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    Kommentar


    Die Blutgrätsche der Polizei
    Jens Weinreich


    Sie nennen sich "Freunde der 3. Halbzeit" oder die "Erlebnisorientierten". Sie wählen putzig anmutende Umschreibungen für einen perfiden Zeitvertreib, der darin besteht, am Rande von Fußballspielen andere Menschen brutalstmöglich zu verletzen. Gegen derartig veranlagte Hooligans der höchsten Gefahrenkategorien C und B, die im Ausrichterland der Fußball-WM 2006 längst zu Staatsfeinden erklärt wurden, soll sich der Polizeieinsatz in der Nacht zum Sonntag in der Berliner Diskothek Jeton gerichtet haben. Dumm nur, dass sich unter den 158 zwischenzeitlich festgenommenen Personen und ein paar Dutzend Verletzten vergleichsweise wenige bekannte "Erlebnisorientierte" befanden. Die Mehrzahl der vom Sondereinsatzkommando Festgesetzten war in jener Nacht auf andere Erlebnisse aus. Es handelt sich um durchaus unbescholtene Bürger, die keiner der Hooligan-Kategorien zuzuordnen sind, und deren Vergehen darin bestand, sich zur falschen Zeit - vor dem brisanten Oberligaspiel zwischen dem 1. FC Union Berlin und dem BFC Dynamo - am falschen Ort - im einschlägig bekannten Jeton - aufgehalten zu haben. Allerdings, selbst im deutschen Strafgesetzbuch gilt derlei Fehlverhalten noch nicht als kapitales Verbrechen.


    Es geht gar nicht darum, einen Einsatz gegen Hooligans zu verurteilen, sondern um die alte, immer wieder aktuelle Frage, ob der Zweck die Mittel heiligt. Rechtfertigt die (unbewiesene) Behauptung, durch diesen gewaltsamen Einsatz der Polizei seien angeblich geplante Gewalttaten beim Oberligaspiel verhindert worden, den so genannten Kollateralschaden, also Verletzungen an Leib und Seele bei einigen Dutzenden Menschen? Rechtfertigt dies zahlreiche "vorbeugende" Blutgrätschen der Sicherheitskräfte? Wobei selbst Laien wissen, dass Blutgrätschen - im Fußball wie im richtigen Leben - mit Platzverweisen geahndet werden sollten.


    Die Hoffnung der Polizei, den harten Kern der Branche, der sich erst vor drei Wochen beim Punktspiel zwischen dem BFC und dem SV Yesilyurt auch gegen Beamte ausgetobt hat, nun mächtig eingeschüchtert zu haben, könnte trügerisch sein. Bei der Weltmeisterschaft 1990 hatte die italienische Polizei auch geglaubt, mit gewaltiger Präsenz und enormer Schlagfertigkeit einschüchtern zu können. Man musste indes erkennen, dass die Hooligans dadurch nur gereizt worden sind. Wer sich in diesen Tagen in diversen Internet-Foren umschaut, erkennt ähnliche Tendenzen.


    Es wäre allerdings verfehlt, sich nach diesem nächtlichen Einsatz an wohlfeilen Lage- und Taktikeinschätzungen zur WM 2006 zu versuchen. Das wäre allein im Interesse derjenigen, die diese Aktion verantworten müssen. Sie verlangen jetzt nur das, was sie immer verlangen: Mehr Geld, mehr Sicherheitskräfte, mehr Handlungsspielraum - ohne ein überzeugendes Konzept präsentieren zu können. Das Vorgehen im Jeton, das sich einreiht in zahlreiche umstrittene Aktionen der vergangenen Monate, kann kaum als beispielhaft gelten. Oder muss man sich während der WM darauf einstellen, dass täglich an allen zwölf Spielorten vorbeugend Dutzende Diskotheken und Kneipen gestürmt werden? Dass also im Sommer 2006 täglich tausende unschuldiger Personen niedergeknüppelt, gefesselt, verletzt, entwürdigt und verhaftet werden sollen?


    Es mag ja sein, dass dies eine verlockende Aussicht ist für manche Hardliner im Bundesinnenministerium und in Polizeibehörden, die glauben, dass Gewalt noch immer das beste Mittel gegen Gewaltbereitschaft sei. Wenn das so wäre, sollte man gegen derartige Wild-West-Methoden einschreiten, bevor die Cowboys noch größeren Schaden anrichten. Auf den Vorfall in Berlin bezogen, heißt das: Ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss muss tätig werden. Das schreibt sich so leicht, obwohl man doch weiß, dass ein Untersuchungsausschuss eher selten zur Aufklärung beiträgt. Egal, Behördenvertreter haben sich schon nach wenigen Tagen und nur zaghaft kritischer Medienberichterstattung in veritable Widersprüche verstrickt. Man darf es auch deutlicher ausdrücken: Sie haben gelogen. Ja, es war eine deftige Lüge, zu behaupten, es sei im Jeton zu "massiven Widerstandshandlungen" gekommen.


    Die Staatsmacht soll ihre Bürger vor den Gewalttätern im Fan-Trikot schützen. Sie tut das aber nicht, indem sie die Bürger niederknüppelt. So wie die Polizei in der Diskothek Jeton aufgetreten ist, unterscheidet sie sich kaum von den Erlebnisorientierten. Das kann nicht das Modell für die WM 2006 sein.


    http://www.berlinonline.de/ber…itung/meinung/476929.html

    [quote]Original von justdoitDSC



    Grundsätzlich ist es schon so, dass Polizisten nach dem gleichen Tarif bezahlt werden. [quote]


    Grundsätzlich ist es aber auch so, daß in diesem "demokratischen" Staat jeder Bürger solange unschuldig ist und sich nicht der " gewalttätigen Laune" seine "Diener" aussetzen muß, nur weil er etwa einer Randgruppe angehört oder Ziel eines "fehlgeleiteten" Polizeieinsatzes ist.


