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Beiträge von heinm

    RWO rettet 1:0 auch in Unterzahl 

    OBERHAUSEN. Mit dem Lieblingsergebnis von Trainer Aleksandar Ristic (1:0) besiegte Zweitligist Rot-Weiß Oberhausen gestern Abend vor gut 5000 Zuschauern im Niederrheinstadion den Bundesligisten Arminia Bielefeld. Wie beim Erstrunden-1:0 in Siegen war der Australier Sascha Radulovic Schütze des "goldenen Tores". Während Bielefelds Trainer Benno Möhlmann die "mangelnde Laufbereitschaft" seiner Mannschaft kritisierte, frohlockte Ristic: "Wir haben den Rhythmus bestimmt und verdient gewonnen."


    Die Gastgeber, die aus ihren sechs Zweitliga-Heimspielen bisher 16 Punkte geholt hatten, begannen sehr zurückhaltend, und das Tor des Tages fiel denn auch fast wie aus heiterem Himmel: Radulovic verwandelte in der 22. Minute eine scharfe Hereingabe von Kapitän Jürgen Luginger.


    Nach dem Wechsel warf Bielefeld alles nach vorn, fand aber nicht das richtige Mittel, um die starke RWO-Abwehr zu knacken. Der auch in der Meisterschaft chronisch auswärtsschwache Bundesligist konnte auch kein Kapital aus einer 29minütigen Überzahl schlagen, nachdem der 19-jährige Togolese Mustapha Salifou die Ampelkarte gesehen hatte.


    Oberhausens Abwehrschlacht wurde schließlich belohnt, und Möhlmann sah nicht glücklich aus, als er den Rot-Weißen gratulierte: "Wir haben es heute einfach nicht besser verdient, weil wir weder clever noch gut genug für Oberhausen waren." (-ntz/NRZ)



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    Radulovic wieder der Matchwinner


    Oberhausener Zweitligist bezwingt klassenhöhere Arminia aus Bielefeld verdient 1:0. 27 Minuten in Unterzahl.


    Rot-Weiß Oberhausen bleibt im Pokalgeschäft! Vor 5135 Zuschauern bezwang der Fußball-Zweitligist gestern Abend den Bundesligisten Arminia Bielefeld mit 1:0 (1:0) und steht im Achtelfinale des DFB-Pokals. Torschütze war - wie beim 1:0-Erfolg in der ersten Runde über die SF Siegen Sascha Radulovic. Die nächste Runde wird am kommenden Sonntag ausgelost; gespielt wird am 3./4. Dezember.


    Mit personellen Überraschungen wartete Aleksandar Ristic auf: Dimtcho Beliakov fehlte verletzt, aber auch Mike Rietpietsch und Anthony Tie´ku mussten zunächst zusehen; dafür waren Hajrudin Catic, Sascha Radulovic und der 19-jährige Mustapha Salifou von Anfang an im Spiel.


    Und von Beginn an waren die "Kleeblätter" ausgeprägt um Tempoverschleppung bemüht. Das ergab zunächt ein Bielefelder Übergewicht, das der Gast im ersten Spielabschnitt nicht in Chancen umzumünzen vermochte. Die einzige gefährliche Szene vor dem "Adler-Horst" entsprang einer Dammeier-Ecke, die Diabang mit dem Kopf erwischte - haarscharf am rechten Winkel vorbei (7.).


    Bielefeld in Verlegenheit


    Die Arminen liefen sich immer wieder mit dem untauglichen Versuch, die RWO-Abwehr durch die Mitte zu knacken, fest. Wie aus heiterem Himmel fiel das 1:0 für die Rot-Weißen: Jürgen Luginger hatte sich rechts durchgesetzt und scharf nach innen geflankt, Sascha Radulovic hielt den Fuß hin, drin! Danach spielten die Hausherren geschickt, hielten den Ball lange in den eigenen Reihen und brachten Bielefeld bisweilen in Verlegenheit. Kurz vor der Pause schloss Radulovic einen von Pawel Wojtala wunderbar eingeleiteten Konter zu überhastet ab, wenig später köpfte Jens Langeneke einen von Dejan Raickovic hereingegeben Freistoß in die Arme von Matthias Hain. Bielefeld war zur Pause mit dem knappen Rückstand tatsächlich bestens bedient.


    Rassiger Pokalfight


    Benno Möhlmann reagierte und verstärkte nach dem Seitenwechsel mit der Hereinnahme von Vata und Albayrak die Offensive. Das steigerte die technische Qualität der Arminia, aber auch die des Spiels überhaupt. Es ging nun munter und aussichtsreich hin und her, und ein richtig rassiger Pokalfight entwickelte sich, als RWO durch eine unglückliche Entscheidung von Schiedsrichter Thomas Frank in Unterzahl geriet. Salifou - im ersten Durchgang verwarnt - sah zur allgemeinen Überraschung nach einem Fallrückzieher am Mann Gelb-Rot. Zu spielen waren da immerhin noch mehr 25 Minuten, und Bielefeld warf spätestens jetzt natürlich alles nach vorn.


    Rot-Weiß lieferte eine famose Abwehrschlacht und ließ kaum etwas anbrennen. Ein Abseitstor neun Minuten vor dem Ende schafften die Ostwestfalen noch, das war`s aber auch schon für die spielerisch und taktisch arg enttäuschenden Gäste. Die Elf von Benno Möhlmann entwickelte keinerlei Ideen, die sich nicht aus ihrer Deckung herauslockenden "Kleeblätter" zu überraschen. Entsprechend groß die Freude beim Zweitligisten, der damit im lukrativen Pokalgeschäft bleibt.


    05.11.2002 GUSTAV WENTZ KERSTIN PRASSE (Fotos)


    http://www.nrz.de

    RWO siegt 1:0 gegen Arminia Bielefeld


    Oberhausen (dpa) - Fußball-Zweitligist Rot-Weiß Oberhausen hat seine Erfolgsserie auch im DFB-Pokal fortgesetzt. Der Tabellen-Fünfte bezwang am Dienstagabend den Bundesligisten Arminia Bielefeld mit 1:0 (1:0) und hat das Achtelfinale im Pokalwettbewerb erreicht. Die Mannschaft von Aleksandar Ristic gewann vor 5000 Zuschauern im Niederrheinstadion durch den Treffer von Sasa Radulovic (22. Minute) und bleibt somit im siebten Pflichtspiel in Folge unbesiegt. Bielefeld schaffte selbst gegen zehn Gegner - der Togolese Mustafa Salifou (61.) sah die Gelb-Rote Karte - nicht den Ausgleich.


    RWO-Trainer Ristic musste sein Team nach dem 2:2 gegen den 1. FC Köln wegen personeller Probleme umstellen und beorderte Radulovic ins Angriffszentrum. Der Australier rechtfertigte mit einer guten Vorstellung seine Nominierung und nutzte die erste große Tormöglichkeit für die Gastgeber zur 1:0-Führung. Nach einem Freistoß von Jürgen Luginger verlängerte der Stürmer den Ball unhaltbar für Torhüter Mathias Hain ins Netz. Salifou (35.) und Hajrudin Catic (44.) vergaben weitere gute Chancen für die überlegenen Oberhausener.


    Die auswärts sieglosen Bielefelder verpassten beim klassentieferen Gegner von Beginn an, das Kommando zu übernehmen. Gegen die routinierte Defensivreihe von RWO taten sich die beiden Arminen- Angreifer Artur Wichniarek und Mamadou Diabang schwerer als erwartet. Lediglich der an einer Knöchelprellung laborierende Pole Wichniarek hatte kurz vor der Pause eine gute Gelegenheit, scheiterte aber an Schlussmann Oliver Adler.


    Im zweiten Abschnitt kamen die Gäste nach dem Platzverweis gegen Salifou zwar besser ins Spiel, konnten aber aus der Überzahl kein Kapital schlagen. Die kompakte Abwehr der Platzherrn verteidigte die knappe Führung bis zum Schluss.


    http://www.sueddeutsche.de

    Westdeutsche Allgemeine Zeitung, Ausgabe Oberhausen


    Starke "Kleeblätter" werfen Erstligisten Bielefeld raus 

    Klasse RWO! Mit einer tollen Leistung und die letzte halbe Stunde nur noch mit zehn Mann besiegte RWO den Erstligisten Arminia Bielfeld und steht nun im Pokal-Achtelfinale.


