Beiträge von Penelope

    Schalke: Interview mit Jörg Böhme - 18.11.2002 12:40


    "Drei Jahre auf Bewährung - was soll das bedeuten?"


    Mann mit Ecken und Kanten: Jörg Böhme.

    Viel Wirbel um Jörg Böhme auf Schalke. Nach Suspendierung und Begnadigung nimmt er exklusiv im kicker Stellung.


    Trainer Frank Neubarth hatte vor dem Spiel gegen Warschau am Donnerstag hart durchgegriffen und Böhme aus disziplinarischen Gründen aus dem Kader gestrichen. Grund waren Wutausbrüche und schwache Trainingsleistungen. Am Freitag wurde die Suspendierung nach einem Gespräch zwischen Vereinsverantwortlichen und Spieler aufgehoben. Manager Rudi Assauer: "Jörg kriegt noch eine Chance. Aber das muss die allerletzte Geschichte gewesen sein."


    Aber wie geht es weiter? Assauer sagt auch: "Wenn man einen faulen Apfel im Korb hat, ist es vielleicht besser, ihn zu entfernen."


    kicker: Sind Sie ein fauler Apfel, Herr Böhme?


    Jörg Böhme: Nein. Aber zuletzt ist viel zusammengekommen. Meine Verletzungen, die mich sportlich zurückgeworfen haben. Die Enttäuschung, dass ich gegen Leverkusen nicht von Beginn an randurfte. Vor allem aber private Dinge, die mich mitgenommen haben.


    kicker: Es ging nicht nur um schwache Trainingsleistungen und eine Verspätung beim Training, sondern auch um Ihre Wutausbrüche. Huub Stevens hat die toleriert, Frank Neubarth macht es nicht.


    Böhme: Für mich gehören Emotionen dazu. Ich bin heiß auf jedes Spiel, sehe den Ball, das Tor und will gewinnen. Mit diesem Willen wollte ich mich zu hundert Prozent für diese Mannschaft einbringen. Wenn ich jemanden angemotzt habe, dann nicht, um ihn zu beleidigen. Mir ging es nur um den Erfolg.


    kicker: Wie sind Sie in dieser Frage mit dem Trainer verblieben?


    Böhme: Wir hatten unterschiedliche Auffassungen. Aber der Trainer hat ein gutes Gespräch mit mir geführt. Ich habe verstanden, dass meine impulsive Art auf manche Spieler beleidigend wirkt, insbesondere auf die, die mich noch nicht so lange kennen. Aber ich meine das gar nicht so böse, wie es von außen scheint. Trotzdem: Ich muss daran arbeiten und diesen Siegeswillen in positive Energien umwandeln.


    kicker: Der Manager kritisierte, dass Sie verspätet zum Training erschienen, weil Sie 100 Kilometer entfernt in Steinhagen leben. Müssen Sie daran etwas ändern?


    Böhme: Zunächst möchte ich betonen, dass ich in meiner Karriere nicht dadurch aufgefallen bin, oft zu spät zu kommen. Vergangene Woche ist es passiert, weil ich im Stau stand. Ich muss nicht umziehen. Aber ich werde öfter bei Sven Kmetsch oder bei Co-Trainer Christos Papadopoulos schlafen.


    kicker: Ihr Vertrag läuft aus. Wollen Sie auf Schalke bleiben, obwohl Sie ab sofort auf Bewährung spielen?


    Böhme: Das ist eine schwierige Frage. Ich hänge an diesem Verein, an diesen Fans. Hier bin ich Nationalspieler geworden. Ich habe in keinem anderen Verein so lange und so erfolgreich gespielt. Aber dreieinhalb Jahre auf Bewährung - was soll das bedeuten?


    kicker: Sie werden sicherlich kritisch beäugt.


    Böhme: Wer bei mir Fehler sucht, wird immer welche finden. Anders als bei einem Ebbe Sand. Ich habe nun mal dieses Image, und jetzt sind wieder viele froh, dass sie auf mir herumhacken können.


    kicker: Haben Sie sich bei der Mannschaft entschuldigt?


    Böhme: Ja. Ich habe gesagt, dass ich mit den Jungs Siege feiern will. Ich bin froh, dass einige antworteten: Jörg, wir brauchen dich. Es wird ja schnell vergessen, dass auch ich Anteil hatte an unseren Erfolgen.


    kicker: Werden Sie trotz Ihrer Situation heute zur Nationalelf reisen?


    Böhme: Ja, aber ich werde verspätet eintreffen, um mich um private Dinge zu kümmern. Das ist mit Rudi Völler abgesprochen. Ich will jetzt sportlich die Kurve kriegen - da kommt ein Knaller wie Deutschland gegen Holland in der Arena gerade richtig.


    Interview: Jean-Julien Beer

    19.11.2002: Torwart Hain setzt stürmische Signale


    Arminias Nummer 1 verlangt die Rückbesinnung auf alte Alm-Tugenden


    VON RAINER KLUSMEYER


    Bielefeld. Unspektakulär, aber stets souverän-solide-sicher hatte Mathias Hain zwölf Spiele lang seine Arbeit im Tor des DSC Arminia Bielefeld verrichtet. Hatte20 Gegentore kassiert, ohne dass irgendjemand auf die Idee gekommen wäre, ihm auch nur an einem Treffer eine Teilschuld zu geben. Auch bei der 1:2-Blamage in Cottbus verdiente sich der Keeper noch eine der besseren Arminia-Noten. Und doch ließ sich gerade an Hain der Unterschied zum besseren Dutzend Spiele festmachen.
    Erstmals kassierte der Torwart eine gelbe Verwarnungskarte, erstmals versuchte er sich wie die Kollegen Jens Lehmann oder Frank Rost als zusätzlicher Stürmer, erstmals attackierte er die Feldspielerkollegen verbal ("Altherrenfußball"), erstmals aber auch zeigte er leichte Unsicherheiten. Am gesamten Verhalten war abzulesen: Arminias Mann mit der Trikotnummer 1 stand unter Starkstrom, wusste nur zu genau um die richtungweisende Bedeutung der Partie beim bisherigen Tabellenletzten.