    Wenn ich der Meinung bin, daß mein persönliches Einkommen nicht angemessen ist, kann ich auch nicht meine Kunden peinigen - in Deutschland besteht immer noch die FREIE Berufswahl, also liegt es doch an jedem selbst, was er daraus macht ( -den beschissenen Arbeitsmarkt in diesem "unserem" Lande mal außenvorgelassen-)!

    http://www.nd-online.de/artikel.asp?AID=76947&IDC=6


    Polizei schon in WM-Form?
    Einsatz im Rahmen des Oberligaspiels zwischen 1. FC Union und BFC Dynamo schlägt Wellen


    Von Matthias Koch



    Auf einer Sportseite wird in der Regel über Tore, Tragödien oder Triumphe berichtet. Dieser chronistischen Pflicht versucht auch das ND nachzukommen. Deshalb sei diesem Text eine Meldung aus der Welt des Fußballs vorangestellt.
    Jürgen Piepenburg ist nicht mehr Trainer des BFC Dynamo. Der 64-Jährige wurde am Montagabend beurlaubt. Vorläufig sollen Co-Trainer Rajko Fijalek und Torwart-Coach Bodo Rudwaleit die Mannschaft führen. Nach dem 0:8-Debakel beim 1. FC Union und der dritten Niederlage im dritten Spiel der Nordost-Oberliga, Staffel Nord, überrascht diese Nachricht nicht.
    Damit aber genug des Sportlichen. Denn die Schlagzeilen nach diesem »Hass-Duell« gehören inzwischen fast ausschließlich der Polizei. Zunehmend im Fokus der Öffentlichkeit steht nicht der Einsatz während des Spiels. Dort verhinderten rund 1100 Polizisten jeglichen Kontakt zwischen den bis aufs Messer verfeindeten Fangruppen. Sogar Hubschrauber kreisten über den 14000 Zuschauern im Stadion an der Alten Försterei.
    13 Stunden vor dem Anpfiff ließen Beamte dagegen die Knüppel kreisen – demonstrierten sie wohl eine prächtige Früh-Form für die Fußball-WM 2006. In der Berliner Discothek »Jeton« wurden Geschäfts- und Nebenräume des dreistöckigen Gebäudes »durchsucht«. Als Grund diente »eine Feier von Hooligans des BFC Dynamo und befreundeter Gruppen«, wie es in dem ND vorliegenden Beschluss des Amtsgerichts Tiergarten heißt. Die potenziellen Störer des Fußballspiels zwischen dem 1. FC Union und dem BFC Dynamo sollten bereits im konkreten Planungsstadium der Ausschreitungen dingfest gemacht werden.
    In der Nacht zu Sonntag, gegen 1.30 Uhr, hielten zwei Linien-Busse vor der Disco. 100 vermummte Mitglieder des Spezialeinsatzkommandos (SEK) der Polizei stürmten sofort alle drei Etagen. Beim Versuch, mögliche Rädelsführer und gefährliche Gegenstände festzustellen, »sahen wir uns großer Brutalität ausgesetzt – auch von den Frauen der Hooligans«, lautete später die vermutlich Version eines Polizeisprechers.
    Was sich sachlich anhört, sah in der Realität vermutlich etwas anders aus. Die Augenzeugenberichte bezichtigen vielmehr die Polizei einer ungeheuren Brutalität. Sie soll überraschte Männer und Frauen niedergeknüppelt haben, die nicht sofort der Aufforderung Folge leisteten, sich auf den Boden zu legen. Stundenlang mussten viele der 570 Gäste dort gefesselt ausharren. 158 von ihnen wurden später in Berliner Gefängnisse verbracht und dort bis zum Sonntagabend festgehalten. Während die Polizei fünf leicht verletzte Gäste angab, spricht die Feuerwehr von 21. Auf Seiten der Beamten wurde übrigens bis heute keine Verletzung bekannt. Möglicherweise haben die Polizisten blaue Flecken, die beinahe mutwillig die Einrichtung (Wände, Tische Stühle...) der Discothek beschädigten.
    Im »Jeton« machte sich ND am Montag ein Bild von den Verwüstungen. Überall lagen die zum Fesseln benutzen Kabelbinder und Splitter von heruntergefallenen Gläsern herum. An mehreren Stellen trockneten Blutlachen vor sich hin. Zudem hinterließ die Polizei ihren Unrat wie leere Flaschen.
    »Jeton«-Besitzer Ronny Berkhan hatte die sonnabendliche private Veranstaltung der Teilnehmer des BFC-Fan-Turniers in der 3. Etage seiner öffentlichen Discothek übrigens schon vor Monaten angemeldet. Die Polizei und szenekundige Beamte wussten also Bescheid. Dass die Turnierteilnehmer aus ganz Deutschland, England und Schweden ausgerechnet an diesem Abend die Randale besprechen hätten sollen, ist unwahrscheinlich.
    Neben Berkahn beabsichtigen etliche andere Gäste, unter denen unter anderem auch »Hools« waren, den Staat zu verklagen.

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    http://www.berlinonline.de/ber…eitung/berlin/476725.html



    Glietsch in Bedrängnis: Hooligan-Einsatz hat Nachspiel im Parlament
    Polizeipräsident rechtfertigt sich / Beamter soll Razzien verraten haben
    Andreas Kopietz und Lutz Schnedelbach


    Die Polizei hat ihre Darstellung über ihren Einsatz gegen Hooligans zurückgezogen. Nachdem am Sonntag Polizisten die Diskothek Jeton an der Frankfurter Allee gestürmt hatten, räumte Polizeipräsident Dieter Glietsch gestern ein, dass seine Beamten nicht auf "massivsten Widerstand" gestoßen sind - entgegen der ersten Darstellung. Er sprach von Missverständnissen innerhalb der Behörde. "Tatsache war, dass wegen des schlagartigen Eindringens des SEK Widerstand in massiver Form nicht geleistet wurde." Zunächst hatte die Polizei behauptet, sie sei unter anderem mit Tischbeinen und Flaschen angegriffen worden - womit sie auch ihr hartes Vorgehen begründete. 21 Gäste wurden verletzt, viele davon am Kopf.


    Nach eigenen Angaben war die Polizei gegen Hooligans vorgegangen, weil diese am Tag des Spiels BFC gegen Union schwere Krawalle geplant hätten. Hundert vermummte SEK-Beamte aus drei Bundesländern hatten gegen 1 Uhr das dreigeschossige Haus gestürmt. Wer nicht sofort auf dem Boden lag, habe Hiebe mit Schlagstöcken erhalten, berichten zahlreiche Besucher. Auch Frauen seien geschlagen worden. Nach etwa 20 Minuten waren die Gäste mit Kabelbindern gefesselt. Nach dem Polizeieinsatz war der Fußboden in der Diskothek Jeton voller Blut. Selbst erfahrene Beamte der Einsatzhundertschaft kamen ins Zweifeln über die, wie sie sagten, "unangemessene Härte" des Einsatzes.


    Die Razzia war so geheim geplant, dass nicht einmal die "Ermittlungsgruppe Hooligan" etwas erfuhr. Diese szenekundigen Beamten sind ansonsten immer dabei. Doch einer von ihnen soll Polizeieinsätze an die Szene verraten haben. Er wurde inzwischen aus der Gruppe entfernt, sagte Polizeipräsident Glietsch. Ermittelt wird jetzt auch gegen Beamte, die bei der Razzia dabei waren. Wegen der Presseberichte seien inzwischen mehrere Verfahren eingeleitet worden, sagte Polizeipräsident Glietsch. Dennoch verteidigt er seine Beamten: "Das Grundkonzept des schlagartigen Eindringens und unmittelbaren Zwanges halte ich für gerechtfertigt. Der Einsatz war die Voraussetzung dafür, dass es am Rande des Fußballspiels keine Auseinandersetzungen gab." Das sehen die Mitarbeiter des Jeton und viele Gäste anders. Nach ihrer Meinung war der Einsatz brutal und überzogen. Sie bereiten Klagen gegen die Polizei vor.


