Beiträge von Sportgemeinschaft

    Zunächst einmal finde ich es schön, dass die Diskussion auf den letzten Seiten wieder etwas sachlicher geführt wird.
    Dynamo hat sicher ein Krawallproblem. Das steht fest. Keine Frage. Und da gibt es auch nichts zu relativieren. Wenn die Überfälle und Körperverletzungen so stattgefunden haben, muss das verfolgt und geahndet werden.


    Was uns wirklichen Fans allerdings häufig sauer aufstößt, sind die undifferenzierten Berichterstattungen aber auch das volatile Strafmaß des DFB. Hier wird immer wieder über die Randale in Dortmund, Hannover, Kaiserslautern und jetzt Bielefeld diskutiert. Diese umspannen einen Zeitraum von 2 Jahren 2 Monaten. In dieser Zeit haben Vereine wie Köln (Stichwort Fäkalien, Autobahnattacken, Randale etc.), Frankfurt (Platzsturm, Kaiserslautern, auch Dynamo etc.) aber auch Dortmund, Bayern, Schalke usw. ähnlich häufig und ähnlich stark (teilweise heftiger) randaliert, gezündelt, verletzt. Nur ist deren Lobby sowohl beim Fußbalverband als auch bei der vierten Gewalt im Lande, den Medien, eine ganz andere. Wo bleibt der mediale Aufschrei wenn Köln im Oktober mit 150 Leuten in Karlsruhe randaliert und Beamte verletzt?
    Wo bleiben die drastischen Strafen für den Bayern, Nürnberg, Frankfurt oder auch dem BVB, der nicht nur auf Schalke sondern auch gegen Bayern heftige Ausschreitungen (22 Verletzte) verzeichnen musste. Sorry Männer, aber das ist mir zu eindimensional.
    Wenn es hilft, dann drastischere Strafen, aber bitte für alle und mit gleichem Maß.


    Als Dresden im Oktober 2012 in Dortmund zu Gast war, gab es für die zurückgenommene Pokalsperre eine Strafe von 100000 € + Geisterspiel + kein Auswärtskontigent für Frankfurt und Entschädigung für die Eintracht. Das war in Summe ein Schaden von gut einer halben Million Euro. In der selben Saison erreichte der BVB das Pokalfinale in Berlin. Abgesehen von riesigen Pyroaktionen beider Fanlager während des ganzen Spiels, gab es Ausschreitungen am Breitscheidplatz, über 90 Festnahmen, viele Verletzte. Die Strafe für den BVB belief sich in Kombination mit anderen 4 Verfehlungen auf gerade 75.000€..


    Wie gesagt, dass soll die Vorkommnisse am Freitag in keiner Weise beschönigen, aber schon ins Verhältnis setzen und ein wenig Dampf aus dem Kessel nehmen.


    Ich hoffe sehr, dass ihr Arminen am letzten Spieltag zahlreich nach Dresden kommt und wir hoffentlich gemeinsam den Klassenerhalt feiern können.

    Ku Klux Klan
    Vergleiche???? Weil sich 4000 Leute in nen gelben Regenschutz pressen? In welcher Welt lebst du eigentlich?


    Gepöbel gehört in den Block. Von mir
    aus auch mal unter die Gürtellinie.. Aber ein Forum bietet dir die
    Chance vorher ein wenig nachzudenken, etwas abzuwägen und nicht
    wutschnaubend zu polemisieren.



    Wir sind am Freitag mit meinen beiden
    Söhnen von Berlin aus eine gefühlte Ewigkeit durch Schnee und
    Sturmböen nach Bielefeld gefahren.Voller Vorfreude aufs Spiel. Das
    letzte Mal auf der Alm war ich 1995. Wir haben in der Nähe des
    Hauptbahnhofs geparkt und sind dann zu Fuß Richtung Stadion in
    mitten der Heimfans. Hier und da nette Gespräche, keine Aggression,
    keine Angst.


    Von Ausschreitungen hatten wir bis
    dahin nichts mitbekommen. Auch eine „Schneise der Verwüstung“
    konnten wir nicht ausmachen. Am Gästeeinlass angekommen, und durch
    hunderte Meter Schlamm gelaufen, wurde leider ein extrem enges
    Nadelöhr erzeugt. Trotzdem blieb es ruhig. Es wurde gesungen, und
    die 90er Jahre Outfits passend zur Mottofahrt gefeiert. Im Stadion
    selber war meiner Meinung nach die Stimmung bei uns eher
    durchschnittlich. Nach dem Spiel mussten wir lange warten bis die
    Polizei unseren Anhang Richtung Bahnhof begleitet.


    Auch da blieb es friedlich! Klar gab es
    ein paar Schmähgesänge. Aber das sehe ich persönlich nicht als
    wirklich schlimm an. Ob nun die Schwaben die Badener, die Sachsen die
    Preußen oder eben die Ossis den Wessis (oder umgekehrt) ein paar
    Sprüche mit auf den Weg geben ist mir ehrlich gesagt ziemlich egal.
    Eine gesunde Rivalität (mit einem kleinen Augenzwinkern) gehört
    dann doch dazu.



    Übel sind dann eher vereinzelte
    Parolen die ganz klar politischer Gesinnung sind. Das verachte ich
    zutiefst.




    Das es zu Ausschreitungen gekommen sein
    soll, haben wir dann erst während unseres Rückmarschs Richtung
    Bahnhof von uns begleitenden Polizisten erfahren.


    Dafür können wir Sachsen uns auch nur
    aufs Äußerste entschuldigen! Körperliche Gewalt geht gar nicht!
    Niemals!



    Hier wird häufig in Frage gestellt,
    dass die Dresdner Fanszene etwas gegen derartige Auswüchse
    unternimmt. Da muss ich widersprechen. Eine Selbstregulierung fand
    allein in der letzten Saison statt, als die Gruppierung „Faust des
    Ostens“ aus dem Block gedrängt wurde. Die Initiative „1953
    International“ wurde erst letzte Woche mit dem sächsischen
    Integrationspreis ausgezeichnet. Sie stellt sich gegen
    Diskriminierungen jeder Art, und stellt einmal pro Saison den
    Trikotsponsor mit dem Slogan „Love Dynamo, Hate Racism“. Nach den
    Vorkommnissen in Kaiserslautern gab es auch ein Abkommen zwischen
    Fans und Verein, dass Auswärtskarten nur an Vereinsmitglieder
    verkauft werden.



    Genau da setzt auch meine Kritik an.
    Denn das heißt zugleich, dass alle Zugfahrer Vereinsmitglieder
    gewesen sein müssen! Also kann man kaum noch davon sprechen dass
    Chaoten von Außerhalb die Randale am Freitag provozierten. Da finde
    ich muss es möglich sein die Täter dingfest zu machen.