Original von NoFate1971
Wir erzürnen uns doch ausschließlich daran, dass "jetzt auch noch" die Rechte der Mitglieder, also den eigentlichen Inhabern des Vereins, entzogen werden sollen. Wir Mitglieder sind ja im Gegensatz zu Aktionären die Dummen. Wir bekommen keine Dividende sondern zahlen brav jedes Jahr unsere Mitgliedsbeiträge. Und einige von uns haben auch die Fananleihe gekauft. Wir gehen ins Stadion und zahlen dafür Eintritt (obwohl das Stadion ja uns gehört), kaufen uns unsere eigenen Fanartikel ab und geben noch zusätzlich eine Menge Geld für unseren Verein aus. Wir erwarten dafür nicht viel. Wir erwarten dafür lediglich, dass die Mannschaft, die wir finanzieren, uns mit gutem und erfolgreichen Fußball verwöhnt. Und wir erwarten, dass mit unseren vielen Millionen Euro, die wir bisher so erwirtschaftet haben, vernünftig umgegangen wird.
Wenn letzteres allerdings, wie im aktuellen Fall, absolut aus dem Ruder läuft, dann gehen wir eben auf die Barrikaden. Und das ist auch gut so. Die Frage ist aber, wie in allen Organisationen, wie ein Widerstand aussieht.
Man kann es so machen, wie die Kritischen Arminen. Man organisiert sich und versucht, die Mehrheit der Mitglieder vom eigenen Konzept zu überzeugen. Das klappt allerdings nur, wenn man selbst in der Lage ist, professionell zu handeln. Ein einfaches "Ich bin dafür, dass wir dagegen sind", reicht halt nicht aus. Ich habe das Konzept der KA gelesen und finde, dass dort sicherlich das Richtige drinsteht. Aber das denkt sicherlich jeder, der sich Arminia in die Bundesliga wünscht.
Das Problem ist jedoch nicht das Konzept. Das Problem ist die Umsetzung. Ich habe auch ein Konzept 2015 für die Arminia. Mit Agenda. Aber ich kann das eben nicht umsetzen, weil einfach die Unterstützung fehlt. Es ist einfach nicht möglich, soviel Geld zu generieren, dass alle ruhig schlafen können und das auch eine Saison wie diese nicht automatisch zum Aus führt. Die Millionen, die für einen echten Neuaufbau nötig sind, lassen sich nicht mal soeben akquirieren. Auch nicht für Hindrichs. Sicherlich, wäre ich Millionär oder wäre mein Unternehmen ein Global Player, dann würde ich auch meinen monetären Beitrag dazu leisten, damit das Konzept 2015 durchsetzbar ist. Dazu muss klar sein, dass wir jede Saison etwa 30 Mio € Etat benötigen, um um internationale Plätze mitspielen zu können. Damit meine ich nicht den Gesamtetat sondern den Etat für den Kader. Wenn also kein Wunder geschieht oder irgendein Großindustrieller mal eben 100 Mio Euro für die nächste drei Jahre locker macht, dann wird das in absehbarer Zeit nichts mit Euro oder Champions League.
Den Stiftungsgedanken aus dem KA-Konzept finde ich wirklich gut. Woher die ganze Kohle dafür kommen soll, weiß ich allerdings nicht. Das weiß vermutlich eh niemand. Weder innerhalb noch außerhalb des Vereins.
Trotzdem muss jetzt etwas passieren. Doch ich sehe eigentlich keinerlei Veranlassung, die Satzung zu ändern. Den Scheiß hat ja wohl die KGaA, bzw. die Management GmbH gebaut. Nicht der Verein und schon garnicht die Mitglieder. Daher bedarf es dort einer Umstrukturierung. Nicht im obersten Gremium des Vereins. Die GF der KGaA muss entmachtet und der AR muss gestärkt werden. Genauso wie der Vorstand. Wenn es stimmt, was mir Herr Kottmann mehrfach versichert hat, dann hat der gesamte Vorstand von dem ganzen Chaos nichts mitbekommen. Das ist eigentlich an Wahnsinn kaum zu überbieten. Und darum muss auch im Vorstand aufgeräumt werden. Der Vorstand ist nämlich unsere Stimme im Verein. Der Vorstand ist unser Vertreter im Firmenkonglomerat. Und der wurde nach Strich und Faden beschissen oder ist unendlich blöd. Vermutlich ist es aber eine Mischung aus beidem.
Daher kann man eigentlich für die nächste Saison nur folgende Dinge fordern:
1. Eine kompetente Vereinsführung, die von den Mitgliedern UND den Sponsoren mehrheitlich als solche anerkannt wird. Dafür ist keine Satzungsänderun nötig. Dazu sind Personen mit Charisma nötig.
2. Entmachtung der GF der KGaA. Keit Alleinvertretungsrecht für einzelne Geschäftsführer und Stärkung der Kontrollgremien Aufsichtsrat und Vereinsvorstand. Pflicht zur Transparenz gegenüber den Mitgliedern.
3. Einbeziehung der Sponsoren und der Mitglieder im Aufsichtsrat.
4. Kurzfristige Akquise neuer Sponsorengelder durch unorthodoxe Maßnahmen. Wie beispielsweise Windstärke 11 bei Hansa. Nur nicht als Trikotsponsor. Da lässt sich sicherlich was organisieren. Da wäre das Präsidium gefragt, etwas zu entwickeln. Einfach die Möglichkeit schaffen, für "kleines Geld" Sponsor zu werden.
Dazu muss ein Teammanager mit Perspektive installiert werden. Für die Peronalie gilt das selbe wie für einen neuen Vorstand. Kompetenz und vor allem Akzeptanz auf allen Ebenen des Vereins. Jemanden, dem ein Neuafbau auch zugebilligt wird. Ich persönlich wäre ja für Rapolder. Aber auch Lucien Favre kann ich mir, nach anfänglicher Skepsis, durchaus vorstellen. Oenning oder Edmund Becker fände ich unpassend, Koller akzeptabel, Fuchs untragbar.
Wie auch immer. Ich freue mich auf die JHV.
Edith sagt: Achte auf den Genitiv