Der FSV erinnert sich an alte Tage: Aus der Frankfurter Rundschau
Keine leichte Aufgabe in Bielefeld
Entsprechend wichtig wäre ein guter Anfang. Aber leicht ist die Aufgabe auf der Bielefelder Alm sicher nicht. „Wir sind nicht in der Situation, irgendeine Mannschaft in dieser Liga zu unterschätzen“, sagt Stöver. „Sehr gefährliche Bielefelder“ erwartet Boysen. „Wir wissen selbst, was Überlebenswille bedeutet“, erinnert der Frankfurter Coach an die Aufholjagden des FSV aus schier aussichtsloser Lage in den beiden vergangenen Spielzeiten.
Harte Gegenwehr des Teams von Ewald Lienen ist garantiert. „Im Vorbeigehen geht da nichts“, warnt Boysen. Dass seine Spieler die Herausforderung annähmen, sei „ausschlaggebend dafür, ob was für uns herausspringt“. Anlass, am Charakter der FSV-Profis zu zweifeln, gibt es nach der schwarzblauen Punkte-Rallye in der Hinserie ganz sicher nicht.
Zuversicht schöpfen die FSV-Verantwortlichen zudem aus dem Trainingslager auf Mallorca. „Alles war nach Wunsch: ein klasse Platz, ein super Hotel und, das ist das Wichtigste: keine Verletzten“, resümiert Boysen. Der wegen einer Nebenhöhlen-Entzündung daheim gebliebene Mike Wunderlich, sicher der Aufsteiger der Hinrunde, stieß am Dienstag wieder zum Team. Der lange verletzte Innenverteidiger Marc Heitmeier konnte auf der Balearen-Insel uneingeschränkt mittrainieren, ist aber für die Startelf des FSV in Bielefeld noch keine Option. „Er trainiert erst seit acht Tagen wieder mit der Mannschaft, das wäre sicher verfrüht“, sagt Boysen.
Unruhe wie beim Gegner, der Schalke 04 gerade um eine Art Arbeitnehmerüberlassung der dort prekär beschäftigten Jendrisek und Baumjohann anbettelt, sucht man in der Bornheimer Wohlfühlzone vergeblich. Dass im Sommer die Verträge von Jürgen Gjasula und ein paar anderen auslaufen, ändert daran nichts. „Wir werden uns zu gegebener Zeit äußern“, sagt Stöver cool. Der FSV kann seinen Profis keine Traumgagen bieten, aber dafür etwas, das Gegner Bielefeld so gern hätte: eine vielversprechende Perspektive.