    "Ich habe vorher schon mal in Cottbus gespielt und mir war klar, dass die für ihre allerletzte Chance auf den Klassenerhalt um ihr Leben rennen würden", sagt Hain. Mit der gleichen Leidenschaft dagegen zu halten, habe er von der Mannschaft erwartet. "Dann zu sehen, dass wir die Situation beim Gegner unterschätzen und dass die Einstellung nicht hundertprozentig passt, macht mich verrückt", beschreibt der Keeper die Beweggründe für sein emotionales Engagement.


    Die harsche Kritik am Auftreten der Mannschaft - "und da muss ich mich mit einbeziehen" - sei so verstanden worden, wie sie gemeint war: "Als Hinweis darauf, dass wir die elementaren Dinge des Fußballs beherzigen müssen, wollen wir schnellstmöglich an die vorherigen Erfolge anknüpfen."


    In Cottbus erreichte Hain weder mit einer im Gerangel mit Energie-Stürmer Topic provozierten gelben Karte ("Ich wollte ein Zeichen setzen, dass wir uns nicht kampflos ergeben") noch mit dem verzweifelten Versuch, durch Mitstürmen den späten Ausgleich zu erzwingen, den gewünschten Effekt. Umso mehr Hoffnung hat der Torwart, dass als Reaktion auf den Auftritt in Cottbus, "den es in dieser Form nie wieder geben darf", schon beim Heimspiel gegen Bayer Leverkusen am Samstag (Anstoß 15.30 Uhr) eine ganz andere Arminia zu sehen sein wird.


    Hain: "Wir müssen uns doch nur an die Siege über Bremen, Wolfsburg oder Schalke erinnern. Da haben wir doch nicht gewonnen, weil wir eine überragende fußballerische Darbietung gezeigt haben. Sondern weil wir mit Einsatz, Zweikampfstärke und einer gewissen Siegermentalität auf den Platz gegangen sind. Wenn das alles wieder stimmt, kommt der Rest von alleine - sowohl das Fußballerische als auch die Siege."

    also, ich habe an dem letzten verregneten sonntag der radrennbahn-kirmes john von big brother dort gesehen. 8o er stand an der bierbude, umringt von zwei schnaken und hatte ordentlich spaß. :ficken:
    er war es wirklich, denn ich habe natürlich - kritisch wie ich bin :pillepalle: - sofort den ohrloch-test gemacht. :P
    ich frage mich, ob er jetzt als "junger mann zum mitreisen" arbeitet :cool: denn was sollte er sonst mitten im november an einem sonntagabend um 21 uhr im strömenden regen auf einer menschenleeren kirmes ausgerechnet in BIELEFELD suchen? ;(
    so tief kann doch selbst ein big-brother-star nicht sinken, oder? ;)


    :head:

    Zitat

    Original von linke Klebe
    Volle Zustimmung meinerseits. Schon gegen Oberhausen im Pokal mussten sich die Spieler, die nach dem Spiel zu uns kamen von einigen auf's Derbste beschimpfen lassen. Auch wenn das Spiel der Mannschaft in OB total zum Kotzen war, find ich das absolut unter der Gürtellinie. Sprüche wie "Du scheiß Pole, sieh zu, dass du nach Hause kommst!" sind nicht nur einmal gefallen, als Artur am Zaun stand. Und auch andere Spieler bekamen auf diese Art von einigen Fans ihr Fett weg.
    Ich kanns genauso wie Jens gut verstehen, wenn nur eine handvoll Spieler (oder irgendwann gar keiner mehr) zum Zaun kommt. Wenn die Spieler zum Zaun kommen, um sich für die schlechte Leistung zu entschuldigen und sich bei den mitgereisten Fans zu bedanken und dann aber so angerotzt werden, kann ich nachvollziehen, dass einige Spieler keinen Bock mehr haben nach dem Spiel zu den Fans zu gehen. Ich will hier nicht die Spieler in Schutz nehmen. Die Leistung in so einigen Auswärtsspielen war einfach zum Kotzen. Trotzdem geht es, wenn man sich beschwert, kritisiert und rummotzt auch immer um das Wie.


    Zu der MC-Geschichte muss man glaub ich wohl nicht viel sagen. Mein Gott, wie peinlich!


    ich schließe mich deiner meinung wort für wort an...

    Völler, Sammer & Co. fordern 4. Schiedsrichter

    Thomas Prüfer und Peter Hübner, dpa


    Hamburg (dpa) - Hand-Tor in Leverkusen, "Ampel-Sperre" für Tor-Jubel in Cottbus und anhaltende Rot-Flut: Nach dem Rekord von 11 Platzverweisen in einer Woche geht die Schiedsrichter-Diskussion in der Fußball-Bundesliga unvermindert weiter - und lässt die Forderung nach dem "4. Mann" immer lauter werden.


    Nach Franz Beckenbauer haben sich nun auch Rudi Völler, Matthias Sammer sowie mit Volker Roth und Hellmut Krug auch Spitzenvertreter der Unparteiischen-Gilde für die personelle Verstärkung an der Seitenlinie ausgesprochen. Während Roth seine Zunft zudem zur psychologischen Schulung durch Polizei-Experten schicken will, fordert Bayern-Manager Uli Hoeneß einen Runden Tisch.


