Original von blue_one
Leute...
Ich bin höchsterfreut, man sollte schon fast drauf anstoßen. Die Wirtschaft ist tatsächlich bereit Armina finanziell und auch strategisch weiterzuhelfen. Wenn ich hier lese, dass manche in der Führung lieber einen Lamm als einen Anders oder Kentsch sehen möchten, dann wird mir schlecht.
Es ist zwar fakt, dass Lamm Arminia quasi im Alleingang in die 1. Bundesliga zurückgeholt hat und wir haben ihm viel zu verdanken, aber Lamm hat nicht nachhaltig gewirtschaftet, was uns finanziell fast komplett das Genick gebrochen hat. Dass Kentsch in den Jahren danach so grundsolide die Finanzen geführt hat und sich trotz dem fünften Jahr Bundesliga nicht zu großen Investitionen hinreißen lassen hat, ist auch eine Folge von Lamm.
Der nächste Bundesligaaufstieg, sportlich ist er dieses Jahr absolut möglich, muss sportlich und finanziell nachhaltig sein. Mit dem Geld aus der Wirtschaft und vor allem dem unternehmerischen Wissen sollte es möglich sein, dass auch in Bielefeld eine längst überfällige professionelle Führung bekommt. Ich möchte nicht wissen, wie sich andere Vereine jedes Jahr über "Oswestfalens Idioten" kaputt lachen. Nichts gegen HHS, ein prima Kerl, aber keiner vom Fach. Arminia hat nun mal eine ausgegliederte Lizenzspielerabteilung, damit haben wir es schon sehr lange mit einem Unternehmen zu tun. Anders ist in meinen Augen nur der erste Schritt zur Professionalisierung gewesen, er kam ja aus Frankfurt, wo man sportlich und finanziell auf einem sehr guten Weg ist.
Man sollte sich das jetzt nicht entgehen lassen, wozu wurde auf der JHV die 50+1 Regel in die Satzung gebracht? Je nachdem, wie viel Prozent übernommen werden sollen, ich schätze 10-20%, können wir doch vollkommen zufrieden sein.
Da kommen welche, die geben Arminia Geld und verbessern. Sie wollen halt nur kontrollieren, dass nicht irgendwer dieses Geld verschleudert. Das halte ich für absolut gerechtfertigt, denn wir reden garantiert nicht über Kleckerbeträge, sondern über Millionen!!! Oder würdet ihr irgendetwas mit nem Haufen Geld sponsorn und dann zusehen wollen, wie es weniger wird?
Ein zweites Hoffenheim, oder auch der Wolfsburger Weg, all das sehe ich hier nicht heranwachsen. Hier entsteht etwas, das die ganze Region Ostwestfalen-Lippe voranbringt. Arminias Bekanntheitsgrad ist in OWL ja sehr hoch, aber der Sympathiewert lässt zu wünschen übrig. Selbst gegen St. Pauli, im Topspiel der 2. Bundesliga, schaffen es keine 28 000 Menschen ins Fußballstadion. Das ist traurig. Trotz der bescheuerten Anstoßzeiten, normalerweise müssen sich die Menschen für Karten zerreißen, der Ticketshop muss zu Vorverkaufsbeginn schon aus allen Nähten platzen!!! Wir sind Tabellenführer, Dammeier hats gesagt, der Erfolg wird von vielen Fans nicht anerkannt. Zwar bin ich überzeugt, dass der Zuschauerboom diese Saison noch kommen wird, spätestens in der Rückrunde, wenn es wärmer wird und die Saison sich dem Ende neigt, schließlich ist die Saison dort auch am spannendsten.
Arminia muss den Bielefelder Weg gehen, ein Weg den andere Vereine in dieser Form schon bestritten haben( zum Beispiel AWD bei Hannover), wobei ich in Bielefeld noch mehr Potenzial sehe als bei vielen anderen Bundesligisten. Oetker, Schüco und Gerry Weber, alles astrein geführte Unternehmen, die seit Jahrzehnten feste nationale und internationale Größen in der Wirtschaft sind. Diesen Heimvorteil muss man nun auch in Bielefeld ausnutzen. Man muss bereit sein, Kompromisse zu schließen.
Diese Chance gilt es zu nutzen, um nicht am Ende wieder als "Ostwestfalens Idioten" dazustehen, sondern sportlich, finanziell und personell in die Bundesliga aufzusteigen und sich dort im Mittelfeld festzubeißen. Investment ist unsere einzige Chance in diesem Fall. Viele hier sollten sich vielleicht nochmal überlegen, ob sie weiterhin gegen Ahlen und Fürth spielen wollen, oder doch eines (Donners)Tages mal die Fiorentina in Bielefeld begrüßen zu dürfen.