@ Alex,
vielleicht sollte man auf einem Fan- und Mitgliederabend deine Argumentation vertiefen und auch mehr Hintergrundinformationen geben. Ganz eklatant ist die Tatsache, dass der Wertpapierprospekt nur vergangenheitsbezogene Fakten, Zahlen liefert. Über die Wirtschaftsplanung dieser Saison und der Finanzierung des Bielefelder Weges wird kaum oder gar nichts ausgesagt. Weder zum e.V. noch zur KGaA oder zur Stadiongesellschaft.
Auch mir drängt sich zunehmend der Verdacht auf, dass der Verein in eine nicht zu tolerierende, am Durchgriff mangelnde Abhängigkeit gegenüber seinen Tochtergesellschaften, speziell zu der der KGaA mit dem Spielbetrieb kommt. Hier muss das neue Präsidium nachhaltig - auch in der Vorgabe des Arminia-Gesamtkonzeptes - gestärkt werden.
Ich gebe Anneliese Recht, dass der Schwarze Peter voll dem e.V. zugespielt worden ist. Sein kurzfristiges Überleben hängt von der Anleihe ab, sein langfristiges Überleben einzig und allein von den Gewinnen der Spielbetriebs- und Stadiongesellschaft. Es gibt kaum Informationen welche Einnahmen außer (vermutlich wegen Austritten sinkender) Mitgliedsbeiträgen ihm und seinen Abteilungen zufließen. Was ist mit der Vermarktung der Marke "Arminia", den Haftungsentschädigungen?
Wie ich an anderer Stelle geschrieben habe müssen im e.V. allein 260.000 € Zinsen p.a. aufgebracht und Rücklagen für die spätere Rückzahlung der Anleihe gebildet werden. Vermutlich bleibt der e.V. auch noch auf weiteren Verbindlichkeiten (u.a. gegenüber der KGaA) sitzen und muss Zinsen zahlen.
Wie steht der ASC dazu? Wie viel Budget werden ihm und den anderen Abteilungen zugesichert?
Der Wertpapierprospekt unterstreicht deutlich, dass der e.V. auf die Gewinne seiner Töchter angewiesen ist, aber er geht noch weiter:
Sofern sich durch die Beteiligung von Investoren an der DSC Arminia Bielefeld Arena- und Liegenschafts-Management GmbH & Co. KG der Kommanditanteil und entsprechend der Gewinnbezugsanteil der Emitentin reduziert, wird die Emittentin dafür Sorge tragen, dass dieser negative Effekt durch eine entsprechende Kaufpreisgestaltung im Rahmen des Investoreneinstiegs ausgeglichen wird.
Die privaten Darlehensgeber (Sponsoren, Investoren) transferieren ihre Gelder in die Stadiongesellschaft, haben dort Sicherheiten, neue niedrige Sanierungszinssätze, lange Tilgungszeiträume. Und nicht zuletzt eine Pachtzusage (ligaunabhängig) von ca. 1,5 Mio € pro Jahr.
Da lässt es sich gut leben. Und mit dem hohen Kommanditanteil kann man notfalls schon mal auf Stimmrechte verzichten, bei der Gewinnausschüttung sitzt man schließlich aufgrund der Anteile in der 1. Reihe.
Wie steht es um im Prospekt aufgeführten Kaufpreise für die Anteile an der Stadiongesellschaft? Ist das für die Sponsoren so lukrativ, dass man Beteiligungen der Fans (evtl. durch Fonds) verhindern möchte?
Deswegen muss umverteilt werden, der e.V. muss gestärkt werden! Weniger Pacht der KGaA an die Stadiongesellschaft, dafür mehr Lizenzabgaben für die Marke Arminia von der KGaA an den e.V. Und davon müssen die Abteilungen und die Jugendarbeit im e.V. profitieren.
Es muss besser zwischen den Interessen der Anleihezeichner (Absicherung Zinsen, Rückzahlung), der Abteilungen, den Renditeerwartungen der Investoren (Ertragswert) und den Anforderungen des Spielbetriebes und der Jugendarbeit (Bielefelder Weg) ausbalanciert werden.