    "Ich bin ein absoluter Befürworter des vierten Schiedsrichters. Er ist absolut notwendig", sagte DFB-Teamchef Völler der dpa und erläuterte seine Forderung nach personeller Aufstockung an der Seitenlinie: "Der vierte Mann ist eine unheimliche Entlastung vor allem für den Assistenten, der für die Seite mit den Trainerbänken zuständig ist." Hoeneß will zur Lösung der Probleme alle Beteiligten zusammen trommeln: "So kann es nicht weiter gehen. Sonst sind Bundesliga-Spiele demnächst nicht mehr pfeifbar. Ein Runder Tisch ist dringend erforderlich." Die Vereinigung des Vertrags-Fußballspieler (VdV) macht sich für den Einsatz von Ex-Profis an der Pfeife stark.


    Bei dem als Grundsatzgespräch gedachten und zum Krisen-Gipfel gewordenen Treffen zwischen DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder und Roth, dem Vorsitzenden der Schiedsrichter-Kommission beim Deutschen Fußball-Bund (DFB), in Castrop Rauxel kommt das aktuelle Thema auf den Tisch. "Wir werden über die Einführung des vierten Schiedsrichters in der Bundesliga reden. Ich bin dafür. In fast allen anderen Ländern Europas wie Italien, Frankreich oder England hat sich die Maßnahme bewährt", bestätigte Roth ein entsprechendes Vorhaben, das auch schon vom Weltverband FIFA empfohlen wurde. Neben Dortmunds Meistercoach Sammer votierte auch der langjährige FIFA-Referee Krug im ZDF-Sportstudio für den vierten Mann: Er entlaste die Assistenten.


    Damit allein ist es nach Ansicht des Mannes aus Gelsenkirchen, der von 1991 bis 2001 im FIFA-Bereich tätig war und seit 1986 weit über 200 Bundesliga-Spiele gepfiffen hat, aber nicht getan. Vielmehr übte er massive Kritik an den Profis. "Für sie zählt der Erfolg um jeden Preis. Deshalb ist ihnen jedes Mittel recht", meinte Krug. Er erhielt Unterstützung durch den Kollegen Hermann Albrecht, der im überharten Duell Rostock - Stuttgart (1:1) allein in den ersten 25 Minuten fünf Mal Gelb und später zwei Mal Rot zeigte. "Ich kann mich nicht an ein einziges Spiel in meiner 25-jährigen Laufbahn erinnern, das so geführt wurde. Das hatte mit Fußball, wie die Zuschauer und wir ihn sehen wollen, nichts zu tun."


    Der FIFA-Mann aus Kaufbeuren ahndete ein "Knochenbrecher"-Foul des Rostockers Salou ebenso mit Rot wie einen als Tätlichkeit ausgelegten Schubser des Stuttgarters Meira. Bei Leverkusen - Gladbach übersah Peter Gagelmann vor dem Tor zum 2:2-Endstand ein Handspiel des Bayer- Profis Bierofka - und gab dies hinterher auch zu. In Cottbus sah der zuvor verwarnte Energie-Kapitän Beeck Gelb-Rot, weil er sein 2:0 zu stark bejubelte und dabei auf den Stadionzaun kletterte. Dass Beeck ("Ich habe in meinem Leben so wenig Tore geschossen, dass ich die Regel gar nicht richtig kenne") seine Unkenntnis zugab, rief Roth auf den Plan. Für Zäune-Klettern sei Gelb FIFA-Anweisung. "Da bleibt dem Schiedsrichter keine Wahl, egal, ob er die Regel gut oder schlecht findet. Die Profis müssen besser mit dem Regelwerk vertraut gemacht werden", fordert er.


    Doch auch seine Zunft will ihren Teil dazu beitragen, um der Probleme Herr zu werden - deshalb beschreiten die Spielleiter einen ungewöhnlichen Weg. In der Winterpause sollen 44 Referees der 1. und 2. Liga von Spezialisten der Polizei in einem Seminar auf Konflikt-Situationen auf dem Platz vorbereitet werden. "Wir haben ein Angebot des Innenministers von Rheinland-Pfalz erhalten, mit unseren Schiedsrichtern an einer Polizeischulung über Gewaltprävention teilzunehmen. Das Angebot werden unsere Schiedsrichter während der Halbzeittagung im Januar in Frankfurt wahrnehmen. Sollte sich die Maßnahme bewähren, wollen wir eine Schulung in Gewaltprävention zur Pflichtmaßnahme für alle neuen Schiedsrichter einführen", sagte Roth.


    Roth sprach auch die negativen Auswirkungen der Referee-Debatte für den Spielbetrieb in den unteren Klassen an. "Wir haben im Vorjahr 9800 Schiedsrichter ausgebildet. 12 000 haben aber Schluss gemacht. 35 Prozent von ihnen wegen verbaler oder körperlicher Angriffe."


    Quelle: Märkische Allgemeine, 17.11.02

    14.11.2002, 20:45


    Böhme droht der Rauswurf


    Nationalspieler Jörg Böhme droht beim DFB-Pokalsieger Schalke 04 der Rauswurf. Trainer Frank Neubarth strich den exzentrischen Nationalspieler nach Rücksprache mit Manager Rudi Assauer "aus disziplinarischen Gründen" aus dem Kader für das UEFA-Cup-Rückspiel der zweiten Runde am Donnerstag gegen Legia Warschau.


