Beiträge von Rasengrün

    Zitat


    Und worüber freust du dich da genau? Bis jetzt haben wir de facto einen Spieler weniger ohne das dadurch Mittel frei würden, die eine signifikante Verstärkung möglich machen würden. Falls überhaupt welche frei werden, denn Vertragsverlängerungen bedeuten meist auch bessere Bezüge. Einzig für Yesilyurt könnte das eine gute Lösung sein, Spielzeit ist in dem Alter durch nichts zu ersetzen. Naja, warten wir mal ab wie das weitergeht.

    Man hat mit Petersch einen für die Position geholt, aber zumindest mMn mit deutlich weniger Stürmer-DNA. Kann ich mir sogar eher als sehr offensiven AV vorstellen, denn als Ersatz für Hille's Rolle. Ich will 'nen Duracell-Hasen mit rotunterlaufenen Killer-Augen.

    Zitat

    Original von LeckerKnoppers
    Der Name Strifler ist jetzt vermutlich wieder runter von der Verkaufsliste oder will man für Riemer anderweitig nachlegen? Ob Müller auch in Liga 2 da funktioniert, wage ich mal zu bezweifeln. Appiah etabliert sich in einer funktionierenden Truppe hoffentlich dieses Mal in Liga 2, aber dahinter wirds dann dünn.


    Bei Riemer muss man mittlerweile befürchten, dass man ihn nicht mehr im blauen Trikot sieht. Gute Besserung natürlich.


    Warum sollte Müller nicht einen passablen RV in der zweiten Liga geben können? Das hängt immer auch vom taktischen Kontext ab. Wir hatten in der Vergangenheit oft einen rechtslastigen Spielaufbau, es gibt einen gewissen Trend bei Mannschaften im 4231 AVs eher diagonale und spielmachende Aufgaben zuzuweisen als das altbekannte Linie hoch, Linie runter - das sind erst einmal zwei Faktoren, die Müller durchaus als Option erscheinen lassen. Einsatzwillen hat er auch, daran wird's nicht scheitern. Bleiben natürlich die reinen Defensivaufgaben und da ist er sicher nicht so stabil wie ein gelernter RV, aber wenn Krämer ihn als Option sieht, dann kann man das auch gezielt angehen. Ich kann mich mit Appiah und Müller für rechts hinten schon anfreunden, da hat man zwei deutlich unterschiedliche Spielertypen und kann gut anpassen, auch weil beide die Spielidee mittlerweile verinnerlicht haben und trotz dieser Unterschiedlichkeit keinen Rattenschwanz an weiteren Zwangsanpassungen nach sich ziehen. Übrigens ist auch die Variante Appiah als IV neben Müller nicht so völlig verkehrt: Appiahs Schnelligkeit erlaubt dem RV neben ihm eine offensivere Ausrichtung, was Müller gut in den Kram passen sollte. Natürlich alles vor dem Hintergrund unserer sehr beschränkten Möglichkeiten, aber die liegen weder in der Verantwortung der Spieler, noch des Trainers und auch nicht des Sportdirektors für den die Anforderungen trotzdem steigen, ich sage das noch einmal ganz klar: Mit seiner bisherigen Trefferquote ist das nicht gut genug für unsere Situation und die zweite Liga. Um Missverständnissen vorzubeugen: ich sage auch nicht, dass es bisher schlecht war. Fakt ist aber, dass sich aus den Umständen (u.a. auch, dass einige andere Herrschaften nix reißen.) ergibt, dass die Position für uns bis auf weiteres von entscheidender Bedeutung ist und nur eine absolute Top-Performance ausreichend ist. Ist leider so, ich würde mir das auch anders wünschen. Das ist dann eben die Arschkarte hier. Gratulation. Whatever, btt: Normalerweise rufe ich um diese Zeit des Jahres schon aus purer (und langer) Gewohnheit nach einem offensivem Linksfuß, aber da das bisher bei Krämer nur eine selten genutzte Variante war, wechsle ich mal die Seiten und fordere also einen für rechts vorne, gerne ein ähnlicher Typ wie Hille, aber vielleicht lieber etwas mehr Vorbereiter. Hille war für uns oft sehr wichtig und es gefällt mir nicht, dass wir keinen vergleichbaren Spieler im Kader haben.

