Interview von Matze Hain im Kicker über das Lübeck Spiel:
kicker: Der Fehlstart ist nach der zweiten Niederlage in Folge perfekt. Gibt es Erklärungen für die desaströse Vorstellung beim 1:3 zu Hause gegen Lübeck, Herr Hain?
Mathias Hain: Erklärungen kann man immer finden, vielleicht sogar sich Ausreden zurechtlegen. Fakt ist, dass wir sehr, sehr schlecht gespielt haben und davon kann sich keiner ausnehmen. Wir müssen die Ursachen dafür finden. Dabei helfen aber keine Paniksitzungen.
kicker: Welche Erkenntnis haben Sie in Bezug auf das Lübeck-Spiel gewinnen können?
Hain: Es fehlten einfach die elementarsten Dinge des Fußballs: Laufbereitschaft, Einsatz und Zweikampfstärke waren nicht vorhanden. Niemand hat sich bewegt, so dass der Ballführende keine Anspielstationen finden konnte.
kicker: Ein Viertel der 24 Gegentore gab's in den letzten beiden Partien. Wird Arminias Prunkstück, die Abwehr, nun zur Achillesferse?
Hain: Das denke ich nicht. Natürlich ist die hohe Gegentorzahl untypisch für uns, darüber müssen wir uns Gedanken machen. Aber wenn die Defensive kritisiert wird, dürfen nicht nur die nominellen Abwehrkräfte gemeint sein.
kicker: Im Umfeld wird ein offensiveres Auftreten des Teams gefordert. Würde das entlasten?
Hain: Ob wir nun nominell mit sechs defensiven und vier offensiven oder umgekehrt auflaufen, ist doch egal. Wir haben ja auch schon einige Siege mit der Formation geholt, die gegen Lübeck verloren hat. Es muss mehr gearbeitet und mehr gesprochen werden.
kicker: Gegen Lübeck entstand der Eindruck, dass jemand fehlte, der verbal die anderen mitreißt.
Hain: Es stimmt, dass eher ruhige Typen auf dem Platz standen. Detlev Dammeier ist einer, der das Spiel lesen kann und der sich mit mir bei der Einflussnahme ergänzt, doch er war nicht von Beginn an dabei. Wir haben aber auch einige junge Spieler, die Ansprüche haben und diese dadurch dokumentieren müssen, indem sie auf dem Platz mehr sprechen und die Mannschaft führen.