    Behauptungen, wonach gefesselte Gäste nicht auf die Toilette gelassen wurden und stattdessen ihre Notdurft nur in Eimer verrichten durften, bezeichnete der SEK-Kommandoführer Bernd Kossin gestern als "Frechheit". Dagegen bleibt Jeton-Betreiber Ronny Berkahn bei dieser Darstellung: "Die Barkeeperinnen, die das mit ansehen mussten, lügen nicht, und die Eimer lügen auch nicht." Auch sonst weisen sowohl Kossin als auch Einsatzleiter Michael Knape und der Polizeipräsident sämtliche Brutalitäts-Vorwürfe zurück: Das SEK habe von zwei Seiten aus schnell in ein unübersichtliches Gebäude eindringen müssen, um Widerstandshandlungen im Keim zu ersticken. "Wenn da ein Zwei-Meter-Koloss steht und man ihn mit der Schulter touchiert, kann auch mal ein Tisch umfallen", sagt Kossin. "Und wenn jemand einen Barhocker hoch nimmt, werden wir nicht warten, bis er damit zuschlägt. Wenn ein Kampfsportler mit einem Bierglas dasteht, schlagen wir es ihm aus der Hand, bevor er wirft." Zudem hätten auf dem Boden Glassplitter gelegen, daher die vielen Schnittverletzungen und das Blut, sagt der SEK-Chef. "Bei dieser Klientel kann man nicht freundlich bitten, dass sie mal zur Seite geht." Was die Polizei am Sonntag im Jeton angetroffen habe, sei der harte Kern der Hooliganszene gewesen. "Das waren die Anführer der schlimmsten Schläger beim BFC", sagte Knape. "Sie fehlten beim Spiel und deshalb blieb es auch friedlich."


    Der Einsatz wird jetzt auch Thema im parlamentarischen Innenausschuss. Die Grünen wollen wissen, was wirklich passiert ist. "Besonders im Hinblick auf die Weltmeisterschaft muss gerade die Ordnungsmacht verhältnismäßig vorgehen", sagt Fraktionschef Volker Ratzmann. Auch die SPD will das Thema im Ausschuss.


    Es wird weitergehen: "Hooligans wollen die Fußball-WM 2006 für Auseinandersetzungen schwerster Art nutzen", sagt Kriminaloberrat Axel Bédé, der die Szene kennt. Dass die Polizei darauf vorbereitet ist, bezweifelt die Gewerkschaft der Polizei (GdP). "Die Stadt hat kein Einsatzkonzept, lediglich eine Urlaubssperre ist verhängt", sagte GdP-Landeschef Eberhard Schönberg. "Es fehlt in Größenordnungen an Polizisten und Fahrzeugen."

    http://www.fanforum-deutschlan…,hilightuser-0,page-6.htm


    Ihr wollt Augenzeugen? Da habt Ihr einen!!!


    Allerdings nur in Kurzform soweit das möglich ist, hab nicht die ganze Nacht Zeit.
    Zu den Fakten. Im Laufe der Woche wurde von Herrn Dr. Knape besagtes Fantunier in der Presse mehrfach als Hooligan- Fantunier diffamiert. Die Abschlußveranstaltung wurde von den Organisatoren des Tuniers offiziell d.h. auch bei der Polizei angemeldet. Daraufhin fand eine Begehung der Discothek durch Beamte der eG statt. Gegen die Veranstaltung gab es keinerlei Bedenken.
    Nun zum Abend selbst, wie soviele Besucher und Spieler des Fantuniers ging auch ich ins "Jeton". Traf ein paar Leute, schwatzte und trank mein JB. Zu den Leuten gehörten im übrigen auch Unioner, denn trotz der vielgepriesenen Feindschaft gibts auch Leute mit Hirn auf beiden Seiten." In der Sache vereint, in den Farben getrennt!" Gegen 1.30 Uhr befand ich mich gerade auf dem Weg von der 2. in die sagenumwobene 3. Etage. Plötzlich rannte eine schwarz maskierte Person mit gezogener Waffe an mir vorbei stürzte in die 3. Etage und dann hörte ich nur noch Schüsse und "Alles runter". In der gleichen Zeit stürmten weitere (man nennt sie wohl Beamte) Personen herauf zerrten mich mit stießen mich in eine Ecke wobei ich diverse Knüppel ab bekam. Zu diesem Zeitpunkt stand dort oben keiner mehr weiter, als ein Haufen wild brüllender Beamter, die wahllos auf alles einprügelten was dort lag. Innerhalb von schätzungsweise 2 Minuten hatte jeder eine Plastefessel mit Händen auf den Rücken. Soweit so gut, so brutal!!!
    Aber naja, man ist halt ein böser Befi da muß man das ab können.
    Nur und das ist das herbe, der wirklich unglaubliche Teil der Aktion fing jetzt erst an. Auf die ersten Rufe und nachfragen, was denn los sei ging die ganze Prügelorgie von neuem los. Unter Sätzen wie "Halts Maul" oder "Ich schlag Dir die Fresse ein" wurde hemmungslos losgedroschen. Eine Person die über mir lag und nicht weiter runterkam, weil ich dort schon mit einem anderen eingeklemmt zwischen Tisch und Podest lag, wurde mit den Worten "Runter Du Sau ich hab runter gesagt" so heftig eingeschlagen das mir das Blut nur so um die Ohren flog. Einen und nur einen dieser Hiebe bekam ich am Bein ab, wo sein Kopf lag. Das Hämathom ist ca. 20x20 cm groß ich möcht nicht wissen. wie sein Kopf aussah. Reste von seinem Gesicht oder so hatte ich jedenfalls die nächsten Stunden an meiner Hose. Ich hab ihn nicht gesehen, denn ich hielt still damit mir das nicht auch passiert und in den nächsten 2 Stunden hab ich meinen Kopf nicht einen Zentimeter gerührt. Nach ca. 2 Stunden (Zeiten sind geschätz denn mit Uhr oder Handy war nix) haben sie ihn hochgezerrt und rausgeschleppt ich denk mal ins Krankenhaus. Nun die nächsten Stunden sind schnell geschildert nach ca. 3 Stunden wurden diese "ersten" "Beamten" abgelöst. Und es erschienen "normale" Einsatzkräfte. Damit lockerte sich die Spannung etwas und das ins besondere was unsere Fesseln betraf, welche natürlich sämtlichst zu fest waren und es erhebliche Durchblutungsstörungen gab. Die Beamten fingen als erstes mit denen an deren Hände schon komplett blau waren. Die jetzt vor Ort erschienen Beamten hatten keinerlei Ahnung was eigentlich vorgegangen war und was dieser Einsatz zu bedeuten hatte. Demzufolge erhielten wir auch in den nächsten Stunden keinerlei Auskunft was gegen uns vorliegt. Nach ca. 6 Stunden wurden dann einzelne Leute abgeholt und nach unten gebracht. Die Prozedur war bei allen dieselbe. Foto am Ausgang, Zuordnung zu einem G-Transporter, vorher abgeben sämtlichen Besitzes und dann ab in die reaktivierte Keibelstrasse. Dort verbrachte ich ca. 4 Stunden im G- Transporter, weil alle Zellen belegt waren. Dort! Ca. 8 stunden nach meiner nennen wir es Verhaftung wurde mir erklärt, daß ich zum Zwecke der Gefahrenabwehr verhaftet bin, einem Haftrichter vorgeführt werde und weiteres dann abzuwarten wäre. Von der Keibelstrasse ging es dann für mich und 6 andere weiter Richtung GeSa Tempelhof. Die war vollbelegt, also weiter dann nach Moabit in eine ehemalige Abschiebehaftanstalt, die auch kurzfristig reaktiviert wurde. Wie gesagt das ganze zog sich über ca. 4-5 Stunden und so´n G- Tra ist ein wirklich netter Ort für 7 Leute bei knapp 30° Aussentemperatur. Nun gut in Moabit dann Aufnahme, erzählen vom Haftrichter diesmal Zwecks Entlassung (zur Verhaftung hatte ich ihn ja schon nicht gesehen) usw. Details zu den Beamten im Laufe des Tages folgen weiter unten. Gegen ca. 18 Uhr kam plötzlich ein Beamter und sagte das wir alle in einer Stunde raus wären, was dann auch so geschah. Die Stunde deshalb, weil sie uns ja nicht alle sofort loslassen konnten. Ich mußte dann noch den Empfang meiner Sachen quittieren und fertig war ich!