    Hat jemand in der bewegten Briefmarke mit der fragwürdigen Perspektive Sembolo näher unter die Lupe nehmen können? Bei mir war's schlicht aussichtslos, wenn es frames per minute, nicht per second sind, dann kann man nicht viel mehr als Anwesenheit bescheinigen.

    Zitat

    Original von jögi


    Nur weil man bei einem Transfer nicht gleich jubelnd durch die Wohnung hüpft, heipt das nicht, dass man einen Spieler über die Maßen schlecht redet oder sich unfair gegenüber dem sportlichen Leitungsteam verhält. Ich habe eine gewisse Skepsis und die rührt durchaus von den Meinungen "frustrierter Abstiegsfans". Natürlich sind sie frustriert, natürlich werden sie einige Dinge negativer sehen, als sie vielleicht waren. Aber trotzdem sind sie diejenigen, die ihn deutlich besser beurteilen können als fast alle User hier. Das heißt ja nicht, dass dieses Urteil in Stein gemeißelt sein muss. Auch Buckley hat eine gute Saison gespielt, nachdem die Bochumer Fans ihn nicht schnell genug weg haben wollten. Ich hege eine gewisse Skepsis, bin aber trotzdem gespannt, wie er sich hier macht und hoffe inständig, dass er hervorragend einschlägt. Genauso wie ich hoffe, dass mir ein Glasner doch noch Qualitäten an sich zeigt, die mir bisher verborgen geblieben sind.


    Ich will auch in keinster Weise dem sportlichen Leitungsteam an die Karre pinkeln. Sie haben, vor allem wenn man die Umstände sieht, sehr gute Leistung gezeigt. Es stört mich allerdings immens, wenn jede noch so kleine Skepsis dahin gedeutet wird, als wenn man eine Art Majestätsbeleidigung begangen hätte. Da ist es mir vor einiger Zeit mehr als sauer hochgekommen, wie hier ein Rasengrün angegangen wurde, weil er es gewagt hat, die Leistung Arabis in einem etwas anderen Licht zu betrachten, auch wenn ich davon ausgehe.


    Rasengrün ist übrigens nach etwas Recherche der Ansicht, dass Sembolo ganz gut passt und nicht nur als Ersatz, sondern auch als Option für ein 442 neben Klos - jedenfalls besser als die bisher vorhandenen Offensiven - und damit Arabis Trefferquote verbessern könnte. Was auch notwendig ist, wie die sportliche Führung selbst in Interviews mehrfach gesagt hat: Jeder Schuss muss sitzen. Ansonsten soll Uhlig sich mal gen Halle bewegen, nachdem Weber Arminia als Munition im politischen Scharmützel missbraucht hat sind eigentlich Reparationszahlungen fällig. Mit denen können wir dann an der Resterampe noch mal zuschlagen um die Aussichten noch etwas freundlicher zu gestalten. Stand heute wird's eine ganz enge Geschichte werden, wir müssen nicht nur über unseren Möglichkeiten spielen, sondern auch drauf hoffen, dass zwei, drei Teams unter ihren bleiben. Nichts gegen Teamgeist und mannschaftliche Geschlossenheit, aber wie weit es damit her ist werden wir auch erst im Laufe der Saison herausfinden. Unter Dauerdruck brechen oft Konfliktlinien auf, die der gemeinsame Erfolg zuvor noch verdecken konnte. Das kann ein Trumpf sein, aber sich darauf zu verlassen wäre fahrlässig.

    Zitat

    Original von Richie
    Übrigens ist Sembolo genau die Kathegorie Spieler die typisch für Arminia sind. Der passt ist Budget, hat die Bude schon getroffen und könnte eine uinterbewertete Aktie sein. Wenn ich hier manche Reaktion lese, dann stelle ich immer wieder fest, dass noch nicht alle registriert haben, wie wenig sich der Handlungsspielraum gegenüber der dritten Liga verändert hat.


    Eine realistische Sicher der Dinge war hier noch nie sehr verbreitet, geschweige denn beliebt. Sembolo könnte nicht nur in wirtschaftlicher Hinsicht ins Profil passen, wenn man nach dem auf der vorigen Seite verlinktem Artikel geht:


    Zitat

    von http://www.mittelbayerische.de/index.cfm?pid=10095&pk=841145Sembolo verbindet geschickt seinen imposanten Körper – 83 Kilo auf 1,82 Meter verteilt – und seine taktische Intelligenz, schafft immer wieder Freiräume im Spiel. Auf dem Platz ist er ein Kämpfer, hat in neun Partien beachtliche vier gelbe Karten gesammelt. Neben dem Platz ist er eine echte Frohnatur. Eine Kombination, die ihn immer mehr zum Regensburger Publikumsliebling macht – und ihm auch in der Kabine Ansehen verschafft.