    Aleksandar Ristic ist immer wieder für Überraschungen gut, wenn es um die Mannschaftsaufstellung ging. das demonstrierte er gestern Abend einmal mehr beim Pokalspiel gegen Bielefeld. Dimtcho Beliakov konnte erwartungsgemäß nicht spielen, das nutzte der Coach, um umzukrempeln.


    Tieku und Rietpietsch fanden sich auf der Bank wieder, Catic, Radulovic und Salifou durften von Beginn ran. Dabei spielte Radulovic ganz vorn, Salifou weit vorn. Und beide machten ihre Sache nicht schlecht.


    Wie überhaupt die gesamte Mannschaft in den ersten 45 Minuten wie aus einem Guss spielte. Ein Unterschied zwischen erster und zweiter Liga war jedenfalls nicht erkennbar. Eher das Gegenteil: Nach Torchancen zeigten sich die "Kleeblätter" diesmal schon vor der pause "frech" und überlegen.


    Zwar zielte der Bielefelder Reinhardt in der 10. Minute nur knapp mit dem Kopf daneben, doch danach hatten die Rot-Weißen eindeutig bei den Möglichkeiten die Überhand. und nicht nur dort: Jubel in der 24. Minute: Luginger schoß von rechts Richtung, Radulovic verlängerte direkt, und der Ball zappelte im Netz - ein schöner Treffer.


    Salifou und Scharpenberg scheiterten nach guten Kombinationen von der 20-m-Marke an Keeper Hhain, und Aufregung dann in der 40. Minute: Im Strafraum sprang Reinhardt der von Catic geschossene Ball an den Arm, so schien es jedenfalls; eine ähnliche Situation wie die, die den Oberhausenern gegen Köln geschah, doch der Elfmeterpfiff blieb diesmal aus. Und Pech kurz vor der Pause, dass nach einer schönen Staffette über Wojtala Radulovic knapp mit dem Kopf scheiterte.


    1:0 für die "Kleeblätter" zur Halbzeit, eine verdiente Führung, denn die Mannschaft stand in der Abwehr sicher, machte Druck nach vorn und war den Bielefeldern mehr als ebenbürtig. RWO tat fraglos mehr für das Spiel und zeigte auch den besseren Spielaufbau.


    Bieder und hausbacken dagegen die Arminen, denen im Spiel nach vorn nicht allzu viel einfiel. Und die wenigen passablen Versuche, machten Raickovic und Co. hinten schnell zunichte.


    In der zweiten Halbzeit setzte Bielefelds Coach Benno Möhlmann ganz auf Sturmlauf, brachte gleich zwei Offensiv-leute, und die Arminen bestimmten auch das Geschehen, drückten auf das Oberhausener Tor, doch RWO wehrte sich immer wieder mit zum Teil blitzsauberen Konter; während die Abwehr nach wie vor nur wenige hochkarätige Möglichkeiten zuließ.


    In der 63. Minute wurde schließlich Schiedsrichter Thomas Frank zum Buhmann der Partie. An der Strafraumgrenze versuchte sich Salifou mit einem Fallrückzieher, den der Schiedsrichter als "zu sehr am Mann" sah: Gelb-rot für Salifou, weil der vor der Pause schon einmal wegen eines "lächerlichen Vergehens" verwarnt worden war.


    Eine (zu) harte Entscheidung gegen den 19-Jährigen, und die "Kleeblätter" mussten die restlichen knapp 30 Minuten mit zehn Mann auskommen.


    Und die Gastgeber wehrten sich kräftig, wenngleich Bielefeld natürlich stärker drückte, jedenfalls optisch, denn durchdacht waren die Aktionen nicht. Und die Oberhausener Hintermannschaft stand nach wie vor gut, und wenn wirklich einmal Not am Mann war, dann wurde eben der Ball einfach wegdroschen. Nicht unbedingt schön, aber fraglos hilfreich.


    Spannung pur bis zum Schlusspfiff; einmal zappelt der Ball zwar im Oberhausener Netz, doch weil sich Torschütze Reinhardt aufgestützt hatte, wurde der Treffer nicht gegeben, und am Ende reichte es schließlich zum verdienten RWO-Sieg.


    RWO: Adler, Ciuca, Raickovic, Judt, Luginger, Scharpenberg, Langeneke (59. Langeneke), Wojtala, Catic (64. Tieku), Radulovic (81. da Silva), Salifou. SR.: Thomas Frank. Arminia Bielefeld: Hain, Bogusz (46. Vatar), Reinhardt, Hansen, Diabang, Kauf, Murawski, Dammeier, Cha (46. Albayrak), Wichniarek, Bogdanovic (74. Dabrowski. Z.: 5135. T.: 1:0 (24.Radulovic. B.V.: Gelb-rot (64.) Salifou.


    05.11.2002 Von Friedel Kaufhold Zweite Liga


    http://www.waz.de

    Meine Nick-Historie...


    Irgendwann saß ich mal am Rechner und surfte zu den Heimseiten meines Lieblingsvereins. Das dortige Forum hatte ich dort schon ab und zu mal frequentiert, ohne mich jedoch bemüßigt zu fühlen, irgendetwas einzutragen. An diesem Tag war dort aber zufällig ein hirnloser Fascho unterwegs, der Texte absonderte, denen ich einfach widersprechen musste. Dafür musste schnell ein Nick her, denn ich hatte eher wenig Lust, mit Name, E-Mail-Adresse, genauer Anschrift, Bild und Telefonnummer als freundlicher Ansprechpartner für unfreundliche Faschos auf irgendwelchen Neonazi-Listen im Netz aufzutauchen. Also nachgedacht... grübelgrübel... Ah! Wieso nicht? Als ich noch gaaaanz klein war, nannte meine Mutter mich immer "Hein Mück". Das Ganze ein wenig abgekürzt, heraus kam "Hein M". Dazu gibt's auch einen alten Schlager, der u.a. von Hans Albers interpretiert wurde. Hier der Text:


    Hein Mück aus Bremerhaven
    ist allen Mädchen treu,
    er hat nur eine feste Braut
    und zwanzig nebenbei.
    Die eine in Havanna, die andre in Hawaii
    und auch in Nagasaki wartet eine Butterfly.
    Sein Herz ist groß, das Meer ist weit
    und fort ist er so lange Zeit!
    Hein Mück aus Bremerhaven
    hat bei den Mädchen Glück,
    doch seine alte Liebe
    ist und bleibt sein bestes Stück.


    In den fernsten Zonen,
    wo nur Menschen wohnen,
    sogar im wilden Feuerland,
    kennt man Hein Mück von der Waterkant!
    Es ist ein Matrose, mit 'ner weiten Hose,
    die Mädchen sind außer Rand und Band,
    sehn sie Hein Mück von der Waterkant!
    Backbord und Stüerbord,
    heut wird's mal wieder groß.
    Stürmisch ist die Nacht,
    heute ist der Deubel wieder los
    Hein Mück aus Bremerhaven
    hat bei den Mädchen Glück,
    doch seine alte Liebe
    ist und bleibt sein bestes Stück.


    Auf den blanken Bänken,
    in den Hafenschänken,
    gerät das Herz so leicht in Brand,
    bei unserm Hein von der Waterkant!
    Liebensabenteuer kosten oft die Heuer,
    und broken down und abgebrannt
    geht's dann zurück nach der Waterkant!
    Schlagsit nach Stüerbord,
    heut war's mal wieder groß,
    Stürmisch war die Nacht
    und morgen gehts schon wieder los:
    Hein Mück aus Bremerhaven
    hat bei den Mädchen Glück,
    doch seine alte Liebe
    ist und bleibt sein bestes Stück.


    Ischa ganz passend für'n norddeutschen Jung', das Stück, nech?! :)


    Hein Mück war übrigens ein real existierender Matrose. Eine kurze Geschichte findet man unter:
    http://www.janmaat.de/heinmueck.htm


    Gruß aus Hamburg
    Hein M


    P.S.: Lustigerweise legte sich mein damaliger Mitbewohner ungefähr zur selben Zeit eine Mail-Adresse an, in der auch "Hein Mück" vorkam - bei ihm allerdings mit dem Hintergrund, dass sein zweiter Vorname doch tatsächlich "Heinrich" lautet.