    Kein Haftricher der mich verhaftet hat und auch keiner der mich entlassen hat, komisch. Keine Bestättigung das ich überhaupt dort war oder etwas seit wann und warum.


    NIX!!! Iss wohl nicht passiert!


    Wo war ich nur in den letzten knapp 18 Stunden???


    Nun wie versprochen zu den einzelnen Beamten, das heißt je nach Funktion und Einheit .
    Über das Verhalten der SEK ist oben berichtet, anzumerken ist noch das Sanitäter dieser Einheit Bemerkungen fallen liessen, wie: Ich kann Dich behandeln, ich muß aber nicht." Im allgemeinen war ihr Ton natürlich nicht freundlich, zu einem Schwarzen der ca. 2 1/2 Stunden mit auf dem Rücken gefesselten Händen gelegen hatte und dessen Arm ganz offensichtlich von einem Knüppel gebrochen worden war sagten sie: "Da bist Du war gestürzt" und lachten sich eins. Achso im Laufe der ersten 3 Stunden warfen dann noch einige Beamte, die auf den wenigen noch stehenden oder befestigten Tischen, flaschen runter mang den Leuten den Sinn verstand ich allerdings erst später.
    Die nachfolgenden Beamten hatten wie gesagt keine Ahnung und waren sichtlich beeindruckt und zu einem nicht unerheblichen Teil auch bestürtzt über das Chaos und das massen- (heißt liter-) weise Blut überall. Sie verhielten sich überwiegend korrekt oder ebenso, wie man das gewohnt ist. Nix dramatisches. Interessant war dann schon eher, daß es als ich bei der Zuordnung vorm "Jeton" stand schon Disskusionen zwischen leitenden Beamten gab, was die Rechtmäßigkeit des Einsatzes betrifft und ob der richterliche Beschluß überhaupt durchgeht. Nichsdestotrotz haben sie Ihren Job gemacht und uns abgefertigt, was blieb Ihnen auch.
    Die Beamten in den entsprechenden Vollzugsanstalten verhielten sich auch überwiegend korrekt, waren aber samt und sonders ahnungslos was den Sinn und den Vorgang an sich betraf. Die meisten waren verärgert, weil man sie ohne große Ankündigung aus den freien Tagen geholt hatte. Ich nehme an das gehörte auch mit zum WM- Test.
    Im Laufe der Stunden und der Gespräche mit den Beamten kam von diesen immer wieder der Hinweis wir sollten unbedingt Anzeige erstatten. Und ich wiederhole es VON DEN BEAMTEN!!!


    FAZIT: Ich hatte einen recht merkwürdigen Abend, Nacht und Tag war die ganze Zeit mit Polizisten zusammen und keiner wird was davon wissen. Nur eines ist sicher, seit gestern gehöre, ich der seit Jahren zum BFC geht und noch nie irgendwie aufällig war und registriert wurde, der Kartei Gewalttäter Sport an und war aber eigentlich in einer Discothek.
    Achso und damit keine Mißverstännisse aufkommen, ich bin 34 Jahre alt und haben einen ziehmlich öffentlichen und seriösen Beruf, bin also keines von den Gewaltkindern.
    Das alles ist schon recht bizarr und gruselig.


    Richtig gruselig wurde es allerdings, als ich heute morgen die weltberühmte Berliner Presse in die Hand bekam. Die "BZ" entblödet sich nicht mit einem "BRAVO POLIZEI" als Titelseite aufzumachen. Den Fotografen hab ich übrigens im "Jeton" gesehen und er hat nicht mal versucht sein zufriedenes geiles Grinsen zu verbergen. Ansonsten ist der Tenor überall derselbe, die Presseerklärung der Polizei wurde 1:1 übernommen, teilweise noch nachkommentiert aber alles war super und richtig so. Nur eine Zeitung die "Junge Welt" hat sich keinen Schnellschuß geleistet und zumindest den Fanbeauftragten befragt, der auch mit in der 3. Etage war. Und dazu noch versprochen morgen genauere Hintergründe zu liefern. Das warten wir mal ab.
    Fakt ist das schon die Pressestelle der Berliner Feuerwehr der Polzeidarstellung von 5 Leichtverletzten widerspricht, sie nennt 21 Leicht-und Schwerverletzte die von ihr transportiert wurden.
    Fakt ist auch und das ist keinem dieser wunderbaren Jounalisten aufgefallen, das die ganze Zeit von 180 Leuten der härtesten Hooligansorte geredet wird, von denen die Beamten mit Flaschen und Stühlen angegriffen wurden und nicht ein einziger Polizist wurde verletzt. Gar keiner, nicht mal nen Kratzer, denn den hätten sie sofort angeführt.