    „Er ist ein fröhlicher, sehr angenehmer Mensch“, sagt Coach Corrochano über ihn. Ein „Sonnyboy“ aber sei er nicht. Sein Trainer bescheinigt ihm viel Einsatz bei den Übungseinheiten, nur so könne Sembolo auch seine kräftezehrende Spielweise aufrechterhalten.


    Da wird schon deutlicher was Krämer an dem Mann gefallen könnte, taktisch wäre das schon passend, sowohl als Nebenmann für Klos im 442 als auch als Ersatz im 4231. Seine Saisonbilanz ist jedenfalls absolut ok, wenn man bedenkt, dass der Jahn nun wahrlich keine Bäume ausgerissen hat und es seine erste Zweitligasaison war. Klos ist ja auch ein relativer Spätstarter, vielleicht liegt uns das ja. Insgesamt geht das schon ok, mehr Geld ist eben nicht da. Man könnte sich natürlich wieder aufregen, dass die alten Fehler im Umfeld immer wieder gemacht werden, aber Weber lernt eben nichts oder ist nach wie vor nicht gewillt über den Minimalaufwand zur Einhaltung seiner Bestandsgarantie hinauszugehen und die sonstige Sponsorenakquise ist so überzeugend wie eh und je. Dann muss es eben mit Spielern dieser Kategorie irgendwie gehen. Sollte die Nummer klappen, dann hat sich Krämer so langsam ein Denkmal verdient. Aussichtslos ist es nicht, aber wie tragfähig Teamgeist und Geschlossenheit wirklich sind muss sich auch erst noch zeigen. Im Erfolg ist meist alles rosig.


    Was Heithölter angeht: Man sagt ja, dass es nach längeren Verletzungspausen mindestens so lange dauert bis man die Form wieder hat. Geht man danach, dann wird's noch etwas dauern. Ich habe meine Zweifel, nach so vielen Knieverletzungen ist es fraglich, ob das überhaupt noch einmal was wird. Verkäuflich ist er aber so auch nicht und eine Abfindung können wir auch nicht ohne weiteres zahlen. Bliebe noch Sportinvalidität.

    Im Jugendbereich hat man auch einen gewissen Verzerrungseffekt. Spieler, die in ihrer physischen Entwicklung einfach etwas früher dran sind haben da noch einen Vorteil, der mit zunehmendem Alter immer mehr nivelliert wird. Wozu das führen kann sieht man sehr schön am Beispiel Reus. Insofern ein Argument im Jugendbereich nicht zu sehr auf Ergebnisse zu schauen.

    Die Zeiten sind doch eher vorbei, dass man über die Jugendarbeit als klammer Verein was reißen könnte, dazu ist die Konkurrenz um Spieler schon auf dem Level längst viel zu scharf. Und wird immer schärfer, schon von ganz oben an. MMn auch eine mittelbare Folge der finanziellen Ungleichgewichte durch Vereine, die gar keine finanziellen Grenzen mehr haben. Um da noch mithalten zu können sind selbst gestandene Großvereine gezwungen auf den Wiederverkaufswert von Spielern einen wesentlich größeren Wert zu legen - schaut euch mal die Transferpolitik von Liverpool seit dem letzten Eigentümerwechsel an. Im Ergebnis ähnelt der Transfermarkt für Spieler bis Mitte 20 teilweise schon der Börse, bewertet wird weniger die aktuelle Performance als die erwartete. Kontrazyklisches Handeln könnte lohnender sein.

    Zitat

    Original von Andreas2909
    Die Zahlen sind auch mal krass. 8 Millionen. Das ist eine Menge Holz. Oder waren das "nur" Darlehen? Hört sich ja eher so an. Dann wären noch 5,5 Mio. normale Darlehen.


