Das wird wahrscheinlich nicht möglich sein, da einfach wichtige Basisdaten fehlen oder zu ungenau sind.
Für eine derartige statistische Berechnung bräuchte man in jedem Fall die Einzelwahrscheinlichkeit, mit der eine Person infiziert ist. Dann muss man wissen, ob sich ein Ergebnis auf das Folgeergebnis auswirkt (z.B. 2 Personen aus dem selben Personenkreis, die sich innerhalb der letzten 14 Tage bereits persönlich begegnet sind) oder jedes Einzelergebnis unabhängig voneinander ist (z.B. nur untereinander fremde Personen bzw. Personen ohne Kontakt untereinander in den letzten 14 Tagen gehen ins Stadion). Und schließlich ist es von der Gesamtzahl der Ereignisse (anwesende Personen) abhängig und davon, ob die Ergebnisse beliebig austauschbar sind (x Person(en) ist/sind infiziert) oder spezifisch (genau Person X ist infiziert) ermittelt werden sollen.
Einfaches Beispiel: 5 mal eine ideale Münze werfen.
Es gibt 2 Ereignisse, Kopf und Zahl. Hier ist die Wahrscheinlichkeit für beide Ereignisse einfach zu ermittlen und jeweils gleich (50% bzw. 1/2), da beide Seiten gleich und das stehenbleiben auf der Kante bei einer ebenen Zielfläche vernachlässigbar ist.
Beim fünfmaligen werfen der Münze hat dann jede spezifische Ereigniskombination (z.B. K-Z-K-Z-K oder Z-K-K-K-Z) jeweils die Wahrscheinlichkeit von (½)5 = 1/32 = 3,125 %.
Ist die Reihenfolge egal, sprich wir betrachten nicht „Zahl an erster Stelle“, sondern „genau einmal Zahl an egal welcher Stelle“ gibt es dafür 5 mögliche spezifische Ereigniskombinationen, so dass deren einzelne Wahrscheinlichkeiten aufaddiert werden (½)5*5 = 5/32 = 15,625 %.
Eine Corona-Berechnung würde nach obigem Schema stattfinden. Dafür fehlt allerdings durch die „kurze“ Pandemiezeit und weniges Testen einfach die exakte aktuelle Durchseuchung der Bevölkerung, so dass die Wahrscheinlichkeit des Einzelereignisses „Person X ist infiziert“ bestenfalls sehr ungenau bekannt ist. Basierend auf den Zahlen von Ghostwriter wäre es 1/13.443, bzw. 0,0074 %. Ginge man nun davon aus, dass sich 10.000 Personen auf die Alm begeben werden, das Ereignis „Person A ist infiziert“ keinen Einfluss auf das Ereignis „Person B ist infiziert“ usw. hat und wir lediglich ermitteln wollen, ob n infizierte Personen dabei sind und es egal ist, welche der 10.000 Personen das sind, so kommen wir auf
(1/13.433)10.000*10.000 = so gering, dass der Taschenrechner lediglich „0“ anzeigt.
Aber ist auch alles extrem ungenau, da die aktuelle Wahrscheinlichkeit einer aktuell infizierten Bielefelder Person jederzeit deutlich nach oben oder unten von der für Gesamtdeutschland abweichen kann und die angenommene Unabhängigkeit der Ereignisse natürlich nur für untereinander fremde Personen gilt. Ist Person A infiziert, ist natürlich die Wahrscheinlichkeit einer ebenfalls bestehenden Infektion der Person B, soweit untereinander bekannt mit Kontakt in den letzten 14 Tagen höher als 1/13.433, ebenso für jedwede weitere bekannte Person dieser Person(en) usw.
So zumindest mein Wissen aus dem LK in der Oberstufe. Sofern das Mathe-/Statistik-Studium darüber hinaus weitere Berechnungsmöglichkeiten liefert, gerne her damit.