Habe die Schreckensmeldungen aus der Brinkmann-Pressekonferenz nochmal sacken gelassen.
Im Grunde ist das Positive daran, dass unsere Forderung, endlich die Katze aus dem Sack zu lassen, weitenteils erfüllt ist:
1) "Die Wirtschaft" allein ist also definitiv NICHT in der Lage (oder Willens), Arminia vor der Insolvenz zu bewahren. Sonst hätte es jetzt die Meldung gegeben, dass "die Wirtschaft" (von mir aus bei Satzungsänderung) 12 Mio. zur Verfügung stellt, und alles wäre erledigt. Herr Hindrichs hat sich gewissermaßen leider verzockt, sowohl was die eigenen Möglichkeiten anbelangt, als auch was die restlichen Unternehmen angeht. Ich gehe inzwischen fest davon aus, dass es keine weiteren ernstzunehmenden Geldgeber in OWL gibt. Sonst hätte man jetzt spätestens wenigstens eine kleine Stellungnahme gehört. Auch Schüco schweigt ja momentan, nicht ohne Grund.
Im Klartext: Das Maximale, was überhaupt von der Wirtschaft zu erwarten wäre, sind besagte 3 Mio. (sonst würde man nicht als letzen Ausweg die Stadt anbetteln). Selbst diese 3 Mio. aus der Wirtschaft sind keineswegs sicher. Und zwar auch nicht bei Annahme dieser ominösen "Rot-Weiß-Essen-Satzung"!
Wieviel ist also die Entmachtung der Mitglieder wert? Im Bestfall 3 Mio., wahrscheinlich weniger, vielleicht aber auch gar keinen Cent.
Für mich damit um Lichtjahre zu wenig, um für eine RWE-Satzung zu sein.
2) Es wurden zwar noch keine Kandidaten für den VR genannt, aber immerhin schon mal für´s Präsidium. Die rechtzeitige Namensnennung ist zu begrüßen! Allerdings kann ich nur mit Herrn Lütkemeier, wahrscheinlich mit Herrn Laufer und evtl. mit Herrn Timmermann (kenne ich nicht) leben. Ein Riesenproblem habe ich mit Herrn Mamerow (immer mit dem Strom geschwommen, hat immer Schwick gestützt und ist seiner Verantwortung als Präsidiumsmitglied nicht ausreichend gerecht geworden). Herr Brinkmann trägt für mich eine große Mitverantwortung als AR-Vize, hat schon im letzten gezeigt, dass ihn die Mitglieder/Fans nicht interessieren und sein Interview ("Ich hab persönlich keine Schuld!", "Ich hätte vielleicht etwas besser hinsehen sollen., " Die Leute [= Mitgleider] müssen mich ja nicht mögen!")... ohne Worte! Er repräsentiert das alte Cliquen-System, das für den Absturz verantwortlich ist. Als Präsident ungeeignet. Er hat sich schon allein dadurch disqualifiziert, dass es ihm egal ist, was die Mitglieder von ihm halten...
Übrigens: Nach der Buchberger-Satzung könnte man ihn wohl kaum verhindern.
3) Die Stadt ist also der letzte Rettungsanker. Ich denke, dass sie versuchen wird, Arminia nicht insolvent gehen zu lassen, ob dass bei dem (berechtigten) öffentlichen Gegenwind gelingen wird, muss bezweifelt werden. Chancen: 60 zu 40. Allerdings interessiert die Stadt die Satzungsänderung überhaupt nicht. Ein Bekannter von mir kennt Pit Clausen, der sich so geäußert haben soll. Was die Stadt bräuchte, sind Sicherheit in Form von gute Leuten und konkreten strategischen Konzepten seitens Arminia.
Die NW dazu:
--Die Stadt will ja helfen", sagt Oberbürgermeister Pit Clausen, "aber wir sind auch nicht die Problemlöser." Neben der Unterstützung von Wirtschaft und Banken müsse erst eine rechtliche Grundlage geschaffen werden, damit nach einem möglichen Ratsbeschluss und der Zustimmung von Regierungspräsidentin Marianne Thomann-Stahl Mittel fließen könnten. Die sieht Arminia in der Bringeschuld gegenüber der Stadt. "Im Moment liegt nichts vor. Es kann gar nichts entscheiden werden", sagt sie.
...
Mehr Zeit wünscht sich auch Rainer Lux, CDU-Fraktionsvorsitzender im Stadtrat. "Das ist völlig daneben", ärgert er sich. "Wir haben noch kein Zukunftskonzept gesehen." Er schließe nichts aus, wolle auch nichts blockieren, mahnt jedoch zur Vorsicht. Die Stadt könne schließlich nicht "einfach auf Zuruf" sechs Millionen Euro vergeben.--
Kleine Anmerkung: das einzige Konzept (ob gut oder schlecht), was bisher überhaupt öffentlich wurde (vermutlich auch das einzige, was überhaupt existiert) stammt von den KA und ist auf deren Homepage zu sehen.
Ansonsten noch mal zum Schluss: Ich hoffe, niemand glaubt ernsthaft, dass die Buchberger-Satzung die Probleme von Arminia lösen wird. Genausowenig wie bei RW Essen. Wer das erhofft, ist mehr als naiv. Sie dient lediglich dazu, dass sich Präsidiums- und AR-Kandidaten nicht dem Mitgliedervotum stellen müssen. Und sie war lediglich Bedingung von Schüco fürs Geldgeben (s.o.).
Lasst uns endlich begreifen, dass es NICHT auf irgendeine Satzung ankommt. Die ist inzwischen Nebensache. Es wird darauf ankommen, ob die Stadt (bzw. Regierungspräsidium in DT) 6-8 Mio. locker machen wird oder nicht. Und das dürfte sehr spannend werden.
LG,
PS: Sehr guter Beitrag übrigens von illcoron!