    Weber pumpt mit der Güllepumpe Bargeld in die Katakomben der Alm... Natürlich sind das Darlehen, was denn sonst? Bestenfalls teilweise gewandelt, ist ja auch anders satzungsgemäß gar nicht möglich. Aber irgendwie scheinen offenbar in vielen Köpfen ganz andere Vorstellungen herum zu schwirren, wenn man nach den Kommentaren in der NW geht. Unglaublich naiv teilweise.

    Zitat

    Original von Rechtsaussen
    Ich möchte kurz nochmal daran erinnern, daß uns dieses endgültige und finale Schicksal durch mutige Leute wie beispielsweise Rüdiger Kauf erspart wurde.
    Rübe hat sich damals ganz uneigennützig und öffentlich gegen R.K. bekannt, obwohl seine sportliche Laufbahn beim Verbleib des Totengräbers beendet gewesen wäre.
    Rübe hat mit seiner Offensive, mit den Stein ins Rollen gebracht, der zur Entsorgung des Sonnenkönigs führte.


    Danke nochmal Rübe, Beileid den Fans des MSV.


    In der Tat, mutige Leute haben die Entsorgung Kentschs eingeleitet. Und Rübe hat dann auch prompt erkannt, dass der Moment gekommen war um sich mal etwas klarer zu äußern. Aber den Stein ins Rollen gebracht haben doch wohl ziemlich eindeutig die Kritischen Arminen mit ihrem Fragen-Flyer zur JHV 2008. Ich zitiere aus dem Supporter Nr.13, Interview, S. 16 ff:


    Zitat

    Original von Dr. Olaf Köster


    Es muss für die Zukunft klar sein, dass es für die seit ewigen Zeiten besetzten und persönlich verflochtenen Vorstandsposten personelle Alternativen geben kann. Ähnliches gilt für die Aufsichtsgremien. Besonders problematisch ist die unkontrollierte Vormachtsstellung von Herrn Kentsch, der momentan seine Arbeit selber „absegnen“
    kann.


    Zitat

    Original von Friedrich Straetmanns
    Herr Kentsch weiß zunächst einmal selber am besten, dass er sich gelegentlich im Ton vergreift. Alle hoffen, dass es bei ihm bald – wie schon bei den anderen DSC-Offiziellen zu sehen – einen Umdenkprozess gibt. Wenn er von Störenfrieden spricht, ist das verletzend; er missachtet, dass nicht nur die „kritischen Arminen“ allesamt Leute mit Arminen-Herz und ganz besonders mit Arminen-Hirn sind. Wir sind langjährige Vereinsmitglieder und pilgern seit Ewigkeiten zu Arminia. Keiner von uns war auf der Jahreshauptversammlung oder anderswo unsachlich. Aber wir decken Fehlverhalten auf, das dem Verein schaden kann, wir sind gegen Vertuschung und Geheimniskrämerei, wir stellen die richtigen Fragen (z.B. Doppelfunktion Kentsch, Verträge Middendorp und Saftig, fehlende Verstärkung der Mannschaft zur Winterpause, Vergütung der Präsidenten-Tätigkeit, Finanzierung und Auslastung der neuen Tribüne, anfängliche Fehlkonstruktion des Gästebereichs, finanzielle Situation des Vereins).


    Ehre wem Ehre gebührt.

    Sage ich ja, abwarten, Geduld haben. Aber was ist daran so schwer zu begreifen, dass wir uns Fehlschüsse in der zweiten Liga weniger leisten können als in der dritten? Und die gab es zur Genüge. Ich dichte Arabi doch nichts an, ich teile einfach nur nicht das überschwängliche Lob, das hier vorherrscht. Krämer ist für mich der Architekt des Aufstiegs, Arabi hat Steine geliefert. In akzeptabler Qualität, aber auch mit reichlich Streuung. Insofern fordere ich von Arabi nichts, was die neue Situation nicht auch an jeden einzelnen Spieler des Aufstiegskaders als inhärente Forderung erhebt: sich zu steigern, auf das Niveau der höheren Liga. Bezogen auf den Hauptverantwortlichen für die Transfers bedeutet das eben übersetzt, dass seine Trefferquote besser werden muss. Ich habe ja nun nicht behauptet, dass es keine Treffer gab. Im Gegenteil, wenn es passt, dann meist auch richtig. Leider eben auch: Wenn es nicht passt, dann meist so gar nicht. Das darf sich ändern und das soll und muss es auch.