    "Im Laufe des Freitagvormittags werden wir ein Gespräch mit ihm führen und ihm erläutern, was es heißt, Profi zu sein", sagte Assauer: "Wenn er sich einsichtig zeigt, ist es in Ordnung. Wenn er aber Dinge nicht einsieht, die elementar sind für den Profifußball, können wir tschüss sagen zum Jahresende", erklärte der Ex-Profi und fügte vielsagend an: "Sobald du einen faulen Apfel im Korb hast, ist es gefährlich. Da schmeißt du lieber den faulen Apfel raus, und es ist Ruhe im Karton." Die Diskussion um Böhme sei "eine Geschichte, die schon lange läuft, und unter die wir nun mal einen Schlusstrich gesetzt haben".


    Letztendlicher Auslöser für den Rauswurf des exzentrischen Mittelfeldspielers, dem in Gelsenkirchen auch sein offenes Kokettieren mit Ligarivale Bayer Leverkusen übel genommen wird, war wohl ein zunächst nicht näher erläuterter Zwischenfall am Mittwochabend (13. November 2002) im Trainingslager. Ob es daran gelegen habe, dass Böhme in der letzten Zeit lustlos trainiere, antwortete Neubarth: "Das war einer von vielen Gründen. Er hat sich in der Vergangenheit unprofessionell und teamschädigend verhalten."


    DFB-Teamchef Rudi Völler hatte am Donnerstagvormittag Böhme noch für das Länderspiel am 20. November in Gelsenkirchen gegen die Niederlande berufen.


    (http://www.bundesliga.de)

    Cottbus: Der Abstieg naht - 14.11.2002 11:15


    Geyer gönnt sich eine Denkpause

    Seit 611 Minuten kein Tor erzielt, seit acht spielen nicht gewonnen, die letzten fünf Heimspiele zu Null verloren - im Moment spricht vieles dafür, dass Energie Cottbus aus der Bundesliga absteigen wird. Wie konnte es soweit kommen?
    Das Aus naht. Das Kapitel Fußball-Bundesliga geht für Energie Cottbus vielleicht bald zu Ende. Nicht nur der Abstand auf die rettenden Plätze ist schon in bedrohliche Größen angewachsen - auf neun Punkte -, vielmehr noch sind es die desolaten Auftritte, die zeitig die Hoffnung auf den Klassenerhalt schwinden lassen.


    Dass Energie kein ewiger Bestandteil der Bundesliga sein würde, lag schon beim Aufstieg im Sommer 2000 auf der Hand. Doch dann avancierten die Lausitzer zum Überraschungsteam der Bundesliga und fanden für ihre Courage Anerkennung.


    Energie lebte von der Emotion, die im heimischen Stadion sogar die etabliertesten Mannschaften in Unruhe versetzte, von der Kraft, der Willensstärke, der Laufbereitschaft. Zwei Jahre lang kämpfte das Team am obersten Rand seiner Möglichkeiten, überdeckte damit seine spielerischen Defizite. Fußball wurde bei Energie im wahrsten Sinne des Wortes gearbeitet. Doch die Spieler sind mittlerweile ausgelaugt. Auch im Stadion der Freundschaft kann nicht mehr der Druck erzeugt werden, der nötig ist.


    Eduard Geyer bastelte am Team, doch er fand durch Verletzungen und noch mehr durch Formschwäche keinen homogenen Kader und keine Stammelf. Der Coach änderte das Training und suchte neue Wege, doch der Erfolg blieb aus. Geyer macht deshalb mitunter einen ratlosen Eindruck. Ein Leistungsträger wie Miriuta setzte keine Akzente mehr, Geyer reagierte: Sebök, Akrapovic und Miriuta wurden aussortiert. Doch die verjüngte Mannschaft stößt an ihre Grenzen.


    Dabei schien sich Energie vor Saisonbeginn sogar verstärkt zu haben. Aber Namen bringen noch keine Leistung. Schröder, Gebhardt und Vagner hatten und haben mit Verletzungen zu kämpfen, Juskowiak setzte sich im Angriff nicht durch, der später verpflichtete Rink strahlt keinerlei Torgefahr aus. Dabei war Energie mit diesen Verpflichtungen bis an das finanziell Machbare gegangen, doch der fußballerische Rückfluss blieb aus.


    Nicht nur die fünf Punkte, auch die Torbilanz sprechen eine deutliche, ernüchternde Sprache. Fünf Treffer, darunter noch ein Eigentor, stehen auf der Habenseite, 26 zieren das Minuskonto. Im Tor musste Geyer den Wechsel von Piplica zu Lenz vornehmen, nachdem der Bosnier mit seinen Schnitzern gegen Bremen, Wolfsburg und Hertha mögliche Heimpunkte kostete. Die Abwehr war anfällig, unorganisiert und leistete sich Konzentrationsschwächen. Mit Kaluzny, der zuletzt in Gladbach gesperrt fehlte, deutet sich trotz seines Bocks im Pokal gegen Kaiserslautern (0:1) zumindest Besserung an.


    Im Mittelfeld fehlt der Ideengeber, so dass das Spiel schematisch und bieder angelegt, für den Gegner leicht ausrechenbar ist. Der Angriff bleibt, auch durch die Ladehemmung des Goalgetters der vergangenen Rückrunde, Marko Topic, harmlos. Energies Kader hat unter dem Strich zu wenig erstligataugliche Spieler in allen Reihen.


    Fazit: Die Cottbuser werden sich, sollten sie absteigen, in der Zweiten Liga erst einmal im Mittelfeld fangen müssen. Ob mit Geyer, ist fraglich, denn der Coach hat sich bei den Überlegungen für die Zukunft vorerst eine Denkpause auferlegt. Der Trend geht wohl dahin, dass er den Vertrag nicht verlängert.


