Und mir geht es auf den Sack, wenn Leute nicht zwischen Realismus und Pessimismus unterscheiden können.
Ich mag den Meier-Fußball nicht, habe ich von Anfang an nicht. Wohl gemerkt: Ich rede nicht von der Person Norbert Meier, sondern von seiner Art Fußball zu denken und spielen zu lassen.
Das ist aber zunächst nur meine ganz persönliche Meinung und als Fan, insbesondere diese Vereins, arrangiert man sich damit, solange die Ergebnisse einigermaßen stimmen.
Und als Fan kann man eigentlich auch immer irgendwie mit einem Unentschieden leben, egal wie es zustande gekommen ist.
Nur wenn man dieses Ergebnis so oft produziert wie wir und wohl auch weiter produzieren wird, dann kommt man irgendwann mal an den Punkt, an dem man damit nicht mehr leben kann. Man tritt auf der Stelle, aber auch nur so lange, wie die anderen sich gegenseitig die Punkte abnehmen.
Und die Art und Weise, wie wir zu diesen Ergebnissen kommen, wird immer unerträglicher.
Wer nach dem Ausfall des etatmäßigen RA dessen potenziellen Ersatzleute lieber zuhause oder auf der Bank lässt und stattdessen einen Zerstörer auf diese Position stellt, der hat nie etwas anderes im Sinn gehabt, als ein weiteres 0-0 zu holen. Erst der Pausenrückstand und die extrem armselige Vorstellung haben Meier gezwungen etwas zu ändern. Ansonsten hätte er wieder mal diesen Stiefel bis zum Ende runterspielen lassen. Erbärmlich sowas!
Meier wird nicht demontiert, er demontiert sich mit so etwas selbst!
Ein weiteres Problem dieser vielen Unentschieden ist, dass sich selbst jetzt noch viele davon blenden lassen. Fans, Spieler, Vereins-Führung und der Trainer selbst. Normalerweise kann man einem Trainer auch nicht allzu viele Fehler unterstellen, wenn der mit einem Aufsteiger nur 3 von 16 Spielen verliert. Norbert Meier schafft dieses Kunststück aber trotzdem.
Dazu die immer selben Ausreden: Verletzte, Gesperrte, Spieler außer Form, neue Spieler die nicht wie erhofft einschlagen, schlechte Chancen-Verwertung und natürlich die angeblich mangelnde Qualität.
So werden die verzweifelten Rufe nach Verstärkungen immer lauter. Dabei sollte jedem bewusst sein, dass wir uns im Winter nur Spieler von derselben Qualität leisten können, wie im Sommer.
Es ist längst der Zeitpunkt erreicht, an dem der Trainer abliefern muss! Und zwar Siege und keine Remis mehr.
Und er muss mit dem abliefern, was er hat.
Wenn man aber einen Trainer hat, der Qualität nur verwalten kann und nicht steigern, dann bekommt man zwangsläufig Probleme.
Nach einem halben Jahr sind spielerisch überhaupt keine Fortschritte zu erkennen. Vielmehr verstärkt sich das Gefühl, dass es zunehmend sogar schlechter wird. Die Verantwortung dafür trägt der Trainer! Warum er für einige immer noch so unantastbar ist, erklärt sich mir daher überhaupt nicht. Kann wiederum nur an den Unentschieden liegen.
Nach einem Remis auswärts und mit zwei Heimspielen vor der Brust sollte man eigentlich positiv in die nächsten Wochen blicken können. Eigentlich - blöderweise sind unsere Heimspiele noch schwerer zu ertragen, als unsere Auswärtsspiele.
Keine Ahnung, vielleicht rutscht uns ja sogar mal wieder ein Sieg raus, möglicherweise sogar zuhause. Ändern wird sich aber trotzdem nichts. Nicht in der Rückrunde, nicht mit neuen Spielern.
Und wer weiß, vielleicht reicht dieser limitierte Fußball sogar dafür aus, um unseren A*** mit Hängen und Würgen über die Ziellinie zu bugsieren. Aber spätestens in einem Jahr werden wir dieselbe Diskussion dann wieder führen. Denn wir werden auch im nächsten Sommer nicht auf große Einkaufstour gehen können, um Meier den Kader hinzustellen, mit dem er besseren und erfolgreicheren Fußball wird anbieten können.
Wer Trainer bei Arminia wird, der sollte wissen, dass er hier immer etwas mehr rausholen muss, als eigentlich drin steckt. Haben schon so einige Herren in der Vergangenheit geschafft. Norbert Meier gehört nicht dazu und wird auch nie dazu gehören.
Und wenn er nicht langsam anfängt abzuliefern, dann werden die üblichen Gesetze dieses Geschäftes greifen. Wobei dieser Zeitpunkt hier auch schon des ein oder andere mal verpasst wurde und man bei einem Trainer der nicht oft verliert die Befürchtung haben muss, dass man ihn wieder einmal verpennt.
Ob ein anderer Trainer mehr rausholen würde? Keine Ahnung. Aber irgendwann wird man gar keine andere Wahl haben und auf diese Möglichkeit zurückgreifen müssen. Man kann als Fan nur hoffen, dass den Verantwortungsträgern diese Variante nicht erst wieder nach dem nächsten Abstieg einfallen wird.
Und jetzt hofft mal schön weiter, oder besser gesagt, träumt weiter davon, dass der Fußball unter Norbert Meier besser und erfolgreicher wird. Und auch davon, dass wir unser Heimspiel nächste Woche gewinnen werden. Ist ja bald Weihnachten, da darf man sich ja was wünschen, selbst wenn es eher unwahrscheinlich ist.