Sehr komplexes Thema, die Diskussion über die Einordnung von Fans.
Dennoch will ich kurz dazu sagen, dass die Behauptung es gäbe nur eine Art von Fan, nämlich den Arminia-Fan, für mich pure Gleichmacherei ist.
Die Fanszene ansich ist doch so bunt und unterschiedlich, dass dies mit der Realität einfach nicht übereinstimmt.
Hier gib es doch etliche Unterschiede. Es gibt den Zuschauer der nur konsumiert, es gibt die, die sich der lautstarken verbalen Unterstützung verschrieben haben. Und es gibt auch welche denen dies nicht genug ist und die darüberhinaus noch der "Fanszene" Impulse, Hilfe und/oder Weichenstellungen geben wollen. Es gibt die sehr bewundernswerte Arbeit der Leute die sich um die Alm-Rollis kümmern, es gibt die Leute die freiwillig die Dachverbandsarbeit übernehmen (ohne die vieles gar nicht möglich wäre), es gibt Leute die in der Kurve optische Reize setzen wollen oder versuchen "neue" Wege des Fandaseins zu etablieren usw. usw.. Da gäbe es sicherlich noch mehr Beispiele für Fanarbeit einzelner die eben nicht nur im Stadion stattfindet.
Wichtig ist doch nur, dass die verschiedenen Gruppen gegenseitig miteinander können. Jeder macht halt das was ihm Spaß macht. Es ist hier doch gar nicht die Frage Leute zu verurteilen, die aufgrund von verschiedenen Faktoren ihr "Arminia-Dasein" unterschiedlich ausleben. Es muss doch aber wohl erlaubt sein, festzustellen, dass es da eben Unterschiede gibt. Und manchen Leuten macht es eben mehr Spaß, mit wenigen, dafür sehr aktiven Leuten in Burghausen, Freiburg oder ähnlichem zu sein, als mit 5-6000 auf Schalke. Das ist doch eine nachvollziehbare Meinung. Den Umkehrschluß, das man deswegen die Leute die nur auf Schalke oder in Dortmund sind doof findet, muss man doch gar nicht ziehen (und zieht ja auch keiner). Ich finde es schön, das wir auf Schalke 5000 Arminen zusammenbekommen. Das ist gut so. Ein weite Fahrt mit Leuten die sich (fast) alle kennen und einer qualitativ besseren Stimmung (aus meiner Sicht) bringt mir aber den höheren Spaßfaktor. Das zu behaupten, und so hab ich dsc03 verstanden, ist jawohl legitim.
Ebenso, bringen Leute die sich aktiv für Arminia und das drumherum einsetzen eben mehr Impulse, als Leute die nur konsumieren. Das ist meine Meinung. Ich verteufele nicht die Leute, die dies nicht tun. Sei es weil sie es nicht wollen, oder weil sie durch äußere Zwänge nicht können. Das ist (meistens) absolut nachvollziehbar. Auf dem Weg zu einer interessanten, lustigen, kreativen, lautstarken, treuen Fangemeinschaft, bedarf es halt aber immer auch Leutchen, deren Aktivitäten etwas über das "normale" Engagment hinausgeht. Denen ist sicher nicht gedient, wenn man alle "Fans" gleichmacht. Unterschiede darf man hier ruhig aufzeigen. Problematisch werden diese erst, wenn sie wertend in irgendwelche Diskussion geworfen werden. Polemik tut einer Sache nie gut. Und einfach zu sagen, wir sind alle gleich, nämlich Arminia-Fans, ist meiner Meinung nach Polemik. Natürlich ist der gemeinsame Nenner aller die Sympathie für den DSC. Aber halt wie eben gesagt in unterschiedlichen Ausprägungen. Wenn dies nicht so wäre, wäre ja es auch ziemlich langweilig. Die Mischung macht es eben.
Zum Abschluss, will ich nochmal kurz Unterstreichen, dass ich keine wertenden Unterschiede machen will. Aber einfach zu sagen, wir sind doch alle gleich, stimmt wie ich finde einfach nicht und dient der Sache auch nicht. Oftmals müssen Leute auch erst mal mitkriegen, das es noch "mehr" Möglichkeiten gibt, sein Arminen-Dasein auszuleben. Wenn sie das dann spannend finden und auch mal etwas "mehr" tun wollen ist uns letztendlich allen gedient. Mal so als kleiner Gedankenanstoss...
Bin da wirklich auf eure Sichtweisen gespannt....auch wenn es nicht mehr viel mit dem Schalke-Spiel zu tun hat (passte jetzt hier aber gerade)...