    P.P.S.: In echt heiß' ich übrigens Ulf. Ulf Sch. :hi:

    Happel-Miene zum schönen Spiel
    1860 begeistert Fans und Präsident, nur Pacult gibt den Grantler


    München - Der Anhang des TSV 1860 hat sich erstaunlich schnell auf den weiß-blauen Höhenflug eingestellt. Noch vor kurzem hätten sich die Hardliner unter den Löwen-Fans über jedes Ergebnis gefreut, das einen x-beliebigen Klub auf Tuchfühlung mit den ungeliebten Roten bringt - was zum Teufel war also am Samstag los, kurz bevor der 3:1-Sieg über Bielefeld amtlich wurde? Da brandete gewaltiger Jubel auf, als der HSV in letzter Minute den Ausgleich bei Borussia Dortmund erzielte. Motto: Warum einen fremden Bayern-Jäger unterstützen, wenn der eigene Klub diesen Auftrag womöglich selbst erledigen kann?


    Von Seiten des Überraschungs-Dritten sind jedenfalls immer frechere Töne zu vernehmen. Stadionsprecher Stefan Schneider ließ es sich nicht nehmen, nach Spielende seine Lieblings-CD abzuspielen: "Bayern hat verloren" - versehen mit dem Kommentar: "Das wollten wir unbedingt noch loswerden."


    Die unmittelbar Beteiligten sehen das Ganze ein wenig nüchterner. "Das ist nur eine Momentaufnahme, da bleiben wir ganz relaxed", widerstand Torben Hoffmann der Versuchung, sich von der Hochstimmung auf den Rängen anstecken zu lassen. Trotz der überschaubaren Kulisse herrschte eine Partylaune wie selten bei 1860. Die drei zeitigen Treffer durch Davor Suker (14.) und Benjamin Lauth (30., 38.) hatten den Boden für einen trotz trüben Wetters fröhlichen November-Nachmittag bereitet.


    Wann ist es schon mal vorgekommen, dass ein von Daniel Borimirow im Halbfeld gewonnenes Kopfballduell wie ein dreifacher Doppelpass beklatscht wird? Bei welchem Spiel in den vergangenen Jahren hielt der konditionsschwache Fanblock seine Anfeuerung bis zum Schlusspfiff durch? Als die Löwen nach der Pause in Richtung Nordkurve spielten und nur die wogende weiß-blaue Menge vor Augen hatten, muss sich das angefühlt haben wie in einem Fußball-Tempel à` la Schalke. Ein mit Filzstift geschriebenes Plakat kündete vom neuen Stolz der Anhängerschaft: "Sauba simma!" Selbst Karl-Heinz Wildmoser, der zuletzt so kritische Vereinschef, bekannte hinterher: "Das Spiel hat selbst mich mal begeistert, zumindest die erste Halbzeit."


    Nur einer ließ sich von diesem Überschwang nicht im entferntesten anstecken. Auf der Pressekonferenz nach dem Spiel machte Peter Pacult ein derart griesgrämiges Gesicht, wie er es sich nur bei seinem Vorbild Ernst Happel abgeschaut haben kann. Zurecht habe er vor Bielefeld gewarnt, leitete der Löwen-Coach seine Spielanalyse ein. "Jeder, der gemeint hat, dass des a g'mahde Wiesn wird, hat hoffentlich gesehen, wie hart wir uns heute getan haben", grantelte Pacult. Die höfliche Nachfrage eines Reporters, was genau ihm missfallen habe, kanzelte er barsch ab: "Sie haben doch selber Augen im Kopf!" Später verriet er dann, dass ihm die Abstimmung in seiner Hintermannschaft heftige Bauchschmerzen bereitet habe. "Wenn Bielefeld die Riesenchance zum 2:1 nutzt", gab Pacult zu bedenken, "dann wird das Spiel viel schwerer." Und im Übrigen: "Euphorie darf schon sein, aber Euphorie gewinnt keine Spiele." Das hätte sein Dortmunder Trainerkollege Matthias Sammer kaum galliger formulieren können.


    Pacults Zurückhaltung hängt wohl auch damit zusammen, dass er schon sehr lange bei den Löwen ist und daher weiß, wie schnell die Stimmung (und auch die Mannschaftsleistung) umschlagen kann. Wenn sein Team in zwei Wochen beim deutschen Meister antritt, sieht die Sache vielleicht schon wieder ganz anders aus. Am Dienstag steht mit dem VfL Wolfsburg eine schwere Pokal-Aufgabe ins Haus, Samstag geht es zum HSV, den Wildmoser "wieder erstarkt" wähnt. "Acht Punkte", rechnet Pacult den Abstand zur Abstiegszone vor, "das kann ganz schnell gehen in der heutigen Zeit. Man darf nie die Realität übersehen."


    Obwohl die laut Wildmoser überaus rosig aussehen könnte. "Wir haben eine tolle Mannschaft, Eigengewächse, sehr viele deutsche Spieler, spielen einen sehr guten Fußball und haben einen durchaus sympathischen Trainer." So gesehen kann der deutsche Meister nur heißen: TSV 1860.


    ULI KELLNER


    http://www.merkur-online.de

    „Löwen“ mit Lauth weiter auf Erfolgskurs

    Dank seines neuen Stürmerstars Benjamin Lauth ist 1860 München auf dem besten Wege, sich in der Spitzengruppe der Bundesliga zu etablieren


    Mit einem hochverdienten 3:1 (3:1) gegen Aufsteiger Arminia Bielefeld feierten die „Löwen“ bereits den dritten Sieg hintereinander und behaupteten ihre Position als erster Verfolger des Spitzenduos Bayern München und Borussia Dortmund. So weit oben in der Tabelle hielten sich die „Blauen“ zuletzt vor zwei Jahren auf - damals noch unter Trainer Werner Lorant.


    Personifiziert wird der momentane Höhenflug durch „Junglöwe“ Lauth. Der „U21“-Nationalspieler, der bereits vor zwei Wochen gegen Schalke 04 (3:0) zweimal getroffen hatte, unterstrich gegen die Ostwestfalen erneut seine ausgezeichnete Form. Beim 1:0 durch Davor Suker (14.) glänzte er als Vorbereiter, in der 30. und 38. Minute erzielte er dann seine Saisontreffer vier und fünf. Beim ersten Treffer hatte Harald Cerny die glänzende Vorarbeit geleistet, beim 3:1 hatte Lauth nach einem gewonnenen Kopfballduell den anschließenden mustergültigen Pass seines Sturmpartner Markus Schroth aufgenommen und eiskalt vollstreckt.


    Lauth und Schroth stets gefährlich


    Vor 22.000 Zuschauern waren die Gastgeber jederzeit Herr der Lage im Münchner Olympiastadion. Auch durch das zwischenzeitliche 1: 1, das der gute Pole Artur Wichniarek nur rund eine Minute nach Sukers Führungstreffer erzielt hatte, ließ sich die Mannschaft von Trainer Peter Pacult nicht aus der Ruhe bringen. Die „Löwen“ gefielen durch Einsatzfreude, schnelles und direktes Spiel und überzeugten vor allem spielerisch.


    Lauth und Schroth waren stets gefährlich, auch Thomas Häßler und bis kurz nach der Halbzeit auch Suker zogen im Mittelfeld geschickt die Fäden. Gegen die durchaus mutig nach vorne spielenden Bielefelder stand auch die Abwehr weitgehend sicher, leistete sich allerdings beim Gegentor sowie in einigen Phasen der zweiten Halbzeit jedoch bisweilen Flüchtigkeitsfehler und Konzentrationsmängel.


    Aufsteiger Bielefeld, der auf fremdem Platze bislang nur zwei Unentschieden zustande gebracht hatte, spielte von Beginn an munter mit, hatte seine besten Szenen jedoch allein in der Offensive. Dort konnte neben Torjäger Mamadou Diabang, der für den verletzten Ansgar Brinkmann in die Mannschaft von Trainer Benno Möhlmann gerückt war, vor allem Wichniarek für Gefahr vor dem Tor von 1860-Torhüter Simon Jetzsch sorgen. Der „Löwen“-Keeper musste vor allem in der zweiten Halbzeit ein paarmal auf der Hut sein, um Fehler seiner Vorderleute auszubügeln.


    (sueddeutsche.de/sid)


    http://www.sueddeutsche.de

    Was für ein herrlicher Tiefstapler


    1860-Trainer Pacult entdeckt beim 3:1 seiner Elf gegen Bielefeld etwas, das er gar nicht leiden kann: Lücken


    München – Es hat sich etwas verändert beim TSV 1860 München. Man konnte es ganz deutlich sehen. Gar nicht mal an den vielen Fernsehteams, die plötzlich im Olympiastadion herumliefen und alles filmten, was nicht schnell genug in Deckung ging. Auch nicht an der erstaunlichen Zahl neuer Reporter, die erstaunlich ausgebuffte Fragen stellten („Und, übt ihr diese Laufwege ein?“). Man sah es am Gesicht von 1860-Trainer Peter Pacult. Seine Mannschaft hatte gerade 3:1 gegen Bielefeld gewonnen. Pacult schaute, als habe ihm jemand einen trockenen Haken in den Bauch verpasst. Peter Pacult, Trainer der Stunde, war sauer.