    Mag sein, daß es immernoch Leute gibt die das alles nicht glauben und genaugenommen kann ich das selber auch noch nicht oder werde es vieleicht auch nie. Denn eigentlich kenne ich sowas nur aus Filmen.
    Aber eines solltet ihr überdenken das, genau das kann ab heute jedem von Euch passieren.
    Na klar ging das bei uns los, denn das sollte ja ein WM Test sein und hier haben sie den härtesten Widerstand erwartet, nur gab den eben nicht, denn diese Leute die sie wollten waren gar nicht da.


    Ich bin weit davon entfernt rumzuheulen oder mich zu beklagen, was man alles mit den armen Befis macht, denn das hab ich sofort kapiert hier gings gar nicht um den BFC oder Union, sondern um Fussballfans und wie man sie am schnellsten unschädlich macht. Nicht vergessen es waren auch Unioner da und die haben genauso viel abgekriegt.


    Geht davon aus das ich noch einiges vergessen habe, mir ist auch schon was eingefallen, aber ich kann jetzt nicht mehr.


    Tatsache ist ich werde mit allen Mitteln kämpfen, um zu verhindern das so etwas noch irgend jemandem passiert, auch nicht denen die es nicht glauben wollen.


    In diesem Sinne und Danke für´s lesen!!!

    Vorwürfe nach Polizeieinsatz
    Widersprüchliche Angaben zur Zahl verletzter Dynamo-Fans - Beamter soll Hooligans vor Razzien gewarnt haben


    von M. Behrendt, A. Lier und S. Schlichting


    Berlin - Ein Berliner Polizeibeamter steht im Verdacht, Hooligans vor Razzien gewarnt zu haben. Das erfuhr diese Zeitung aus Sicherheitskreisen. Deshalb war auch die speziell geschaffene "Ermittlungsgruppe (EG) Hooligan" zunächst nicht in den Einsatz in der Nacht zum Sonntag einbezogen, bei dem ein Großaufgebot eine Disko an der Frankfurter Allee in Friedrichshain gestürmt hatte. Die eingesetzten Beamten hatten sich gewundert, daß diese Kollegen erst viel später am Ort eintrafen. Laut vorliegenden Informationen wurden die Beamten der EG Hooligan erst informiert, als das Spezialeinsatzkommando (SEK) die anwesenden BFC-Dynamo-Fans überwältigt hatten. In der Polizeiführung hatte es Befürchtungen gegeben, wonach dieser Einsatz im Vorfeld hätte verraten werden können - in der Vergangenheit waren nämlich mehrere gezielte Aktionen "durchgesteckt" worden.


    Unterdessen mehrt sich die Kritik an dem Einsatz. Der Betreiber der Diskothek "Jeton", Ronny Berkahn, erhebt schwere Vorwürfe gegen die Einsatzkräfte: "Warum hat man die gesuchten Personen nicht bereits im Sportforum festgenommen?" Tagsüber hatte im Sportforum Hohenschönhausen ein Fußball-Turnier der Fans stattgefunden, an dem 45 Teams, darunter Anhänger des FC St. Pauli, des VfL Bochum sowie aus Malmö und Aberdeen teilnahmen.


    Laut Berkahn hätten die SEK-Beamten beim Erstürmen der Disko Blendgranaten eingesetzt und teilweise wahllos auf Besucher eingeprügelt. Gewehrt habe sich niemand - "da hatten doch alle Schiß, als die Vermummten hier reingestürmt sind." Anschließend hätten seine Gäste stundenlang auf dem Boden liegen und ihre Notdurft in Leerguttonnen verrichten müssen. Noch gestern früh standen die Eimer in der Disko. Daneben große Blutlachen. "Mitarbeiter der EG Hooligan haben mir gesagt, daß diese Aktion ihre Arbeit der letzten Jahre zunichte gemacht hat. Noch am Donnerstag und Freitag waren Ermittler zu Absprachen hier", so Berkahn.


    Auch BFC-Fans erheben Vorwürfe. Ein Anhänger, der sich ehrenamtlich in der Fan-Arbeit engagiert, bestreitet vehement Widerstand gegen die Beamten: "Nach fünf oder zehn Sekunden lagen alle am Boden. Da gab es keine Gegenwehr." Zudem seien Fans schwer verletzt worden: Einer habe einen offenen Unterarmbruch davongetragen, zwei andere Nasenbeinbrüche. Während die Polizei fünf Verletzte meldete, sprach die Feuerwehr von 15 transportierten und sechs vor Ort behandelten Verletzten.


    Die Polizei hatte eigenen Angaben zufolge einen Durchsuchungsbeschluß, weil "hochgradig gewaltbereite Personen" während des Treffens Straftaten verabreden wollten, um diese im Anschluß an die Feier auch zu begehen. Dieser Personenkreis sei "erfahrungsgemäß gewalttätig und besitze Erfahrungen in Kampfsportarten. Um jegliche Widerstandsgedanken im Keim zu ersticken, sei ein entschlossener und konsequenter Einsatz notwendig gewesen. Die Party im Jeton sei laut den Fußballs-Fans aber als Dankeschön für die ehrenamtlichen Helfer des Turniers gedacht gewesen, so wie in den vergangenen Jahren. "Das waren Leute, die als Schiedsrichter oder beim Catering geholfen haben, also mit Sicherheit keine Hooligans." Der Fanbeauftragte räumt ein, daß solche vor Ort waren, aber "das war nicht einmal die Hälfte". Die Polizei hat nach Ansicht ihres Präsidenten Dieter Glietsch die Einsätze rund um das Fußballspiel 1. FC Union gegen BFC Dynamo gut bewältigt.

    Ich musste leider als Frau die Nacht im Jeton miterleben und kann nicht glauben, was sich die Presse erdreistet, zu behaupten, wir hätten unsere Männer aufgefordert sich zu wehren.


    Keiner von uns wäre je auf die Idee gekommen, die Männer aufzufordern, sich zu wehren. Was bitte hätte das gebracht? Die SEK´s waren vermummt, geschützt, bis an die Zähne bewaffnet und die Männer lagen gefesselt auf dem Boden?!?!?!?!?!


    Noch viel schlimmer ist jedoch, dass keinem der Beamten auffiel, dass Wortmeldungen der Frauen lediglich erfolgten, um sich nach dem Befinden Ihrer eigenen Männer und den blutend auf dem Boden liegenen Verletzten zu erkungigen und die Beamten auf solche aufmerksam zu machen.



    http://www.bfcdynamo.de

    Dienstag, 23. August 2005


    Sondersitzung beantragt
    Die Gewerkschaft der Polizei hat nach dem Großeinsatz der Berliner Sicherheitskräfte eine Sondersitzung des Innenausschusses des Abgeordnetenhauses gefordert. Es sei zu klären, ob die Polizei in Berlin zur Sicherung der Fußball-WM ausreichend ausgestattet sei.