    Quelle: Kicker.de

    Neue Westfälische, 15.11.2002:


    Reise zum Stadion der vagen Hoffnung


    Arminia rechnet in Cottbus mit erbitterter Gegenwehr des Tabellenletzten


    Bielefeld (rk). Kaum Punkte, wenig Geld – dem FC Energie Cottbus geht es schlechter denn je zuvor in zweieinhalb Jahren Bundesliga. Zum „Spiel der Hoffnung“ deklarierte deshalb Trainer Eduard Geyer die Samstag-Partie (Anstoß 15.30 Uhr) gegen Arminia Bielefeld.
    „Wir werden nicht den Fehler machen und daran glauben, dass die Cottbuser sich tatsächlich schon mit dem Abstieg abgefunden haben“, verspricht DSC-Coach Benno Möhlmann, um den Stimmungsumschwung in der Lausitz wissend. „Wer schon mal im Stadion der Freundschaft war, kennt die unbändige Kampfkraft – nicht nur der Spieler, sondern auch der Fans, die sich 100-prozentig mit ihrem Verein identifizieren.“


    Darauf und auf rustikale Gangart der mit letzter Energie geladenen Cottbuser eingestellt, verlangt Möhlmann von seiner Mannschaft eine Fortsetzung des Reifeprozesses der letzten Wochen. „In München haben wir beim 1:3 gegen die Löwen gute Ansätze im druckvollen Spiel nach vorn gezeigt. Beim 0:0 in Dortmund haben wir 90 Minuten lang fast fehlerfrei in der Abwehr agiert“, bilanziert der Trainer und setzt darauf, dass „ wir es schaffen, diese beiden Komponenten in Cottbus miteinander zu verbinden.“


    Das 0:1 gegen Nürnberg hat Möhlmann in seinem vorsichtigen Optimismus bestärkt, denn: „Das war das erste Spiel, in dem wir richtig überlegen waren.“ Bis auf die mangelhafte Cancenverwertung habe Vieles gestimmt. Weshalb der DSC-Coach überzeugt ist: „Wir sind fußballerisch weiter als zu Beginn der Saison.“ Wie überhaupt bei Möhlmann keine Panik wegen Tabellenplatz 16 aufkommt: „Wichtig sind die Punkte – und da sind wir mit 14 voll im Soll.“

    14.11.2002: Van der Ven mit Muskelfaserriss


    Stürmer fällt gen Cottbus aus


    Bielefeld (dpa). Bundesliga-Aufsteiger Arminia Bielefeld muss am Samstag im „Keller-Duell“ beim Tabellenletzten Energie Cottbus auf Stürmer Dirk van der Ven verzichten.
    Der 32-jährige Niederländer zog sich nach Vereinsangaben am Donnerstagmorgen im Training einen Muskelfaserriss zu und fällt zwei Wochen aus. „Für Energie ist es nicht die letzte, sondern die allerletzte Chance, sich gegen den Abstieg zu stemmen“, warnte Arminia-Trainer Benno Möhlmann.


    Der Tabellen-16. hat in dieser Saison noch keine Auswärtspartie gewonnen.

    dazu etwas aus der NW von heute


    Geteiltes Leid ist halbes Leid

    Arminias Aracic hofft an seinem Geburtstag auf bessere Zeiten


    VON RAINER KLUSMEYER


    Bielefeld. Nein, die schönsten Jahre seines Fußballerlebens hat Ilija Aracic gewiss nicht in Bielefeld verbracht. Als Hoffnungsträger gekommen, kaum einmal dem Torjägerjob nachgegangen, von den Fans nie geliebt, feiert der Kroate heute in getrübter Stimmung, aber auch mit viel Optimismus seinen 32. Geburtstag. „Ich bin überzeugt davon, dass ich eines Tages wieder als Aktiver einen Fußballplatz betreten kann“, sagt der Kroate.
    Seit Ende März dieses Jahres durchlebt Aracic eine „ganz harte Zeit“: Eine anfangs eher harmlos aussehende Verletzung, zugezogen in der 19. Minute des Spiels gegen Alemannia Aachen, entwickelte sich zu einer ebenso komplizierten wie seltenen Krankengeschichte. Fünf Daumennagel große Knorpelsplitter hatten sich im Knie selbstständig gemacht, aus einem Stück gesunder Knorpel wurden Ersatzteile nachgezüchtet und sechs Wochen später beim Patienten Aracic implantiert.


    „Da hatte ich böse Gedanken, dass meine Karriere ganz beendet sein könnte“, blickt der gelernte technische Zeichner zurück, froh darüber, dass „meine Familie mich in jenen Tagen so toll unterstützt hat“. Ehefrau Tina und Sohnemann Nikola erledigten liebevoll die psychologische Aufbauarbeit im privaten Umfeld. Bei dem mühseligen täglichen Kampf in der Rehabilitation leistete der ein oder andere Teamkollege – frei nach dem Motto „Geteiltes Leid ist halbes Leid“ – unfreiwillig Hilfe.


    „Schön ist das nicht, wenn so viele von uns verletzt sind“, meint Aracic, „aber sich gegenseitig motivieren zu können, bringt viel für die Psyche“. Marcio Borges, Fatmir Vata und Tobias Schäper hatten ähnlich schwere Verletzungen zu überwinden, keiner aber musste so behutsam mit dem fast unbekannten Verletzungsbild ungehen wie Aracic. Auf Implantation folgten drei Monate völliger Entlastung, danach täglich um die vier Stunden Arbeit im Zentrum für Physiotherapie.