    Das Phänomen der Wut im Moment des Sieges ist in voller Ausprägung lediglich von Franz Beckenbauer bekannt, in Ansätzen von Matthias Sammer. Pacult aber zog vom Leder, als habe sich seine Mannschaft von einem Zweitligisten eine ordentliche Abreibung geholt, je länger er sprach, desto mehr schaute er so, als würde er allen Umstehenden erst einmal ein saftiges Straftraining verordnen. „Man darf sich nicht darauf verlassen, dass wir vorne immer knipsen“, knurrte Pacult. „Wir haben zu wenig Geduld, wenn wir spielen, wir rücken zu früh nach vorn.“ Die Wut im Moment des Sieges entzündet sich stets an Kleinigkeiten. Bei Pacult und 1860 lässt sich diese Wut nur so erklären: Sie ist Ausdruck eines veränderten Anspruchs.


    Die Sechziger haben in der ersten Halbzeit der Partie gegen Bielefeld teilweise hervorragenden Kombinationsfußball gezeigt. Sie spielten schnell nach vorne, manchmal bauten sie gar einige Schnörkel ein. 1860 und Schnörkel, diese beiden Wörter gehörten seit einiger Zeit schon nicht mehr in einen Satz. Die Frage vor der Begegnung war: Würden die Löwen in der Lage sein, gegen einen nominell schwächeren Gegner das Spiel zu machen? Nach 45 Minuten lautete die Antwort: ja. Aber zu welchem Preis?


    Peter Pacult nennt den Preis: „Lücken.“ Er kann Lücken nicht leiden. Das Mittelfeld rückte für seine Begriffe zu weit auf, so dass sich für Bielefelder Gegenangriffe einiger Platz öffnete. Unmittelbar nach der Führung für die Löwen durch Šuker (14.) entstand so eine Lücke. Rüdiger Kauf spazierte durch das offene Mittelfeld der Sechziger, passte vorbei an Costa, der falsch stand, zu Wichniarek. Der schob den Ball ins Tor (15.). Pacult kochte. Später sagte er: „Wenn nicht bald das 2:1 gefallen wäre, dann hätte ich reagiert.“


    Nicht zuletzt, da die Deckung weiterhin Schwächen offenbarte. In der 25. Minute ging der Bielefelder Mamadou Diabang den gleichen Weg, auf dem sich zuvor sein Kollege Kauf bewegt hatte. Statt zu passen marschierte Diabang durch bis in den Sechzehnmeterraum und scheiterte mit seinem Schuss am wieder einmal starken 1860-Torhüter Simon Jentzsch. Obwohl die Löwen klar überlegen spielten, hätten sie zu diesem Zeitpunkt zurückliegen müssen.


    Doch so geht es bei den Münchnern im Moment: Sie haben in den entscheidenden Phasen das Glück, das man braucht, um oben mitzuspielen. Sie behielten die Initiative, sie spielten schöne Kombinationen und schossen zwei weitere Tore. In der 30. Minute setzte sich Harald Cerny am rechten Flügel gegen Erhan Albayrak durch, lief zur Grundlinie, passte vors Tor, Lauth vollendete. In der 38. Minute spielten die Löwen einen jener Angriffe, die so typisch für sie sind in dieser Saison: Häßler grätscht den Ball am eigenen Strafraum zu Cerny. Der schlägt den langen Pass zur Mittellinie, wo das zurzeit unwiderstehliche Sturmduo Lauth/Schroth bereits in Position gelaufen ist. Dann geht alles blitzschnell: Lauth legt mit dem Kopf ab für Schroth und startet in Richtung Tor, Schroth passt sofort in den Lauf von Lauth, der schiebt Torwart Mathias Hein den Ball durch die Beine. 3:1. Schnell, effektiv, und vor allen Dingen in Pacults Sinne: ohne Schnörkel.


    In der zweiten Hälfte hatte Pacult genug von der Lücke. Er brachte Kurz für Suker (54.), dann Max für Lauth (70.). Die Mannschaft stand nun defensiv sicherer, doch im Spiel nach vorn hatte sie ihren Schwung verloren. Genau genommen hätte man sich die zweite Halbzeit schenken können. Außer ein paar Bielefelder Chancen passierte nicht mehr viel.


    Der Trubel begann erst nach dem Spiel: 1860 München auf allen Kanälen. Lauth saß bei ran, Jentzsch im Aktuellen Sportstudio, Pacult beim Stammtisch des DSF. Man kann also sagen, dass 1860 München zumindest an diesem elften Spieltag die Hoheit über die Fußballsendungen des deutschen Fernsehens übernommen hatte. Es war ganz lustig zu sehen, dass die Fernsehmenschen nicht so recht wussten, was sie Lauth und Jentzsch fragen sollten, weil sie wenig über den Verein und über seine Spieler wissen. Allein bei Trainer Peter Pacult gab es keinen Mangel an Fragen. Er hatte seine gute Laune wiedergefunden, munter sprach er davon, dass man schnell 40 Punkte erreichen wolle, es sei längst nicht alles rosig, und immer so weiter. Was für ein herrlicher Tiefstapler. 1860 bleibt Dritter. Christian Zaschke


    http://www.sueddeutsche.de

    Die Löwen wollen länger Höhenluft schnuppern 


    Nach über zwei Jahren sind die Löwen mal wieder Dritter in der Tabelle – damals war dies nach dem 3. Spieltag der Saison 2000/01 der Fall. Da hielt man sich jedoch nur einen Spieltag auf diesem Rang und sackte schnell wieder ins Mittelfeld ab. Länger als einen Spieltag auf Rang drei oder höher blieb 1860 zuletzt 1998/99, als es von der 5. bis zum 14. Runde gelang, Platz zwei oder drei zu belegen. Für Bielefeld könnte das Gastspiel in München ein gutes Omen sein, denn in Unterhaching (vor den Toren der bayerischen Landeshauptstadt) gelang der Arminia vor über einem halben Jahr der letzte Auswärtssieg (3:1 in der 2. Liga). Seitdem wartet Bielefeld auf einen „Dreier“ in der Fremde. Das 0:0 bei Meister Dortmund vor 14 Tagen zeigte aber bereits eine aufsteigende Auswärtstendenz.

    Weitere Fakten zur Partie


    - seit fünf Spielen sind die Löwen gegen Bielefeld ungeschlagen (drei Siege)


    - der TSV hat in jedem Spiel gegen Arminia getroffen


    - in München gab es bei dieser Partie noch kein Remis


    - dreimal ging die Arminia mit 1:0 gegen den TSV in Führung – einen Sieg gab es anschließend nie (zwei Remis, eine Niederlage)


    Die aktuelle Saison


    - in vier der letzten fünf Spiele gab es für 1860 kein Gegentor


    - 1860 geriet am seltensten mit 0:1 in Rückstand: nur einmal in den zehn Spielen


    - die Westfalen gewannen alle vier Spiele nach einer 1:0-Führung


    - das letzte Auswärtsspiel in Dortmund endete 0:0 – zwei Gastspiele ohne Gegentor in Folge gab es für Bielefeld noch nie in der Bundesliga


    http://www.sport1.de

    31.10.2002 15:33


    «Löwen» ohne Pürk gegen Bielefeld

    München (dpa) - Der TSV 1860 München muss im Bundesliga-Heimspiel gegen Arminia Bielefeld auf Marcus Pürk verzichten.


    Der Österreicher wird wegen einer Muskelverletzung fehlen, teilte Trainer Peter Pacult mit. Dafür steht der zuletzt gesperrte Kapitän Marco Kurz wieder zur Verfügung. Pacult war sich aber noch nicht sicher, ob er den Verteidiger einsetzen wird. Bis auf Pürk und den Langzeitverletzten Roman Tyce kann Pacult alle Spieler einsetzen.

    Ich glaube, die heißt so, weil dort die Ostwestfalen-Straße kreuzt... oder?


