaren Konzept und dem Mut zu risikobewussten Investitionen verbinden. Oder hat ein Hr. Kentsch mit seinen zwei Stimmen als Schatzmeister und Finanzchef statt eines Veto-Rechtes schon eine bequeme 2/3-Mehrheit?