Tja bei der Beurteilung des Trainers scheiden sich die Geister. Wer dann letztendlich Recht hat, sehen wir ja bei der Punkteausbeute in der kommenden Saison.
Wichtig wir sein, dass er den jetzt eingeschlagenen Weg konsequent fortsetzt, denn die letzten Spiele zeigen ja wie es gehen kann. Eine gute Mischung aus Stabilität und Risiko scheint gefunden worden zu sein, jetzt braucht es nur noch drei-vier gute Leute die auch die individuelle Qualität erhöhen und dieses System so spielen können.
Für diese Saison bleibt für mich die Erkenntnis, dass wir einen Trainer haben, der rhetorisch/medial zwar manchmal ins Klo greift und auch in seinem Verantwortungsbereich einiges falsch gemacht hat. In Summe hat er die Mannschaft aber durch eine schwierige Saison manövriert, die mit dem völlig neuen Kader und allen damit verbundenen Unsicherheiten, auch noch viel übler hätte enden können. Er hat zum richtigen Zeitpunkt, die richtigen Änderungen vorgenommen und Schlimmeres verhindert. Weder Trainer noch GF-Sport sind in Panik ausgebrochen, haben weder irgendwelche sinnlosen Schnellschüsse fabriziert, ebenso haben sie sich nicht gegenseitig zerfleischt. Ganz im Gegenteil: es wurde scheinbar sachlich analysiert und man hat gemeinsam rationale Entscheidungen getroffen. Und siehe da, es hat doch irgendwie geklappt.
In den letzten Jahren drehten sich hier alle Diskussionen darum, endlich mal Kontinuität und Sachlichkeit in der sportlichen Führung zu installieren. Es ging hier fast allen darum, sportliche Konzepte zu installieren, die sich nicht nach einem halben Jahr in Luft auflösen. Auch wenn es nun diese Saison holpriger war, als es viele sich gewünscht haben, scheinen wir doch zumindest auf der sportlichen Ebene etwas professioneller zu agieren, als es in den letzten Jahren der Fall war. Ich sehe wirklich keinen Grund, diesen Prozess jetzt durch einen personellen Wechsel auf der Trainerposition zu unterbrechen.
Denn auch für den Trainer war diese Saison mit einem völlig neuen Team ein stetiger Erkenntnisgewinn darüber, was die Mannschaft, bzw. einzelne Spieler können, oder eben nicht. Dass taktische Vorgaben dann auch mal völlig in die Hose gehen, weil man eben nicht alle nötigen Erkenntnisse hat, ist aus meiner Sicht völlig normal.
Ich denke im kommenden Jahr wird sich zeigen, was Kniat wirklich kann, weil er dann auf einen breiteren Informations- und Erfahrungsschatz zurückgreifen kann und somit auch besser einschätzen kann, welcher Spieler wo und wie am besten agiert.