    Gruß
    Hein M


    P.S.: Mal so nebenbei - als ich mich mit meiner Habe in mein Studentendomizil begab, musste ich an eben dieser Abfahrt raus. Und war doch leicht amüsiert, hatte ich doch vorher noch nie von dieser wundersamen Region gehört. "Ostwestfalen-Lippe!" dachte ich, "das ischa albern. Als wenn's bei uns Westostholstein-Nase geben würde." :P

    Zitat

    Original von KSV-Jens
    dass? :wall: :verbot: :sorry:
    Dieser "Hamburger" liegt mir doch etwas schwer im Magen. :P :)


    Arrrrghhh, tatsächlich! Erwischt! Und dassssss mir!!! ;(
    O greul! O greul! O ganz abscheul! (Christian Morgenstern). Asche auf mein Oberhaupt... ab sofort poste ich nur noch anonym: 8) !


    Hein M

    Zitat

    Original von Gönner
    N Hamburger redet über Gramatik *g*


    Jo, sei bloß froh, dass ich nur über Grammatik rede und nicht längst dafür gesorgt habe, dass es auf der Alm nur noch Hamburger gibt anstelle dieser ganzen ostwestfälischen Würstchen... ;oD


    Zitat

    P.S. Wisst ihr noch wie es früher die Kaffebuden bei uns auf der Alm gab, von einer Forma aus Minden? Die wären als Hauptsponsor auch nicht schlecht gewesen *ggg*


    Ich vermisse ja sehr das Werbeschild "Wurst for Winners" (gesprochen: Wörst for Winners), das (!) sonst immer zwischen den Blöcken vier und fünf hing... wäre auch ein seeeehr schöner Trikotsponsor gewesen mit diesem Spruch. :oD


    Gruß
    Hein M

    Uiuiuiui, bei dieser Umfrage kriegt mein doch mein Rechtschreibfetischistenherz mal wieder einen Kasper...
    "ne Bratwurst" ist ja noch okay: weiblich (die bzw. eine Bratwurst). Aber "nen Brezel": brrrr, denn die Brezel ist auch weiblich (daher eine bzw. kurz ne Brezel). Leberkäsebrötchen hingegen ist sächlich (das bzw. ein Brötchen, nicht einen Brötchen) und sollte daher in der Kurzform n Brötchen heißen... alles klar?! Ich weiß, ich bin da n bisschen :pillepalle: , stehe aber für jegliche Rückfragen und sämtliche Diskussionen über grammatikalische Spitzfindigkeiten gern zur Verfügung! ;)


    Gruß
    Hein M

    Momo und die grauen Männer
    Mamadou Diabang verleiht Arminia Bielefeld beim 2:1 gegen schwache Hamburger ein wenig Glanz


    Bielefeld – Irgendwann schaute Mamadou Diabang leicht verstohlen auf seinen silbrig-glänzenden Chronometer. Zehn Minuten hatte er sich der erwartet devoten Pressemeute gestellt, die gekommen war, um den Senegalesen zu loben und zu preisen. Diabang hatte dann doch genug. Ein letztes neckisches Lachen – und Abgang. Vielleicht, argwöhnten einige später, muss er auch nur seinen Bus kriegen. Eine lustige Vorstellung bei den bekannt horrenden Gehältern, der Vorstellung von Porsche und schönen Frauen.


    Diabang hat zumindest keinen Wagen. Der quirlige Angreifer, mit seinen zwei Treffern beim 2:1 (1:0) gegen den Hamburger SV der Garant für den vierten Heimsieg der Arminen, hat außerhalb des Platzes zurzeit größere Problem als auf dem Rasen. „Drei oder vier Mal“ ist er bisher durch die theoretische Führerschein-Prüfung gefallen, und jetzt „hab ich einfach keinen Bock mehr“.


    Wieso auch, schließlich würden sich in Ostwestfalen momentan ohne Probleme genügend Menschen zusammen finden, die eigens einen individuellen Shuttle- Service für den 23-Jährigen organisieren könnten. Diabang nämlich ist nicht erst seit dem Spiel vom Samstag die positivste Überraschung beim Aufsteiger. „Ich habe allen schon vor der Saison gesagt: Vergesst den Momo nicht“, belobigte Trainer Benno Möhlmann den Stürmer – und sich selbst.


    Dabei konnte sich der Coach nicht dazu durchringen, den mit nunmehr fünf Treffern erfolgreichsten Bielefelder Torschützen schon von Beginn an auf den Rasen der Bielefelder Alm zu schicken. „Das liegt an der Taktik“, verzieh Diabang seinem Trainer klaglos die erneute Nicht-Berücksichtigung. Erst als Ansgar Brinkmann nach gut zehn Minuten wegen eine Wadenprellung gen Seitenlinie humpelte, hatten sich Diabangs Wünsche erfüllt. „Vor dem Spiel bete ich immer zu Gott, dass ich ein gutes Spiel mache“, erzählte der gläubige Moslem anschließend. Es muss ein überzeugendes Gespräch gewesen sein.


    Denn die Abstinenz jeglicher Eingewöhnungszeit war beachtlich. Er hatte gerade erst sein Trikot ordnungsgemäß in der Hose verstaut, die Stutzen noch mal zurecht gezogen, als Christoph Dabrowski derart geschickt flankte, das Diabang seinen Gegenspieler Michael Baur düpierte und zum 1:0 einköpfte (14.). Auch der Treffer zum 2:0 (57.) erzielte der 1,80 Meter große Angreifer mit dem Kopf. Nun gut, sein Gegenspieler hieß Christian Raul Ledesma, mit seinen 1,78 Meter nicht gerade ein Hrubesch-Ahn. Aber, so der Doppel-Torschütze, „mit dem Kopf bin ich einfach gut. Das war überhaupt keine Überraschung.“


    So erquicklich sein eigener Auftritt war, so solide bis trist präsentierte sich der Rest des Teams. Mit reichlich Einsatz, aber langer Zeit dürftiger spielerischer Note versuchte der Aufsteiger, die Partie zu führen „Wir sind halt nicht perfekt“, flüchtete sich Detlev Dammeier in Galgenhumor. Die Arminen zeigten auch gegen den wenig überzeugenden Gast ihre penetrante Neigung, sich der Spielgestaltung zu verweigern wie die Pferde dem Sprung über Pulvermanns Grab. „Wenig Entlastung, wenig kontrollierte Bälle, wenig Torchancen“, resümierte Trainer Möhlmann. Er tat es leichten Herzens, schließlich hat seine Elf erneut den vollen Ertrag eingestrichen.


    14 Zähler hat das Team nach zehn Spieltagen nun auf dem Punktekonto. Umso beachtlicher, weil die Elf die Partien bei den Bayern, in Dortmund, gegen Schalke 04 oder Hertha BSC Berlin schon absolviert hat. Die kommenden Aufgaben mit den Spielen gegen Nürnberg und Cottbus dürfte den Bielefeldern nun eigentlich Anlass zu verhaltenem Optimismus geben. Doch Gedanken an mögliche tabellarische Optionen verbieten sie sich in Bielefeld glaubhaft. „Wir sind Aufsteiger und werden in dieser Saison in keine Partie mehr als Favorit ins Spiel gehen“, sagte Dammeier. Auch Diabang gilt beim fünften Versuch nur als Außenseiter.


    Dirk Graalmann


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    Vorschlag für einen neuen HSV-Namen | 28.10.2002


    Auswärts - Schlappen - Verein 
    Kein Team in der Bundesliga ist auf fremden Plätzen derzeit so schlecht wie der HSV.


    Fünf Reisen, null Punkte – seit sieben Monaten warten die Fans auf Zählbares in der Ferne. Auch bei Aufsteiger Arminia Bielefeld war nichts zu holen. 1:2! Anstatt auf die UEFA-Cup-Ränge zu schielen, bietet sich dem HSV nach der Talfahrt auf der Alm wieder freier Kellerblick. Aber wieso noch HSV? ASV wäre besser – Auswärts-Schlappen-Verein. Was hatte Trainer Kurt Jara den vielen treuen Fans versprochen? „Wir beenden die Serie hundertprozentig“, lauteten die Worte des Österreichers – und deshalb waren erneut über 2500 Anhänger dem Krisenklub ins Westfälische gefolgt. Vergeblich. Ja, es war eine Leistungssteigerung. Ja, es wurde gekämpft. Aber sollte das nicht selbstverständlich sein? „Dass die Mannschaft nicht gekämpft hat, kann man ihr nicht vorwerfen“, erkannte Klubchef Werner Hackmann. „Das Team hat gezeigt, dass es um jeden Meter kämpft“, sagte Jara. Bielefeld gewann trotzdem 2:1.
    Trotz der sicher knappen Niederlage sprachen alle Beteiligten übereinstimmend „vom besten Auswärtsspiel des HSV in dieser Saison“. Wie bitter und erschreckend, wenn ebendieses beste Spiel dem HSV nicht wenigstens ein Pünktchen einbringt. Am kommenden Sonnabend geht es zum Meister nach Dortmund…


    Jara nahm „nach dieser Auswärtsleistung“ Hoffnung mit – und die Angst um seinen Job. Keine Punkte in Dortmund, das hieße für den ‘ASV’, dass das Heimspiel gegen 1860 München gewonnen werden muss. Reicht’s dann nicht wieder zu einem ‘Dusel-Heimsieg’, geht es dem Trainer an den Kragen, sonnenklar.


