N' Abend zusammen!
Anlaß dieses Threads ist, dass ich gern mal Meinungen, Fakten und eure Überlegungen zum Thema TRANSFERPOLITIK, BUDGETPLANUNG und der ZUKUNFTSSTRATEGIE von ARMINIA BIELEFELD hätte.
Mir fiel bei einer Recherche kürzlich nochmal auf, WO der DSC im Vergleich zur Konkurrenz steht; wie teuer der Kader ist und wie groß. Dabei habe ich einige Dinge festgestellt, die ich gern einmal hier diskutieren würde.
Da es mir speziell um die Transferpolitik der letzten Jahre und unsere momentane Lage geht, habe ich diesen Thread eröffnet.
Zunächst einmal ein paar Fakten:
- Arminia Bielefeld hat 32 Spieler im Kader.
- Ein Spieler kostet im Durchschnitt 482.031 €.
- Der Kader hat einen Gesamtwert von 15.425.000 €.
vgl.:
Die Zweitligisten in der vergleichenden Übersicht
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Das erscheint mir zunächst einmal gar nicht so "billig", wie man meinen könnte und das Argument, wir hätten kein Geld, kann angesichts dieser Fakten auch nur bedingt herhalten, da andere Clubs offenbar mit weitaus weniger Geld bessere Teams formen können (Arminia hat einige teure Spieler im Kader und diese "Ausreißer" erhöhen natürlich den -dort primitiv errechneten!- Durchschnittswert. ABER: Das ist bei den meisten anderen Clubs genau so, von daher gleicht sich das aus.)
Hinzu kommt, dass wir nach 186O München (34 Spieler) die meisten Spieler im Kader haben (31). Fortuna Düsseldorf hat z.B. nur 23 (Der DSC hat zwar noch ein Amateurteam und manche Spieler werden auch noch dort eingesetzt, aber auch hier gilt wieder: Das ist auch bei anderen Clubs der Fall).
Kommen wir zu dem Punkt, der mich am meisten beschäftigt: Die Qualität und der Sinn unserer Transfers.
Beim Durchstöbern des Kaders fällt auf, dass wir offenbar lange Zeit sehr, sehr schlechte Transfers getätigt haben. Offenbar fehlt(e) diesem Verein ein Konzept, an dem man seine Transferpolitik orientiert. Genau dies ist aber eminent wichtig, was man bei Clubs wie ST.PAULI oder K'LAUTERN sehr gut sehen kann:
dort wurde -z.T. mit wenig Geld- penibel auf den Charakter und die Entwicklungschancen der Spieler geachtet. Der Erfolg gibt diesen Teams recht. Auch Fortuna Düsseldorf tut dies.
Bei der Arminia hat man offenbar lange Zeit nur dann gehandelt, wenn irgendein Berater wieder etwas Vermittlungsgebühr kassieren wollte und unseren Verantwortlichen irgendwelche Spieler angeboten hat. Spieler wie ROTTER, TOURE, BERISHA (dessen Qualität ich zwar nicht einschätzen kann, der aber nur auf der Tribüne sitzt und völlig sinnlos hier sein Gehalt bekommt), PLATINS, SADIK, LAMEY und und und. ...
Diese Liste könnte man noch weiter fortsetzen. Man sieht -von Leuten wie FEDERICO, FORT(in Ansätzen), FERNANDEZ oder MIJATOVIC abgesehen- kaum gute Transfers. Immerhin: die eben genannten Spieler hatten ja fraglos genug Klasse, um uns weiterzubringen, aber es waren (und sind!!!) einfach viel zu viele FLOPS dazwischen.
Die Folgen solch verfehlter Transferpolitik sind klar: Es kann keine Mannschaft geformt werden, wenn man jede Saison wieder handeln muß, weil die gekauften Spieler uns überhaupt nicht helfen. Dann holt man den nächsten unterdurchschnittlich fähigen Spieler und den Spieler, den man im Vorjahr für die gleiche Position holte, setzt man auf die Bank oder Tribüne. Gehalt bekommt der trotzdem, bis sein Vertrag ausläuft oder bis man ihn an einen griechischen Viertligisten verschenkt...
Die fehlende Strategie bei Transfers ist ein ganz großer Fehler. Auf hohem Niveau sieht man das an Teams wie MANCHESTER CITY oder (zumindest früher) REAL MADRID: da wird (oder wurde lange Zeit) einfach nur blind gekauft. Ein TEAM MIT CHARAKTER konnte sich so nie bilden. Bei Spielern dieser Qualität ist das jedoch weiniger dramatisch als bei uns. Gerade wenn das Budget knapp bemessen ist, muß man eine VISION verfolgen; ein ROTER FADEN, den man verfolgt, muß erkennbar sein. DAS ist der Unterschied zwischen MANCHESTER UNITED und MANCHESTER CITY. Das ist die Differenz zwischen dem FC BARCELONA und REAL MADRID. Der eine Club achtet auf den Charakter, der andere nur auf den Preis.
Wenn es irgendwie ginge, würde ich Christian Ziege noch einen Mann mit Erfahrung zur Seite stellen, der unseren Verein genau so kennt wie das Fußballgeschäft und der eine VISION verfolgt, die zum Club, den Fans und der Region passt.
Ich hasse zwar "Schaumwörter" und speziell den Begriff "NACHHALTIGKEIT" (da dieser oft nur als leere Worthülse benutzt wird). Aber DAS ist es, was ARMINIA BIELEFELD dringend braucht.
Eine weitere Baustelle sind unsere "Führungsspieler".
Ich denke nicht, dass ein "Rübe" Kauf als Führungsspieler taugt, an dem sich alle Spieler orientieren. Warum denke ich das?!
Nun, meiner Meinung nach ist Kauf dafür fußballerisch nicht gut genug und nicht erfolgreich genug, um den bedingungslosen Respekt von allen Spielern zu bekommen. Natürlich hat Kauf Qualitäten. Aber ich kann mir vorstellen, dass gerade junge, technisch versierte Spieler Probleme damit haben, wenn Kauf sie mal zur Sau macht, wenn es nicht läuft. Kauf spielt selbst nie fehlerfrei und für Fehlpässe darf ER sicherlich niemanden anmeckern Aber man braucht auch mal jemanden, der dem Toure "erklärt", dass man solche Pässe wie vor dem O:3 NICHT spielen darf.
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Wie auch immer... ich bin gespannt, was ihr so zum Thema denkt!