    weserarmine: Wenn du dich noch nicht einmal an die Position eines Spielers erinnern kannst, der hier ein Jahr war, dann zeigt das doch deutlich genug wie wenig Eindruck er in Bielefeld hinterlassen hat, während er auf seinen übrigen Stationen vor und nach uns zum Stamm seiner Mannschaft zählte. Ich sehe das sowohl als Bestätigung dafür, dass die allgemeine Qualität eines Spielers nur begrenzt aussagekräftig für seine Eignung für Arminia ist, als auch dafür, dass es bei unseren Neuzugängen kaum eine Grauzone zwischen drinnen und draußen gibt. Sonst hätte er wohl wenigstens soviel Eindruck hinterlassen, dass du dich wenigstens an seine Position erinnern könntest. Sollte man zumindest annehmen, oder nicht?

    War auch die Position bei der ich am längsten überlegen musste. Optimal ist keiner. Letztlich habe ich mich für Jerat wegen der Sache mit den zweiten Bällen und den öffnenden Pässen entschieden. Er hat da einfach sehr häufig den richtigen Riecher wie ein Zweikampf ausgehen wird und steht dann sehr gut um die spielen zu können. Trotzdem sind deine Einwände natürlich zutreffend, aber es ist halt auch keine echte Außenposition. Für Breite zuständig wären hier die AV, die ich darum auch so offensiv wie möglich besetzt habe. Das ist dann auch nicht mehr Bradford, die hatten eine enge Kette hinter einer weiten, was wir flexibler handhaben können. Wir haben ja auch keine drei Ligen zu überbrücken. Dazu kommt, dass ich wirklich eher eine Umstellung als ein neues Grundsystem aufgezeichnet habe und von daher von einem Personal ausgegangen bin, dass das Standard-4231 anspielen kann, von dem ich immer noch denke, dass es eigentlich fast ein asymmetrisches 442 ist (s.o. irgendwo). Insofern ist es am Ende nicht viel mehr als eine Verschiebung von Spielerpositionen, abgefahrenerweise unter fast völliger Beibehaltung der vorherigen Rollen, also auch relativ leicht umsetzbar. Aber das war ja schon der Ausgangspunkt, es scheint unfassbar gut zu dem zu passen, was wir eh spielen.


    Um es mal in einen konkreten Kontext zu bringen: Wir haben auswärts gegen einen nominell stärkeren Gegner irgendwie die Führung erzielt, müssen uns also auf massig Druck einstellen. Spielt der Gegner dann ein ordentliches Pressing ist unser Mittel der Wahl eh der lange Ball auf Klos. Mit dieser Umstellung würden wir einfach die Effizienz noch einmal steigern ohne aus taktischen Gründen wechseln zu müssen und ohne Spieler in ungewohnte oder unpassende Rollen zu drängen. Das gilt auch für Jerat, defensiv wäre seine Aufgabe ja mehr die Schließung der Schnittstelle zwischen AV und IV oder das Doppeln an der Linie, aber nicht das direkte Duell Mann gegen Mann, wo er leicht zu überlaufen ist. Wir gewinnen aber Kontrolle in der Luft im Mittelfeld, einen leichteren Zugriff auf die zweiten Bälle und bringen Hille in eine Position aus der heraus er die Räume hinter beiden AVs attackieren kann. Wir verlieren dabei an offensiver Breite, die man aber in dieser Situation auch gar nicht braucht bzw leider eh nicht halten kann, denn sonst wäre man nicht unter Druck. Oder andersrum betrachtet: Hilles Laufstärke wird so für beide gegnerischen AV zu einem Faktor, der eine allzu hohe Positionierung riskant macht, was natürlich auch direkt wieder den Druck mindert, weil es den Gegner dazu verleitet sich auf der Seite zu weit auseinander aufzustellen und dadurch erschwert, das die AV ihre Vorderleute hinterlaufen und uns so in dieser Zone überladen. Gehen sie das Risiko trotzdem, dann brauchen wir nur den langen Ball auf Klos und jemanden der ihm anzeigt in welche Richtung Hille unterwegs ist - Klos steht hier ja mit dem Rücken zum gegnerischen Tor - und eine Verlängerung per Kopf, die hier, gegen die meist deutlich kürzeren Gegenspieler im DM, mit hoher Wahrscheinlichkeit verwertbar ausfallen wird. Bleiben beide gegnerischen AV hinten, dann haben wir defensiv immer Überzahl und beschäftigen mit einem Mann drei oder vier Gegner. Kannste drehen und wenden wie du willst, das hat nur Vorteile. Voraussetzung ist aber immer, dass man selbst das Spiel nicht machen muss. Es ist eben eine Variante, kein Allheilmittel.