    Die „Jara-Raus“-Rufe einiger Fans hatte der Coach noch gar nicht gehört, als er meinte: „Wenn du verlierst, wird es in Hamburg immer Diskussionen um den Trainer geben.“ Richtig, denn er ist verantwortlich für die Fehler Pieckenhagens, die Aussetzer von Barbarez oder die indiskutable Leistung von Baur. Es hilft niemandem, wenn die kämpferische Einstellung stimmt, oder?



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    Harter Tobak | 28.10.2002


    Der blinde Frust von Barbarez 
    Der Bosnier ist mit Herz dabei – und fliegt vom Platz


    Was soll der Scheiß? Bleiben Sie ganz locker! Halts Maul, man! Wir können uns auch draußen vor dem Stadion wiedertreffen!“ – Uff, was sich ZDF-Reporter Tibor Meingast mit seinem Kameramann so alles von Sergej Barbarez anhören musste. Nur, weil sie weiter filmten, obwohl der Bosnier ein Interview abgelehnt hatte. Das war ganz schön harter Tobak. Wie Barbarez zuvor auf dem Platz seine Gelb-Rote Karte nach wiederholtem Meckern und einem überflüssigen Bodychek provozierte, war ganz schön dumm. Wie Barbarez 70 Minuten Fußball spielte, war ganz schön schlecht.
    Es bleibt nichts anderes übrig, als mit dem Gescholtenen sehr hart ins Gericht zu gehen. Nein, falsch. „Die Sache hat doch gezeigt, dass man mit Herz bei der Sache ist“, sagte Barbarez zum Vorwurf, sich mit dem Schiri unnötig angelegt zu haben. „Wenn Leute keinen Respekt davor haben, dass ich keine Interviews gebe, dann halte ich dagegen“, entgegnete der Bosnier zum Streit mit dem ZDF-Mann. Zu seiner Leistung referierte der 31-Jährige allerdings nicht. Soll heißen: Die war schlecht, damit bin ich einverstanden. Während sich alle Verantwortlichen – wohl nach Entschuldigungen suchend – damit beeilten, zu erklären, dass die Gelb-Rote Karte gerecht und unnötig war, diskutierte Barbarez (als einziger HSV-Spieler) schon längst mit den Fans vor dem HSV-Bus. Die Ausraster bereits abgehakt.


    „Dummes Rot“, urteilte Kapitän Hoogma über die Hinausstellung des Kollegen. „Klar hat sein Platzverweis unseren Ausgleichsbemühungen geschadet“, befand Sportchef Beiersdorfer. „Ich gaube nicht, dass mein Feldverweis etwas mit unserer Niederlage zu tun hat“, hielt Barbarez dagegen. Das klingt doch etwas blasiert. Trainer Jara hält nichts von Strafen. Er will morgen mit dem Sünder „ausführlich sprechen“. Das ist zweifellos eine Schuldzuweisung.


    Ist Barbarez nun schuld, oder ist er einfach unglücklich das Opfer seiner selbst geworden? Der Leidtragende eigenen, blinden Frustes? Es scheint, als habe sich beim bärbeißigen Bosnier der ganze Verdruss der vergangenen Wochen mit dem HSV entladen – auf dem Platz, beim Schiri, beim Reporter.



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    HSV-Fans proben den Aufstand | 28.10.2002


    »Ihr könnt mich alle mal« 
    Von Jens Friesendorff


    Martin Pieckenhagen kann die Reaktion der frustrierten Anhänger nicht verstehen


    Die Fans würden langsam ungeduldig werden, und er könne das ja irgendwie auch verstehen. Es schien gestern Morgen nach einem 45-Minuten-Waldlauf der HSV-Profis so, als hätte Trainer Kurt Jara noch nicht ganz begriffen, was sich nach dem fünften verlorenen Auswärtsspiel in Bielefeld abspielte. Einige Anhänger des HSV probten den Frust-Aufstand, blockierten den Mannschaftsbus, wollten so die Spieler zur Rede stellen. Das gab es beim HSV so noch nie.
    Rund 40 Fans bauten sich vor der rollenden Trutzburg auf. Seit der Krise am Ende der Ära Pagelsdorf hat das millionenschwere Gefährt werbebannerverklebte Scheiben, durch die der Fan nicht mehr in die Gesichter der Profis schauen kann. Doch diesmal mussten die Spieler ihren Fans in die Augen gucken. Fast eine Stunde dauerte die Bus-Blockade, dann schaffte es Vorstandsmitglied und Ex-Fan-Beauftragter Christian Reichert, zumindest einige Spieler zum Spießrutenlauf zu bewegen. Nur Reicherts Verhandlungsgeschick war es zu verdanken, dass die Lage nicht eskalierte. Der Einsatzleiter der Polizei hatte sich schon auf die „Räumung des Geländes“ eingestellt, sollte kein Profi bereit sein, sich zu stellen.


    Einige kamen. Andere, wie Kapitän Nico Hoogma („Ein Fan guckt nicht objektiv und sieht die Leistungssteigerung nicht. Bei den Fans spricht nur das Herz“), mogelten sich unerkannt hinter das sichere Busglas. Dabei blieb alles friedlich. „Ich kann die Fans verstehen“, sagte Sergej Barbarez und stellte sich der Menge. „Fährst du mit uns im Sonderzug nach Dortmund, Sergej. Da musst du aber früh aufstehen“ – „Das geht nicht, ich muss mit der Mannschaft im Bus fahren.“ Müsste er nicht, weil er gesperrt ist. Sie wollten nur reden.


    Doch die ängstlichen Spieler wollten ihre Fans nicht verstehen. Hatten sie nicht gerade „unser bestes Auswärtsspiel abgeliefert und gekämpft“? Sie hatten verloren. Schon fünf Mal begleiteten sie die Fans unter Geld- und Zeitaufwand zu Auswärtsspielen. Sie haben immer verloren. „Nach so einer Leistung kann ich die Reaktion der Fans nicht nachvollziehen“, wunderte sich Torwart Martin Pieckenhagen.


    „Wir sind Hamburger und ihr nicht“, ließen sich die Blockierer zwischendurch hinreißen. Wie der HSV-Keeper. Von einem „Fliegenfänger“-Ruf provoziert, verlor er die Fassung: „Ihr könnt mich alle mal!“ Keine netten Worte in Richtung von Anhängern, die vielleicht nicht objektiv sind, aber mit dem Verein immer durch dick und dünn gehen. „Dass unsere Fans enttäuscht sind, ist zu verstehen“, sagte Sportchef Beiersdorfer und stellte sich auch. Dass er den „Mut“ hatte und zum besetzten Bus kam, beruhigte die Fans schon.


    Klubchef Hackmann ließ sich dagegen trotz lautstarker Forderungen ebensowenig blicken wie Trainer Kurt Jara. Der kniff. Für ihn musste der Bus später bis fast 50 Zentimeter vor die Kabine fahren. Die „Jara-Raus“-Rufe begleiteten ihn dafür bis vor die Stadiontore. „Mein Gefühl ist gut“, sagte Jara gestern – er meinte die sportliche Entwicklung…



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    HSV-Geflüster | 28.10.2002


    »Wehli« vor Wechsel nach Edinburgh 
    Der Keeper absolviert Probetraining in Schottland / Sorge um Wicky


    Beim HSV ist er nur noch Keeper Nummer vier. Jetzt gibt es für Carsten Wehlmann Licht am Ende des Tunnels. Gestern Abend flog der 30-Jährige nach Schottland, absolviert bis zum Ende der Woche ein Probetraining beim Erstligisten Hibernians Edinburgh. Wenn Wehlmann (noch Vertrag bis zum 30. Juni 2003) einen guten Eindruck hinterlässt, könnte er schon in der Winterpause wechseln. „Er hat sich hier immer korrekt verhalten. Wir würden ihm sicher keine Steine in den Weg legen“, sagt Sportchef Dietmar Beiersdorfer.
    Nach sechs Wochen Abstinenz feierte Bernd Hollerbach (rutschte für den angeschlagenen Stephan Kling rein) auf der Alm sein Comeback. Kurt Jara dazu: „Holler hat genau das gespielt, was ich von ihm erwartet habe.“ Gestern führte der Coach mit dem Routinier noch ein Einzelgespräch. „Wir haben unter Männern geredet. Die ganze Sache ist vergessen. Ich war nie nachtragend“, so Hollerbach.


