Unter rein sportlichen Umständen kann Bielefeld niemals weder in Bochum noch gegen Braunschweig drei Punkte holen, wie hier einige meinen. Wenn es das könnte, stünde man nicht auf Platz 17 und man hätte schon vorher im Verlauf der Saison ausreichend Punkte geholt.
Bochum hat aber den Klassenerhalt so gut wie sicher, Braunschweig könnte dann schon durch sein bzw. abgeschlagen sein in Sachen Aufstieg 1. Liga.
Nur wer an den Weihnachtsmann glaubt, glaubt auch daran, dass im Fußballgeschäft alles sportlich zugeht. Bei Bochum ist durchaus NRW-Korpsgeist möglich. Keiner in Bochum kann ein Interesse haben, dass Bielefeld absteigt und z. B. Aue drinbleibt. Das Gleiche gilt für Braunschweig. In Dresden ist die Interessenslage gerade umgekehrt.
Das ist ein Tabu-Thema, über das man nicht redet - nach Hoyzer nicht und vor allem in Bielefeld (nach 191)erst recht nicht. Es ist aber so. Man muss sich nur die letzten Jahre die Spielergebnisse zum Schluss einer jeden Saison ansehen, um zu erkennen, dass eben landsmannschaftliche Bindungen so manches auf den ersten Blick überraschende Ergebnis ermöglichten.
Das auch sonst so stark gebeutelte NRW wäre direkt dumm, das nicht zu tun. Die anderen Regionen, vor allem im Osten, tun das auch. Warum sollte man auch mit 100% Spieleinsatz zum Ende einer Saison, wo es für einen Club es um nichts mehr geht, einen benachbarten Club rauskicken, wenn man mit 80% ihn in der Liga hält? Diese einzige Hoffnung besteht noch für Bielefeld.