    Als angespieltes System, für die wenigen Fälle in denen man tatsächlich deutlich unterlegen ist, sollte man dann eh defensiver besetzen. Appiah, Hübener, Hornig, Salger - Müller, Schütz, Riese, Lorenz - Klos - Hille und dann auch die Einstellung der Linien wie Bradford, also hintere Kette grundsätzlich eng und passiv-positionsorientiert, Müller und Lorenz auf der ballnahen Seite daneben abkippend. Aber das ist natürlich extrem.


    Die Sache mit Appiah im rechten Mittelfeld ist allerdings trotzdem eine Idee, die man im Hinterkopf haben sollte und zwar für den Fall, dass wir unser gewohntes 4231 seitenverkehrt aufziehen wollen. Appiah dann also als Rahn auf rechts und links einen deutlich offensiveren Mann. Der allerdings auch erst einmal gefunden werden müsste, Lorenz sehe ich da mittlerweile nicht.

    Da du dich offenbar nicht mal mehr erinnerst auf welcher Position Ahlschwede eigentlich spielt sehe ich meine These eher gestärkt... Ich habe übrigens nicht gesagt, dass Arabis Trefferquote schlecht ist. Das ist sie nicht, aber sie ist extrem. Man hat doch sehr den Eindruck, dass zwischen "passt nach einem gewissem Vorlauf richtig gut" und Totalausfall ziemlich wenig kommt. Das ist auf Dauer nicht gerade optimal. Nicht mehr, aber auch auf keinen Fall weniger. Blauäugig liegt mir halt nicht.

    So, versuchen wir uns doch mal an einem Ausblick auf die kommende Zweitligasaison. Ich hatte ja schon bei einigen Gelegenheiten darauf hingewiesen, dass ein Vorteil von Krämers Taktik ist, dass sie in vielen Aspekten eher auf Tugenden setzt, die man typischerweise eher bei Teams des unteren Tabellendrittels findet und daher nun auch relativ bruchlos weiterhin funktionieren sollte. Darauf kann man aufbauen, zumal wir im Laufe der Zeit verschiedene Umformungen derselben Grundtaktik gesehen haben: vom 4141 der ersten Krämer-Spiele über das hauptsächlich gespielte 4231 über das 4321 mit Jerat in der Zentrale bis zu den diversen Versuchen im 442, von denen zwar keiner nachhaltig überzeugt hat, aber auch keiner ein totales Desaster wurde.


