NW von Samstag:
Sonntag im Stadion: Gedenken an einen Fan
Bielefeld (cos). Brian Inn war öfter auf der Alm als die meisten Leute, die am Sonntag im Stadion sein werden. Ende 2003 wurde der Bielefelder mit einem bundesweiten Stadionverbot bestraft – und nahm sich das Leben.
Bundesweit wollen Fans an diesem Wochenende seiner gedenken.
Die offiziell-behördliche Version seines Falls ist eindeutig. Am 8. März 2003, Arminia spielte auf Schalke, soll der 23-Jährige einen Ordner gewürgt und ihm die Nase gebrochen haben. Fünf Jahre Stadionverbot und eine Bewährungsstrafe wegen gefährlicher Körperverletzung waren die Folge.
Zu Unrecht, meinen seine Freunde und Fans, die diese Woche ein Artikel in einer Sportzeitschrift aufgerüttelt hat. Brian Inn habe nicht zu denen gehört, die sich mit den kaum zimperlichen Schalke-Ordnern ein Gefecht lieferten, er habe schlichten und einem Freund helfen wollen. Sie beklagen Ungereimtheiten im Laufe des Verfahrens.
„Brian hat für Fußball gelebt. Randale wollte er nicht, und er ist im Stadion nie aufgefallen“, sagt sein Freund Sebastian Zurheide (24). Als Brian Inn mit dem Stadionverbot belegt worden war, fuhren Zurheide und die anderen ohne ihren Freund ins Stadion. Zudem war kurz zuvor ein anderer Freund Inns gestorben. „Beides hat ihm sehr zu schaffen gemacht.“ Ab und zu sei er zwar nach dem Spiel vorbeigekommen, „aber es war nicht mehr wie früher“.