    Der Einsatz beim Stadtderby hat nach Behördenangaben etwa 140 000 Euro gekostet, 9 327 Einsatzstunden von 1 100 Polizisten seien geleistet worden. Darüber hinaus seien Spezialeinsatzkommandos der Länder Berlin, Brandenburg und Niedersachsen beteiligt gewesen.

    http://www.berlinonline.de/ber…rt/476455.html?2005-08-23

    Dienstag, 23. August 2005
    http://www.berlinonline.de/ber…rt/476451.html?2005-08-23

    Geisterfahrt mit Folgen
    Matthias Wolf


    BERLIN, 22. August. Der Polizeieinsatz rund um das sonntägliche Stadtderby in der Oberliga zwischen dem 1. FC Union und dem BFC Dynamo (8:0) wird ein juristisches Nachspiel haben. René Lau, Rechtsanwalt aus Berlin, bestätigte, dass zahlreiche Fans des BFC ihn mit der Wahrnehmung ihrer Interessen beauftragen wollen. "Ich bin tief erschüttert über die Vorgänge, als Anwalt habe ich so etwas noch nicht erlebt", sagte er am Tag nach dem Spiel: "Wenn es stimmt, was mir von Zeugen und Betroffenen gesagt wurde, hat die Verhältnismäßigkeit bei diesem Polizeieinsatz nicht mehr gestimmt." Am Mittwoch werde er sich mit seinen Mandanten über das weitere Vorgehen abstimmen. Derzeit sei "die Lage völlig unüberschaubar", so dass man noch nicht über konkrete Klagepunkte sprechen könne.


    In der Tat klaffen die Aussagen der Beteiligten darüber, was sich in der Nacht zum Sonntag in der Diskothek Jeton zugetragen hat, weit auseinander. Die Polizei rechtfertigt den Einsatz mit 158 Festnahmen als präventive Maßnahme: "Das war keine polizeiliche Geisterfahrt, wir hatten unsere Gründe", sagte Polizeisprecher Bernhard Schodrowski. "Es gibt keinen Zweifel: Wir haben dadurch schwere Krawalle am Rande des Spiels im Vorfeld verhindert." Rainer L., der Fanbeauftragte des BFC Dynamo, sagte hingegen: "Was passiert ist, war eine Übung für die WM - und wir waren die Probanden."


    Eine Sache von fünf Sekunden


    Dynamos Fan-Verantwortlicher, ebenfalls Gast in der Disko, widersprach der Polizeidarstellung, wonach die Beamten beim Eindringen in das Lokal angegriffen worden seien - mit Flaschen, Gläsern und Barhockern. "Das ist völliger Unsinn. Es fielen Schüsse, die Türen wurden aufgesprengt, die Polizei kam in alle Eingänge rein, jeder musste sich sofort auf den Boden legen", sagte Rainer L., "das war eine Sache von fünf Sekunden, keiner konnte sich noch wehren." Für diese Aussage spricht, dass die Mitglieder des Spezialeinsatzkommandos (SEK) in der Tat so ausgebildet werden, dass ihren Gegnern in der Regel keine Zeit für Gegenwehr bleibt.


    Schodrowski aber erneuerte die Vorwürfe , dass es Widerstand gegeben habe, und forderte den Fanbeauftragten auf, mit seinen Aussagen vorsichtig zu sein: "Ich empfehle ihm Zurückhaltung." Das gelte auch für einige Vorstandsmitglieder des Vereins, die laut Schodrowski falsche Aussagen verbreiten: "Man neigt bei Dynamo zur Verharmlosung dieser Fan-Gruppierung. Wir haben aber keine Teilnehmer des Weltjugendtages angetroffen, sondern Rädelsführer, die für den Tag darauf einiges geplant hatten. Wir konnten nicht abwarten, sonst wären wir am nächsten Tag an den Pranger gestellt worden, wenn es beim Spiel gekracht hätte."


    Der Polizeisprecher wehrte sich gegen Kritik, es habe sich um eine abschreckende Aktion im Hinblick auf die WM gehandelt: "Nein, das war keine Übung." Doch genau das vermutet Anwalt René Lau, der Bruder des Dynamo-Spielers Hendryk Lau. "Dieser Vorfall und die Kriminalisierung von Fans sind eine Katastrophe für unser Land", sagte der Stürmer. Offenbar, so René Lau, habe die Polizei in der WM-Saison medienwirksam Stärke demonstrieren wollen: "Ich frage mich, warum bei dem Einsatz so viel Presse sofort vor Ort war." Berlins Polizeipräsident Dieter Glietsch bestätigte zumindest indirekt den demonstrativen Charakter der Razzia. Er erklärte am Montag: "Die Berliner Polizei hat am Wochenende deutlich gemacht, dass sie alle ihr zur Verfügung stehenden rechtlichen und einsatztaktischen Möglichkeiten ausschöpft, um organisierte Gewalt bei Sportveranstaltungen möglichst schon im Vorfeld zu unterbinden."


    Feuerwehr widerspricht Polizei


    Polizeisprecher Schodrowski bestreitet, dass es zu Übergriffen von Beamten und zu Szenen gekommen sei, die beteiligte Fans so beschreiben: Männer waren stundenlang gefesselt und durften nicht auf die Toiletten. "Viele haben eingepullert", so Rainer L. Frauen hätten unter den Augen der Polizei ihre Notdurft verrichten müssen. "Wenn einer nur eine Frage gestellt hat, wurde er sofort geschlagen", sagte der Fanbeauftragte, der einräumte, es seien zwar "auch Hooligans bei der Party gewesen", doch beim überwiegenden Teil habe es sich um friedliche Fans gehandelt. Die Polizei indes ordnet alle festgenommenen Fans der Kategorie B und C zu, die als gewaltbereit gelten. "Wir wussten sogar im Vorfeld, dass die Polizei kommen würde", sagte nun Rainer L., "aber wir haben nicht geahnt, wie brutal die kommen."


    Widersprüchliche Angaben gibt es zu den Folgen der Razzia. Rainer L. spricht von hundert Leicht- und dreißig Schwerverletzten, die teilweise noch immer mit Brüchen in Krankenhäusern liegen würden. Die Polizei erklärt, es seien nur fünf Personen leicht verletzt worden. Der Lagedienst der Feuerwehr, zuständig für die Entsendung der Ambulanzfahrzeuge, spricht von 21 Verletzten, von denen 15 in umliegenden Krankenhäusern mit Platzwunden hauptsächlich im Kopfbereich behandelt wurden.