    Trotzdem vermute ich, dass wir gegen Aufstiegsaspiranten zusätzliche Mittel brauchen werden und generell ist eine abrufbare Alternative ja keine schlechte Sache. Der Trend zur ballbesitzbasierten Dominanz ist mittlerweile ja auch in der zweiten Liga angekommen und ich gehe davon aus, dass wir die Mehrzahl der Spitzenteams mit einem entsprechendem Ansatz operieren sehen werden. Neben den Tiki-Takarianern aus Barcelona ist das zweite Vorbild historisch sicher Arsenal aus England und so bleibe ich bei der Suche nach Inspirationen für die erfolgreiche Gegenwehr eines Underdogs gegen diese Art des Spiels immer wieder bei denselben Spielen aus diesem Jahr: Celtic (wo übrigens mein alter Liebling Charlie Mulgrew mittlerweile eine tragende Rolle spielt...) gegen Barca in der CL und Bradford gegen Arsenal im englischen Pokal. Zum Glück muss ich da jetzt nicht viele Worte drüber verlieren, sondern kann einfach auf die Analysen auf spielverlagerung.de verweisen:
    Celtic: http://spielverlagerung.de/201…4/fc-barcelona-celtic-21/ Analyse zum Hinspiel, passt aber im Wesentlichen.
    Bradford: http://spielverlagerung.de/201…itenkiller-bradford-city/
    Wir sehen zweimal eine 4411-Formation mit hoher Kompaktheit, die unter Druck auf je unterschiedliche Weise notfalls auch zur Fünferkette gewandelt wird. Interessanterweise gibt unser Kader beide Varianten her. Schütz oder Riese als situative Verfolger einer falschen Neun ist ein no-brainer, aber auch die Variante Bradford ist gut denkbar, insbesondere, wenn man annimmt, dass in solchen Spielen unsere offensiveren AV-Lösungen Lorenz und Müller auch gute Kandidaten für die Mittelfeld-Außen sind.
    Was Bradford da im Pokal gespielt hat lässt mir eh keine Ruhe mehr, auch in offensiver Hinsicht nicht. Lest euch im oben verlinkten Artikal mal den Absatz "Kreative und konsequente Nutzung langer Bälle" durch. Was Bradford da mit Hanson veranstaltet hat könnte auch mit Klos in einer analogen Rolle hervorragend funktionieren, Hille und Testroet wären potentielle Kandidaten vor ihm, noch besser natürlich ein noch zu verpflichtender abschlusseffizienterer schneller Stürmer. Das passt wie Arsch auf Eimer zu unseren Stärken und betont sie noch. Klos im Luftduell gegen das gegnerische DM statt den IV dürfte wohl in 95% der Fälle Sieger bleiben, das Pressing auf die zweiten Bälle, was ja eh eine unserer Stärken ist, wird noch einfacher, weil man von vornherein näher dran ist und die öffnenden Pässe aus diesen Situationen heraus beherrschen wir sowieso. Ich habe mir natürlich auch nicht nehmen lassen das mal umzusetzen, die Verbindung einiger Gedanken aus den oben genannten Spielen mit unserer aktuellen Spielweise. Herausgekommen ist das hier: [Blockierte Grafik: http://this11.com/boards/abEP1gaahc.jpg] Meinungen? Interessanter Plan B oder hat Rasengrün mal wieder einen Hirnfurz gelassen?

    Scheint auch nicht unbedingt an der Qualität der Spieler zu liegen, ob sie nun in Krämers System reinfinden oder nicht. Ahlschwede hat bei uns praktisch nicht gespielt, war aber vorher und nachher wieder Stammspieler, sogar mit zwei Berufungen in die Kicker Elf des Tages, also gleich auf mit Salger. Das kann einem schon etwas Sorgen machen, denn so überragend ist Arabis Trefferquote nicht. Es ist halt nur so, dass wenn es passt, dann meist auch so richtig. Aber leider auch umgekehrt. Auf Zweitliganiveau ist das potentiell problematischer. In der dritten Liga war das durch Agyemang gebundene Geld ärgerlich, in der zweiten Liga kann es den Unterschied ausmachen, weil unsere Mittel in Relation zur Konkurrenz deutlich geringer sind. Arabis Trefferquote muss also besser werden. Auf der anderen Seite heißt das aber auch, dass wir uns alle in Geduld üben sollten was die noch ausstehenden Verpflichtungen angeht. Lieber drei als zweimal prüfen. Andererseits sind der Geduld auch Grenzen gesetzt, der psychologische wie taktische Teamzusammenhalt ist für uns ein überragend wichtiger Faktor, die Vorbereitung sollten also alle Neuzugänge möglichst vollständig absolvieren können.


    Geschichtsklitterung und Wunschdenken.

    Bei Kaiserslautern kommen zwei Spieler nach Leihen zurück von denen ich mir nicht sicher bin, ob sie im Aufstiegsfall mit in die erste Liga genommen werden würden: Richard Sukuta-Pasu und Andrew Wooten. Anfrage kann nichts schaden, weiterhelfen würden beide, Wooten sollte mindestens machbar sein und wenn Sandhausen die Leihgebühr stemmen konnte, dann werden wir das auch noch hinbekommen.


    Nachtrag: Als ich mir gerade Sukuta-Pasus Saison in Österreich angeschaut habe ist mir auch noch einer fürs linke Mittelfeld aufgefallen: Haris Bukva von Sturm Graz. Karlsruhe soll da zwar auch dran sein, aber die Situation werden wir wohl in den nächsten Wochen häufiger haben. Jedenfalls sehr talentiert nach den paar Eindrücken, die ich mir so auf die Schnelle machen konnte, aber angeblich auch mit Einstellungsproblemen. Aber da wäre ich mir doch recht sicher, dass Krämer das in den Griff bekommt. Technisch jedenfalls ein großer Schritt nach vorn und mit Potenzial.