    „Eine halbe Stunde Fahrradfahren, dann Laufen auf dem Laufband, Krafttraining, Lymphdrainage, Elektrotherapie“, beschreibt der Rekonvaleszent seinen Tagesablauf. „Die Verletzung diktiert mein Leben. Man kann vor einem solchen Rückschlag nicht davon laufen“, erklärt Aracic, der sich in wissenschaftlichen Büchern viele Informationen über seinen Knieschaden angelesen hat.


    In der vergangenen Woche war der Kroate mit DSC-Vereinsarzt Dr. Michael Dickob in Gießen, um einen Generalcheck machen zu lassen. „Es sieht gut aus“, strahlt Aracic. Grund zu Übermut aber verbietet sich der ab heute 32-Jährige: „Ich werde weiter nur von Punkt zu Punkt denken. Erst waren nach viereinhalb Monaten endlich die Krücken weg. Jetzt hoffe ich, bald wieder ins Lauftraining einsteigen zu können. Dann kommt wieder der Ball mit ins Spiel. Und irgendwann werde ich wieder richtig Fußball spielen können.“


    Nächste oder übernächste Woche im Trainingsanzug an der Hagemann-Straße zum Lauftraining erscheinen zu können, „wäre gut für die Seele“, gibt Aracic zu. Für den heutigen Geburtstag hat der dauerverletzte Stürmer – „So viel Pech wie in Bielefeld habe ich noch nirgendwo gehabt“ – einen großen Wunsch in zehn Buchstaben: Gesundheit „für meine Familie und mich“.


    BILD: Leidensgefährten: Ilija Aracic (links) ist in der Rehabilitation – öfter als beiden lieb sein konnte – seinem ebenfalls langzeitverletzten Teamkollegen Marcio Borges begegnet. FOTO: WOLFGANG RUDOLF

    Schalke 04: Aus disziplinarischen Gründen
    14.11.2002 17:23


    Böhme wurde aus dem Kader gestrichen

    Kurz vor Beginn der Partie des FC Schalke 04 gegen Legia Warschau im Rückspiel der zweiten Runde des UEFA-Cups wurde bekannt, dass Nationalspieler Jörg Böhme aus dem Kader gestrichen worden ist.


    Die Maßnahme erfolgte in Absprache erfolgte zwischen Trainer Frank Neubarth und Manager Rudi Assauer. Wie lange die Suspendierung aufrecht erhalten werden soll, ist noch nicht bekannt. Auch über die Ursachen für den Rauswurf gab es keine Angaben, jedoch soll sich der relevante Vorfall am Mittwochabend im Trainingslager ereignet haben.


    Quelle: kicker.de

    also, ich finde diesen thread - gleich nach dem "warum ich arminia-fan wurde" - am schönsten :love: und damit er nicht ganz verschwindt und in vergessenheit gerät, hole ich ihn jetzt noch mal nach vorne, denn es gibt doch tatsächlich immer noch leute, die ihre persönliche nick-geschichte nicht erzählt haben :verbot: und das, wo ich soo neugierig bin :D

    Zitat

    Original von Bennobarkeeper
    wenn man bedenkt, das im offiziellem Forum so ungefähr 100 aktive Bielefeldfans tätig sind, dann hat man eine ungefähre Vorstellung, wie hoch eigentlich hier bereits die Zahl von 60 einzuschätzen ist!


    nur 100, benno? ist das so ne geschätzte zahl oder hast du da fakten?
    bei der zahl der zugriffe auf die seite pro tag, die ich mal irgendwo gelesen habe, würde ich von wesentlich mehr ausgehen?!

    hier der Artikel dazu und die Liste der Nominierten:


    11.11.2002: Fans bestimmen Allstar-Team per Telefon


    Artur Wichniarek und Fatmir Vata zur Auswahl


    Gelsenkirchen (dpa). Erstmals in der Geschichte dürfen die Zuschauer den Gegner der Fußball-Nationalmannschaft selbst bestimmen. Per Telefon-Votum über die gebührenpflichtige "0137"-Nummern kann das Publikum von diesem Mittwoch an die 18 ausländischen Bundesliga- Spieler (und den Trainer) auswählen, die am 16. Dezember mit dem Allstar-Team in der Arena "Auf Schalke" im Benefizspiel zu Gunsten der Opfer der Flutkatastrophe gegen die Elf von Rudi Völler antreten.
    Die entsprechenden Telefon-Nummern werden ab kommenden Mittwoch hier bei nw-news.de kommuniziert.


    In Absprache mit dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) und der Deutschen Fußball Liga (DFL) haben die 18 Bundesliga-Club eine Vorauswahl getroffen. Dabei stellt jeder Erstligist zwei ausländische Stars zur Wahl, die ersten Fünf der vergangenen Bundesliga-Saison sogar je drei Akteure. Zur Wahl stehen neben den vier ausländischen Bundesliga-Trainer Huub Stevens (Hertha BSC), Kurt Jara (Hamburger SV), Peter Pacult (TSV 1860 München) und Erik Gerets (1. FC Kaiserslautern) die folgenden 41 ausländischen Bundesliga-Profis, die jeweils eine eigene Telefon-Nummer erhalten:


    Arminia Bielefeld: Artur Wichniarek, Fatmir Vata


    Borussia Dortmund: Tomas Rosicky, Ewerthon, Jan Koller


    Bayer Leverkusen: Diego Placente, Yildiray Bastürk, Lucio


    Bayern München: Giovane Elber, Sammy Kuffour, Hasan Salihamidzic, Ze Roberto (einer wird noch gestrichen)


