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Um als Statistikfreund mal eine Lanze zu brechen: Die expected goals sind kein schlechtes Werkzeug, sie werden nur leider -gerade von Sky- sehr schlecht eingesetzt.
Die xG beziehen sich ja auf Mittelwerte und machen erst über einen langen Betrachtungszeitraum Sinn. Es ist z.B. quasi erwiesen, dass man mit den expected goals besser die Rückrundenperformance anhand der Hinrunde prognostizieren kann, als über jedes andere Kriterium (Punkte, Tore, Schüsse,...)
Wenn der Zeitraum kürzer wird, wird es schwierig:
Schlüsse aus einem einzigen Spiel zu ziehen ist schon stark fragwürdig (z.B. wird eine früh in Führung liegende und verteidigende Mannschaft meist etwas "unterbewertet").
Völlig absurd ist es, bei einzelnen Aktionen den xG-Wert einzublenden. Daran wird schon deutlich, dass die Jungs bei Sky das Prinzip schlicht nicht verstanden haben.
Das gesagt, kann ich mit der Reihenfolge der Top-Aktionen lt. xG von infogol in dem Spiel schon mitgehen:
1. Stögers Tor (0.67)
2. Matetas Hacken"trick" (0.66)
3. Klos Kopfball (0.43)
4. Mateta in der 94. (0.42)
5. Schippo nach Abschlag (0.37)
6. Prietl nach Klos Traumpass (0.34)
Unsere Tore sind jetzt nicht aus klassischen Hochkarätern entstanden
Recht gebe ich dir, dass das Tool von Sky nicht gut eingesetzt
wird. Es gibt halt an, wie oft andere Spieler im Betrachtungszeitraum
aus "gleicher" Situation getroffen haben, nicht mehr und nicht weniger.
Deine Erläuterung in Bezug auf den Einsatz als Hin-/Rückrundenvergleich finde ich plausibel.
Ich habe aber Zweifel bezüglich der Datengrundlage. Ich habe mir das mal auf bundesliga.com durchgelesen, dort ist die Rede davon, dass (Stand Januar 2020) 40.000 Torschüsse als Quelldaten eingegangen sind. Wenn man mal die Anzahl der verwendeten Parameter überlegt (Winkel, Entfernung, Gegner zwischen Ball und Tor, Geschwindigkeit des Spielers), und auf wie viele Arten man einen Torschuss ausüben kann, dann kommt mir 40.000 ehrlich gesagt recht wenig vor.