    Die BFC-Anhänger wollen nicht nur Klagen einreichen, sondern fordern einen Untersuchungsausschuss beim Senat. Man sei bereits in Gesprächen mit mehreren Politikern, sagte der Fanbeauftragte.

    Polizei: Verein soll kooperieren
    Nach der Razzia gegen Hooligans des BFC Dynamo hagelt es Schuldzuweisungen. Der Verein fühlt sich als Versuchsobjekt, die Polizei kritisiert mangelnde Kooperation. Zur WM soll alles besser werden
    VON FELIX LEE


    180 Festnahmen, 1.100 PolizistInnen und insgesamt 9.327 Einsatzstunden - nicht nur für den BFC Dynamo, der mit einer 0:8-Niederlage gegen den Erzrivalen 1. FC Union Berlin die schwerste Demütigung seit dem Mauerfall erleiden musste, war das Wochenende eine miese Bilanz. Insgesamt 140.000 Euro habe dieser Einsatz gekostet, empörte sich gestern der Landesbezirksvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Eberhard Schönberg. "Dieser Aufwand war für ein Spiel der 4. Liga erforderlich." Wie sollen die Einsätze bloß in einem Jahr zur Fußball-WM aussehen?


    Es sei ernsthaft zu klären, ob die Polizei in der Hauptstadt zur Sicherung der Fußball-Weltmeisterschaft ausreichend ausgestattet sei, gab Schönberg zu bedenken. Dies gelte sowohl für die Zahl der Beamten und Fahrzeuge, aber auch Räume zur Unterbringung Festgenommener.


    Bei dem Fußballspiel der beiden Ostberliner Vereine war es am Wochenende zu einem Großeinsatz mit vielen Festnahmen und einigen Verletzten gekommen. Die Einsatzkräfte hatten in der Nacht zum Sonntag gegen 1.30 Uhr die Friedrichshainer Diskothek "Jeton" in der Frankfurter Allee gestürmt und mindestens 180 Fußballanhänger festgenommen.


    Ziel sei es gewesen, so ein Polizeisprecher, vor dem Spiel Rädelsführer der gewaltbereiten Fußballfanszene namhaft zu machen und Ausschreitungen bei dem Derby zu verhindern. Alle hätten den Polizeierkenntnissen zufolge dem engen Kreis der als gewaltbereit bekannten Hooligan-Szene angehört. Ein Durchsuchungsbefehl des Amtsgerichts lag vor.


    Das Spiel am Sonntag verlief dann tatsächlich ohne Zwischenfälle. Aber die Einsatzleitung muss sich nicht nur gegen Kritik von Gewerkschaftsseite verteidigen. Der BFC warf der Polizei vor, eine "Übung" veranstaltet zu haben. Der Verein war am Sonntag nahe daran, das Spiel wegen der nächtlichen Razzia abzusagen. Die Polizei konterte. "Es ist auf keinen Fall so, dass wir im Vorfeld der WM am lebenden Objekt üben", sagte ein Polizeisprecher. Vielmehr handelte es sich bei der Razzia um einen Einsatz aufgrund eines Durchsuchungsbefehls. Mit dem Fußballspiel hatte dieser Einsatz "überhaupt nichts zu tun". Polizeipräsident Dieter Glietsch hingegen stellte wenig später den Zusammenhang doch wieder her, als er sagte: Er erwarte von jeder Vereinsführung, dass sie sich nicht mit Gewalttätern solidarisiere, sondern mit der Polizei kooperiere.


    Seit Wochen klopfen sich Bundesinnenministerium, Innenverwaltung und Polizei gegenseitig auf die Schultern und loben sich, wie hervorragend die Vorbereitungen für die Fußball-WM in zehn Monaten laufen. Ein WM-Sicherheitskonzept wurde bereits im Mai großspurig der Öffentlichkeit vorgestellt. Davon will die Berliner Polizei anscheinend nichts mehr wissen. Bis zur Weltmeisterschaft würde ja noch ein wenig Zeit vergehen, es sei noch viel zu früh, um konkret zur Ausstattung Stellung zu beziehen, heißt es.


    Gewerkschaftschef Schönberg zumindest gab sich mit dieser Antwort nicht zufrieden. Er forderte nun zu diesem Thema eine Sondersitzung des Innenausschusses im Abgeordnetenhaus.
    leibesübungen SEITE 19


    taz Berlin lokal Nr. 7749 vom 23.8.2005, Seite 22, 107 Zeilen (TAZ-Bericht), FELIX LEE