    Sorge um Raphael Wicky. Der Schweizer musste wegen einer Sehnenentzündung im linken Fuß kurzfristig passen. „Ich habe das schon seit ein paar Wochen gespürt, aber am Spieltag wurden die Schmerzen immer stärker.“ HSV-Doc Gerold Schwartz hat drei Tage Ruhepause verordnet. Am Mittwoch will Wicky wieder ins Training einsteigen. „Ich hoffe, dass ich Sonnabend gegen den BVB wieder auflaufen kann.“ Das wird eng.


    Besser sieht es für Christian Rahn aus. Der Mittelfeldmann (Jara: „Seine Standards haben uns gefehlt“) bekam einen Pferdekuss von Christoph Dabrowski verpasst, musste danach vom Platz. Rahn: „Mitte der Woche wird es wieder gehen. Die Schmerzen laufen sich raus.“


    Trotz der Sperre von Sergej Barbarez wird Rodolfo Cardoso wohl nicht zum Dortmund-Kader gehören. „Ausgeschlossen ist nichts“, meint Jara. „Aber der Grundsatzgedanke ist, dass er bei den Amateuren spielt.“



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    Aufstand der HSV-Fans 
    Ärger. Die Anhänger belagern den Teambus, verbale Attacken gegen Jara und Hackmann.

    Von Christian Pletz


    Bielefeld - Wenn nicht in Bielefeld, wo dann? Der HSV bleibt die einzige Bundesligamannschaft ohne Punktgewinn in der Fremde. Seit sieben Monaten tritt der Club seine Heimreisen nun schon ohne zählbaren Erfolg an: ein Armutszeugnis. Trotz der bislang besten Auswärtsleistung schlich die Mannschaft auch in Bielefeld enttäuscht vom Spielfeld. Dem bitteren 1:2 folgte das übliche Prozedere - mit einer entscheidenden Neuerung. Den treuen Fans - auf der Bielefelder Alm unterstützten den HSV wieder rund 5000, die 70 Minuten lang sangen: "Wir wolln Hamburg siegen sehn, oh wie wär das wunderschön" - riss am Ende der Geduldsfaden.


    Mehr als 50 von ihnen rotteten sich nach der Pleite vor dem Teambus zusammen. Sie verhinderten zunächst die Abfahrt der Mannschaft, kritisierten die Spieler lautstark ("Wir sind Hamburger und ihr nicht") und forderten immer wieder den Rauswurf des Trainers Kurt Jara und des Vorstandsvorsitzenden Werner Hackmann.


    Unter Polizeischutz wurden die HSV-Spieler in ihren Bus geleitet. Nur wenige (wie Sergej Barbarez) stellten sich dem aufgebrachten Publikum, einige Male drohte die Lage sogar zu eskalieren. Torwart Martin Pieckenhagen, der verbal angegriffen und dabei mehrfach provoziert wurde, verschwand frustriert im Bus: "Ihr könnt mich alle mal!" Die Nerven beim HSV liegen blank. Der dritte Vorstandsvorsitzende Christian Reichert hatte alle Mühe, die erregten Fan-Gemüter zu beruhigen.


    Jara wurde vorsichtshalber per Handy informiert, im Sicherheitsbereich des Stadions zu bleiben. Als Busfahrer Jürgen Ahlert sein Gefährt eine Stunde nach Spielschluss doch zum Kabinenausgang fahren konnte, folgten die Fans im Gleichschritt. Die folgenden Szenen wirkten skurril: Während Jara einigen HSV-Anhängern Autogramme gab, hallte ihm aus weniger als fünf Metern die pure Ablehnung entgegen. Zum Abschied des HSV-Trosses formulierten die Fans ihren 70-Minuten-Gesang um: "Wir wolln Hackmann nie mehr sehn, oh wie wär das wunderschön."


    Die Stimmung in und um den HSV wirkt dieser Tage explosiv. Daran konnte auch der fußballerische Aufwärtstrend in Bielefeld nichts ändern. Zu oft schon erzählte Jara wie auch diesmal von einer "Leistung, die stimmte, die Auftrieb und Selbstvertrauen geben muss". Der Trainer weiß selbst, dass die Geduld von Spiel zu Spiel geringer wird, der Frustpegel stetig steigt und sich die Stimmen gegen seine Person mehren. Nur Punkte helfen.


    So bitter es ist: Beim HSV herrscht die pure Ratlosigkeit. Sogar Sportchef Dietmar Beiersdorfer hat dieser Virus schon infiziert. Bei seinem Kommentar nach dem 1:2 jagte eine Phrase die nächste. Tendenz: bloß nicht zu kritisch, bloß nicht zu negativ, bloß keine neue Unruhe.


    Dabei hätten die Verantwortlichen die Partie auf der Alm kurz und präzise zusammenfassen können: Der HSV dominierte das Spiel 70 Minuten lang, zeigte aber erhebliche Defizite im Offensivbereich und ließ erneut das Fehlen eines Spielmachers deutlich werden. Zwei individuelle Fehler (Pieckenhagen, Baur) bedeuteten zwei Gegentreffer, die Schlussoffensive wurde durch Barbarez' Platzverweis verhindert. Und am Ende konnte der HSV froh sein, bei zahlreichen Kontern der Bielefelder nicht noch deutlich mehr Gegentreffer kassiert zu haben.


    "Auf Grund unserer Spielweise tut diese Auswärtsniederlage mehr weh als die vier zuvor", bilanzierte Jara. Der HSV steuert wieder auf Kurs Tabellenkeller, das Verhältnis zu den Fans ist stark angeschlagen, und die Zukunftsaussichten sind düster. Am Sonnabend wartet Borussia Dortmund im Westfalenstadion. Das Spielmotto der Ratlosen steht schon fest: Beim Meister kann der HSV befreit aufspielen. Wenn nicht in Dortmund, wo dann?



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    Barbarez und seine "Dummheit" 
    Nur er selbst blieb uneinsichtig


    Bielefeld - Sergej Barbarez brodelte immer noch, als er die HSV-Kabine verließ. Auch lange nach seinem Platzverweis war der Bosnier gereizt. ZDF-Reporter Tibor Meingast verweigerte er unwirsch ein Interview und ließ ein aggressives Wortgefecht folgen. Der HSV-Profi war angefressen, voller Frust und Wut. Später stellte sich der Gelb-Rot-Sünder und kommentierte seinen Auftritt auf der Alm.


    "Ich habe versucht, an den Ball zu kommen, der Torwart ist rausgekommen, mehr nicht. Das ist eben ein Männersport, bei dem es auch Körperkontakt gibt", beschrieb Barbarez seine letzte Aktion aus der 72. Minute. "Wenn man bei so einer Szene Gelb zeigt, dann spielen wir bald immer mit sechs gegen sechs. Ich hatte ohnehin das Gefühl, dass der Schiedsrichter nur darauf wartete, mich vom Platz zu stellen."


    Mit dieser Einschätzung und Schuldzuweisung stand der Nationalspieler allerdings allein da. HSV-Boss Werner Hackmann merkte an: "Auch wenn der Platzverweis in dieser Situation nicht berechtigt war, so hat Sergej Barbarez den Schiedsrichter doch so lange provoziert, dass er sich nicht über die Folgen wundern darf." HSV-Trainer Kurt Jara sprach von einer "Dummheit" und ergänzte: "Sergej hat den Torwart attackiert, obwohl er keine Chance hatte, an den Ball zu kommen." Das sahen Sportchef Dietmar Beiersdorfer und sogar Barbarez-Berater Jörg Neubauer ähnlich.