    Hertha BSC Berlin: Gabor Kiraly, Marcelinho, Eyjölfur Sverrisson


    FC Schalke 04: Ebbe Sand, Christian Poulsen, Niels Oude Kamphuis


    Werder Bremen: Ailton, Frank Verlaat


    1. FC Kaiserslautern: Vratislav Lokvenc, Lincoln


    VfB Stuttgart: Krassimir Balakow, Marcelo Bordon


    1860 München: Rodrigo Costa, Markus Weissenberger


    VfL Wolfsburg: Kim Madsen, Diego Klimowicz


    Hamburger SV: Tomas Ujfalusi, Sergej Barbarez


    Borussia Mönchengladbach: Jörg Stiel, Jeff Strasser


    Energie Cottbus: Radoslaw Kaluzny, Tomislav Piplica


    Hansa Rostock: Andreas Jakobsson, Markus Lantz


    1. FC Nürnberg: Anthony Sanneh, Sasa Ciric


    Hannover 96: Mohammadou Idrissou; Nebojsa Krupnikovic


    VfL Bochum: Thomas Christiansen, Raymond Kalla

    12.11.2002: Ein Cottbuser Hühnerhaufen


    Arminias nächster Gegner in der Krise


    Mönchengladbach (dpa). Nach zwei Monaten ohne Sieg, über zehn Stunden ohne Tor und neun Punkten Rückstand auf Platz 15 kann der FC Energie Cottbus bereits nach zwölf Bundesligaspieltagen für die Zweite Liga planen.
    „Die Mannschaft hat sich wie ein wirrer Hühnerhaufen präsentiert, gegen die sogar 60-Jährige Tore machen können. Das war schlimmer als Schüler-Fußball“, wetterte Präsident Dieter Krein nach der 0:3 (0:3)-Pleite im Keller-Derby bei Borussia Mönchengladbach. Den Klassenverbleib hat der Clubchef der Lausitzer bereits vor dem Heimspiel am kommenden Samstag gegen Arminia Bielefeld abgehakt. „Es ist doch Blödsinn zu sagen, wir schaffen das noch. Aber ich will, dass die Mannschaft sich ehrenhaft wehrt und nicht mit elf Punkten absteigt“, sagte Krein.


    „Wir sind alle maßlos enttäuscht“, meinte Trainer Eduard Geyer nach einer erschreckend schwachen Vorstellung seines Teams, dem bereits nach 22 Minuten durch die Treffer von Daniel Felgenhauer (2.), Ivo Ulich (6.) und Joris van Hout (22.) schonungslos die Grenzen aufgezeigt wurde. „Das war unheimlich bitter und geht total an die Substanz. Die Mannschaft ist völlig verunsichert“, bekannte Kapitän Christian Beeck.


    Nach Meinung der Führungsriege sei eine Trennung von Trainer Geyer kein geeignetes Mittel. „Mit diesem Spielermaterial ist es nicht leicht. Aber wir müssen von Eduard Geyer die Überzeugung gewinnen, dass er den Neuaufbau will. Das soll auch gar nicht heißen, dass wir im Abstiegsfall sofort wieder aufsteigen müssen. Wir wollen vermeiden, dass wir noch tiefer fallen“, sagte Präsident Krein.


    Der nach der Trennung von fünf Profis schon eingeleitete Neuaufbau mit jüngeren Spielern soll nach den Vorstellungen des Präsidenten strikt beibehalten werden. „Auch wenn sich jetzt einige Ausgemusterte freuen werden. Mit dieser Häme müssen wir wohl leben“, sagte Krein und betonte: „Wir werden diesen Weg gehen und uns selbst wieder aufbauen“.

    12.11.2002: Jetzt redet von Heesen

    Arminias Manager protestiert beim DFB gegen Benachteiligungen


    VON TORSTEN ZIEGLER


    Bielefeld. Die Fernseh-Bilder aus den Bundesligastadion wiederholen sich. Manager, Trainer und Spieler von echt oder vermeintlich durch Schiedsrichter-Entscheidungen benachteiligten Klubs ereifern sich bis zur Weißglut. Am Samstag erst drohte Bochums Trainer Peter Neururer im Redeschwall fast der Schnauzbart wegzufliegen. Sein Team hatte einen zweifelhaften Handelfmeter beim VfB Stuttgart kassiert. Bei Arminia Bielefeld hat sich über gravierende Fehlentscheidungen (Auflistung unten) noch kein Offizieller vergleichbar erregt. Trainer Benno Möhlmann weist „wohl darauf hin, wenn wir klar benachteiligt werden“, er „glaubt aber nach wie vor an die Objektivität der Schiedsrichter“ und sieht seine Arbeit darin, „an unseren eigenen Fehlern zu arbeiten“.
    Nach dem 0:1 gegen Nürnberg und dem nicht anerkannten Ausgleichstor durch Momo Diabang ledert allerdings Thomas von Heesen los. „Das lassen wir uns nicht permanent bieten“, sagt der Geschäftsführer Sport des DSC Arminia, „wir sind nicht der kleine Verein, der den Mund hält“. Noch in dieser Woche wird er „entweder einen Brief an DFB-Schiedsrichter-Obmann Volker Roth schicken, oder mit ihm telefonieren“.


    Es wird nicht die erste Nachricht sein, die von Heesen zum Thema Schiedsrichter in dieser Saison abschickt. Schon nach dem 0:1 gegen Hertha am 14. September, wo Arminia zwei eindeutige Elfmeter versagt blieben, hat er seinen Protest an Roth adressiert.


    Die Antwort lautete, die Schiedsrichter seien angehalten worden, noch besser aufzupassen. Kuriose Auswirkung: Derselbe Assistent, der Beinlichs Doppel-Vergehen auf der Alm hätte sehen müssen, Giuseppe Palilla, entdeckte drei Wochen später ein Handspiel eines Hannoveraners, das keins war. Dortmunds Nationalspieler Torsten Frings nahm das Elfer-Geschenk dankend an.