    ich wurde in das Jeton eingeladen über einen Freund, da ich dem Gedenkturnier beiwohnte. Ich war schon eine etliche Zeit lang nicht mehr zu einem Fußballspiel gewesen, weil ich eine Vergangenheit habe und mich nicht unnötig in Gefahr bringen wollte, da ich in meinen Leben einen Lebenswandel vollzogen habe. Ich war in den letzten Jahren eher ein neutraler Fußballfan gewesen.
    Ich habe dies Aktion auch miterlebt und bin zum glück nur mit einen Schrecken davon gekommen, kann aber verschiedenes mitbezeugen. Zum Zeitpunkt des Eintreffens der Beamten saß ich auf einen Barhocker, vor dem DJ-Pult, da ich die Jungs die dort aufgelegt haben sehr gut kenne. Es gab 3 laute Knalls und die Nottür sprang auf, habe erst gedacht welcher Idiot schmeißt hier Knaller. Am Eingangsbereich saßen 2 Frauen die auch ordentlich abbekommen haben, weil sie im Wege waren. Ich sah auf mich zukommen die vermummten Gestalten, instinktiv nahm ich den Barhocker vor mir und ging runter auf dem Boden. Zu diesem Zeitpunkt stand vor mir ein weiterer Gast der brutal niedergeknüppelt worden ist, obwohl er schon lag und gefesselt war, dieser Junge hatte nicht ein Wort gesagt und hat sich keinerlei zur Wehr gesetzt. Des Weiteren sah ich einen Beamten, der sich brüstete warum diese Aktion läuft, na ihr Fotzen das ist dafür dass ihr einen Kollegen von uns geschlagen habt. Es gab keinerlei Gegenwehr der niedergeknüppelten, alle lagen auf dem Boden mit Kabelbindern, die bei einigen viel zu fest gezogen war, später sah man verschiedene Hände schon blau anlaufen. Links neben mir lagen die Schotten, denen man ordentlich zugesetzt hatte, auch wo die Aktion eigentlich gelaufen ist, weil sie kein Deutsch verstanden. Ich beobachtete wie jemand sein Asthmaspray haben wollte und die Beamten es von einem anderen Asthmaskranken nahmen und es ihm geben wollten. Des Weiteren hörte ich den Spruch zu einem Verletzten, ich kann die zwar helfen aber muss es nicht. Ich verhalf in der Gefahr selbst wieder eine mit dem Knüppel zu bekommen, jemanden dazu das er sich auf Taschentücher mit seinem Kopf legen konnte da er schon eine Weile in Glasscherben lag mit seinem Ohr was stark blutete, dazu musste ich in meine Hosentasche gelangen wozu mir ein weiblicher Gast verhalf. Die Beamten haben es gesehen und verwehrten zunächst Ärztliche Hilfe. Als dieser Verletzte sich drehte glänzte aus seinem Arm ein Glassplitter, was erst einige Zeit später behandelt worden ist mit einem Druckverband ohne jedoch den Splitter zu entfernen. Die Wunde von ihm blutete stark weiter, die Sanitäter machten des Öfteren bei diesen jungen einen Druckverband, ohne jedoch diesen Splitter zu entfernen. Mir gegenüber an der Nottür lag ein bis dato mir bekannter Unioner, der in seiner eigenen Blutlache lag mang den ganzen Splitter, sein ganzer Kopf war gezeichnet durch Schnittwunden. Zeitangaben kann ich leider nicht machen, bei vielen SEK-Beamten sah man ein breites und zufriedenes Grinsen, in der Folge kamen normale Polizisten die eher ratlos und so wie es mir aussah, eher überrascht waren über diese Situation, das es keine Gegenwehr gab. Nach einiger Zeit durften die Mädels gehen, die sehr verzweifelt über dies Aktion gewesen waren. Da ich schon gut getrunken hatte, musste auch ich irgendwann mal auf die Toilette , aber mir verging es als ich sah das mitten im Raum an der Theke ein Eimer aufgestellt worden ist, wo man vor allen Anwesenden urinieren hätte können, erst als die normalen Polizisten anwesend waren, konnten wir runter in die zweite Etage auf das WC und auch da unter Beobachtung eines Beamten, erst dort wurden mir die Kabelbinder vom Rücken abgenommen und sie wurden mir vorne angebracht. Beim dem Gang musste ich über mehre Gäste steigen die noch immer auf dem Boden lagen, er als die SEK-Beamten abrückten wurde die Situation entspannter und man konnte das eine oder andere Wort wechseln. Um 6.00 Uhr wurden die ersten Leute runtergeführt, kurz vorher wurden die Beamten gewechselt, diese beamten wussten in keiner Weise was geschehen war. In einen kurzen Smalltalk wurden sie durch uns schnell aufgeklärt und teilweise Unverständnis konnte man bei ihnen erkennen. Um cirka 8.00 Uhr fast am Ende wurde ich runter geführt. Da ich keine Papiere hatte wurde ich erst nach Hause gefahren und danach in die Keibelstrasse gebracht, dort musste ich noch stundenlang in einer Einzelzelle sitzen auf 50 cm, meine knie berührten die gegenüberliegende Wand, ich wurde des Öfteren rausgeholt zum Fotoshooting. Zwischendurch versuchte mich ein Kripobeamter aufzuklären, warum ich festgenommen bin, er hatte irgendwas von Hools geredet, ich klärte im auf das ich schon lange nicht mehr in einem Stadion gewesen bin, darauf verwies er das er noch mehr zu tun habe und ich dem Haftrichter vorgeführt werde. Durch die lange Bearbeitung schmerzten langsam verschieden Körperteile, in der Einzelzelle, kurz bevor wir nach Tempelhof sollten boten mir die Beamten einen anderen Aufenthalt, nachdem ich dort fast ausgeflippt bin, weil die Hitze nun auch schon auf dem Einsatzwagen drückte, dies muss so um 12.00 Uhr gewesen sein, was ich später an einer Uhr sehen konnte. Nach einer langen Irrfahrt in Berlin kamen wir Moabit an, weil Tempelhof überlastet war. Die Beamten dort waren allesamt freundlich gewesen und wussten auch rein gar nichts über die Situation. Wir freuten uns wie Kinder zu Weihnachten auf die Holzbetten. Am späten Nachmittag bekamen wir auch die erste Nahrung in Form von zwei Knäckebrot und Käse, nachdem ich in der Keibelstrasse 6 Kekse bekommen habe. Um 19.00 Uhr cirka wurde ich entlassen, ohne jegliches Papier das ich überhaupt in Gewahrsam war, zudem ist mein Ausweis verschollen und liegt wohl in Tempelhof, da wir zuerst dorthin sollten.

    Seit Sonntag stehen unsere Telephone nicht mehr still. Danke für die europaweite Anteilnahme und Unterstützung unseres Problemfan-Fond´s. Wir hatten mit solch einem Zuspruch bisher nicht gerechnet und daher auch noch kein Spendenkonto.
    Wir richten jetzt ein Konto ein und werden die Kontonummer in den nächsten Tagen schnellstmöglichst hier veröffentlichen.
    Wer den Fond trotzdem sofort unbürokratisch unterstützen möchte, wendet sich bitte an 0179 6873937 oder 0172 3258246.


    Denkt daran, es könnte jeden treffen, diesmal haben wir es ja gesehen.
    Die 79er


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    Hier weitere und wichtige Informationen zum Polizeieinsatz in der Nacht vom
    20. auf 21. August in der Diskotheque "Jeton":


    Der Inhaber der Diskotheque "Jeton" wurde beim Sturm der Einsatzkräfte
    darauf hingewiesen, daß die Aktion richterlich angeordnet sein.


    Bei einer derartigen Aktion muß wohl nach normalem Ablauf der
    Originalbeschluß vorgelegt werden.


    Der Inhaber des "Jeton", Ronny Berkhan, hat den Beschluß erst sehr viel
    später per Fax nachgereicht bekommen.


    Mittlerweile hat der Anwalt von Ronny Berkhan Kontakt zum Richter
    aufgenommen, der den Originalbeschluß unterschrieben hat.


    Der Richter hat auf Anfrage mitgeteilt, daß er seiner Ansicht nach von der
    Polizei unter Vorspiegelung falscher Tatsachen zur Unterschrift genötigt
    worden sei.


    Nach bekannt werden der ersten detaillierten Aussagen von Festgenommenen
    habe er von sich aus seine Unterschrift zurückgezogen, die Aktion abbrechen
    lassen, und veranlasst, daß die noch in Haft befindlichen Personen ohne eine
    weitere Vorführung beim Haftrichter freizulassen wären.


    Die vorstehenden Informationen können sicherlich beim Inhaber der
    Diskotheque "Jeton", Ronny Berkhan, nachgefragt werden.


    Das Ergebnis der vorstehenden Informationen läßt sich auch zusammenfassen
    unter dem Satz:



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