Ich denke, wenn er sagt, die Entscheidung im Sommer Gerstner zu holen, sei richtig gewesen, dann hat er damit auch völlig recht! Zur Begründung: Gerstner hat es zunächst einmal geschafft, nach dem Abstieg, den Querelen und dem Chaos der JHV einem voll durchhängenden Club wieder eine Aufbruchstimmung zu verschaffen und die Fans wieder hinter die Mannschaft zu bekommen. Dass sich Gerstner letztendlich als beratungsresistent und psychologisch nicht immer geschickt herauskristallisieren würde, war ein Risiko, dass man aber bei einem unbekannten Trainer immer geht. Und dass sich Gerstner gut verkaufen konnte und mit seinen zunächst vorgebrachten Vorstellungen von offensivem Angriffsfußball Sympathiepunkte sammeln konnte, hat man ja auch bei den Fans gesehen.
Und ich wage mal zu behaupten, dass die Saison unter den anderen Kandidaten Slomka (der derzeit in Hannover alles auf die Mannschaft schiebt), Wollitz oder Matthäus auch nicht unbedingt erfolgreicher verlaufen wäre. Hinzu kommt, dass sicherlich auch die finanzielle Krise sich sicherlich nicht gerade förderlich auf die Leistung der Mannschaft ausgewirkt hat.
Auch die Transfers sehe ich zum Großteil positiv. Die Ausrichtung auf ein verstärktes, offensives und torgefährliches Mittelfeld stand im Einklang mit der bevorzugten Taktik Gerstners. Wenn man die Saison so Revue passieren lässt, dann haben weniger die Neuzugänge (abgesehen mal von Berisha, bei dem ich mir nicht erklären kann, was da im Wege steht) enttäuscht, sondern häufig eher die bundesligaerfahrenen Routiniers wie Schuler, Kamper, Lamey und mit Abstrichen auch Kauf, Kucera und sogar Mijatovic.
Was man Dammeier sicher vorwerfen kann, ist seine Dickköpfigkeit und sein z.T. ungeschickter Umgang mit den Fans. Aber es gibt sicher schlechtere Sportchefs in der Liga, die in einem viel ruhigeren Umfeld mit erheblich mehr Mitteln arbeiten dürfen und zudem zudem erheblich mehr Geld erhalten!