    Von Heesen („Ich spiele jetzt gerne mal den bösen Buben“) fühlt sich aber nicht nur durch diesen Fehler in seiner Auffassung bestätigt, dass „mit zweierlei Maß“ gemessen wird.


    „Der Linienrichter hat gepennt und dann die Fahne gehoben“


    „Zu den Spielen der großen Klubs reisen die Schiedsrichter viel gespannter an. Der Linienrichter hat am Samstag bei Momos Tor erst gepennt und dann einfach die Fahne gehoben. Ich habs beobachtet.


    Doch die Schiedsrichter müssen begreifen, dass es auch bei uns um sehr, sehr viel Geld geht. Uns fehlen drei bis vier Punkte durch essentielle Fehlentscheidungen.“ Der DSC-Manager will rechtzeitig „aufwecken“. Für die Zukunft regt er an, den TV-Beweis einzuführen („Das menschliche Auge können wir nicht verbessern“) und die Passiv-Abseits-Regel abzuschaffen. „Das ist Schwachsinn und oft auch schwierig zu beurteilen, ob ein Spieler eingreift oder im Sichtfeld des Torwarts steht. Abseits muss Abseits sein. Alles andere überfordert die Schiedsrichter.“

    12.11.2002: Die fast unendliche Liste


    Benachteiligungen von Arminia


    3. Spieltag: Arminia - Wolfsburg 1:0. Schiedsrichter Lutz Wagner (Hofheim) erkennt den Ausgleich der Gäste durch Klimowicz nicht an, versagt Arminia aber auch einen Elfmeter (Rytter hält Wichniarek).
    5. Spieltag: Arminia - Hertha 0:1. Hermann Albrecht (Kaufbeuren) verweigert Arminia gleich zwei Elfmeter (Handspiel Beinlich; Foul Beinlich an Brinkmann).


    6. Spieltag: Stuttgart - Arminia 3:0. Hartmut Strampe (Handorf) gibt den regulären Ausgleichstreffer von Diabang wegen Abseitsstellung nicht.


    7. Spieltag: Arminia - Schalke 2:1. Michael Weiner (Hildesheim) zieht gegen Wichniarek wegen einer vermeintlichen Schwalbe am Mittelkreis Gelb-Rot. Zuvor hatte Albayrak seinen Elfmeter zum 1:0 wiederholen müssen, weil Wichniarek zu früh in den Strafraum gelaufen war - eine Regelwidrigkeit, die äußerst selten geahndet wird.


    9. Spieltag: Dortmund - Arminia 0:0. Wolfgang Stark (Ergolding) lässt bei einem klaren Foul von Dede an Brinkmann im 16-er weiterlaufen, verschont Amoroso sogar zweimal, als dieser sich zuerst ein brutales Frustfoul abseits des Balles an Kauf leistet und später auch noch im Arminen-Strafraum, schon mit Gelb belastet, eine Schwalbe hinlegt.


    11. Spieltag: 1860 München - Arminia 3:1. Uwe Kemmling (Kleiburgwedel) übersieht vor dem 3:1 durch Lauth ein klares Foul an Albayrak.


    DFB-Pokal, 2. Runde: Oberhausen - Arminia 1:0. Thomas Frank (Hannover) versagt dem Ausgleich von Dabrowski ohne Grund die Anerkennung.


    12. Spieltag: Arminia - Nürnberg 0:1. Jürgen Aust (Köln) gibt Diabangs Ausgleich wegen vermeintlicher Abseitsstellung von Wichniarek nicht. (tzi)

    Zitat

    Original von KSV-Jens


    SCHIRI, WIR WUSSTEN WO DEIN AUTO STAND - HAT GUT GEBRANNT, HAT GUT GEBRANNT!!


    ok, soviel zum niveau :angel:


    ich finde diesen schiri-artikel aus der bild ganz interessant und ohne frage ist dieser job sau-schwer. ich kann selbst im fernsehen bei der dritten zeitlupen-wiederholung und der standbildauflösung immer noch nicht genau erkennen, ob ein spieler jetzt den ball spielen wollte oder des gegners knöchel (mein freund meint, das liegt daran, dass ich kein mann bin. das wäre jetzt allerdings aber eine andere diskussion) und frage mich immer, wie man das während des spiels, auf der gleichen höhe und mitten im gewusel jedesmal zweifelsfrei erkennen kann.
    trotzdem gehen mir diese dauernd nicht gegebenen tore und elfmeter auf die nerven. man sagt zwar, das gleiche sich im laufe der saison wieder aus - und eigentlich glaube ich auch daran - aber irgendwie lässt dieser ausgleich lange auf sich warten.
    von daher bin ich froh, dass tvh jetzt protest eingelegt hat. bringen wirds wahrscheinlich nichts, aber wenigstens wird dann fußball-deutschland mal darauf aufmerksam, dass nicht nur dortmund unter schiri-entscheidungen zu "leiden" hat. und auch, wenn es bisher oftmals wirklich sehr ungerecht war, hat mich das verhalten der mannschaft und des trainers sehr stolz gemacht. nämlich nicht nur auf den schiri zu schimpfen, sondern die eigene (nicht erbrachte) leistung in betracht zu ziehen. das fand ich ziemlich niveauvoll und sehr selten.
    ob briefe unsererseits an den dfb etwas bringen, wage ich zu bezweifeln. da kommt doch höchstens ne standard-antwort zurück. eine plakataktion (auf witzige art) finde ich dagegen gut. es wird zwar kaum den schiri beeinflussen, aber zumindest bringt es unsere situation ein bisschen ins öffentliche bewusstsein.