    An Barbarez' mangelnder Einsicht änderte das wenig. "Wenn es das Problem wäre, dass wir wegen meines Platzverweises verloren hätten, würde ich mich entschuldigen. Das war es aber nicht", sagte er und widmete sich lieber dem aus seiner Sicht schwachen Schiedsrichter: "Seine arrogante Art und Weise hat mich aufgeregt. Mit dem konnte man nicht vernünftig reden."


    Über seinen spektakulären Abgang vom Rasen, bei dem er sich verbale Duelle mit Zuschauern lieferte und immer wieder aufs HSV-Logo seines Trikots deutete, sagte die Nummer 14: "Ich wurde mehrfach beleidigt, darauf habe ich reagiert. Außerdem habe ich verdeutlicht, dass ich mit Herz und Seele bei diesem Verein bin."


    Vielleicht sogar zu sehr. "Seit ich aus Donaustauff zurück bin, nehme ich Tabletten und spiele trotz Knieschmerzen. Ich gebe alles für den HSV, auch wenn es manchmal vielleicht besser wäre, wegen der Verletzung nicht aufzulaufen. Andere trainieren die ganze Woche und melden sich dann kurz vorm Spiel ab", erklärte Barbarez. Ein Seitenhieb auf Raphael Wicky, der wegen eines Fersensporns in Bielefeld ebenso wie der angeschlagene Stephan Kling kurzfristig passen musste.


    Das Kapitel Barbarez wird den HSV weiter beschäftigen. Den Bosnier erwartet zwar keine Geldstrafe, aber seine Vertragsverhandlungen sollen thematisiert werden. Der Kontrakt soll möglichst vor der Winterpause verlängert werden. Neubauer: "Wir werden bald wieder Gespräche mit dem HSV führen." cp



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    Aktivposten Benjamin 
    Pieckenhagen: Das 0:1 ging auf seine Kappe, er wirkte ohnehin nicht immer souverän.


    Fukal: Gegen den quirligen Vata halfen ihm oft nur Fouls. Sein Offensivspiel war zu durchschaubar.


    Hoogma: Fiel an seinem 34. Geburtstag kaum auf. Solide.


    Ujfalusi: Unauffällig.


    Hollerbach: Engagiertes Comeback mit durchwachsenen Standards.


    Benjamin: Aktivposten, Ideengeber, einer der Besten.


    Ledesma: Übernahm stets die Initiative, ließ sich auch von Fehlern nicht entmutigen.


    Baur: Leistete sich viele Fehler und vor dem 0:2 eine Katastrophengrätsche. Schwach.


    Kitzbichler: Das war nichts.


    Meijer: Beherzter Kämpfer, Torschütze und wegen ständiger Bodennähe bald ein Rasenfachmann.


    Barbarez: Schwächte sein Team durch eine unüberlegte Aktion, fiel aber auch vorher selten positiv auf.


    Romeo: Setzte sich zu selten durch. Blieb blass.



    http://www.abendblatt.de

    Mich auch, mich auch!!! :o) *freu*


    Wenn Du jetzt schon mal was zu lachen haben willst, empfehle ich wärmstens den Off-Topic-Thread namens "Fliegende Schweine"... :oD Wat heff ick lacht.


    Grüße aus der Hansestadt
    Hein M

    Also, wenn ich's richtig verstehe, war Amburgo der Nickname eines aus mir nicht bekannten Gründen im letzten Jahr verstorbenen HSV-Ultras. Mehr kann ich dazu nach kurzer online-Recherche aber nicht sagen...


    Gruß
    Hein M

    Hamburger Abendblatt:
    Hollerbach vor dem Comeback 


    Hamburg - Gerade als der HSV seine kämpferischen Fähigkeiten bemängelte, dachten alle, dass Typen wie Bernd Hollerbach Hochkonjunktur hätten. Doch es kam anders: Statt gesetzt zu sein, wurde der Franke von Trainer Kurt Jara nach dem Wolfsburg-Spiel zusammen mit Jörg Albertz aussortiert.


    Für Hollerbach, der daraufhin keinen Kommentar bezüglich Jara abgeben wollte, begann eine Zeit des Leidens. "Natürlich tat es weh, jeden Spieltag nur von der Tribüne aus zu verfolgen. Aber andererseits wusste ich, dass ich mich umso mehr über das Training anbieten musste."


    Und das tat er. Bereits am vergangenen Wochenende stand der 32-Jährige beim 1:0-Sieg gegen Borussia Mönchengladbach erstmals seit seiner Verbannung wieder im Kader. Das erste Zeichen?


    "Natürlich macht so etwas Hoffnung und spornt an", gibt der durchtrainierte Verteidiger zu, "und da ich immer im Hinterkopf hatte, dass ich schon oft abgeschrieben war und mich trotzdem immer durchsetzte, hatte ich auch dieses Mal keine Zweifel."


    Dennoch kommt er eher unverhofft zu seinem Comeback. Weil sich sein direkter Konkurrent Stephan Kling im Training erneut verletzte (Kniereizung), rückt Hollerbach wohl nach. "Wenn Stephan ausfällt, wird Bernd spielen", bestätigt Jara, der sich am Freitag festlegen will. "Er sich zuletzt super verhalten und seine Chance verdient." Allein nützen müsse er sie noch.


    Jaras Kommentar ist auch ein Seitenhieb in Richtung Albertz, der sich momentan weder im Training noch außerhalb des Platzes aufzudrängen scheint. Aussagen wie "Ich wurde fallen gelassen wie eine heiße Kartoffel" ließen Jara erneut Abstand von einer "Begnadigung" nehmen.


    Und da hat Hollerbach Albertz einiges voraus: Er schwieg. Und so bestätigte sich auch beim HSV das Sprichwort, dass Schweigen manchmal am wertvollsten ist.


    . Horst Eberstein ist gegen seinen Willen ab dem 1. November nicht mehr Team-Betreuer der Amateure. Sein Nachfolger ist Ex-HSV-Amateurspieler Peter Paczkowski. So bestimmte es Sportchef Dietmar Beiersdorfer. sm


    erschienen am 25. Okt 2002 in Sport

    http://www.abendblatt.de



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    Hamburger Morgenpost:
    HSV-Geflüster | 25.10.2002
    Hollerbach wieder in der ersten Elf? 
    Konkurrent Kling verletzt / HSV verhandelt mit Holsten


    Gegen Gladbach gehörte er schon wieder zum Kader. Vor der Partie in Bielefeld darf sich Bernd Hollerbach Hoffnungen machen, auf der Alm wieder in der Anfangsformation zu stehen. Der linke Part in der Viererkette könnte frei werden. Stephan Kling musste das gestrige Training wegen starker Knieschmerzen abbrechen. Sein Einsatz ist mehr als fraglich. Eine endgültige Entscheidung soll erst heute fallen. „Wenn er ausfällt, rückt Holler ins Team“, stellt Coach Kurt Jara fest. Der Routinier habe sich in den vergangenen Wochen gut verhalten und trotz seiner Ausmusterung vernünftig trainiert. Jörg Albertz wird gegen die Arminia erneut nicht zum Kader gehören.
    Cristian Ledesma hat seine Grippe überstanden, wird morgen spielen können. Für Mehdi Mahdavikia (Hexenschuss) kommt voraussichtlich Collin Benjamin auf der rechten Außenbahn zum Einsatz. Erik Meijer plagt ein Magen-Darm-Virus. Er wird durch den genesenen Sergej Barbarez ersetzt.


    Der Milchstraßenverlag („TV Spielfilm“) steigt am Ende der Saison als Sponsor aus. Aber die Marke HSV bleibt interessant. Marketing-Chef Reinhard Geise hat die Verhandlungen mit „Holsten“ intensiviert. Gut möglich, dass die Bier-Brauer neuer Trikotsponsor werden. Ein Wunsch der Fans würde in Erfüllung gehen. Wäre doch mal was …


    In den nächsten Tagen will Sportchef Dietmar Beiersdorfer seinen Vorstandskollegen Werner Hackmann und Christian Reichert das neue Scouting-System präsentieren. Rund 15 Späher (darunter die Ex-Profis Harald Spörl, Manfred Kastl und Jürgen Groh) werden in Zukunft für den HSV deutschlandweit Talente sichten. „Dann wollen wir das Netz nach und nach über Europa ausweiten“, sagt Beiersdorfer. Wird ja auch höchste Zeit.


    Der Kick bei Arminia Bielefeld wird live im Stadion-Restaurant „Raute“ übertragen.


    http://www.mopo.de